Sprachliche Bildung in Österreich Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen Elisabeth Schlocker, ÖSZ 23. September 2016
Mehrsprachigkeit aus der Sicht der Kinder Aus: H-J. Krumm, Kinder und ihre Sprachen Lebendige Mehrsprachigkeit. 2001 2
und mit der Brille des Systems Schule Aufgeräumt wird nach Sprachen nach Erwerbssituation (Erst-, Zweit-, Fremdsprache) nach Lernkontext (Alltagssprache, Bildungssprache) 3
Um jedes Kind in seiner Einzigartigkeit zu fördern, braucht es. eine ganzheitliche Sicht auf sprachliche Bildung und Rahmenbedingungen, die Kinder dabei unterstützen, ihr sprachlich-kulturelles Potenzial bestmöglich zu entfalten. 4
Sprachliche Bildung in Österreich Zentrale Handlungsfelder und bildungspolitischer Rahmen Sprachenpolitische Umsetzungsmaßnahmen Sprachsensible Schulentwicklung: Modelle und Ideen für erste Schritte 5
F a m i l i e n Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Zielbild Idealbild: Kompetente Verwendung der Bildungssprache (Deutsch) + Kompetenzen in zwei weiteren Sprachen MSPR als Zielbild (Barcelona 2002) AHS Sek II BS PTS BMHS Stadt/ Gemeinde Betriebe AHS Sek I HS/NMS andere Inst. Volksschule: 27,6% andere L1 als DE In Wien: 56,3% (Stand: Sj 2014/15) VS KIGA MSPR als Ausgangspunkt Verbände/ Vereine 6
Zentrale Handlungsfelder Fördermaßnahmen in der Bildungssprache Deutsch Transparenz und Kompetenzorientierung (Diagnose!) Vernetzung und Zusammenarbeit (am Standort, in der Region) 7
Bildungspolitischer Rahmen: Bildungsreformpapier (11/15) Durchgehende Sprachstands- und Entwicklungsdokumentation (Bildungskompass) Kiga und VS: Datenaustausch; Ausbau von Netzwerken; gemeinsamer Bildungsraum Weiterentwicklung der VS-Lehrpläne (Fokus auf Grundkompetenzen und Lesen, Schreiben) Sprachstartkurse /Sprachförderkurse für SuS mit zu geringen Kenntnissen in der Bildungssprache DE (> auch für Sek II!) + umfassende QE und QS Zusammenarbeit in Modellregionen (Schule der 6-14jährigen) 8
Fördermaßnahmen zur Bildungssprache Deutsch Kompetenzbeschreibungen für die Bildungssprache Deutsch: Orientierungsrahmen für Schülereinschreibung; Bifie > bis Herbst 2016 (www.bifie.at) USB PLuS: Diagnose- und Förderinstrument für ALLE SuS (1./2. Schuljahr); Bifie > Fertigstellung 2018 (www.bifie.at) Ausweitung und QS der Sprachförderkurse (auch auf Sek II); BMB (www.bmb.gv.at) Sprachsensibler Unterricht in der Bildungssprache Deutsch - Angebote für VS, Sek I, Sek II auf www.oesz.at; und www.sprachsensiblerunterricht.at 9
Maßnahmen im Bereich Kompetenzorientierung (FS) Neuer LP für die Lebende FS in der GS > Kompetenzorientierung (GK 2, GK 4), ab 2017/18; www.oesz.at Sek I: Orientierungsaufgaben Englisch (OA 5) unterstützen bei der individuellen Förderung beim Übergang GS und Sek I, Implementierung ab 2018 (in Kooperation mit dem Bifie); www.oesz.at Angebote für die 2. Lebende Fremdsprache (Modelle und Materialien von der GS bis zur Sek II; www.oesz.at 10
Sprachen und Schulentwicklung: Ideen und Anregungen 1/4 QUIMS Qualität in multikulturellen Schulen: www.quims.ch Drei Handlungsfelder: Soziale Integration Sprachförderung (durchgängige Förderung der Bildungssprache, DaZ, Unterricht in der Herkunftssprache) Schulerfolg Leitlinien: Gleiche Bildungschancen für ALLE Kinder Zusammenarbeit mit Eltern Systematische Zusammenarbeit der LuL Gutes Leistungsniveau 11
Sprachen und Schulentwicklung: Ideen und Anregungen 2/4 FörMig Durchgängige Sprachbildung: www.foermig.uni-hamburg.de Maßnahmen und Angebote in folgenden Bereichen: Diagnose- und Förderinstrumente Zusammenarbeit Schule, Eltern und außerschulische Einrichtungen Regionale Sprachfördernetzwerke Förderung an den Übergängen Sprachförderung in jedem Unterricht (Bildungssprache DE > Vgl. ÖSZ- Angebot unter www.sprachsensiblerunterricht.at ) Mehrsprachigkeit als Ressource 12
Sprachen und Schulentwicklung: Ideen und Anregungen 3/4 Entwicklung von Gesamtsprachencurricula: Ein Projekt des EFSZ > www.ecml.at 13
Sprachen und Schulentwicklung: Ideen und Anregungen 4/4 Individualisierung das Geheimnis guter Schulen: www.sqa.at Kurzvideos mit Interviews und Infos zu Best Practice-Schulen aus ganz Europa und ihren Ansätzen 14
Visionär denken klein starten: Erste Schritte könnten sein 1/2 Mitgebrachte Sprachen in der Schule sichtbar machen (im Schulgebäude, auf der Webseite, bei Elternabenden ) und aktiv nutzen (Sprachkurse). Engagierte Pädagog/innen als Innovationsmotoren nutzen ( Sprachenombudsfrau/mann ). Alle Lehrer/innen an der Schule mit dem Konzept Sprachsensibler Unterricht vertraut machen. Zusammenarbeit in Fachteams oder fachübergreifenden Teams (z.b. Erarbeitung von meth.-did. Materialien und Unterrichtseinheiten). 15
Visionär denken klein starten: Erste Schritte könnten sein 2/2 Austausch und Zusammenarbeit mit Zubringer-/Abnehmerschulen, Eltern und außerschulischen Einrichtungen systematisieren. Reflexions- und Qualitätsentwicklungskultur an der Schule neu denken, z. B. durch systematische kollegiale Hospitation oder Lesson Studies. Organisatorische Rahmenbedingungen verändern (Lernorte, Projektunterricht,...).. 16
Visionär denken klein starten: SQA-Themenimpulse des ÖSZ 17
Aktuelle Veranstaltungshinweise des ÖSZ Infos unter www.oesz.at 18
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Elisabeth Schlocker schlocker@oesz.at