DIHK-ENERGIEWENDEBAROMETER UMFRAGE 2016

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Transkript:

DIHK-ENERGIEWENDEBAROMETER UMFRAGE 201 Ergebnisse aus Baden-Württemberg September 201 IHK Karlsruhe / GB 3 / Linda Jeromin BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 1 von 21

Energiewende-Barometer 20 2013 201 201 201 0 - - -1-20 -2-30 -3 Deutschland gesamt Deutschland Industrie Baden-Württemberg Industrie Beurteilung der Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Berechnung der Barometerwerte erfolgt anhand der Skala -0 (sehr negativ), -0 (negativ), 0 (neutral), +0 (positiv), +0 (sehr positiv) und ist das gewichtete Mittel 1 daraus. 20 2013 201 201 201 Deutschland gesamt -,3 -, -,9-3, 0, -9,2 -,0 -,1,1 3,3 Deutschland Industrie -2, -2,9-30,3-20, -13,2 Baden-Württemberg Industrie -1,9-20, -30, -1, -, Die Unternehmen in Baden-Württemberg sehen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit ebenso wie die Unternehmen in Deutschland sehr knapp positiv. Die Industrie in Baden-Württemberg kommt zu einer deutlich negativeren Bewertung als die Unternehmen in 2. Im zeitlichen Verlauf von 20 bis 201 zeigt sich bei den Bewertungen für Deutschland und Baden-Württemberg jeweils sowohl für die Unternehmen gesamt als auch für die Industrie ein positiver Trend, der jedoch in 201 in allen vier Gruppen einen sichtbaren Einbruch erfahren hatte. 1 Zur Gewichtung : siehe Fußnote 2. 2 Da die Verteilung des Antwortpanels über Branchen und Betriebsgrößenklassen nicht der real existierenden Verteilung der IHK-Mitgliedsbetriebe entspricht, wurden die Daten von den absoluten Werten in sogenannte gewichtete Werte umgerechnet. Die Gewichtung legt die Verteilung in Deutschland zugrunde, wird aber auch für die Regional- bzw. Landesauswertungen genutzt. Daraus ergeben sich für die Baden-Württemberg-Werte leichte Verzerrungen, da der Industrieanteil hier deutlich größer ist als in Deutschland, d. h. der Industrieanteil ist in den Werten für tendenziell unterrepräsentiert. An den grundsätzlichen Aussagen ändert dies jedoch nichts. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 2 von 21

Vergangenes Jahr bewertete der DIHK den positiven Trend als Vertrauensvorschuss an die Politik und mutmaßte, dass die Energiewende für Unternehmen verlässlicher und planbarer erscheinen könnte. Für die aktuelle Befragung 201 kommt der DIHK zu folgendem Schluss: Das stabile, für einige Unternehmen sogar sinkende Preisniveau beim Strom- und vor allem Energiebezug (Erdgas, Diesel, Benzin, Heizöl) ist ein wesentlicher Grund für den gestiegenen Barometerwert. Gesunkene Großhandelspreise für Strom kommen Schritt für Schritt bei den Unternehmen an. Eine Befragung in der Energiewirtschaft über die Einschätzung der Energiewende kommt aufgrund des positiven Ergebnisses zum dem Schluss: Die Unternehmen haben sich vermutlich an die ständigen Veränderungen gewöhnt ( ). Der Wandel ist zur Regel geworden. (E&Y: Digitale Geschäftsmodelle. Stadtwerkestudie 201) Dies ist sicherlich auch aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive eine richtige Einschätzung und hat zur Verbesserung des Barometerwerts beigetragen. Die Energiewende ist Alltag geworden. Andererseits kündigen sich schon heute Strompreissteigerungen an, die erst mittel- bis langfristig in ihrem vollen Umfang zum Tragen kommen. Der schleppende Ausbau des Übertragungsnetzes steht einer hohen Versorgungssicherheit, wettbewerbsfähigen Strompreisen und dem freien Handel im europäischen Strombinnenmarkt entgegen. Bereits 201 sind die Kosten für den Einsatz von Kapazitäten zur Netzstabilisierung bei Netzengpässen sprunghaft auf etwa eine Milliarde Euro gestiegen. Weitere Steigerungen in den kommenden Jahren sind absehbar. Diese Kosten werden auf die Netzentgelte umgelegt. Ein Anstieg der Netzentgelte ist auch aufgrund des notwendigen Ausbaus der Verteilnetze, insbesondere in Regionen mit hohem EE-Ausbau, sowie der Übertragungsnetze zu erwarten. Darüber hinaus beunruhigt viele Unternehmen der 201 erwartete deutliche Anstieg der EEG-Umlage. Er wird zu Zusatzbelastungen im kommenden Jahr von zwei bis drei Mrd. Euro führen. Insgesamt ist bis 202 von kumulierten Mehrkosten für die Stromverbraucher in Höhe von rund 0 Mrd. Euro zu rechnen. Schlussfolgerungen: Tendenziell scheint sich eine positive Entwicklung zu bestätigen, die Stärke des Einbruchs von 201 sollte jedoch Warnsignal sein, dass die Entwicklung keineswegs als stabil und gesichert betrachtet werden darf. Es gilt weiterhin: Die Energiewende beeinflusst die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen immer noch negativ. Energiepolitische Maßnahmen müssen nach wie vor stärker die Auswirkungen auf den Industriestandort berücksichtigen. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 3 von 21

Politische Maßnahmen/Forderungen an die Politik Netzausbau unterstützen Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen Bessere Abstimmung der politischen Maßnahmen Steuern und Abgaben auf den Strompreis reduzieren Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben Wettbewerb auf Strom-Gasmarkt stärken Akzeptanz für Umbau der Energieversorgung erhöhen Fördertatbestände und Sonderregelungen überprüfen Rahmenbedingungen für neue Technologien verbessern Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen ausbauen Bau neuer und effizienter konv. Kraftwerke vorantreiben Vorgaben für Energieeffizienz verschärfen 1% 21% 1% 1% 9% % % 0% % % 0% % % % 3% 3% 3% 39% 3% 30% 30% 29% 0% % 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% Deutschland gesamt Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg im Vergleich zu den Unternehmen aus Deutschland, welche politischen Maßnahmen ihrer Meinung nach kurzfristig ergriffen werden sollten, um die Energieversorgung sicher, bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten, in Prozent der antwortenden Unternehmen, Mehrfachnennungen möglich. Die Unterstützung des Netzausbaus steht für die Unternehmen aus Baden-Württemberg klar an erster Stelle der Forderungen und Vorgaben für Energieeffizienz an letzter. Die Antworten aus Deutschland und Baden-Württemberg unterscheiden sich nicht wesentlich. Die Maßnahmen Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben und Rahmenbedingungen für neue Technologien verbessern werden in Baden-Württemberg etwas häufiger genannt. Im Zeitraum von 20 bis 201 hat es für vier der zwölf abgefragten Forderungen an die Politik kleinere Zu- oder Abnahmen (+/- 3 Prozentpunkte) bei den Nennungen der Unternehmen aus Baden-Württemberg gegeben. Deutlich abnehmenden Trend im zeitlichen Verlauf von 20 bis 201 gab es für die Forderungen Wettbewerb auf Strom-Gasmarkt stärken sowie Bau neuer und effektiver konventioneller Kraftwerke vorantreiben. Leichter abnehmenden Trend zeigen die Forderungen Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen, bessere Abstimmung der politischen Maßnahmen, Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen ausbauen sowie Fördertatbestände und Sonderregelungen überprüfen. Im gleichen Zeitraum leicht zunehmenden Trend gibt es für die Forderungen Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreiben sowie Rahmenbedingungen für neue Technologien verbessern. Im direkten Vergleich von 201 mit dem Vorjahr haben die Unternehmen in Baden- Württemberg in 201 deutlich häufiger die Forderung nach Reduzierung von Steuern und BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Abgaben auf den Strompreis sowie Verbesserung von Rahmenbedingungen für neue Technologien (beide + Prozentpunkte) genannt. Gleichzeitig abgenommen haben die Forderungen Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen ausbauen (- Prozentpunkte), Wettbewerb auf Strom-Gasmarkt stärken, Akzeptanz für Umbau der Energieversorgung erhöhen sowie Netzausbau unterstützen (die drei letztgenannten jeweils- Prozentpunkte). Für die Industrie in Baden-Württemberg steht die Forderung Steuern und Abgaben auf den Strompreis reduzieren mit 1 % Nennungen auf Platz 2, nach dem Netzausbau. Den Bau neuer und effizienter konventioneller Kraftwerke voranzutreiben, sieht die Industrie mit 2 % wichtiger an, als die Unternehmen in (1 %). Eine bessere Abstimmung der politischen Maßnahmen fordert die Industrie mit 0 % hingegen seltener, als mit % Nennungen. Im Trend nimmt die Anzahl der Nennungen für politische Maßnahmen, die nach Meinung der Industriebetriebe aus Baden-Württemberg kurzfristig ergriffen werden sollten, im zeitlichen Verlauf von 20 bis 201 ab, die Industrie hat in 201 weniger starke Forderungen als 20. Im direkten Vergleich von 201 mit dem Vorjahr gehen die Nennungen für die Forderungen Akzeptanz für den Umbau der Energieversorgung erhöhen (-9 Prozentpunkte) sowie Beratung und Unterstützung für Effizienzmaßnahmen ausbauen (- Prozentpunkte) deutlich zurück. Zunahmen ggü. 201 verzeichnen die Forderungen Rahmenbedingungen für neue Technologien verbessern (+ Prozentpunkte) sowie Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben (+ Prozentpunkte). Die Forderung nach Unterstützung des Netzausbaus bleibt bei der Industrie in Baden-Württemberg bei kleineren Schwankungen im zeitlichen Verlauf seit 20 relativ konstant und hat im direkten Vergleich von 201 mit dem Vorjahr um zwei Prozentpunkte auf nun 3 % zugelegt. Deutlichere Bewegung zeigt die Forderung nach Reduzierung von Steuern und Abgaben auf den Strompreis. Hier stieg die Anzahl der Industriebetriebe, die dies fordern, von 20 bis 201 um Prozentpunkte und fiel bis 201 auf den Ausgangswert von 20 (1 % Nennungen) zurück. Schlussfolgerungen: Nach Auffassung der Unternehmen gibt es bei den energiepolitischen Rahmenbedingungen für die Energiewende noch immer einiges zu tun. Vor allem die Hausaufgaben beim Netzausbau bleiben bestehen. Wenngleich auch bei der Industrie die Intensität der Forderungen im Trend zurückgeht, sieht sich die Industrie weiter durch Steuern und Abgaben auf den Strompreis belastet und fordert hier Maßnahmen von der Politik. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Maßnahmen, die die Unternehmen ergreifen Steigerung der Energieeffizienz 2 0 1 1 Lieferanten-Versorgerwechsel 29 1 Absicherung gegen Stromausfälle 3 9 9 Erneuerbare Energien beziehen 30 langfristige Lieferverträge 29 Einkauf effizienter/energiesparender Vorprodukte 19 9 Marktausrichtung auf energieeff. Produkte/Dienstleistungen 1 0 Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten 23 1 Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden 13 Erschließung neuer Geschäftsfelder 1 Verstärkung von Forschung und Entwicklung 1 3 Enkauf an der Strombörse 13 Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland 3 9 2 Absicherung gegen Gaslieferausfälle 22 90 Verlag. Kapazitäten ins Ausland/Einschränk. Prod. Im Inland 13 2 9 0% 20% 0% 0% 0% 0% Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, welche Maßnahmen sie ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. Die Unternehmen ergreifen selbst zahlreiche Maßnahmen angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik. Klarer Spitzenreiter sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, die am häufigsten als realisiert, laufend oder geplant genannt werden. Mittlerweile haben nur noch 1 % der Unternehmen hier nichts unternommen oder geplant. Ebenfalls hohe Priorität genießt die Absicherung gegen Stromausfälle sowie Maßnahmen, die den Energieeinkauf betreffen: Lieferanten-/Versorgerwechsel, der Bezug erneuerbarer Energien sowie langfristige Lieferverträge auf den Plätzen zwei, vier und fünf. Die Angaben der Unternehmen aus Deutschland entsprechen im Wesentlichen denen aus Baden-Württemberg, wobei die hiesigen Unternehmen bei fast allen Maßnahmen diese häufiger als bereits realisiert, laufend oder geplant benennen (Ausnahme sind die langfristigen Lieferverträge mit -2 Prozentpunkten). Der Bezug erneuerbarer Energien ist bei Unternehmen in Baden-Württemberg mit % ggü. Deutschland mit 39 % deutlich häufiger bereits realisierte, laufende oder geplante Maßnahme, ebenso wie die Steigerung der Energieeffizienz (2 % realisierte, laufende oder geplante Maßnahmen in Baden-Württemberg ggü. % in Deutschland) und die Absicherung gegen Stromausfälle (ebenfalls + Prozentpunkte in Baden-Württemberg ggü. Deutschland). Auch bei der Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte/Dienstleistungen geben die die Unternehmen aus Baden-Württemberg ggü. Deutschland häufiger an (0 % ggü 3 %), bereits Maßnahmen realisiert, laufend oder geplant zu haben. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Im zeitlichen Verlauf seit 20 hat es bei den von den Unternehmen in Baden-Württemberg realisierten, laufenden und geplanten Maßnahmen eher geringere Veränderungen gegeben, was sowohl die Reihenfolge als auch die Häufigkeit der Nennungen der Maßnahmen betrifft. Es gibt zudem die generelle Tendenz, dass Maßnahmen zunehmend umgesetzt wurden und der Anteil geplanter Maßnahmen abnimmt. Deutlichere Abnahmen seit 20 sind für die Maßnahmen (realisiert, laufend und geplant) langfristige Lieferverträge und Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden zu verzeichnen, gleichzeitig nahmen realisierte, laufende und geplante Maßnahmen zur Absicherung gegen Stromausfälle zu. Im direkten Vergleich der Ergebnisse von 201 mit dem Vorjahr sind die Nennungen für die Maßnahmen (realisiert, laufend und geplant) Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden und Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland/Einschränkung der Produktion im Inland deutlicher zurückgegangen (jeweils - Prozentpunkte). Maßnahmen zur Absicherung gegen Stromausfälle haben 201 ggü. 201 um Prozentpunkte zugelegt, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz um Prozentpunkte. Im Vergleich zwischen den Unternehmen in und den hiesigen Industriebetrieben fällt auf, dass die Industrie bei einer Ausnahme mehr Maßnahmen realisiert, laufend oder geplant hat, als die Betriebe insgesamt. Die größten Unterschiede bestehen bei dem Abschluss langfristiger Lieferverträge (+20 Prozentpunkte realisierte, laufende und geplante Maßnahmen in der Industrie ggü. ) und Verstärkung von Forschung und Entwicklung (+19 Prozentpunkte). Einzige Maßnahme, die die Industrie weniger häufig ergreift, ist die Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden, diese Maßnahme hat die Industrie im Saldo 3 % weniger realisiert, laufend oder geplant als. Zu weiteren Aussagen zu Maßnahmen mit Außenwirkung, siehe Seite 1. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Interne Maßnahmen mit den größten Abweichungen zwischen Baden-Württemberg gesamt und der Industrie in Baden-Württemberg im Vergleich Steigerung der Energieeffizienz 2 0 1 1 langfristige Lieferverträge 29 Verstärkung von Forschung und Entwicklung 1 3 Einkauf an der Strombörse 13 0% 20% 0% 0% 0% 0% Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, welche Maßnahmen sie ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. Baden-Württemberg Industrie Steigerung der Energieeffizienz 32 9 1 langfristige Lieferverträge 2 1 3 Verstärkung von Forschung und Entwicklung 2 Einkauf an der Strombörse 23 9 0% 20% 0% 0% 0% 0% Angaben der Industriebetriebe in Baden-Württemberg, welche Maßnahmen sie ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Exkurs Energieeffizienz Von großer Bedeutung sind Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Mit % Nennungen bei den Unternehmen in Baden-Württemberg ist die Information und Qualifikation von Mitarbeitern die am häufigsten ergriffene Maßnahme. Weitere Maßnahmen sind: Investition in neue Effizienztechnologien ( %), energetische Gebäudesanierung (39 %) und Teilnahme an Netzwerken/Effizienztischen (3 %). Die Industrie in Baden-Württemberg engagiert sich in fast allen Bereichen stärker als. Besonders deutlich wird dies bei den Maßnahmen, die systematische Ansätze zur Steigerung der Energieeffizienz verfolgen: Teilnahme an Netzwerken/Effizienztischen (Saldo +20 %), Einführung eines Energiemanagementsystems (Saldo +1 %) und Einführung eines Umweltmanagementsystems (Saldo +13 %). Ebenfalls starke Bedeutung haben Investitionen in neue Effizienztechnologien (Saldo +19 %). Deutlich weniger Bedeutung haben in der Industrie Maßnahmen für Energieeffizienz in der Mobilität im Vergleich zu (-19 Prozentpunkte). Mitarbeiter informieren/qualifizieren Investitionen in neue Effizienztechnologien Energetische Gebäudesanierung Teilnahme an Netzwerken/Effizienztischen Einführung eines Energiemanagementsystems Durchführung eines Energieaudits Einbindung externer Dienstleister Lastmanagement Energieeffizienz in der Mobilität Erneuerung des Wärmeerzeugers Effizienzmaßnahmen in Service-Prozessen und/oder Gebäuden Einführung eines Umweltmanagementsystems % 39% 3% 3% % 3% 3% 3% 1% 33% 39% 32% 1% 31% % 29% 31% 22% 2% 19% 32% % % % 0% 20% 0% 0% 0% 0% Baden-Württemberg Industrie Maßnahmen, die die Unternehmen in Baden-Württemberg in Vergleich zur Industrie in Baden-Württemberg zur Steigerung der Energieeffizienz ergreifen, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen. Im zeitlichen Verlauf seit 20 zeigt sich, dass bei den Unternehmen aus Baden-Württemberg Effizienzmaßnahmen in Service-Prozessen und/oder Gebäuden deutlich abnehmen. Zugenommen hat dagegen die Teilnahme an Netzwerken/Effizienztischen sowie die Einführung von Energie- bzw. Umweltmanagementsystemen. Im Vergleich von 201 zum Vorjahr fällt auf, dass die Teilnahme an Netzwerken/Effizienztischen um Prozentpunkte zugenommen hat, die Durchführung eines Energieaudits um 13 Prozentpunkte und die Einbindung externer Dienstleister um Prozentpunkte. Ursächlich ist hierbei sicherlich auch die seit En- BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 9 von 21

de 201 bestehende Pflicht zur Durchführung eines Energieaudits für Nicht-KMU gemäß Energiedienstleistungsgesetz. In Baden-Württemberg ist die Industrie die Branche mit dem stärksten Engagement. Fast alle Industrie-Unternehmen (9 %) haben bereits Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz realisiert, laufend oder geplant. Dabei nimmt der Anteil der geplanten Maßnahmen zu Gunsten der realisierten ab. Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in der Industrie Baden-Württemberg im zeitlichen Verlauf 20 13 2 29 2013 21 19 201 1 19 201 2 201 32 9 1 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% Einsparpotenziale Effizienzmaßnahmen Baden- Württemberg gesamt 21% % 1% Baden- Württemberg Industrie 22% % % 1% 23% 33% 2% keine 0-2 % des Energieverbrauchs 2 - % des Energieverbrauchs - % des Energieverbrauchs mehr als % des Energieverbrauchs Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, welche Einsparpotenziale sie beim Energieverbrauch in ihrem Unternehmen in den kommenden fünf Jahren sehen. keine 0-2 % des Energieverbrauchs 2 - % des Energieverbrauchs - % des Energieverbrauchs mehr als % des Energieverbrauchs Angaben der Unternehmen der Industrie aus Baden- Württemberg, welche Einsparpotenziale sie beim Energieverbrauch in ihrem Unternehmen in den kommenden fünf Jahren sehen. Nur 2 % der Unternehmen aus Baden-Württemberg sehen in den kommenden fünf Jahren Einsparpotenziale beim Energieverbrauch von über %, 201 waren es mit 29 % vergleichbar viele Unternehmen. In der Baden-Württembergischen Industrie werden die Einsparpotenziale durchaus größer eingeschätzt: Zwar sehen auch nur 2 % der Industriebetriebe ein Einsparpotenzial beim Energieverbrauch von über % in den kommenden fünf Jahren. Je- BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

doch sieht mit 2 % mehr als jedes zweite Unternehmen ein Einsparpotenzial von 2 %. Damit sinkt der Anteil derjenigen Industriebetriebe, die maximal 2 % Einsparpotenzial sehen von 2 % in 201 auf 21 % in 201. Schlussfolgerungen: 2 % der Unternehmen in Baden-Württemberg und sogar 9 % der Industriebetriebe beschäftigen sich mit Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz. Seit 20 geplante Maßnahmen wurden zunehmend realisiert. Weitere Einsparpotenziale werden von der überwiegenden Anzahl der Unternehmen hauptsächlich im Bereich von 0-1 % p. a. gesehen. Eine weitere Verschärfung der politischen Vorgaben zur Energieeffizienz wird von über 0 % der Unternehmen nicht befürwortet. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Exkurs Fahrzeuge mit alternativen Antrieben Elektrofahrzeuge (inkl. Plug-in Hybride) 1 3 23 Erdgasbetriebene Fahrzeuge 2 2 92 Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge 93 Biokraftstoffbetriebene Fahrzeuge 1 1 9 0% 20% 0% 0% 0% 0% Angaben der Unternehmen in Baden-Württemberg, die in ihrem Unternehmen Firmen- oder Betriebsfahrzeuge haben, zur beabsichtigten Beschaffung (auch Leasing) von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, in Prozent der antwortenden Unternehmen 9 % der antwortenden Unternehmen aus Baden-Württemberg haben in ihren Unternehmen Firmen- oder Betriebsfahrzeuge. 2 % dieser Unternehmen geben an, die Beschaffung oder das Leasing von Elektrofahrzeugen als Maßnahme bereits realisiert, laufend oder geplant zu haben. Erdgas-, wasserstoff- oder biokraftstoffbetriebene Fahrzeuge spielen dagegen bislang eher eine untergeordnete Rolle. Größtes Hemmnis, welches gegen eine Nutzung von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb im Unternehmen spricht, ist aus Sicht der badenwürttembergischen Unternehmen das Anforderungsprofil an die Fahrzeuge (Reichweite, Ladezyklen etc.). Das sagen % der antwortenden Unternehmen. 9 % sehen die Lade- und Tankstelleninfrastruktur als Hemmnis und 9 % die Wirtschaftlichkeit. Die Antworten der Unternehmen aus Deutschland liegen etwas unter von denen aus Baden- Württemberg. So haben 9 % der antwortenden Unternehmen aus Deutschland in ihren Unternehmen Firmen- oder Betriebsfahrzeuge und 39 % davon geben an, die Beschaffung oder das Leasing von Elektrofahrzeugen bereits realisiert, laufend oder geplant zu haben. Bei der Industrie in Baden-Württemberg verfügen 9 % der antwortenden Unternehmen über Firmen- oder Betriebsfahrzeuge und % davon haben die Beschaffung oder das Leasing von Elektrofahrzeugen bereits realisiert, laufend oder geplant. Schlussfolgerungen: Während Elektrofahrzeuge zunehmend Einzug in die Fahrzeugflotte der Unternehmen finden, bleibt erdgas-, wasserstoff- oder biokraftstoffbetriebenen Fahrzeugen vermutlich auch zukünftig eher eine Nischenrolle. Hemmnisse werden stärker bei Betrieb und Infrastruktur gesehen als in der Wirtschaftlichkeit. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite von 21

Ausgewählte Maßnahmen mit Außenwirkung im Vergleich Marktausrichtung auf energieeff. Produkte/Dienstl. 1 0 Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden 13 Erschließung neuer Geschäftsfelder 1 Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland 3 9 2 Verlag. Kapazitäten ins Ausland/Einschränk. Prod. im Inland 13 2 9 0% 20% 0% 0% 0% 0% Maßnahmen, die die Unternehmen ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen Baden-Württemberg Industrie Marktausrichtung auf energieeff. Produkte/Dienstl. 1 23 0 Weitergabe der zusätzlichen Energiekosten an Kunden 9 9 Erschließung neuer Geschäftsfelder 1 Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland 19 0 Verlag. Kapazitäten ins Ausland/Einschränk. Prod. im Inland 3 3 91 0% 20% 0% 0% 0% 0% Maßnahmen, die die Unternehmen ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen Die Industrie in Baden-Württemberg hat mehr Maßnahmen mit Außenwirkung realisiert, laufend und in Planung, als die Unternehmen in Baden-Württemberg insgesamt. Für % der Unternehmen aus Baden-Württemberg ist die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland/Einschränkung der Produktion im Inland angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik realisierte, laufende oder geplante Maßnahme. In Deutschland beträgt der Anteil ebenfalls %. Stärker wird diese Maßnahme in der Industrie ergriffen: 9 % der Industriebetriebe in Baden-Württemberg haben diese Maßnahme realisiert ( %), laufend (3 %) oder geplant (3 %). In der Industrie Deutschland ergibt sich folgendes Bild: 1 % gesamt, davon % realisierte, % laufende und % geplante Maßnahmen. Die Möglichkeit, steigende Energiekosten an Kunden weiterzugeben, wird nur von 3 % der Unternehmen in Baden-Württemberg bzw. 31 % der hiesigen Industrieunternehmen - und hier mit - 1 Prozentpunkten deutlich weniger als im Jahr zuvor - gesehen. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 13 von 21

Ausgewählte Maßnahmen mit Außenwirkung, die die Industrie in Baden-Württemberg ergreift, im Zeitvergleich Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte 20 2 1 2 2013 19 13 201 1 21 201 21 2 1 3 201 1 23 0 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% Industrie in Baden-Württemberg: Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte/Dienstleistungen als Maßnahme angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen Erschließung neuer Geschäftsfelder 20 1 2013 201 201 1 1 201 1 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% Industrie in Baden-Württemberg: Erschließung neuer Geschäftsfelder als Maßnahme angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland 20 22 1 0 2013 1 201 21 201 19 0 201 19 0 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% Industrie in Baden-Württemberg: Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland als Maßnahme angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 1 von 21

Verlagerung 20 2 1 2013 13 201 201 9 201 3 3 91 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% Industrie in Baden-Württemberg: Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland/Einschränkung der Produktion im Inland als Maßnahme angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen Der bei der Industrie Baden-Württembergs von 20 bis 201 identifizierte zunehmende Trend bei der Marktausrichtung auf energieeffiziente Produkte und der Erschließung neuer Geschäftsfelder sowie neuer Absatzmärkte kann für 201 nicht weiter bestätigt werden. Gegenüber dem Vorjahr ist für 201 ein deutlicher Rückgang bei realisierten, laufenden und geplanten Maßnahmen zu verzeichnen, im gesamten Betrachtungszeitraum ab 20 ergibt sich eher eine Stagnation. Damit passt sich die Entwicklung in Baden-Württemberg der von Deutschland an. Bei der Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland/Einschränkung der Produktion im Inland gab es bei der Industrie in Baden-Württemberg von 20 bis 201 eine Zunahme der realisierten und laufenden Maßnahmen bei gleichzeitigem Rückgang der geplanten Maßnahmen. Im weiteren zeitlichen Verlauf geht die Summe von laufenden und geplanten Maßnahmen deutlich von 22 % in 201 auf % in 201 zurück. Gleicher Trend bei der Industrie in Deutschland: dort geht die laufenden und geplanten Maßnahmen in Summe von 20 % in 201 auf % in 201 ebenfalls zurück. Die Gefahr, dass sich die energiepolitischen Rahmenbedingungen künftig negativ auf den Standort auswirken, wird offensichtlich weniger gesehen, als noch vor einigen Jahren. Schlussfolgerungen: 0 % der Unternehmen in Baden-Württemberg und 0 % der Industriebetriebe haben ihre Marktausrichtung hinsichtlich energieeffizienter Produkte angepasst oder wollen dies tun. Aufgrund der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik erschließen 29 % der Unternehmen (32 % in der Industrie) neue Geschäftsfelder und 1 % der Unternehmen neue Absatzmärkte im Ausland (30 % in der Industrie) oder planen dies. Tendenziell werden im Befragungszeitraum zunehmend Maßnahmen realisiert bei gleichzeitiger Abnahme geplanter Maßnahmen. Aktivitätsverlagerungen ins Ausland sind bei den Unternehmen in Baden-Württemberg zunehmend schwächer ausgeprägt und noch bei etwa 9 % der Industriebetriebe als Maßnahme umgesetzt oder in Betracht. Eine Fortsetzung des von 20 bis 201 beobachteten Trends der zunehmenden Realisierung früher geplanter Maßnahmen ist wie 201 auch 201 nicht mehr erkennbar. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 1 von 21

Exkurs Eigenerzeugung Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten 23 1 darunter erneuerbar 21 darunter konventionell 2 0% 20% 0% 0% 0% 0% Maßnahmen zum Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten, die die Unternehmen in Baden-Württemberg ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen Baden-Württemberg Industrie Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten 2 3 darunter erneuerbar 2 9 9 darunter konventionell 3 0% 20% 0% 0% 0% 0% Maßnahmen zum Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten, die die Unternehmen der Industrie in Baden- Württemberg ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen Aufbau eigener Erzeugungskapazitäten in der Industrie in Baden-Württemberg im zeitlichen Verlauf 20 1 9 21 3 2013 23 22 201 2 19 0 201 31 1 201 2 3 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% Maßnahmen zum Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten im zeitlichen Verlauf, die die Unternehmen der Industrie in Baden-Württemberg ergreifen, angesichts der Veränderungen in Energiewirtschaft und politik, in Prozent der antwortenden Unternehmen BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 1 von 21

Für 39 % der Unternehmen in Baden-Württemberg ist der Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten bereits realisierte, laufende oder geplante Maßnahme, erneuerbare Energien werden ggü. konventionellen bevorzugt. In Deutschland ist der Anteil an Unternehmen, die den Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten realisiert, laufend oder geplant haben, mit 3 % etwas niedriger. Die Differenz von 2 % entsteht durch einen höheren Anteil bereits realisierter Maßnahmen in Baden- Württemberg, der Anteil laufender oder geplanter Maßnahmen ist fast gleich. Die Verteilung auf erneuerbar und konventionell ist in Deutschland und Baden-Württemberg vergleichbar. Bei der Industrie in Baden-Württemberg ist der Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten für % realisierte, laufende oder geplante Maßnahme. Auch hier werden erneuerbare Energien stärker fokussiert als konventionelle Kapazitäten. 1 % der Unternehmen aus Baden-Württemberg, die eigene Energieversorgungskapazitäten aufgebaut haben, nutzen mittels Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Strom, weitere 29 % haben dazu laufende oder geplante Maßnahmen. Die Aussagen aus Deutschland sind in etwa vergleichbar (2 % realisiert, 2 % laufend und geplant). In der Industrie in Baden- Württemberg haben 2 % der Unternehmen mit eigener Energieversorgung diese mit KWK- Anlagen realisiert, bei 3 % sind Maßnahmen laufend oder geplant. Spitzenreiter bei der Eigenstromerzeugung ist die Photovoltaik. 2 % der Unternehmen in Baden-Württemberg, die eigenerzeugten Strom nutzen, haben Maßnahmen zur Stromerzeugung mittels Photovoltaik realisiert, laufend oder geplant, in der baden-württembergischen Industrie sind es 0 %. Die Eigenstromerzeugung hat bezogen auf den Anteil am gesamten Stromverbrauch für die meisten Unternehmen in Baden-Württemberg heute eine eher untergeordnete Bedeutung. Es gibt jedoch auch mit 1 % eine nennenswerte Minderheit von Unternehmen (201: 21 %, 201: %) mit einem bedeutenden Anteil von über 30 % selbsterzeugtem Strom, in der Industrie sind es 1 % (201: 1 %, 201: %). Die Anteile der Eigenstromerzeugung sollen künftig steigen. So wollen 2 % der Unternehmen künftig mindestens 30 % des Eigenverbrauchs auch selbst erzeugen, bei der Industrie sind es 29 %. Schlussfolgerungen: Schon seit 20 geplante Vorhaben zur Stromeigenerzeugung wurden von der Industrie in Baden-Württemberg bis dato zunehmend umgesetzt, der Anteil geplanter Maßnahmen nimmt ab. Insgesamt scheint der Trend beim Aufbau eigener Energieversorgungskapazitäten eher rückläufig, die Nutzung von eigenem KWK-Strom nahm in Baden-Württemberg wie in Deutschland ab. Dies könnte auf die Belegung der Eigenerzeugung mit EEG-Umlage und Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren diesbezüglichen Entwicklung sowie auf das neue KWKG zurückzuführen sein. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 1 von 21

Entwicklung der Energiepreise Wie haben sich Ihre Strompreise in den vergangenen Monaten entwickelt? Wie haben sich Ihre Energiepreise in den vergangenen Monaten entwickelt? 21% 2% 19% % 3% 3% gestiegen gleich geblieben gesunken Baden-Württemberg Industrie gestiegen gleich geblieben gesunken Baden-Württemberg Industrie 2% 22% % % 1% 2% gestiegen gleich geblieben gesunken gestiegen gleich geblieben gesunken Rund ein Viertel der Unternehmen in Baden-Württemberg und etwas weniger in der Industrie gibt an, dass ihre Strompreise in den vergangenen Monaten gestiegen sind. Zugleich profitieren 21 % der Betriebe in sowie 2 % in der Industrie von gesunkenen Strompreisen. In Deutschland ergibt sich bei den Strompreisen ein ähnliches Bild, wobei in Baden-Württemberg Prozentpunkte mehr Unternehmen angeben, dass ihre Strompreise gestiegen sind (+3 Prozentpunkte bei der Industrie). Bei den Energiepreisen (excl. Strom) geben % der Unternehmen in Baden-Württemberg sowie % der Industriebetriebe an, dass diese in den vergangenen Monaten gesunken sind. Die Industrie in Deutschland profitieren im Vergleich zur baden-württembergischen Industrie stärker von gesunkenen Energiepreisen (+ Prozentpunkte). Schlussfolgerungen: Für mehr Unternehmen sind die Energiekosten gesunken als gestiegen, insbesondere in der Industrie. Bei den Stromkosten profitiert mehr die Industrie von gesunkenen Strompreisen. BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 1 von 21

Konkrete Probleme mit der Energieversorgungssicherheit keine konkreten Probleme % Strom-Ausfälle unter 3 Minuten 20% Strom-Ausfälle über 3 Minuten 1% Produktion wurde beeinträchtigt % Lieferunterbrechungen Gas 1% 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% Konkrete Probleme mit der Energieversorgungssicherheit in den letzten Monaten bei Unternehmen in Baden- Württemberg, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen BW gesamt 21 1 BW Industrie 2 13 0% % 20% 30% 0% 0% 0% 0% 0% 90% 0% mehr Bedeutung gleiche Bedeutung weniger Bedeutung keine Einschätzung möglich Entwicklung der Bedeutung des Aspektes Störungen in der Stromversorgung in den letzten Monaten für das eigene Geschäft, Angaben in Prozent der antwortenden Unternehmen 2 % der Unternehmen in Baden-Württemberg hatten in den letzten Monaten konkrete Probleme mit der Versorgungssicherheit, in Deutschland waren es 19 %. Die Industrie in Baden-Württemberg hat einen Anteil von 3 % Unternehmen mit konkreten Problemen mit der Versorgungssicherheit (D-Industrie: 29 %) Stromausfälle unter drei Minuten sind ebenso wie Stromausfälle über drei Minuten oft genanntes Problem der Unternehmen, wobei die statistisch bislang nicht erfassten Ausfälle unter drei Minuten bei den Unternehmen in Baden-Württemberg häufiger genannt werden als die über drei Minuten. Dass die Produktion beeinträchtigt wurde, sagen % der Unternehmen in Baden- Württemberg (1 % der Industriebetriebe) und % der Unternehmen in Deutschland (19 % in der Industrie). Seit 20 gibt es nur kleinere Veränderungen, so ist die Anzahl der Unternehmen in Baden- Württemberg mit konkreten Problemen von 2 % in 20 leicht auf 2 % zurückgegangen. In BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 19 von 21

der Industrie Baden-Württembergs hat der Anteil von 29 % auf 3 % im gleichen Zeitraum zugelegt. Konkrete Probleme mit der Versorgungssicherheit bei der Industrie in Deutschland haben von 2 % auf 29 % zugenommen. Schlussfolgerungen: Die Versorgungssicherheit mit Strom/Energie ist für die weit überwiegende Zahl der Unternehmen bisher kein Problem. Tendenziell ist die Industrie durch mehr Störungen beeinträchtigt, in Baden-Württemberg etwas mehr als im Bundesgebiet und mit zunehmendem Trend. Die Politik ist gefordert, die Versorgungssicherheit zu erhalten, insbesondere durch die Grundlastfähigkeit der Stromversorgung in Süddeutschland. Allgemeine Angaben Die Befragung wurde vom 0. bis 2. Juni 201 durchgeführt. Deutschlandweit haben 2 Unternehmen auf die Befragung geantwortet, in Baden-Württemberg waren es 2 Unternehmen, das ist ein Anteil von,9 %. Industrie-Unternehmen haben aus Baden- Württemberg geantwortet, das sind % der Baden-Württemberg-Antworten. Antworten nach Branchen Antworten nach Betriebsgrößenklassen 3% % % 1% 9% % 1% 0% 1% 2% Industrie Bau Handel Dienstleistung 0-9 Mitarbeiter -19 Mitarbeiter 20-29 Mitarbeiter 20-99 Mitarbeiter 00-999 Mitarbeiter über 00 Mitarbeiter BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 20 von 21

Wie hoch ist der Anteil der Energiekosten insgesamt am Umsatz? Wie hoch ist der Anteil der Stromkosten am Umsatz? % 13% % 19% 1% 21% 2% 2% 0-2 % 2- % -1 % 1 % und mehr Baden-Württemberg Industrie 0-2 % 2- % -1 % 1 % und mehr Baden-Württemberg Industrie 1% 9% 2% 3% 2% 3% 2% 2% 0-2 % 2- % -1 % 1 % und mehr 0-2 % 2- % -1 % 1 % und mehr Der Anteil der Energiekosten am Umsatz der antwortenden Unternehmen der Befragung 201 hat sich gegenüber denjenigen Unternehmen, die an der Befragung von 201 teilgenommen haben, geringfügig verringert, während die Stromkostenanteile eher gleich geblieben sind. Bei den Energiekosten haben in 201 32 % der Unternehmen in einen Energiekostenanteil > % am Umsatz. 201 waren es mit 3 % etwas mehr. Umgekehrt bei den Industriebetrieben: Dort lag der Anteil der antwortenden Industriebetriebe mit einem Energiekostenanteil > % in 201 bei 3 % und stieg in 201 auf 1 %. Ähnlich ist das Bild beim Stromkostenanteil. 201 haben 1 % der Unternehmen und 33 % in der Industrie einen Stromkostenanteil > %. 201 waren es 1 % (gesamt) bzw. 2 % (Industrie). BW Ergebnisse Energiewendebarometer 201 - final Seite 21 von 21