Bahnhof, Strecke, Netz um 1855/1860 Peitz liegt abseits regionaler Eisenbahninteressen Netzskizze der Eisenbahnprojekte um 1855/1860 mit der Ziel, Spremberg zum Bahnknoten im südlichen Teil der Mark Brandenburg zu machen. ab 1865 Eisenbahnkönig Bethel Henry Strousberg lässt bauen! Preußens Eisenbahnkönig Bethel Henry Strousberg ließ vorzugsweise mit Kapital britischer Bankhäuser Bahnstrecken in der Mitte Deutschlands bauen, um eigne Verkehrsinteressen durchzusetzen. 1872/1876 Peitz erhält gleich zwei Bahnhöfe! Die Halle - Sorau - Gubener Eisenbahngesellschaft (HSG) führte im Streckenabschnitt Cottbus Guben entfernt an der Stadt Peitz vorbei und ließ einen Bahnhof errichten Peitz-Ost (eröffnet 30.06.1872), um 1890 auch mit Peitz Waldhaus bezeichnet. Die Cottbus-Großenhainer Eisenbahngesellschaft ließ eine eigene Bahnstrecke von Cottbus nach Frankfort/Oder bauen, die die Stadt Peitz unmittelbar berührte und den Bahnhof Peitz begründete (eröffnet am 31.12.1876).
Peitz-Ost - klein, groß, größer! 100 lange Jahre Bahnhof Peitz-Ost der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahngesellschaft Die Halle-Sorau-Gubener Eisenbahngesellschaft eröffnete am 30.06.1972 ihr Gesamtnetz, deren Züge zwischen Halle und Guben in Reussen, Klitschmar, Delitzsch, Crensitz, Kämmerei Forst, Eilenburg, Mockrehna, Torgau, Zschackau, Falkenberg, Beutersitz, Dobrilugk, Finsterwalde, Gollmitz, Calau, Eichow, Cottbus und Peitz hielten. Der Bahnhof Peitz (ab 1876 Peitz-Ost) ist ein typischer Privatbahnbau dieser Bahngesellschaft und weitgehend noch im Original erhalten, vor allem mit den Nebengebäuden, einem Wohnhaus und einem Wasserturm. 1972 Baubeginn, 1976 Eröff. Bahnhof Peitz-Ost wird Kohle- und Kraftwerksbahnhof Nördlich der Cottbuser Braunkohletagebaufelder gelegen, wurde dem Bf Peitz-Ost eine Schlüsselfunktion im Energiebezirk übertragen. Als Übergabebahnhof ins Werkbahnnetz ausgebaut, laufen alle Montantransporte (Braunkohle, Asche, Gips, Ausrüstung, ehemals auch Personenverkehr) über diese Verkehrsstation, auch in Zukunft! Inbetriebnahme des Zentralstellwerks B1 des Bf Peitz Ost am 05.08.1981, zugleich des Stellwerks B2 der Anschluss- und Werkbahn (heute Vattenfall).
pünktlich, pünktlich, pünktlich! Streckenfahrpläne Sommer 1913 Fahrplan für den Bahnhof Peitz an der Strecke Cottbus Frankfurt/Oder. Bahnhof Peitz-Ost der Strecke Cottbus Guben bediente Züge von/nach Bentschen (heute Rep. Polen) Fahrplan aus den letzten DDR-Tagen (ab 28. Mai 1989) Buchfahrplan im Lehrbrief für das Fahrplanwesen der Deutschen Reichsbahn (1953)
fast vergessen: Bf Peitz + Nachbarn 1876-2000 124 Jahre Stadtbahnhof Peitz Grundsteinlegung des Empfangsgebäudes des Bahnhofs Peitz legte die Cottbus - Großenhainer Eisenbahngesellschaft am 03.05.1876. Nachdem bereits im Frühherbst 1876 Arbeits- und Probezüge beobachtet wurden, unternahm ein Eisenbahn-Comissarius aus Berlin am 13.12.1876 führt eine offizielle Probefahrt, Abfahrt 8.30 Uhr in Cottbus mit Halt in Peitz, Jamlitz, Weichensdorf, Müllrose und Einfahrt um 11.25 Uhr in den Märkisch-Posener Eisenbahnbahnhof in Frankfurt/O, wo ein Perron und Gleisanlagen zur Aufnahme der neuen Linie bereits fertig gestellt waren. Das Bahnhofsgebäude des Stadtbahnhofs Peitz wurde zusammen mit dem gesamten Bahnbetrieb zwischen Cottbus und Frankfurt/Oder am 31.12.1876 eröffnet. Lageplan des Bf Peitz um 1955 Lok WÖRTH, ursprünglich Leipzig-Dresdner Bahn, dann auf der Strecke Großenhain Cottbus unterwegs, vermutlich auch durch Peitz gefahren, später an die Berlin-Anhalter Bahn abgegeben. Typische Szene aus der Zeit der Dampflokomotiven, hier Lok 55 3243 und 56 2273 beim Anfahren eines schweren Güterzugs. Der erste Wagen ist Güterzugpackwagen. letzter Lageplan des Bf Peitz um 1985 Von 1908 bis zur Zerstörung der Cottbuser Bahnanlagen beim Bombenangriff am 15.02.1945 wurden Triebwagen der Bauart WITTFELD als Personenzüge zwischen Cottbus und Peitz eingesetzt. linkerhand Bf Willmersdorf rechterhand Bf Tauer die Nachbarn.
ohne Halt in Peitz-Ost ins Kraftwerk 01.07.1977 (Freitag) Schichtarbeiterzüge Cottbus Kraftwerk Jänschwalde Feierabend-Szene 1977: Der Pendelzug aus Jänschwalde kommt an der Mittelinsel des alten Bahnhofs Cottbus an, Umstieg in den Solotriebwagen der total überfüllten Straßenbahn zur Weiterfahrt in die Stadtmitte. Ruhe vor dem Sturm zur Nachmittagschicht: Der Berufsverkehrszug wartet am Cottbuser Bahnsteig 6 auf seine Fahrgäste. Am 01.07.1977 wurde der nichtöffentliche Berufsverkehr der Deutschen Reichsbahn (DR) zwischen Cottbus und Kraftwerk Jänschwalde eröffnet. Der erste Berufszug P 8970 fuhr vom Cottbuser Gleis 7 um 05.21 Uhr ab. Fahrausweise wurden nicht ausgegeben, alle Fahrgäste der Züge fuhren kostenfrei mit. Das Kraftwerk Jänschwalde bzw. das Braunkohlewerk (Bkw) Cottbus zahlte die Transportleistungen pauschal an die DR. Der Zug hieß im Volksmund "Eisenschwein". Anfangs fuhren morgens zwei und nachmittags drei Zugpaare, bestehend aus zwei Dieselloks der Baureihe 118 (V 180; DBAG BR 228) und fünfteiligen Doppelstockeinheiten. Später richtete sich der Fahrplan am Schichtwechsel aus. Darüber hinaus verkehrte montags der Eilzug E 1891 von Leipzig nach Cottbus weiter bis ins Kraftwerk Jänschwalde. Er musste in Cottbus mit einer Schlusslok versehen werden. In der Gegenrichtung begann freitags der Eilzug E 1894 nach Leipzig im Kraftwerk Jänschwalde. Auch diese Fahrten waren nicht öffentlich. Die Züge hielten nicht in Merzdorf und Neuendorf. Als bauliche Voraussetzung entstand im Kraftwerk ein Reiseverkehrsgleis (Gleis 23 des Bf Peitz-Ost) mit einer Länge von 1.730 m mit zwei, je 350 m langen Bahnsteigen der Haltepunkte Kraftwerk Jänschwalde West (am Kraftwerkseingang) und Kraftwerk Jänschwalde Ost (Gleisende an der zentralen Baustelleneinrichtung). Für die Pendelzüge beheimatete die DR in Cottbus drei fünfteilige Doppelstockeinheiten, später modernere Doppelstock- Einzelwagen. Die Züge wurden mit je einer Zug- und einer Schlußlok gefahren, da im Kraftwerk Jänschwalde das Gleis 23 ein Stumpfgleis war. Ab Juli 1979 verkehrten die Züge im Wendezugbetrieb. Zu Beginn wurden 1977 täglich ca. 4000 Arbeitskräften befördert. 1980 fuhren täglich 19 Züge und beförderten 7.300 Fahrgäste, 1987 verkehren zwischen 5.00 und 23.00 Uhr 22 Doppelstockzugpaare. Im Bf Cottbus entstand am Stellwerk W 10 ein Abstellgleis zur technischen Versorgung und Reinigung dieser Berufszüge. Die Abfahrt erfolgte vom (heutigen) Cottbuser Bahnsteig 9. Der Zubringerverkehr aus dem WK XIII erfolgte mit Omnibussen im nichtöffentlichen Verkehr, ansonsten mit den regulären städtischen Straßenbahn- und Buslinien. Die Fahrzeit der Züge betrug 17 min, gegenüber 30-35 min, die ein Omnibus hätte benötigte. Die Kumpel der Tagebaue Jänschwalde und Cottbus Nord fuhren direkt mit Bussen zu ihren Einsatzstellen. Ab Okt. 1978 stand der Cottbuser Hausbahnsteig den Pendelzügen zur Verfügung. Wagenlaufschild in deutscher und polnischer Sprache. Mit froher Miene ab nach Hause der Feierabendzug hält zum Einstieg am Haltepunkt Kraftwerk Jänschwalde West. 26.09.1992 (Sonnabend) Stilllegung des DR-Berufsverkehrs Cottbus - Jänschwalde Handarbeit der Fahrzeugreinigung. Die Schichtarbeiterzüge hatten stets pünktlich, sauber und im Winter geheizt zu fahren, noch dazu kostenfrei für alle Fahrgäste Kommunismus pur! was davon übrig geblieben ist: Bahnsteigkante und Postenhäuschen am ehemaligen Haltepunkt Kraftwerk Jänschwalde Ost, heute zum Teil mit einer Verladeanlage überbaut.
Der geordnete Blick von oben. Bf Tauer Abzw Preilack Militärkurve um 1970 Anschl Forst Anschl ACZ Jänschwalde Hp (1895), Bf (1908) Bf Peitz Bf Peitz-Ost Anschluss-/Werkbahn Kraftwerk Jänschwalde 1876 Eröffnung CGE Hp Cottbus-Willmersdorf Nord Neubaustrecke 2002 Hp Teichland 1872 Eröffnung HSG Bf Willmersdorf Hp Neuendorf Recherche + Text: Arbeitskreis Eisenbahngeschichte des Historischen Heimatvereins Cottbus e. V. / Kartenvorlage Googlemaps Gestaltung + Druck: Lehrstuhl Eisenbahn- und Straßenwesen der BTU Cottbus, Prof. Dr.-Ing. Hans-Christoph Thiel hc.thiel@tu-cottbus.de