Martin Voth, Jens Beckmann, Michael Howe, Heinbernd Oppenberg, Thomas Stange Lernsituationen Groß- und Außenhandel 2. Ausbildungsjahr Lernfeld 5 8 1. Auflage Bestellnummer 10062
www.bildungsverlag1.de Bildungsverlag EINS GmbH Sieglarer Straße 2, 53842 Troisdorf ISBN 978-3-427-10062-1 Copyright 2008*: Bildungsverlag EINS GmbH, Troisdorf Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.
VORWORT 3 Die Lernsituationen Groß- und Außenhandel erscheinen in drei Bänden. Der vorliegende zweite Band deckt die Lernfelder 58 des Rahmenlehrplans für den Ausbildungsberuf Kauffrau/Kaufmann im Groß- und Außenhandel ab. Er enthält Geschäftsprozesse aus der Praxis des Groß- und Außenhandels in pädagogisch aufbereiteter Form. Ganzheitliche Sichtweise, überschaubare Arbeitsaufträge und selbstorganisiertes Lernen zur Förderung der beruflichen Handlungskompetenz waren die Leitlinien bei der Entwicklung der Lernsituationen. Das dazugehörende Informationshandbuch Groß- und Außenhandel stellt die Lerninhalte in systematischer Form zur Verfügung. Wir haben uns bemüht, die Themen möglichst anschaulich darzustellen und die Texte durch Übersichten und Abbildungen aufzulockern. Lernsituationen und Informationshandbuch sind eng aufeinander abgestimmt. Zum Medienpaket gehört auch das Warenwirtschaftssystem INTWASYS, das dem Informationshandbuch des 1. Ausbildungsjahres auf CD beigefügt worden ist. Über das Programm sind automatische Updates möglich, sodass die Aktualität der Programmversion jederzeit gewährleistet ist. Autoren und Verlag hoffen, dass die Bände in Kombination mit dem Warenwirtschaftssystem die berufspraktische Ausrichtung des Unterrichts in Klassen des Groß- und Außenhandels fördern, das selbstständige Lernen der Auszubildenden unterstützen und nicht zuletzt die Freude am Lernen erhöhen. Autoren und Verlag im Frühjahr 2008
4 Inhaltsverzeichnis Lernfeld 5 Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen 1 Ziele und Maßnahmen der Personalarbeit festlegen... 7 2 Einen/eine Mitarbeiter/in auswählen und einstellen... 9 3 Einen Arbeitsvertrag abschließen... 15 4 Die Personalplanung organisieren und durchführen... 18 5 Eine Gehaltsabrechnung überprüfen... 22 6 Sozialleistungen in Anspruch nehmen und Vorsorge leisten... 27 7 Eine Einkommensteuererklärung abgeben... 32 8 Die Hilfe des Betriebsrates in Anspruch nehmen... 36 9 Für die Einhaltung von Arbeitsschutzgesetzen sorgen... 41 10 Personalgespräche führen... 43 11 Mitarbeiter aus den eigenen Reihen fördern und weiterentwickeln... 46 12 Einen Mitarbeiter befördern und Prokura erteilen... 54 13 Daten von Mitarbeitern vor Missbrauch schützen... 57 14 Arbeitszeugnisse beurteilen... 60 15 Eine Abmahnung wegen Fehlverhaltens erteilen... 64 16 Einen Mitarbeiter ordentlich kündigen... 68 17 Einen/Eine Mitarbeiter/-in fristlos entlassen... 73 Lernfeld 6 Logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren 1 Die Warenkette zwischen Lieferanten und Großhandel... 77 1.1 Die tägliche Warenannahme eines Lieferanten organisieren... 77 1.2 Eine Warenprüfung anhand eines Lieferscheins durchführen... 88 1.3 Sicherheits-/ und Arbeitsschutzbestimmungen im Wareneingang beachten... 97 1.4 Die Warenbestände erfassen und auswerten... 104 1.5 Die Warenbewegungen im WWS INTWASYS erfassen... 111 2 Ein Großhandelslager aufbauen und organisieren... 116 2.1 Einen Lagerraum für den Non-Food Bereich planen... 116 2.2 Warensendungen kommissionieren und für den Versand bereitstellen... 122 2.3 Die Dienstleistung eines Lagerhalters in Anspruch nehmen... 129 2.4 Ein Handelslager gegen Schäden versichern... 135 2.5 Gesetzliche Umweltschutzbestimmungen im Lager einhalten... 138 3 Die Warenkette zwischen Großhandel und Kunden... 143 3.1 Warenbestellungen organisieren und disponieren... 143 3.2 Einen Verkehrsträger für den Transport auswählen... 148 3.3 Eine Kleinsendung per KEP-Service versenden... 154 3.4 Eine Großsendung zur Abholung des Spediteurs vorbereiten... 159 3.5 Eine Tourenplanung für den Liefergroßhandel organisieren... 170 3.6 Falsche Warenlieferungen kundenorientiert lösen... 176 Lernfeld 7 Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandelsunternehmen analysieren 1 Freie Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft vergleichen... 183 2 Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland analysieren... 185 2.1 Soziale und freie Marktwirtschaft unterscheiden... 185 2.2 Eingriffe des Staates in das Wirtschaftsleben beschreiben... 187 2.3 Unternehmenszusammenschlüsse beurteilen... 190 2.4 Den Ablauf von Tarifverhandlungen darstellen... 192 3 Die wirtschaftspolitischen Ziele der Bundesrepublik Deutschland analysieren... 194 3.1 Die Preisniveaustabilität als wirtschaftspolitische Zielvorgabe schildern... 195 3.2 Einen hohen Beschäftigungsstand als wirtschaftspolitische Zielvorgabe charakterisieren... 198 3.3 Stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum als wirtschaftspolitische Zielvorgabe beschreiben und die Grenzen des quantitativen Wachstums aufzeigen... 201
3.4 Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht als wirtschaftspolitische Zielvorgabe kritisch betrachten... 202 3.5 Die Globalisierung analysieren... 204 3.6 Eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung als weitere wirtschaftspolitische Zielvorgabe aufzeigen... 206 3.7 Die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt als weitere wirtschaftspolitische Zielvorgabe wiedergeben... 207 4 Konjunkturelle Schwankungen untersuchen... 210 5 Wirtschaftspolitische Konzeptionen vergleichen... 212 5.1 Die nachfrageorientierte (prozyklische) Wirtschaftspolitik bewerten... 213 5.2 Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik begutachten... 215 6 Die Geldpolitik der europäischen Zentralbank einschätzen... 216 6.1 Die Geldpolitik als einen Teil der europäischen Integration erkennen... 216 6.2 Aufbau und Aufgaben von EZB und ESZB wiedergeben... 217 6.3 Das Geldmengenkonzept analysieren... 218 6.4 Das geldpolitische Instrumentarium der EZB skizzieren... 221 6.5 Die Mindestreservepolitik beurteilen... 222 6.6 Die Offenmarktpolitik charakterisieren... 225 6.7 Die Ständigen Fazilitäten schildern... 226 7 Außenwirtschaftliche Verflechtungen bewerten... 228 5 Lernfeld 8 Preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern 1 Die Preisgestaltung kostenorientiert durchführen... 231 1.1 Den Verkaufspreis mithilfe der kostenorientierten Betriebskalkulation (Zuschlagskalkulation) festlegen... 231 1.2 Die Auswirkungen von Kostenveränderungen auf die Betriebskalkulation erfassen... 238 1.3 Den Werteverzehr von Anlagegütern in die Kalkulation der Verkaufspreise einbeziehen... 243 1.4 Den Mindestgewinn eines Unternehmens in der Kalkulation berücksichtigen... 251 2 Die Preiskalkulation nachfrageorientiert gestalten... 254 2.1 Den Listenverkaufspreis kundenorientiert kalkulieren... 254 2.2 Kundenreklamationen buchhalterisch bearbeiten... 260 2.3 Die Plan-Kalkulation im Controlling überprüfen... 264 2.4 Auf die Preisvorgaben des Marktes kalkulatorisch reagieren... 268 2.5 Die Kalkulation an die Marktsituation anpassen... 272 2.6 Die Kalkulation vereinfachen... 273 3 Die Kosten- und Leistungsrechnung für die Preisgestaltung nutzen... 277 3.1 Das Unternehmensergebnis abgrenzen... 277 3.2 Kalkulatorische Kosten berücksichtigen... 280 3.3 Die Entwicklung der Kostenarten eines Unternehmens untersuchen... 287 3.4 Kosten auf die Bereiche Food und Non-Food verteilen... 291 3.5 Eine bereichsbezogene Plan-Kalkulation erstellen... 298 4 Die Deckungsbeitragsrechnung für die konkurrenzorientierte Preisgestaltung einsetzen... 303 4.1 Die Preisuntergrenze bei einem Angebot bestimmen... 303 4.2 Sortimentsschwerpunkte mithilfe der Deckungsbeitragsrechnung setzen... 306 4.3 Den Deckungsbeitrag und den Break-even-Point bestimmen... 310 4.4 Das Controlling als Marketingbegleiter einsetzen... 313 Bildquellenverzeichnis... 318
22 Lernfeld 5, Lernsituation 5 zu Lehrbuchseiten 35 47 5 Eine Gehaltsabrechnung überprüfen Oliver Arndt, Mitarbeiter der Buchhaltung von ALLGRO, erhält Ende August 20(0) folgende Gehaltsabrechnung: Herr Arndt ist Kaufmann im Groß- und Außenhandel, 23 Jahre alt, ledig und hat keine Kinder. Er ist bei der BKK krankenversichert. Zur Vermögensbildung hat er bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall einen Bausparvertrag über 4 EUR monatlich abgeschlossen, die vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers betragen 2 EUR. Lohn- und Gehaltsabrechnung Oliver Arndt Cheruskerstraße 221 40468 Düsseldorf Monat: August 20(0) Personalnummer Tätigkeit Geburtsdatum 5100 78142 10.05.1984 Steuerklasse Kinderfreibetrag Konfession 1 0,0 RK Arbeitstage Sollstunden Krankenkasse 21 158,00 BKK (11,5 %) AN-Ant. (6,55 %) LA Bezeichnung Persönliche Abzüge Brutto (EUR) 100 Gehalt 1.538,00 730 Vermögenswirksame Leistung Arbeitgeber 2 850 Vermögensbildung Arbeitnehmer 4 Gesamtbrutto 1.558,00 Steuern und Versicherung Steuerbrutto Lohnsteuer Solidaritätszuschlag Kirchensteuer Abzüge Steuern 1.558,00 143,83 7,91 12,94 164,68 Soz.versicherung-Brutto KV-Beitrag RV-Beitrag AV-Beitrag PV-Beitrag Abzüge Soz-vers. 1.558,00 102,05 148,01 32,72 17,14 399,92 Netto 993,40 Persönl. Abzüge 4 Auszahlung 953,40 Auszüge aus dem für Oliver Arndt geltenden Tarifvertrag Tariftabelle (gültig ab 1. Mai 2006) Gehaltsgruppen Gehälter I II III IV V VI bis 20 inkl. 1.284 1.358 1.469 1.584 Ab 21 1.348 1.421 1.505 1.647 1.962 ab 23 1.447 1.538 1.614 1.775 2.122 ab 25 1.553 1.643 1.727 1.907 2.284 ab 27 1.647 1.755 1.848 2.041 2.446 ab 29 1.750 1.867 1.970 2.177 2.608 3.037
Lernfeld 5, Lernsituation 5 zu Lehrbuchseiten 35 47 23 2 Gehaltsgruppen Gruppe 2: Einfache kaufmännische oder technische Tätigkeiten, die Fertigkeiten und Kenntnisse erfordern, für die eine 2jährige kaufmännische oder gleichwertige Berufsausbildung vorausgesetzt wird. Dieser Ausbildung entspricht eine kaufmännische oder technische Berufstätigkeit von 3 Jahren. Der erfolgreiche Besuch einer berufsvorbereitenden Maßnahme, z. B. Fachschule oder Ähnliches, wird auf die vorgenannte Frist mit einem Jahr angerechnet. Tätigkeitsbeispiele: Einfache Schreibarbeiten, Schreiben von Rechnungen nach Vorgabe, Übertragungsarbeiten, Vergleichsarbeiten, Schreiben von Statistiken und Belegen, eigenständiges Ordnen und Ablegen von Schriftverkehr und sonstigen Unterlagen, umfangreichere Karteiarbeiten, Bedienen von Fernsprechanlagen und/oder Fernschreibgeräten, Zusammenstellen und Einordnen von Waren, Auszeichnen nach Vorgabe, Kontrollieren von Waren, Kundenbedienungen ohne Beratung, Ausgabe von Waren. Gruppe 3: Kaufmännische und technische Tätigkeiten, die eine abgeschlossene Berufsausbildung als Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel, Bürokaufmann/frau oder eine gleichwertige Ausbildung voraussetzen. Dieser Ausbildung entspricht eine kaufmännische oder technische Berufstätigkeit von 4 Jahren. Der erfolgreiche Besuch einer berufsvorbereitenden Maßnahme, z. B. Fachschule oder Ähnliches wird auf die vorgenannte Frist mit einem Jahr angerechnet. Tätigkeitsbeispiele: Erledigen von regelmäßig wiederkehrenden Inlands-Expeditionsarbeiten, form- und stilgerechtes Aufnehmen und Wiedergeben von Diktaten mittels Stenogramm oder Diktiergerät, Schreiben von Rechnungen, Auszeichnen, Bearbeiten von Kontokorrentkonten und Mahnen auch unter Verwendung von maschinellen Hilfsmitteln, Übertragen von Belegen auf Konten, Bearbeitung von Kontoauszügen, Verkaufen, Bedienen oder Fernsprechanlagen auch mit mehreren Amtsanschlüssen und/oder Fernschreibgeräten, telefonische Auftragsannahme, Bestellen und Abrufen im Rahmen vorausgegangener Dispositionen, Erfassen und Prüfen von Daten, einfache Kassentätigkeit, Dekorieren nach Anweisung, technisches Zeichnen, Labortätigkeit. Gruppe 4: Kaufmännische oder technische Tätigkeiten mit den Voraussetzungen der Gruppe 3, die weitergehende Kenntnisse voraussetzen. Tätigkeitsbeispiele: Führen von Registraturen, Erledigen von Expeditionsarbeiten, selbstständiges Fertigen von Schriftstücken nach kurzen Angaben, Aufnehmen und Wiedergeben von Stenogrammen bzw. Diktaten mit fremdsprachlichem Text (eine Fremdsprache), Bedienen des Fernschreibers auch mit fremdsprachlichem Text (eine Fremdsprache), Schreiben von Rechnungen, Führen und Auswerten von Statistiken, Bearbeiten und Prüfen von Sach- und Kontokorrentkonten und Erledigen des sich hieraus ergebenden Schriftwechsels und Mahnwesens, Bearbeiten der Lohn- und Gehaltskonten, Erstellen von Provisionsabrechnungen, selbstständige Kassiertätigkeit, Anbieten und Verkaufen von Waren, telefonische Auftragsannahme, telefonische Kundenbetreuung, Reisen, Einholen und Bearbeiten von Angeboten, Bestellen und Abrufen, Bearbeitung von technischen Offerten und Fertigungsplänen, Vorführen von einfachen Maschinen und Einweisen des Bedienungspersonals bei Kunden. Als Oliver Arndt nach langem Suchen entdeckt, wie viel EUR er netto ausgezahlt bekommt, ist er sehr enttäuscht. Am Abend trifft er seine Freundin Ute: Oliver: Eigentlich wollte ich dich ja heute von meinem Gehalt groß ausführen. Aber so groß wird es wohl doch nicht werden, denn von dem tollen Gehalt ist nach den vielen Abzügen nicht mehr viel übrig geblieben. Da habe ich ja als Azubi fast genauso viel bekommen. Ute: Wie viel hast du denn tatsächlich herausbekommen? Klaus: Knapp 95 EUR. Dann muss ich zu Hause jetzt auch noch Kostgeld hinlegen, da bleibt ja gar nichts mehr übrig. Ute: 95 EUR, das scheint mir aber tatsächlich ein bisschen wenig zu sein. Du bist doch jetzt als kaufmännischer Sachbearbeiter eingestellt. Hast du denn mal überprüft, ob die in eurer Firma dein Gehalt auch richtig berechnet haben? Klaus: Nein, bis jetzt noch nicht, ich war so geschockt, dass ich daran noch gar nicht gedacht habe. Aber du hast Recht, so ganz geheuer kommt mir diese Abrechnung auch nicht vor. Schau du dir doch mal meine Gehaltsabrechnung an. Du bist doch schon 2 Jahre als Angestellte in eurem Laden. Du kennst dich doch bestimmt besser aus. Ute: Ja, zeig mal, vielleicht fällt mir da was auf.
24 Lernfeld 5, Lernsituation 5 zu Lehrbuchseiten 35 47 Arbeitsauftrag Stellen Sie fest, welche Fehler die Personalabteilung in der vorherigen Gehaltsabrechnung gemacht hat und erstellen Sie die Gehaltsabrechnung für Herrn Arndt neu. 1. Überprüfen Sie die tarifliche Eingruppierung und ordnen Sie Herrn Arndt korrekt ein. 2. Vollziehen Sie an der fehlerhaften Gehaltsabrechnung genau nach, wie die einzelnen Positionen berechnet wurden und stellen Sie dabei die entstandenen Fehler fest. 3. Führen Sie anschließend unter Berücksichtigung der folgenden Informationen eine Neuberechnung des Gehalts durch. Kinderfreibetrag 0,50 1,00 1,50 2,00 Ab EUR StK Steuer SolZ KiSt SolZ KiSt SolZ KiSt SolZ KiSt SolZ KiSt 1.614 I 159,08 8,74 14,31 3,50 8,86 3,93 0,07 II 131,41 7,22 11,82 6,52 2,05 III IV 159,08 8,74 14,31 7,06 11,55 3,50 8,86 6,27 3,93 V 409,66 22,53 36,87 VI 436,83 24,02 39,31 1.617 I 159,83 8,79 14,38 3,65 8,93 3,98 0,11 II 132,16 7,26 11,89 6,58 2,10 III IV 159,83 8,79 14,38 7,10 11,62 3,65 8,93 6,33 3,98 V 410,83 22,59 36,97 VI 438,00 24,09 39,42 Oliver Arndt spart monatlich 4 EUR, die auf ein besonderes Konto bei seiner Bank überwiesen werden (vermögenswirksame Anlage). Die ALLGRO Cash & Carry GmbH steuert 2 EUR monatlich dazu bei. Muster einer Gehaltsabrechnung 1. Bruttogehalt 2. + Vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers 3. = Bruttoarbeitsentgelt (= Steuer- und SV-pflichtiges Bruttogehalt) 4. Lohnsteuer 5. Kirchensteuer 6. Solidaritätszuschlag 7. Krankenversicherung 8. Pflegeversicherung 9. Rentenversicherung 10. Arbeitslosenversicherung 11. = Nettogehalt 12. Vermögensbildung 13. = Auszahlung
Lernfeld 7, Lernsituation 2 zu Lehrbuchseiten 278 280 2 Die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland analysieren 185 2.1 Soziale und freie Marktwirtschaft unterscheiden Nachdem die beiden idealtypischen Wirtschaftsordnungen analysiert worden sind, machen sich Manfred und Sylvia Gedanken darüber, in welcher realen Wirtschaftsordnung sie leben. Es entsteht der folgende Dialog. Manfred: So wie ich das verstanden habe, gibt es in der Marktwirtschaft eine Vertragsfreiheit. Die existiert in der Bundesrepublik auch. Gerade letzte Woche hat ein Freund von mir einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben. Die Arbeitszeit und der Lohn wurden frei ausgehandelt. Sylvia: Hm, musste sich sein neuer Arbeitgeber nicht an bestimmte Schutzvorschriften halten? Ich weiß z. B., dass Bauarbeiter häufig einen Helm tragen. Aber die Eigentumsverhältnisse sind klar. Ich denke, das ist alles in privater Hand. Manfred: Und was ist mit den Schulen und Schwimmbädern? Die unterhält doch der Staat, oder nicht? Aber in einem hast du recht: Keiner schreibt mir vor, was ich kaufen soll und was nicht. Sylvia: Auch hier kann ich ein Gegenbeispiel geben. Denk doch nur mal an den Attentäter, der mehrere Menschen erschossen hat. Der hatte zwar Waffen aber die bekommt man eigentlich nur mit einem Waffenschein. Da greift der Staat also (glücklicherweise) ein. Und Drogen kannst du auch nicht kaufen. Manfred: Stimmt, das ist auch ganz gut so! So kommen wir aber nicht weiter. Ich schätze, wir müssen das noch mal genauer nachlesen... Arbeitsauftrag Vergleichen Sie die soziale und die freie Marktwirtschaft und füllen Sie die auf der nächsten Seite angefügte Tabelle aus.
186 Lernfeld 7, Lernsituation 2 zu Lehrbuchseiten 278 280 Freie Marktwirtschaft Soziale Marktwirtschaft Die Ausgestaltung der Verträge liegt alleine in der Hand der Vertragsparteien. Vertragsfreiheit Es existiert fast ausschließlich Privateigentum. Nur in Ausnahmefällen gibt es Staatseigentum (z. B. Landesverteidigung). Eigentumsverhältnisse Der Preis wird auf dem Markt durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage gebildet; es gibt keine staatlichen Preisfestsetzungen. Preisbildung Alle Dinge, für die eine Nachfrage existiert, werden auch produziert und verkauft. Konsumfreiheit Beruf und Arbeitsplatz können frei ausgewählt werden. Berufs- und Arbeitsplatzwahl Die Entlohnung erfolgt ausschließlich nach der (Markt-)Leistung. Der Lohn wird frei zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer ausgehandelt. Herrscht ein Arbeitskräfteüberangebot, sinkt der Lohn stark ab. Lohnfindung Der Unternehmer entscheidet selbst darüber, was und wie viel er produzieren möchte. Es gibt keine staatlichen Beschränkungen. Gewerbe- und Produktionsfreiheit
214 Lernfeld 7, Lernsituation 5 zu Lehrbuchseiten 307 310 Aufgabe 1 Kommentar zu Steuereinnahmen Vorsicht geboten Von Theo Mönch-Tegeder Gewiss, die Steuereinnahmen hinken der Konjunktur naturgemäß immer hinterher. Doch mit dieser Entschuldigung darf der Einbruch um 5,7 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn die Quellen müssten schon sehr schnell und sehr kräftig zu sprudeln beginnen, wenn das Loch in einem Dreivierteljahr noch aufgefüllt werden soll. Aus jetziger Perspektive ist diese Chance eher unwahrscheinlich. Die Steuerschätzer hatten bei ihrer Prognose im November vergangenen Jahres noch ein Wirtschaftswachstum von 1,25 Prozent unterstellt. Es würde schon höchstes Glück dazu gehören, dies zu erreichen. So optimistisch zeigt sich nicht einmal Wirtschaftsminister Müller, obwohl der sich alle Mühe gibt, um für Aufschwungstimmung zu sorgen. Als guter Buchhalter, der die erkennbaren Risiken in seine Pläne einkalkuliert, sollte derzeit jeder Finanzminister Vorsicht walten lassen, denn unter der Weltwirtschaft brodelt der politische Vulkan: Ein Krieg im Nahen Osten oder ein neuer verheerender Terrorangriff könnten sehr leicht den Ölpreis in die Höhe treiben und damit eine Rezession auslösen. Auf einem anderen Blatt steht, dass die Einnahmeprognosen der Steuerschätzer immer unzuverlässiger werden. Dies liegt aber nicht, wie gelegentlich suggeriert wird, an der angeblichen Unfähigkeit der Experten. Vielmehr wird am Steuerrecht mit einer solchen Geschwindigkeit herumexperimentiert, dass dadurch selbst die besten Computerprogramme überfordert werden. Hier treffen wir auf ein geradezu klassisches Beispiel, wo sich der Schaden, den die Politik mit ihrer Aktionitis anrichtet, mittlerweile gegen sie selbst richtet. Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, 20.04.2002 a) Welche Grundproblematik spricht der Autor an? b) Wie verändert der Staat in schlechten konjunkturellen Zeiten die Einkommen- und Körperschaftsteuer im Rahmen einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik? Wie wirkt diese Veränderung auf die Verbraucher und die Unternehmen? c) Erklären Sie den Begriff deficit-spending. d) Beurteilen Sie das deficit-spending angesichts der Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland. Aufgabe 2 Erklären Sie den Begriff crowding out. Aufgabe 3 Die Politiker möchten von ihrem Volk wiedergewählt werden. Welche Gefahr besteht dementsprechend in Zeiten der Hochkonjunktur?
Lernfeld 8, Lernsituation 1 zu Lehrbuchseiten 351 361 Arbeitsauftrag Erfassen Sie buchhalterisch die Anschaffung der neuen Lkws für den Lieferservice der ALLGRO Cash & Carry GmbH und führen Sie das Bestandsverzeichnis. 1. Tragen Sie die neuen Lkws in das Bestandsverzeichnis ein, und errechnen Sie die Abschreibung für 20(0) sowie den Wert der Anlagegüter zum 31.12.20(0). 2. Buchen Sie die unter 1. errechneten Abschreibungen im Grundbuch und im Hauptbuch (siehe unten). 3. Ermitteln Sie die Auswirkungen der Abschreibungen auf den Erfolg des Unternehmens, indem Sie die Gewinn- und Verlustrechnung der ALLGRO Cash & Carry GmbH unter Berücksichtigung der Abschreibungen und zusätzlicher Handlungskosten in Höhe von 445.698,00 EUR erstellen (siehe unten). 4. Schließen Sie das Konto Fahrzeuge ab und vergleichen Sie es mit dem Bestandsverzeichnis. 5. Beurteilen Sie unter welchen Bedingungen die Einführung des Lieferservices für Großkunden zu einem Erfolg für die ALLGRO Cash & Carry GmbH werden kann. Berechnen Sie als Grundlage für Ihre Überlegungen die Handlungskostenzuschläge (HKZ) und die Gewinnzuschläge (GZ) aus den Gewinn- und Verlustrechnungen ohne und mit Lieferservice. Nutzen Sie die unten stehende Tabelle: Berechnung der Zuschlagssätze. 245 Anschaffungswert pro Fahrzeug 01 Auslieferungs-Lkw (Listenpreis) 30.00 02 03 04 05 06 07 08 09 10 Aktuelles Jahr Nr. Bezeichnung des Gegenstandes Anschaffungsdatum Nutzungsdauer Jahre Anschaffungs- AfA/EUR Bestand/EUR wert/eur 20(0) 31.12.20(0) 01 Lkw MB Actros: D-HH 209 27.01.20(0) 9 02 Lkw MB Actros: D-HH 210 27.01.20(0) 9 03 Lkw MB Actros: D-HH 211 27.01.20(0) 9 04 Lkw MB Actros: D-HH 212 27.01.20(0) 9 05 Lkw MB Actros: D-HH 213 27.01.20(0) 9 Berechnung der Zuschlagssätze Handlungskostenzuschlag (HKZ) Gewinnzuschlag GZ) ohne Lieferservice mit Lieferservice
246 Lernfeld 8, Lernsituation 1 zu Lehrbuchseiten 351 361 Finanzbuchhaltung: Grundbuch Jahr 20(0) Konten EUR Datum Soll Haben Soll Haben Kauf des Fahrzeuges: Beschriftung: Zulassung: Kennzeichen: Hauptbuch Vermögenskonto Fahrzeuge Bestandsrechnung: Mehrungen Minderungen Soll Fahrzeuge Haben Datum Text EUR Datum Text EUR Soll Vorsteuer Haben Datum Text EUR Datum Text EUR Soll Kasse Haben Datum Text EUR Datum Text EUR
Lernfeld 8, Lernsituation 1 zu Lehrbuchseiten 351 361 Soll Verbindlichkeiten Haben Datum Text EUR Datum Text EUR 247 Erfolgsrechnung Minderungen des Eigenkapitals Mehrungen des Eigenkapitals Soll Abschreibungen Haben Datum Text EUR Datum Text EUR Erfolgskonto Abschreibungen (Unterkonto vom Konto Eigenkapital = Kapitalkonto) Soll Gewinn und Verlust ohne Lieferservice Haben Datum Text EUR Datum Text EUR 31.12. Aufwendungen für Waren 17.569.633,00 31.12. Umsatzerlöse 32.664.603,00 31.12. Handlungskosten 10.682.767,00 31.12. Gewinn 4.412.203,00 32.664.603,00 32.664.603,00 Soll Gewinn und Verlust mit Lieferservice Haben Datum Text EUR Datum Text EUR 31.12. Aufwendungen für Waren 17.569.633,00 31.12. Umsatzerlöse 32.664.603,00 31.12. bisherige Handlungskosten 10.682.767,00 zusätzliche Handlungskosten Abschreibungen Gewinn Aufgabe 1 Welche Auswirkungen hat die Anschaffung der Lkws auf Zunahme Abnahme 01 die Liquidität des Unternehmens, 02 die Zinsen für die Finanzierung durch die Bank, 03 die Höhe des Vermögens, 04 den Handlungskostenzuschlag (HKZ), 05 den Gewinn, 06 den Umsatz, wenn der gleiche Gewinn erzielt werden soll, 07 die Kundenzufriedenheit?