Hunde zone Territorialverhalten ein Beitrag von Kathrin Schar
Am Zaun entlang jagend Ein Thema, mit dem sich viele Hundebesitzer an mich wenden, ist das Bellverhalten ihrer Vierbeiner. Egal, ob der Hund in der Wohnung jedes Geräusch im Haus kommentiert, oder im Garten bellend am Zaun entlang jagt. Für solch ein Verhalten haben die Nachbarn meistens kaum Verständnis und den Besitzern selber nagt es an den Nerven, weil sie Probleme mit den Nachbarn vermeiden möchten oder die Lautstärke ihres Hundes selber als nervig empfinden. Um dem Problem auf den Grund gehen zu können, muss erstmal erörtert werden, inwieweit das gezeigte Verhalten noch natürlich ist. Übersteigerte Reaktionen, egal in welcher Hinsicht, können oft Krankheiten, Stress oder Traumata als Ursache haben. Darum ist es anfangs wichtig, die rassespezifischen Eigenheiten und die Vorgeschichte des Hundes zu kennen. Bei Mischlingen ist das nicht immer möglich, aber oft kann man doch die ein oder andere Rasse heraus lesen.
Rasseeigenschaften Schon bei der Anschaffung des Vierbeiners ist man gut damit beraten, sich über die Eigenschaften der gewünschten Rasse zu informieren. Denn es gibt sehr wohl Rassen, die bellfreudiger, territorialer veranlagt sind, als andere. Jede Rasse wurde ursprünglich für einen bestimmten Zweck gezüchtet und auch wenn damalige Arbeitshunde mittlerweile kaum noch Aufgaben zu erfüllen haben und hauptsächlich ein Leben als Familien- und Begleithunde führen, ist ihnen bestimmtes Verhalten trotzdem geblieben, das sich auch nicht einfach so abstellen lässt. So ist z.b. der deutsche Schäferhund bis heute als Wach-, Schutz- und Hütehund sehr beliebt. Durch sein selbstsicheres Auftreten und seine Lernbereitschaft ist er meiner Meinung nach wenig als reiner Familienhund geeignet. Probleme (z.b. beim Empfang von Gästen) sind hier ohne tägliches Training und die passende Auslastung vorprogrammiert. Wer sich einen Spitz ins Haus holt, sollte bedenken, dass diese sehr aufmerksame Wachhunde sind, die sich stark an einen Ort und ihre Besitzer binden. Alles Fremde wird sofort lautstark gemeldet und auch das Alleine bleiben fällt ihnen oft schwer.
Anti-Stress-Programm Wer jetzt trotz allem schon einen Hund zu Hause hat, der dazu neigt, jedes Geräusch zu melden, kann seiner Veranlagung mit gezieltem Training ein wenig entgegen wirken. Wie bereits erwähnt ist es hier vorerst wichtig zu klären, ob der Hund noch aus Instinkt handelt, oder aus diversen Gründen übertrieben reagiert. Bei solchen Überreaktionen ist als erster Schritt ein gezieltes Anti-Stress-Programm angebracht, welches Sie am besten mit einem kompetenten Trainer Ihres Vertrauens erarbeiten. Bei natürlichem Territorialverhalten, also der Verteidigung des eigenen Reviers und den dazugehörigen Ressourcen, ist es notwendig, den Hund räumlich etwas einzuschränken. Ein gezieltes Decken-Training und kontrollierte Gartenausflüge werden hier schon zu einer Verbesserung des Verhaltens führen. Ein unbeaufsichtigter Hund im Garten wird es sich in vielen Fällen zur Aufgabe machen, diesen auch zu verteidigen. Schließlich ist ja niemand sonst da, der diese Arbeit übernehmen könnte. Auch der alltägliche Umgang mit dem Hund hat Einfluss auf seine Wachsamkeit. Wenn wir unserem Vierbeiner vermitteln, dass wir jede Situation souverän im Griff haben und ihm diverse Regeln näherbringen, kann er sich besser entspannen und vertraut auf unsere richtige Entscheidung. Zu viele Freiheiten machen einen Hund somit nicht unbedingt glücklich, sondern bereiten ihm eher Stress, da er sich für seine Familie verantwortlich fühlt. Das soll jetzt nicht heißen, dass man seinen Vierbeiner die ganze Zeit auf seinem Platz liegen
Sicherheit und Geborgenheit lassen soll, sondern dass man z.b. ein paar Rituale und Verbote einführt. So kann man ihn etwa beim Läuten an der Tür auf seinen Platz verweisen oder die Küche zur Tabuzone erklären. Solche Regeln schaffen eine gewisse Struktur und geben dem Hund Sicherheit. Sicherheit und Geborgenheit sind ja schließlich auch für uns Menschen von großer Bedeutung. Stellen Sie sich nur mal eine Welt ohne Gesetze und Regeln vor. Sicher, einige davon sind eventuell fragwürdig, aber viele davon erfüllen hauptsächlich den Zweck, Chaos zu vermeiden. Wer von uns könnte noch ruhig schlafen, wenn jeder machen dürfte was er wollte? Î Kathrin Schar Weiterführender Link: www.hundetraining-schar.at Ich bin gelernte Hundepsychologin nach Thomas Riepe und werde hauptsächlich bei Problemverhalten um Hilfe gebeten. Aber auch bei der Hundeanschaffung, Welpenerziehung und Festigung der Grundkommandos konnte ich schon viele Menschen unterstützen. Ich arbeite nicht auf einem Trainingsgelände, sondern bei den Hundebesitzern zu Hause bzw. in Alltagssituationen. office@hundetraining-schar.at 0660 / 490 56 49 Wien und Umgebung, Mo So 8 20 Uhr Fotos: stock.xchng, Klaus-Peter Wolf / pixelio.de, M. Großmann / pixelio.de, Kathrin Schar