Junge Menschen in der Adoleszenz Anforderungen an die psychiatrische und komplementäre Versorgung
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- Angela Egger
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1 Junge Menschen in der Adoleszenz Anforderungen an die psychiatrische und komplementäre Versorgung Gunter Vulturius Halle/Saale, 13. Oktober 2015
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4 Adoleszenz Lebensphase, die den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter markiert Pubertät: Primär biologischer Begriff Beginn der Adoleszenz Dauer der Adoleszenz: 12. bis 25. Lebensjahr, derzeit Trend zur Verlängerung
5 Adoleszenz als eigenständige Phase Adoleszenz als Übergangsphase? Einteilung in zwei Abschnitte: Verlust des Status der Kindheit Reorganisation
6 Adoleszenz in verschiedenen Entwicklungstheorien Kognition PIAGET: Übergang von konkreten Operationen zum abstrakten und formalen Denken Entwicklung der Allgemeinintelligenz, der Introspektionsfähigkeit, Verknüpfung von kognitiven Funktionen und Affektivität
7 Adoleszenz in verschiedenen Entwicklungstheorien Emotionale und Persönlichkeitsentwicklung FREUD: Freisetzung libidinöser Energien Stärkung des Ich ( Wo ES war, soll ICH werden ) Libidinöse Energie konzentriert sich nicht mehr vorwiegend auf die Eltern, sondern auf andere Erwachsene
8 Adoleszenz in verschiedenen Entwicklungstheorien Ich-Entwicklung und Krisen ERIKSON (Identitätstheorie) Normative Krise der Adoleszenz: Identität versus Rollendiffusion (Erwachsen werden oder ewige Pubertät) Probierendes Handeln in der künftigen Rolle und Aufgabe des Erwachsenen
9 Adoleszenz in verschiedenen Entwicklungstheorien Biologisch psychiatrisch Adoleszenz als Beginn endogener Erkrankungen bzw. deren Prodrome Differentialdiagnostisch schwierige Fragen
10 Schnittstellenproblem in der Verknüpfung von Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie Keine vorgeschriebenen Ausbildungsabschnitte im jeweils anderen Fach Oft kaum Kontakt zwischen den beiden Fächern, selbst bei Kliniken gleichen Trägers
11 Schwierigkeiten im Umgang mit den Diagnosen Entwicklungsstörungen und Störungen mit Beginn in der Kindheit in der Erwachsenenpsychiatrie Schizophrene und affektive Psychosen in der Jugendpsychiatrie Mehr Gemeinsamkeiten bei Sucht und Essstörungen Multiaxiale Klassifikation im Kinder- und Jugendbereich
12 Beispiel von Diagnoseentwicklung 6. Lebensjahr: Bindungsstörung 12. Lebensjahr: Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen 20. Lebensjahr: Beginnende Persönlichkeitsstörung
13 Unterschiede der Psychotherapie Grundsätzlich unterschiedliche Psychotherapiekonzepte bei Jugendlichen und Erwachsenen Freiwilligkeit und Motivation? Therapie ist viel mehr Teil der Entwicklung der Jugendlichen, als deren Reflektion weniger Abstinenz und Distanz im Jugendbereich Mehr Entwicklungsanreiz als Regression Einbeziehung der primären Bezugspersonen und des Helfersystems
14 Schnittstellenprobleme der sozialen Unterstützung Soziale Flankierungen durch die Jugendhilfe endet in der Regel mit 18 Jahren rechtlich bis zum 27. Lebensjahr möglich Unterschiedliche Erfahrungen mit Jugendämtern zur Verlängerung von Hilfen über das 18. Lebensjahr hinaus Frage der Amtsbetreuung nach dem 18. Lebensjahr Anrecht auf eigenen Wohnraum erst ab 25. Lebensjahr RPK sehr selten vor 18. Geburtstag
15 Schnittstellenprobleme der sozialen Unterstützung Besonders bei sozial Schwachen, Suchtpatienten und intellektuell grenzbegabten Jugendlichen zum Teil Brüche in der sozialen Flankierung nach dem 18. Geburtstag Nicht geklärte Zuständigkeit Ablehnung von Autoritäten und Kontrolle durch die Betroffenen
16 Erfahrungen Erwachsenenpsychiatrie Schwere Integrierbarkeit der Adoleszenten auf den Stationen Eigene Fragestellungen in der flankierenden Sozialarbeit Eigene psychotherapeutische Themen Eigene Schwerpunkte in der Angehörigenarbeit
17 Konsequenz SKH Altscherbitz Entwicklung eines Schwerpunktes für junge Erwachsene Station mit psychotherapeutischer Gruppe und Psychosegruppe
18 Spezielle Angebote SKH Altscherbitz Mutter-Kind-Behandlung bei postpartalen Erkrankungen Ambulante Spezialsprechstunden: ADHS bei Erwachsenen Psychopharmaka in Schwangerschaft und Stillzeit Früherkennungszentrum für Menschen mit beginnenden Psychosen
19 Herausforderungen und Chancen SKH Altscherbitz Profilierung der verschiedenen Berufsgruppen für die Besonderheiten der Klientel Vernetzung mit den Helfersystemen der Jugendpsychiatrie Kooperation mit Kinder- und Jugendpsychiatern Weiterbehandlung von Patienten dieses Faches PIA: Lückenlose Behandlung der Jugendlichen in das Erwachsenenalter Möglichkeit von Katamnesen fachübergreifend
20 Erfahrungen in Sachsen-Anhalt KJPP Merseburg Einbringen von Erfahrungen mit Psychopharmaka und Früherkennung / Frühintervention späterer Erkrankungen Zusammenarbeit mit der Erwachsenenpsychiatrie Querfurt begonnen Erstes Ziel: Fallbesprechungen junger Erwachsener, die eine KJPP-Akte haben
21 Erfahrungen unseres Sozialdienstes Fälle, die schlecht verlaufen, erfahren wir in der Regel nicht wegen fehlender Zuständigkeit nach dem 18. Lebensjahr Ob 35a KJHG nach unserer Empfehlung zur Anwendung kommt, wird uns oft nicht rückgemeldet Problematisch ist oft die Motivation der Jugendlichen zur weiteren Inanspruchnahme von Jugendhilfe Im Landkreis existieren positive Beispiele für die Weiterführung von jugendhilflichen Maßnahmen nach dem 18. Geburtstag
22 Danke für Ihre Geduld!
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