Hinweise auf Veranstaltungen / Ausstellungen 20.08. 18.09.2016 GutsMuths-Gedächtsnishalle in Waltershausen, OT Schnepfenthal Historische Postkarte - Schnepfenthal - Sgl. H.-Joachim Möller, Gotha 140 Jahre Lokomotivbahn Fröttstädt-Friedrichroda Veranstaltungsort: GutsMuths-Gedächtsnishalle Waltershausen, OT Schnepfenthal Foto: Klaus-Dieter Erdmann, Gotha 120 Jahre Waldsaumbahn Fröttstädt-Georgenthal Zu diesen Anlässen führt der Briefmarken-Sammler-Verein Gotha 1890 e. V. 2016 im Zeitraum vom 20. August bis 18. September 2016 nachfolgende Veranstaltungen durch: Vorläufiges Programm (Änderungen vorbehalten) 20. August bis 18.September 2016 Dauerausstellung - Philatelistische Präsentation zur Entwicklungsgeschichte der Post, Eisenbahn und Thüringer Waldbahn sowie Ausstellung zur Heimat- und Industriegeschichte entlang dieser Eisenbahnstrecke. Samstag, 20. und Sonntag 21.August 2016 Eröffnungsveranstaltung zur Dauerausstellung. In Zusammenarbeit mit der IG Hirzbergbahn e.v. Georgenthal / Thür. und dem Verein Gothaer Straßenbahnfreunde e.v. findet an beiden Tagen eine Modellbahn-Schau statt. Vertreter regionaler Heimatvereine und Organisationen stellen sich an Infoständen vor und präsentieren Ausstellungstücke zur Heimat- und Industriegeschichte anhand von zeitgenössischen Dokumenten, Werkzeugen u.a.
Fahrten historischer Straßenbahnen der Thüringer Waldbahn sowie Parallelfahrten (Waldbahn / DB Regio) zwischen Reinhardsbrunn und Schnepfenthal sind vorgesehen. Fahrzeiten und Preise werden gesondert veröffentlicht. An beiden Veranstaltungstagen ist für Besucher das Technik- und Geschichtsmuseum des FöBi Bildungszentrum Gotha - Verein zur Förderung und Bildung Jugendlicher e. V. in Gotha, Südstraße 15, zur Besichtigung geöffnet. (in der Alten Mälzerei) Dies ist das einzige Museum in Thüringen, das in der Gesamtheit die Geschichte, des Landund Luftfahrtverkehrs um Gotha herum, in einer Ausstellung zeigt. Zu besichtigen sind u.a. Luftschiffhafen, Flugzeug- und Fahrzeugbau, Eisenbahngeschichte um Gotha, Modellbahnanlage der Nebenbahnstrecke Georgenthal-Tambach-Dietharz (Hirzbergbahn) und vieles mehr. (Eintritt frei) Samstag, 10. September 2016 Briefmarkentausch- und Münzbörse Der Briefmarken-Sammler-Verein Gotha 1890 e. V., lädt zu einer Tausch- und Verkaufsbörse für Briefmarken und philatelistischen Belegen, alten Ansichtskarten, Münzen u.a.m. unter Beteiligung der IMOS - Internationale Motivgruppen Olympiaden und Sport - herzlichst ein. Ansprechpartner: Briefmarken-Sammler Verein Gotha 1890 e.v. Geschäftsstelle Mönchelsstraße 3 99867 Gotha/Thüringen Telefon : 03621 25765 / 0170-93 01 27 5 E-Mail: frommbriefe@t-online.de Zur Geschichte der Eisenbahnstrecke Fröttstädt Friedrichroda Georgenthal Mit der Eröffnung des Streckenabschnittes Gotha Eisenach am 24.Juni 1847 war die von Halle bis Eisenach erbaute Eisenbahnstrecke der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft (ThEG), durchgängig fertiggestellt und befahrbar. Wegen der günstigen Lage zu den benachbarten Ortschaften Laucha, Hörselgau und Teutleben sowie der Stadt Waltershausen wurde in der Nähe des Dorfes Fröttstädt eine Haltestation eingerichtet. Die südlich gelegene Stadt Waltershausen erhielt, entgegen ursprünglicher Planungen, keinen direkten Anschluss an die Thüringer Eisenbahn. Walterhäuser Pferdebahn (1848-1876) Am 28. Mai 1848 konnte mit intensiver Unterstützung des Gothaer Herzoghauses, abzweigend von der Bahnlinie der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft, eine 3,77 km lange Pferdebahn von Fröttstädt nach Waltershausen eröffnet werden. Deren Betrieb endete am 30. März 1876 nach fast 28 Jahren. Abb.: Waltershäuser Pferdebahn um 1848 Slg. Torsten Kirchner, Gotha, Boilstädt
Friedrichrodaer Eisenbahn (1876-1896) Am 2. Juli 2016 jährt sich zum 140. Mal die Aufnahme des regulären Dampfzugbetriebes für den öffentlichen Reise- und Güterverkehr auf der 9,82 km langen Strecke Fröttstädt - Waltershausen Friedrichroda, auch als Friedrichrodaer Eisenbahn bezeichnet. Die Herzogliche Sachsen-Coburg und Gothaische Regierung genehmigte am 21.August 1875 den Bau und Betrieb der normalspurigen Stichbahn von Fröttstädt bis Friedrichroda. Die private Eisenbahngesellschaft Herrmann Bachstein, Berlin baute und betrieb diese Strecke bis zu ihrer Übernahme durch die Königlich Preußische Eisenbahn- Verwaltung (KPEV) am 1. April 1889. Dampfzug zwischen Schnepfenthal und Reinhardsbrunn Zeichnung: Peter König, Aue Nebenbahn Fröttstädt Georgenthal (1896-1947) Auch dieses Ereignis jährt im Jahr 2016 zum 140. Mal. Beide Strecken unterstanden nunmehr der KPEV. Deren Sitz war ab 1882 die Königliche Eisenbahn-Direktion Erfurt (KED) mit Sitz in Erfurt. Am 1.11.1892 wurde der 18,39 km lange Abschnitt von Ohrdruf bis Gräfenroda (18,39 km) eröffnet und die Verbindung zur preußischen Eisenbahnstrecke Neudietendorf Ritschenhausen hergestellt. Dampfzug auf dem Schilfwasser-Viadukt bei Ernstroda. Zeichnung: Peter König, Aue Am 1. November 2016 jährt sich zum 120. Mal die Inbetriebnahme des Streckenabschnittes von Friedrichroda bis Georgenthal und die Aufnahme des durchgängigen Reise- und Güterverkehrs auf dem gesamten 18,84 km langen Streckenabschnitt von Fröttstädt bis Georgenthal durch die KPEV. Damit war der Übergang zur bereits am 8. Mai 1876 eröffneten Eisenbahnstrecke Gotha Ohrdruf (17,31 km) geschaffen. Bekannt ist die Strecke Fröttstädt - Friedrichroda - Georgthal /Thür. - Ohrdruf - Gräfenroda auch als Waldsaumbahn. (vgl. Michael Weiser und Mario Möller: Von der Waltershäuser Pferdebahn zur Waldsaumbahn Fröttstädt-Georgenthal, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1998) Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1947 der Streckenabschnitt von Friedrichroda bis Georgenthal im Rahmen der an die damalige sowjetische Besatzungsmacht zu leistenden Reparationen abgebaut.
Eisenbahnknoten Gotha: Kartenausschnitt aus Übersichtskarte der Reichsbahndirektion Erfurt (Ausgabe v. 1.Mai 1939) (Slg. Klaus-Dieter & Thomas Erdmann) Nebenbahn Fröttstädt Friedrichroda 1947-1993 Nach der Stilllegung und dem Rückbau des Streckenabschnittes Friedrichroda Georgenthal im Jahre 1947 betrieb die ehemalige Deutsche Reichsbahn der DDR die Nebenstrecke von Fröttstädt bis Friedrichroda unter der Kursbuch-Strecken-Nr. 192 b / 616 weiter. Für die im westlichen Teil des Landkreises Gotha gelegenen Ferien- und Erholungsgebiete sowie die ansässige Industrie war die Strecke von großer Bedeutung. Nach der politischen Wende in der DDR Anfang der 19-hundert 90 er Jahre kam der Güterverkehr völlig zum Erliegen. Die Bedeutung im Reiseverkehr reduzierte sich auf den regionalen Nahverkehr. Leichtverbrennungstriebwagen (LVT) der Baureihe 171 des Bw Eisenach, TEst. Gotha bei der Vorbeifahrt am Stellwerk Wn des Bahnhofes Waltershausen. Slg: H.-Joachim Möller, Gotha Nahverkehrsstrecke / Regionalbahnlinie seit 1994 Seit der Gründung der DB AG im Jahre 1994 gehört die Strecke Fröttstädt Friedrichroda zum Schienenpersonennahverkehrsnetz (SPNV) des Freistaates Thüringen. Derzeit wird sie als Regionalbahnlinie 48 (RB 48) von der DB Regio AG, Regio Südost, Verkehrsbetrieb Thüringen (Kursbuchstrecken-Nr. 606 der DB AG) betrieben. Von Fröttstädt nach Friedrichroda verkehren derzeit noch Triebwagen der DB Regio AG der BR 641 für den Nebenstreckendienst. Im Volksmund auch als der Walfisch bezeichnet. Triebwagen 641 037 der DB Regio AG unterwegs am 30.09.2010 von Fröttstädt nach Waltershausen. Rechts im Hintergrund Werkhallen des Multicar- Zweigwerkes der Hako-Werke GmbH und Phönix AG in Waltershausen sowie Blick zum 916 m hohen Inselsberg. Foto: H.-Joachim Möller, Gotha
Ausblick Wiederholt stand in den vergangenen Jahren die Zukunft dieser Strecke in Frage und im Mittelpunkt öffentlicher Diskussionen. Aufgrund des stabilen Fahrgastaufkommens sind die Leistungen des SPNV auf dieser Nahverkehrsstrecke vom Freistaat Thüringen bis zum Jahr 2028 bestellt. Damit gilt der Bestand der ältesten Nebenbahn Thüringens auch für die kommenden Jahre als gesichert. Ab Fahrplanwechsel Dezember 2017 werden diese im 1-Stundentakt von der Süd Thüringen Bahn (STB), einem Tochterunternehmen der Erfurter Bahn und der Hessischen Landesbahn übernommen. Zum Einsatz kommen künftig Triebwagen der Bauart Regioshuttle des Fahrzeugherstellers Stadler Pankow GmbH. Regio-Shuttle VT 009 der Erfurter Bahn am 12.08.2015 im Auftrag der DB Regio AG, Thüringen auf der Fahrt von Fröttstädt nach Friedrichroda, mit Zwischenhalt am Bahnhof Waltershausen. Foto: H.-Joachim Möller, Gotha Die STB hatte im Oktober 2015, nach europaweiter Ausschreibung, den Zuschlag für das Dieselnetz Südthüringen vom Aufgabenträger des SPNV für den Freistaat Thüringen, der NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen, erhalten. Die Betriebsanlagen der Nahverkehrsstrecke Fröttstädt Friedrichroda erfahren deshalb in den kommenden Jahren umfassende Modernisierungen durch die DB Netz AG. (Text: Klaus-Dieter Erdmann)