Fortbildungsangebote von Autismus Deutschland LV Berlin e. V. FB 01: Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapie (S. 1) FB 02: Ist das Asperger-Syndrom Männersache? (S. 2) FB 03: Neurodiversität Auswirkung auf die Arbeitspraxis mit Autisten (S. 2-3) FB 04: Autismus und das Phänomen Alpha Kinder (S. 3) FB 05: Einführung in den Waldon-Approach/Functional Learning Wie autistische Kinder lernen können zu lernen (S. 4) FB 06: Autismus und ADHS Zwischen Normvariante und Krankheit (S. 4-5) FB 07: Raus aus dem Schneckenhaus Der Umgang mit autistischen und mutistischen Kindern (S. 5-6) FB 08: Einführung in das DIR/Floortime-Modell Beziehungsorientierte Spielförderung für autistische Kinder in den ersten Entwicklungsjahren (S. 6-7) FB 01: Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapie a) Autismus: Babys und Kleinkinder (< 2 Jahren) b) Die Krux mit ADI-R und ADOS Der erste Teil der Fortbildung bezieht sich auf die möglichen Frühwarnzeichen von Autismus, diagnostische Möglichkeiten und Grenzen, sowie differentialdiagnostische Abgrenzung. Außerdem wird ein Einblick in therapeutische Möglichkeiten gegeben, sowie über den Zusammenhang von Extremfrühgeburten und Autismus gesprochen. Im zweiten Teil der Fortbildung werden die sogenannten Gold-Standards der Autismus Diagnostik angeschaut. Diese sehen die Durchführung und Interpretation von standardisierten Verfahren wie ADI-R und ADOS vor. Nur: Wie bewertet man richtig? Was ist auffälliges Verhalten und was nicht? Worauf kommt es bei der Bewertung an? Dieser Workshop richtet sich an Fachleute, die diese Verfahren in der Diagnostik anwenden, aber sicherer werden wollen in der Bewertung von Auffälligkeiten. Wir zeigen Stolpersteine bei der Interpretation auf und erarbeiten Lösungen. Termin: 25. November 2017 (Sa. 09:00-16:00 Uhr) Kursleitung: Lisa Denger (Diplom-Psychologin) und Elke Donaiski (Diplom- Psychologin) Kosten: 100,- (inkl. Handout, Getränke und Snacks) Anmeldung richten Sie bitte an: e.donaiski@autismus-berlin.de 1
FB 02: Ist das Asperger-Syndrom Männersache? Warum bleiben viele Mädchen und Frauen nach wie vor vom Radarschirm einer Diagnose unentdeckt? Wieso flattern sie auf sich selbst gestellt durch die Welt des alltäglichen Lebens, um im Sinkflug mit diversen (Fehl-) Diagnosen versehen beim Psychiater notzulanden? Fragen wie diese führen zu einem zentralen Punkt: Wie erkennt man Asperger bei Mädchen und Frauen? Das 2-tägige Seminar ist in verschiedene Themenblöcke aufgeteilt, die das Leben mit Asperger bei Mädchen und Frauen aufgreifen. Es werden einzelne Schwerpunkte des Spektrums beleuchtet und mit kreativen Methoden die Unterschiede erforscht sowie Lösungsideen/Kompensationsstrategien entwickelt. Ganz bewusst liegt der Fokus in diesem Seminar auf den Stärken und wird entsprechend auch so bearbeitet. Dieses Seminar richtet sich an Fachleute aus pädagogischen und therapeutischen Berufsfeldern. Termin: 01./02. Dezember 2017 (Fr. 14:00-19:00 u. Sa. 09:30-17:00 Uhr) Kursleitung: Olivia Osterburg (Diplom-Sozialpädagogin) Mitzubringen sind: Schere, Stifte (z. B. Buntstifte, Wachsmalkreide), Papier, Klebstift, abgelöste Briefmarken Anmeldung richten Sie bitte an: olivia.osterburg7@gmail.com FB 03: Neurodiversität Auswirkung auf die Arbeitspraxis mit Autisten Neurodiversität ist ein Ansatz, der sich mit den Bereichen Lernen und Behinderung befasst und hervorhebt, dass neurologische Störungen als Resultat normaler genetischer Variation entstehen. (Linköping University, WIKIPEDIA 2017) Diese Fortbildung bietet am ersten Tag einen Einstieg in das Thema Neurodiversität (Neurodiversity) anhand der Geschichte der Neurodiversität und den hiermit verbundenen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der zweite Fortbildungstag setzt sich mit den Auswirkungen der am ersten Tag gewonnenen Erkenntnisse für die berufliche Praxis auseinander, beispielsweise im Hinblick auf die Bewertung von Heilungsansätzen und bietet Raum für einen Austausch, sowie eine Diskussion der Teilnehmer untereinander. Die Fortbildung richtet sich an Eltern und Fachkräfte. Termin: 19./20. Januar 2018 (Fr. 14:00-19:00 u. Sa. 09:30-17:00 Uhr) 2
Kursleitung: Stefan Willich (Sozialpädagoge B.A.) Anmeldung richten Sie bitte an: s.willich@autismus-berlin.de FB 04: Autismus und das Phänomen Alpha Kinder Alles selbst bestimmen wollen. Immer die Kontrolle haben müssen. Andere herumkommandieren. Das sind klassische Verhaltensweisen von sogenannten Alpha Kindern. Diese dominanten Kinder sind meistens schwer zu erziehen, erleben häufig aggressive Ausbrüche, leiden manchmal auch unter Ängsten, Zwängen, Essstörungen oder Süchten. Wie ist dieses Alpha-Phänomen zu verstehen? Und was könnte es mit dem Thema Autismus zu tun haben? In dieser Fortbildung werden wir diesen Fragen nachgehen. Im Rahmen eines entwicklungs- und bindungsorientierten Ansatzes werden wir explorieren, inwieweit die Bindungsthematiken von autistischen Kindern eine Alpha-Lösung in Beziehungen begünstigen und welche verheerenden Konsequenzen diese Lösung für die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder mit sich bringt. Durch die Einsicht in den Entstehungsprozess von Alpha-Impulsen können wir dem Kind eine Antwort auf sein Verhalten geben, die das Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden längerfristig unterstützt. Viele Fall- und Videobeispiele, wie auch Kleingruppenarbeit, werden dazu beitragen, das theoretische Wissen zu konkretisieren. Sowohl praktische Hilfe für den einfühlsamen Umgang mit der Alpha- Dynamik im Alltag von autistischen Kindern und Jugendlichen, wie auch ein Austausch über Erfahrungen der Teilnehmer*innen, werden wichtige Bestandteile der Fortbildung. Das Thema Spielen mit Alpha bekommt einen besonderen Stellenwert. Diese Fortbildung richtet sich an Eltern und Fachkräfte. Termin: 26./27. Januar 2018 (Fr. 14:00-19:00 u. Sa. 09:30-17:00 Uhr) Kursleitung: Jule Epp (Diplom-Psychologin) Anmeldung richten Sie bitte an: jule.epp@onlinehome.de 3
FB 05: Einführung in den Waldon-Approach/Functional Learning Wie autistische Kinder lernen können zu lernen Dr. Waldon entwickelte eine völlig neue Theorie, um das kindliche Lernen zu erklären. Er gebrauchte die Formulierung Lernen-zu-Lernen Hilfsmittel um die mentalen und kognitiven Hilfsmittel zu beschreiben, die Kinder in den ersten drei Jahren ihres Lebens entwickeln, während sie ihre physikalische Umgebung durch komplexe Bewegungen und Erkundungen ihrer Sinne ausprobieren. Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, Lernschwierigkeiten haben, können durch die Waldon-Aktivitäten ihr Verständnis für sich selbst erhöhen und emotionale Resilienz v. a. durch Angstreduktion innerhalb eines gesicherten Rahmens entwickeln. Im Zentrum von Waldons Therorie steht die Erkenntnis, dass jedes menschliche Verständnis sich direkt aus der Organisation von Bewegungsabläufen in Zeit und Raum speist, nämlich dass Bedeutungen aufgrund von Bewegungen entstehen. In diesem Seminar lernen Sie die Theorie nach G. Waldon kennen und erfahren in praktischen Übungen, wie die sogenannten Lernen-zu-Lernen Hilfsmittel angewendet werden. Anschließend soll ein Transfer in Alltagssituationen erfolgen. Eigene Fallbeispiel der Teilnehmer*innen sind erwünscht. Diese Fortbildung richtet sich an Eltern und Fachkräfte. Termin: 09./10. Februar 2018 (Fr. 14:00-19:00 u. Sa. 09:30-17:00 Uhr) Kursleitung: André Zirnsak (Diplom-Heilpädagoge) Anmeldung richten Sie bitte an: a.zirnsak@autismus-berlin.de FB 06: Autismus und ADHS Zwischen Normvariante und Krankheit In der Praxis begegnen mir zu viele Fälle, in denen eine saubere kategoriale Trennung zwischen gesund und krank nicht möglich ist. (Tebartz van Elst 2015) Dies ist der Ausgangspunkt des gleichnamigen Buchprojekts von Ludger Tebartz van Elst (2015), der viele, die sich in der diagnostischen, therapeutischen und beratenden Praxis mit Autismus und ADHS beschäftigen, ansprechen dürfte. Deshalb soll mit diesem Seminar Gelegenheit gegeben werden, wiederkehrende Probleme und Fragen bei der Diagnosestellung anzusprechen und zu diskutieren. Um nur einige zu nennen: Ist Autismus eine Krankheit? Gibt es überhaupt einen allgemeingültigen Krankheits- und Gesundheitsbegriff? Was ist überhaupt normal? Was ist Persönlichkeit? Wann werden Symptome und Eigenschaften eine Krankheit? 4
Was ist eine psychische Störung, was eine Entwicklungsstörung? Wie ist die Grenze zwischen noch normal und schon krank zu ziehen? Wie wird Krankheit im ICD-10 und DSM 5 operationalisiert? Tebartz van Elst entwickelt das Konzept der multikategorialen Normalität als Hintergrund, um psychische Phänomene im Übergangsbereich zwischen Normalität, Abweichung und Krankheit zu betrachten. Die Störungsbilder Autismus und ADHS werden dabei als Normvariante, Persönlichkeitsstörung und neuropsychiatrische Erkrankung vorgestellt. Die Grundzüge dieses Ansatzes sollen sowohl theoretisch als auch anhand von Fallvignetten aus der eigenen sozialpädiatrischen Praxis dargestellt und zur Diskussion gestellt werden. Fallbeispiele aus dem Teilnehmerkreis sind erwünscht. Dieses Seminar richtet sich an Fachkräfte. Termin: 10. März 2018 (Sa. 09:30-13:00 Uhr) Kursleitung: Waltraud Wagner (Diplom-Psychologin) Kosten: 50,- (inkl. Handout, Getränke und Snacks) Anmeldungen richten Sie bitte an: wal.wagner@t-online.de FB 07: Raus aus dem Schneckenhaus Der Umgang mit autistischen und mutistischen Kindern Das heißt guten Tag Herr Dr. Schmidt! Das ist doch nicht so schwierig. Sie senkt den Blick und starrt auf ihre blauen Lederschuhe, ihre Kehle ist wie zugeschnürt. Unfähig sich zu bewegen, festgefroren im Zwang, dem Drang etwas sagen zu müssen. Sie kann diesem Mann, mit der schneidenden Stimme nicht in die Augen sehen und würde sich am liebsten in Luft auflösen. Zuhause verwandelt sie sich in eine wahre Plaudertasche und gewitzte Wortakrobatin. Eine ganz alltägliche Situation für Kinder mit der Diagnose selektiver Mutismus, der häufig mit Autismus einhergeht. Was befindet sich hinter dem Vorhang des Schweigens? In diesem Seminar geben wir sowohl eine Einführung über Autismus, als auch über einen besonderen Aspekt dieses Spektrums, nämlich den selektiven Mutismus. Im zweiten, theoretischen Teil geht es um den spezifischen Einsatz des Spiels mit Figuren von mutistischen und autistischen Kindern. Wir untersuchen Figuren, die stellvertretend für die Symptome stehen und finden heraus: - Welche Figuren dienen der Kompensation? - Welche machen dem Kind Mut? 5
- Welche spezifischen Figuren sind als Türöffner und Brückenbauer geeignet? Chamäleon, Schnecke, Igel und Schildkröte versammeln sich beispielsweise und finden spielerisch Antworten. Im praktischen Teil baut jeder seine eigene symbolische Schneckentütenfigur und schreibt eine Kurzgeschichte. Die Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Settings und das Spielen, Ausprobieren mit dieser neuen Figur und der individuellen Geschichte rundet das 2- tägige Seminar ab. Dieses Seminar richtet sich an Fachleute aus pädagogischen und therapeutischen Berufsfeldern. Termin: 13./14. April (Fr. 14:00-19:00 Uhr u. Sa. 09:30-17:00 Uhr) Kursleitung: Olivia Osterburg (Diplom-Sozialpädagogin) und André Zirnsak (Diplom- Heilpädagoge) Anmeldung richten Sie bitte an: a.zirnsak@autismus-berlin.de FB 08: Einführung in den DIR/Floortime-Approach Beziehungsorientierte Spielförderung für autistische Kinder in den ersten Entwicklungsjahren Stanley Greenspan stellt das kreative Spielen ins Zentrum seiner Methode. Spielen ist essentiell für jegliche Entwicklungsbereiche. Autistische Kinder haben jedoch Schwierigkeiten damit, mit Gleichaltrigen und Erwachsenen zu spielen und dieses Spiel weiterzuentwickeln. Das stellt eine große Herausforderung für sie und ihre Bezugspersonen dar, miteinander einen unbeschwerten Kontakt zu gestalten, Freude am Spiel zu entwickeln und sich vor allem in Gruppensituationen zu bewegen. In diesem Seminar erhalten Sie: - Kenntnisse über die Bedeutung von Spielen für die kindliche Entwicklung - Eine Einführung in die theoretischen Grundlagen des DIRâ/Floortime - Modells nach Stanley Greenspan - Eine Vermittlung der praktischen Umsetzung des Modells in unterschiedlichen Settings anhand von Videobeispielen und Übungen Die Kursteilnehmer*innen werden innerhalb des Kurses zu einer stetigen Diskussion angeregt und dazu ermutigt, auch eigene Fallbeispiele einzubringen. 6
Zum Ende des Kurses soll jede*r Teilnehmer*in sowohl theoretisch als auch praktisch dazu in der Lage sein, die Grundlagen des DIRâ/Floortime -Modells in ihre*seine Arbeit zu übertragen und dort auszuprobieren. Termin: 01./02. Juni 2018 (Fr. 14:00-19:00 Uhr u. Sa. 09:30-17:00 Uhr) Kursleitung: André Zirnsak (Diplom-Heilpädagoge) Anmeldung richten Sie bitte an: a.zirnsak@autismus-berlin.de Die Seminarleiter*innen sind: Lisa Denger Diplom-Psychologin Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Elke Donaiski: Diplom-Psychologin Psychologische Psychotherapeutin 7
Jule Epp: Diplom-Psychologin Parent-Consultant Olivia Osterburg: Diplom-Sozialpädagogin Puppenbauerin Waltraud Wagner: Diplom-Biologin Diplom-Psychologin Psychologische Psychotherapeutin Stefan Willich: Sozialpädagoge B.A. 8
André Zirnsak: Diplom-Heilpädagoge Supervisor, Coach und OE (DGSv*) Therapeutischer Figurenspieler (Diplom) PLAY-Consultant (certified) Waldon-Practioner (i. t.) Bitte beachten Sie: Alle Kurse finden im Autismus-Zentrum in der Arno-Holz-Str. 10 in 12165 Berlin- Steglitz statt. Anmeldungen richten Sie bitte direkt an den*die zuständige*n Seminarleiter*in. Sie erhalten dann eine Platzreservierung und eine Rechnung über die Kursgebühr. Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. Anmeldeschluss ist jeweils 14 Tage vor Beginn des entsprechenden Kurses. Sollte ein Kurs nicht zustande kommen, werden Sie umgehend benachrichtigt und die Gebühren werden zurückerstattet. Bei einem Rücktritt von der Anmeldung bis zwei Wochen vor der Veranstaltung werden 75,- als Bearbeitungsgebühr einbehalten. Bei Absage innerhalb 14 Tagen vor Beginn des Kurses wird der gesamte Betrag einbehalten. Das gilt auch, wenn Sie aus Krankheitsgründen den für Sie reservierten Platz nicht einnehmen können. Allerdings können Sie dann gerne eine Vertretung entsenden. 9