Do m Rö m e r Ze i t u n g

Ähnliche Dokumente
DAS DOMRÖMER-PROJEKT MASTERPlAnung Version 1.1 //

Das Dom-Römer-Projekt

Werkstattarbeit Müller Reimann Architekten

Wohnungsunternehmen seit Wohnen im Frankenberger Viertel.

Projektbericht Hamburg Heights, Hamburg

Staatsbesuch Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. und Seiner Königlichen Hoheit Prinz Philip Herzog von Edinburgh. Frankfurt am Main, 25.

Werkstattarbeit Schneider + Schumacher

Neubau von vier Doppelhaushälften!

SAALBAU. Ein Stück Frankfurt

um 1620 Heute erstrecken sich rund um die Brücke ausgedehnte Grünanlagen. Die Benediktskirche wurde im 19. Jahrhundert schrittweise abgerissen.

Sponsorenunterlagen zur Ausstellung: In der Zukunft leben. Die Prägung der Stadt durch den Nachkriegsstädtebau

Arbeitsblatt für Schüler und Lehrer der Klassen 9 bis 12

Alt-Katholisches Gemeindezentrum Augsburg

EinDach GbR Nachbarschaftlich in Barmbek-Süd Wohnprojekt am Parkquartier Friedrichsberg

Ausflug nach Frankfurt-Höchst Fachwerk, Porzellan und Sanddüne

Möchten Sie mit uns bauen? BAU GEMEIN SCHAFT PRINZ-EUGEN-PARK MÜNCHEN-BOGENHAUSEN RAPUNZEL

Stadt Aachen und Würselen sind wirtschaftlich wie politisch verbunden durch die StädteRegion Aachen. Im Herzen der Euregio gelegen verfügt Aachen über

Satzung für den Denkmalbereich Südliche Bahnstraße in der Stadt Ratingen (DenkmalSRBahnstr) Inhaltsverzeichnis

Mission. Die Nassauische Heimstätte / Wohnstadt zählt zu den zehn größten nationalen Wohnungsunternehmen.

DIE STADT ALS ARCHIV. DOCUMENTA INSTITUT KASSEL

BDA PREIS BAYERN Wohnungsbau DEUTSCHER BAUHERRENPREIS Neubau Gemeinnützige Wohnungsbau-Gesellschaft Ingolstadt GmbH

PANDION feiert Richtfest in den Klostergärten

Adresse: Parkplätze: Fahrpläne für den öffentlichen Nahverkehr in der Umgebung: Informationen zum Seminarort Nürnberg Stand Juni 2011

Entwurf Grundstudium Sommersemester 2009 Baukonstruktion II und Entwerfen

Autofrei Wohnen über dem Zürichsee

WIR Sieben im Kaiserviertel

Dipl. Ing. Sabine Fritsch April 2006

01_00- Eislaufen auf dem Holzhausenweiher- ISGvFoto Horst Ziegenfusz. 01_01- Eislaufen auf dem Holzhausenweiher- ISG Foto Horst Ziegenfusz

Wohnen im Alter Neubau Stampfistrasse Fulenbach. Elf grosszügige, sonnige Wohnungen suchen erste Mieter

Busdepot Deutweg, Winterthur vergleichende Nutzungsstudie

HOFGARTEN IMMOBILIEN GESELLSCHAFT MBH Galeriestr. 6a München Tel.: Fax:

HFF UND STAATLICHES MUSEUM ÄGYPTISCHER KUNST IN MÜNCHEN

ERLENHOF: AHRENSBURGER ARCHITEKTURBÜRO GEWINNT

Schon um fuhren wir in Richtung Köln, wo wir gegen Uhr an unserem Hotel eintrafen.

LEOPOLD WOHNEN IM ZENTRUM DER STADT LOFTIGE LUXURIÖSE DACHGESCHOSSWOHNUNGEN LEOPOLDSTRASSE KLOSTERNEUBURG

1020 WIEN HAUSSTEINSTRASSE WIEN HAUSSTEINSTRASSE 2. Ein Projekt der

Die Sedelhöfe. Mehr Stadt. Mehr Zukunft. Mehr Ulm.

Ich freue mich heute sehr, hier gemeinsam mit Ihnen die feierliche Eröffnung der Weißen Stadt Tel Aviv begehen zu können.

PRAG EXKURSION. Universität Potsdam Institut für Religionswissenschaft Am Neuen Palais Potsdam

Quartiersentwicklung auf dem Helios Areal in Köln Ehrenfeld GEG

Repräsentative Büro- oder Praxisräume im Westend

Die Gemeindenützliche Genossenschaft Felsberg e.g.

Immobilienpreise in München Nymphenburg

WOHNEN ALS GRUNDHALTUNG

TRADITION TRIFFT MODERNE

SCHLOSS LAMBERG. Event-Locations mit großer Historie.

Quartier Kaiserstraße Schwarzplan M1:1000

katharinenstrasse / brühl bernsteincarré leipzig

Woche für Fremdsprachen

Arbeitsblatt für Schüler und Lehrer der Klassen 10 bis 12 Thema: Architektur und Geschichte

EINE HOMMAGE AN DIE KUNST- UND KULTURHAUPTSTADT WIEN, AN DIE KUNSTSCHÄTZE IM BELVEDERE UND AN DIE KUNST, DAS LEBEN IN VOLLEN ZÜGEN ZU GENIESSEN

Kurzkonzept Presseinformation

Frankfurt am Main 01

Essener Filmkunsttheater

Bleyle Quartier in Ludwigsburg fertiggestellt

Die Grazer Innenstadt

Besichtigungsobjekte im Themenbereich 2000-Watt-Gesellschaft in Basel

Bewahrt die Hamburger Hauptkirchen!

Das Cuvilliéshaus. Historie trifft Moderne

Ein Baudenkmal als soziale und kulturelle Begegnungsstätte

Wohnen in der Berner Altstadt.

Denkmalpflege in der DDR

Wohnprojekt im Gründungsviertel Lübeck Braunstraße 24, 26 und 28 Drei Giebel GbR

planwerkstatt 96 Gerd Niedermayer, Matthias Heintz Am Schloßberg Weinheim Tel Fax

Fassung vom nach Diskussion an der 2. Resonanzgruppensitzung vom vom Stadtrat zustimmend zur Kenntnis genommen am

Überseestadt Bremen. H. Siedentopf (GmbH & Co. KG) Lloydstraße Bremen T: F:

Bund Deutscher Architekten BDA Landesverband Brandenburg. BDA Preis - Architektur in Brandenburg 2016 A U S L O B U N G.

Automatische Türen und Tore im Stadtschloss Berlin Anforderungen aus der momentanen Planung

Architekturbüro Bernd Redlich. Potsdamer Mitte

WOHNQUARTIERE STÖTTERITZ. Holzhäuser Straße Breslauer Straße 41, 41a, 41b

Wir sind wieder da! Eröffnungswochenende 9. bis 11. Dezember 2016 Programm

Tag des offenen Denkmals am 13. September 2015 unter dem Mo o. "Handwerk, Technik, Industrie

Auf dem Hof. Projektbeschrieb. Wohnungsbau Schützenstrasse / Zollikofen. Inhalt. 2 Ort und Lage. 3 Bebauungskonzept. 4 Architektur.

Planungstag Haan WS Neuer Markt, Einzelhandel, Standortentwicklung Windhövel. 15. November 2015

ERNEUERER + TOP-ADRESSEN FÜR MÜNCHEN UND UMLAND

emdebeka 4 + emdebeka 7 + Kinder & Familien 9/14 1/15 Ich zeig s Euch Ferienprogramm 10 Jahre Neubau

Urheberrechtlich geschützte Inhalte

SLOWAKISCHES NATIONALMUSEUM ĽUDOVÍT ŠTÚR MUSEUM. Museum der slowakischen Keramikplastik. Modra

PRIXFORIX Oscar der Fassadenbranche geht an Schärli Architekten AG aus Luzern

Vorlage zur Dokumentation der täglichen Arbeitszeit

Das Hotel Drei Mohren Augsburg

RESIDENCIA Immobilien GmbH

Im Berliner Palais am Funkturm feierten Bauherren und Architekten. Bauherrenpreises für das Essener Wohnprojekt Pier 78. Helmut

WEIMAR Brucknerstraße 11 Straßenansicht


Zwischen Barock und Moderne

Österreich. Hauptstadt: Wien. Einwohner: 8,47 Millionen. Nationalflagge: Rot-Weiß-Rot. Die Lage: Im südlichen Mitteleuropa

Fertigstellung in Nürnberg Landeskirchliches Archiv der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern

Deutschland entdecken

Bürgerversammlung Wohnquartier rund um die Haldenseestraße

HAUSD E R KUNST. Arbeitsblatt für Schüler und Lehrer der Klassen 7 bis 9 Thema: Geschichte des Haus der Kunst Vom Nationalsozialismus bis heute

Mitten im Dorf und in der Natur

U Bahnhof Kleinreuth bei Schweinau

Ein Museum für Frankfurt und die Region

EinDach GbR Nachbarschaftlich in Barmbek-Süd Wohnprojekt am Parkquartier Friedrichsberg

Exklusives Wohnen Am Stadtpark

Der Heilige Georg. Schutzpatron der Magdeburger Kaufleute im Logo der IHK

Kulturgeschichtliche Erkundung Perle an der Maas Die Stadt Maastricht

In Münster folgst du einer Route mithilfe einer Wegbeschreibung und eines Stadtplans.

gmp ist für den Eurocampus Yangpu in Shanghai beauftragt In Shanghai entsteht Raum für deutsch-französische Begegnungen

Transkript:

Do m Rö m e r Ze i t u n g Informationen zum Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt Die Sieger des Wettbewerbs stehen fest DAS DOMRÖMER PROJEKT Die Ergebnisse des wettbewerbs So sehen die Entwürfe der Preisträger aus. Seite 1 American Express spendet für DomRömer-Areal Das Unternehmen übergibt 67 000 US-Dollar für die Neugestaltung des Archäologischen Gartens. Seite 4 Künstlerin dokumentiert die Entwicklung zwischen Dom und Römer Sarah Bonnerts Langzeitprojekt Alte Stadt aus neuen Häusern hält die Fortschritte via Kamera fest. Seite 4 Vorstellung der Wettbewerbsergebnisse: v.l. Planungsdezernent Stadtrat Edwin Schwarz, Oberbürgermeisterin Petra Roth, Michael F. Guntersdorf (Geschäftsführer der DomRömer GmbH) und Professor Christoph Mäckler (Vorsitzender des Preisgerichts) Architekturbüros aus aller Welt bewarben sich, nun hat das Preisgericht gesprochen: Die Preisträger zur Neubebauung des DomRömer- Areals kommen aus Deutschland, Italien und der Schweiz. Rund 190 Vorschläge wurden eingereicht. Die Preisrichter vergaben 24 erste und zwölf zweite Preise sowie 13 en. Am 23. März 2011 wurden die Ergebnisse vorgestellt. Die neue Altstadt Frankfurts zwischen Römerberg und Dom Braubachstraße Südseite nimmt langsam Gestalt an. Das rund 7.000 Quadratmeter umfassende Areal soll altstadttypisch und kleinteilig werden mit einer Mischung aus en und Neubauten, wobei die Neubauten die wesentlichen Gestaltungs-Merkmale der historischen Altstadt aufnehmen werden. Gegenstand des wettbewerbs waren die Neubauten Mit Spannung wurden die Entwürfe für das DomRömer-Areal Zugang Neugasse erwartet. Ziel ist es hier, an diesem historischen Ort, den Rahmen für ein vielschichtiges Altstadtleben mit verwinkelten Gassen und kleinen Plätzen mit, Neugasse und Hinter dem Lämmchen wieder möglich zu machen. Die Häuser sollen sich einfügen in das Gesamtensemble, keines soll aus dem Rahmen fallen. Innerhalb der historisch begründeten Vorgaben wurden von einigen Preisträgern des Wettbewerbs faszinierende neue Fassadenund Forminterpretationen mit traditionellen Materialien vorgestellt. Mit der Auswahl der Preisträger ist eine weitere wichtige Zielmarke erreicht Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth bezeichnete die Auswahl der Preisträger als wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur neuen Frankfurter Altstadt: Dank dieser Entscheidung erhält die Frankfurter Altstadt nun in den Köpfen aller Frankfurterinnen und Frankfurter konkrete Gestalt. Der Römer, eines der berühmtesten Bauwerke Deutschlands Mehr als nur ein Rathaus mit bekanntem Balkon. Seite 5 en Erfahrene Architekturbüros bewerben sich um die Planung der en. Seite 5 Das Stadthaus über dem Archäologischen Garten Die Gebäudereste römischer und mittelalterlicher Zeit bleiben durch die schwebende Konstruktion erhalten. Seite 6 Michael F. Guntersdorf, Geschäftsführer der Dom- Römer GmbH Guntersdorf leitet die Entwicklung, Planung, Vermarktung und den Bau des DomRömer- Areals. Seite 6 Der Rebstock Im Mittelalter galt der Rebstock als Zentrum des Handels und der Messen. Seite 7 Dommuseum zeigt Kaiserkrone Reichsinsignien der deutschen Kaiser machen Museumsbesuch zum unvergesslichen Erlebnis. Seite 8 B 21 B 23 B 25 B 27 B 29, Eckert Negwer Suselbeek ENS, Bernd Albers, knerer und lang GmbH, Dresden Paulskirche Ausstellung der Wettbewerbspreisträger für die Öffentlichkeit. Seite 8

Seite 2 DomRömer Zeitung Fortsetzung von Seite 1 Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH, zeigte sich mit der Auswahl des Preisgerichts ebenfalls sehr zufrieden: Die Entwürfe haben unsere Erwartungen erfüllt und teils sogar übertroffen. Alle Entwürfe folgen den Maßgaben der Gestaltungssatzung und gleich, welcher Preisträger sich letztendlich durchsetzen wird, die Neubauten werden sich hervorragend in die gesamte Bebauung der Altstadt einfügen. Auch Stadtrat Edwin Schwarz lobte die Ergebnisse: Mit diesen interessanten Entwürfen und der kleinteiligen Struktur des Areals gelingt uns eine Verbindung von Wohnen, Gastronomie und Kultur, wie wir sie im Innenstadtkonzept vorgesehen haben. Im Herzen Frankfurts erhalten unsere Bürgerinnen und Bürger mit der Bebauung des DomRömer-Areals eine lebendige und attraktive Altstadt. Die Summe der einzelnen Häuser ergibt ein stimmiges Gesamtbild Der Vorsitzende des Preisgerichts, der Frankfurter Architekt Professor Christoph Mäckler, sagte zu dem Ergebnis: Die in die engere Wahl genommenen Arbeiten zeichnen sich durch eine städtebaulich vermittelte besondere architektonische Qualität aus. Diese gründet in der typologischen Beziehung auf den parzellenbezogenen Hauszuschnitt, in der thematischen Spannweite der Interpretationsmöglichkeiten des historischen Kontexts, sowie in einer bis ins Konkrete gebaute Detail nachvollziehbaren, plausiblen Gestaltungsabsicht. Es handelt sich um individuelle Häuser, die in Zuschnitt, Gliederung, Materialität und kleinmaßstäblicher Durchbildung ein differenziertes Ensemble erzeugen und der neuen Stadttextur zu einer in Relief und Oberfläche plastisch und räumlich erlebbaren Erscheinung verhelfen. Denjenigen Arbeiten, die diese Bedingungen durch ein in allen Maßstabs- und Bedeutungsebenen stimmiges Gestaltungskonzept übersetzen und mit selbstverständlicher Souveränität städtebaulich und architektonisch konkretisieren, wurde der erste Preisrang zuerkannt. Wenn die Gebäude fertig gestellt sind, wird für viele auf den ersten Blick nicht zu erkennen sein, ob es sich um eine Neubau-Planung oder eine handelt. 22 Professor Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, 24 Eckert Negwer Suselbeek ENS, Karsten K. Krebs, Hannover Klaus Theo Brenner - Stadtarchitektur, 26, jessenvollenweider, Basel Johannes Götz und Guido Lohmann, Köln 28 Helmut Riemann GmbH, Lübeck Jourdan & Müller Projektgruppe Architektur und Städtebau, Frankfurt am Main 30 Morger + Dettli, Basel Eckert Negwer Suselbeek ENS, 32 Tillmann Wagner, KUNST- VEREIN M 40 B 29 SCHIRN CAFÉ Masterplanung des DomRömer-Areals 1 M 38 HdL 8 M 36 B 27 B 25 M 34 (Krönungsweg) 2 Helmut Riemann GmbH, Lübeck 34 Francesco Colloti Architetto, Mailand Architektur, 36 architekten, koblank, Bochum 38 Michael A. Landes Architekt, Frankfurt am Main 40 Keine Preise und en vergeben Braubachstraße 29 knerer und lang GmbH, Dresden Meurer Stadtplaner Ingenieure, Frankfurt am Main Professor Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Braubachstraße 27 Bernd Albers, Michael A. Landes Architekt, Frankfurt am Main Van den Valentyn Architektur, Köln Braubachstraße 25 HdL 6 M 32 M 30 3 HdL 4 Hinter dem Lämmchen M 28 4 HdL 2 Neugasse N 4 HM 22 HM 24 M 26 M 17 5 M 15 B 23 BR HM 16 Eckert Negwer Suselbeek ENS, Braubachstraße 23, Rebstock-Hof 2 Meurer Stadtplaner Ingenieure, Frankfurt am Main Professor Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, 8 Jordi & Keller, Helmut Riemann GmbH, Lübeck 10 Architektur, 12 architekten, koblank, Bochum Winking Froh, 14, Johannes Götz und Guido Lohmann, Köln jessenvollenweider, Basel 16 Van den Valentyn Architektur, M 14 M 13 8 M 12 7 M 9 + 11 B 21 M 10 M 7 R 1 Rebstock-Hof R 2 M 8 M 5 STADTHAUS/ ARCHÄOLOGISCHER GARTEN 6 HAUS AM DOM Preisträger und en im Überblick Köln Michael A. Landes Architekt, Frankfurt am Main 18 architekten, koblank, Bochum Winking Froh, 20 Architektur, Neugasse 4 Bernd Albers, 7 Eckert Negwer Suselbeek ENS, Morger + Dettli, Basel 9 + 11 architekten, koblank, Bochum Winking Froh, 13 Architektur, 15 Walter A. Noebel, Christoph Kohl Gesellschaft von mbh, Helmut Riemann GmbH, Lübeck 1 2 3 4 5 6 7 8 KLEIN NÜRNBERG GOLDENES LÄMMCHEN ALTER ESSLINGER JUNGER ESSLINGER ROTES HAUS GOLDENE WAAGE HOF ZUM REBSTOCK BRAUBACHSTRASSE 21 B Braubachstraße HdL Hinter den Lämmchen HM M R Rebstock-Hof en beschlossen en möglich

DomRömer Zeitung Seite 3 Westseite Neugasse Ostseite Neugasse Westseite Ostseite Nordseite Südseite 13 15 13 HM 24 Eckert Negwer Suselbeek ENS B 23 N4 Hinter demneugasse 4 20 HM 22 Braubachstraße 23 Lämmchen 2 Bernd, Albers, Architektur, (träger) Prof. Hans Kollhoff Architektur // Junger Esslinger Bernd Albers Architektur Generalplanungs GmbH HM 16 koblank Architektur Architektur // //Köln // Köln HM 16 26 18 26 16 architekten, Van den Valentyn Architektur, koblank, Bochum Köln architekten, Van den Valentyn architekten, koblank M 14 22 13 22 14 Hühnerm. 14 24 24, Eckert Negwer Prof. Hansvon Kollhoff Ey Architektur Suselbeek ENS // Generalplanungs GmbH Hinter den Lämmchen Südseite HdL 2 B 25 15 17 Hinter dem Lämmchen 2 Rekonstuktion Walter A. Noebel Braubachstraße 25 Eckert Negwer Suselbeek ENS, Eckert Negwer Suselbeek Rotes Haus ENS Westseite gold G5 gold HM 22 22 Professor Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH M 30 M 32 M 34 30 Morger + Dettli, Morger + Dettli Basel // 32 Tillmann Wagner, Tillmann Wagner 34 Francesco Colloti Architetto, (träger) Mailand Francesco Basel Colloti Architetto // Mailand M 36 M 38 M 40 M 26 26 26, // 36 38 40 architek- Michael kein Preis ten, A. Landes vergeben koblank, Architekt, kein Preis vergeben Michael Bochum Frankfurt architekten, A. Landes koblank Architekt // Frankfurt a. M. HM 24 Westseite HM 22 Hühnerm. 24 24 22 22 Eckert Negwer Professor Hans Suselbeek ENS Kollhoff Generalpla, Prof. nungs GmbH, Eckert Negwer Hans Kollhoff ENS Suselbeek Generalplanungs GmbH Hinter dem Lämmc Rekonstuktion Nordseite Südseite Nordseite Zugang Neugasse 13 15 13 M5 M7 5 7 nur Aner Goldene Waage kennungen Goldene Waage nur en 9 + 11 13 architekten, Architektur, koblank, Bochum architekten, Architektur M 9 + 11 M 13 15 17 26 Walter A. Noebel, Rotes Haus Walter A. Noebel M 15 M 17 koblank Rotes Haus // Nordseite HdL 2 HM 24 HM 22 Hinter dem Lämmchen 2 Junger Esslinger Eckert Negwer Suselbeek ENS Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH Junger Esslinger Architektur, Architektur architekten, koblank, Bochum architekten, koblank M 32 SCHACHTEL M 40 40 kein Preis vergeben kein Preis vergeben M 38 M 36 36 34 architek- Francesco Colloti ten, Architetto, koblank,(träger) Mailand Bochum architekten, Francesco Colloti 32 Tillmann Wagner, Tillmann Wagner 30 28 Morger + Helmut Dettli Riemann Archi, Helmut tekten GmbH, Riemann Morger + Basel Lübeck Dettli Frankfurt a. M. koblank // Basel 38 Michael A. Landes Architekt, Michael A. Landes Frankfurt Architekt // M 34 Architetto // Mailand M 32 M 30 M 28 GmbH // Lübeck M 26 26, // HdL 2 M 14 M 12 M 10 M8 Hinter dem 14 12 10 8 Lämmchen 2 architek- architek- Jordi & Keller ten, Architektur,, Architektur, ten, koblank, koblank,, Jordi & Keller Bochum architekten, Architektur Bochum architekten, Architektur // koblank koblank architekten, koblank H V A

Seite 4 DomRömer Zeitung American Express engagiert sich für DomRömer-Areal Scheckübergabe: v.l. Planungsdezernent Stadtrat Edwin Schwarz, Michael F. Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH und Werner Decker, Deutschland-Chef American Express American Express unterstützt als erstes Unternehmen mit einer Spende von 67 000 US-Dollar die Neugestaltung des Archäologischen Gartens. Frankfurt ist eine faszinierende Stadt, in der Tradition und Moderne aufeinander treffen. Die Stadt ist ein Anziehungspunkt für viele Touristen und Geschäftsreisende und eine der wichtigsten Finanzmetropolen weltweit. American Express ist bereits seit 1947 in Frankfurt ansässig. Deshalb freue ich mich, dass wir mit unserem Engagement für den Archäologischen Garten der Stadt etwas zurückgeben können, mit der wir seit vielen Jahren verbunden sind, so Deutschland-Chef Werner Decker. Die Unterstützung des Projekts führt die langjährige Tradition von American Express fort, sich in der Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten, einzubringen. Der Archäologische Garten ist das bedeutendste archäologische Denkmal der Frankfurter Altstadt. Ein Teil der Spende wird für die Restaurierungsarbeiten genutzt, die im Zuge der Überbauung des Archäologischen Gartens durch das neue Stadthaus am erfolgen. Ein weiterer Teil geht in die Umsetzung eines neuen, mehrsprachigen museumsdidaktischen Konzepts im neu gestalteten Bereich. Als zentrales Denkmal soll der Archäologische Garten zum Treffpunkt für alle werden, die an der früheren Geschichte Frankfurts interessiert sind oder dafür gewonnen werden können. Ich freue mich sehr über diese großzügige Spende und möchte mich auch im Namen der Stadt Frankfurt sehr herzlich bedanken, so Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH, und weiter: Das Engagement von American Express zeigt, wie wichtig die Neugestaltung der Altstadt auch für die ortsansässige Wirtschaft ist. Die Spende trägt dazu bei, dass die Altstadt wieder lebendig und attraktiv für die Bewohner und Besucher aus aller Welt wird. Eine Künstlerin dokumentiert Abriss und Neubeginn Sarah Bonnert betrachtet in ihrem Langzeitprojekt Alte Stadt aus neuen Häusern die Entwicklung zwischen Dom und Römer. Die Künstlerin gibt der Veränderung dieses Ortes ein ganz individuelles Gesicht. Durch das Verschwinden des Technischen Rathauses und den Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt wird ein zentraler Ort dramatisch verändert. Diesem Übergangsprozess zwischen Ende und Neuanfang schenkt Sarah Bonnert ihr Augenmerk. Seit dem 4. Januar 2010 dokumentiert sie den Abriss des Technischen Rathauses und die Bauarbeiten auf dem Dom- Römer-Areal mit zwei fest installierten Kameras von immer gleich bleibenden Standpunkten aus. Geplant ist, dass diese Fotodokumentation noch über die kommenden Jahre hinweg fortgesetzt wird. Der Künstlerin geht es in ihrer Arbeit um die persönlichen Erinnerungen an das und Beziehungen zum Technischen Rathaus sowie die Erwartungen und Wünsche der Bürger an die Neubebauung. Eines der Ergebnisse ihrer Arbeit ist ein Daumenkino. Es zeigt das Verschwinden des Technischen Rathauses aus dem Stadtbild, beginnend mit einer der letzten Ansichten des noch vollständig erhaltenen Gebäudes und endend mit dem heutigen Status. Interessierte können das Daumenkino direkt bei Sarah Bonnert zum Preis von sieben Euro oder bei Souvenir Frankfurt (Kaiserstraße 62 64) erwerben und sich damit an ein Stück Frankfurter Stadtgeschichte erinnern. www.sarahbonnert.de Jörg Baumann Start der Dokumentation: Technisches Rathaus vor dem Abriss

DomRömer Zeitung Seite 5 Der Römer, Frankfurts Rathaus Das Rathaus mit dem berühmten Balkon Fußballstars und Politiker winken regelmäßig vom Balkon des Römers in die Kameras. Doch nicht nur durch die Fernsehpräsenz zählt der Frankfurter Römer zu den wichtigsten Bauwerken Deutschlands. Seit 1405 ist der Römer das Rathaus Frankfurts. Damals erwarb der Rat der Stadt Frankfurt die repräsentativen Bürgerhäuser mit den Namen Zum Römer und Zum Goldenen Schwan. Die beiden Gebäude wurden im Lauf der Jahrhunderte durch weitere anschließende Häuser zu einem Rathauskomplex ergänzt. Heute besteht der Römer aus neun zusammenhängenden Gebäuden. Direkt vor dem Römer liegt der Römerberg. Der Platz bildet seit dem Mittelalter das Zentrum der Frankfurter Altstadt. Auf dem Römerberg gab es schon immer Veranstaltungen aller Art, etwa Volksfeste anlässlich der im Dom stattfindenden Kaiserkrönungen. Nach den Wahlen und der Krönung beschritt der neue Kaiser den Krönungsweg vom Dom zum Römer, was den Römer zu einem der bedeutendsten Gebäude der deutschen Geschichte gemacht hat. Wiederaufbau nach Kriegszerstörungen In der Nacht des 22. März 1944 wurde die Altstadt Frankfurts fast vollständig durch einen Großangriff der Alliierten zerstört. Der Rathauskomplex und die benachbarten Gebäude fielen dem Bombenangriff und der Feuersbrunst zum Opfer. Die Fachwerkhäuser der Altstadt brannten völlig nieder, die Steingebäude wurden unterschiedlich stark beschädigt. Der Römer wurde nach 1945 in vielen Teilschritten wieder aufgebaut, saniert oder ergänzt. Die Mischung aus en und Neubauten bewahrt bis heute den ursprünglichen Charakter des Komplexes. Zuletzt wurde die Fassade zum Römerberg im Jahr 2005 erneuert. Vielfältige Nutzungen für Stadt und Bürger Der überwiegende Teil des Römers besteht aus Amtsräumen der Stadtverwaltung. Auch die Oberbürgermeisterin hat hier ihr Dienstzimmer. Der Bezirk Mitte des Standesamts Frankfurt ist hier untergebracht. Auch aus diesem Grund werden vor dem Römer häufig Hochzeitsfotos aufgenommen. Im Erdgeschoss befinden sich eine Weinstube, Verkaufsräume des Weinguts der Stadt Frankfurt sowie ein Informationszentrum für Touristen. Einer der Hauptanziehungspunkte für Besucher ist mit Sicherheit der Kaisersaal mit den Bildern der 52 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Der Saal wird heute auch als Festsaal für wichtige Empfänge genutzt. Seit fast 600 Jahren unverändert sind die Römerhalle und die Schwanenhalle. Die beiden ursprünglich zum Anbieten von Messewaren genutzten Hallen haben aufgrund ihrer massiven Bauweise den Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden. Auch sie können für Gesellschaften, Feiern und Präsentationen genutzt werden. Seitenansicht Limpurger Gasse mit Eingang zum Kaisersaal Bewerbung um die Planung der en läuft Der Wettbewerb für die Neubauten ist abgeschlossen, die Gewinner stehen fest. Da das DomRömer-Areal zum Teil mit den so genannten en bebaut werden soll, ist es an der Zeit, dass sich verschiedene fachkundige mit der Planung dieser schöpferischen Nachbauten beschäftigen. Von den 35 auf dem gesamten DomRömer-Areal zu errichtenden Häusern kann etwa die Hälfte en ausmachen. Acht davon stehen bereits fest. Es handelt sich hierbei um so bekannte Häuser wie Goldene Waage, Klein Nürnberg oder Alter Esslinger. Aber auch die anderen neun Objekte sind für den Gesamt- Eindruck des zu erstellenden Ensembles von großer Bedeutung. Diese Häuser sollen dann an Privatinvestoren verkauft werden. Sollten sich nicht für alle optionalen en Käufer finden, besteht prinzipiell auch die Möglichkeit an deren Stelle Neubauten zu errichten. Bis zum 2. Mai 2011 konnten sich Architekturbüros für die Planung der en bewerben. Dieses Mal wird es keinen Gestaltungswettbewerb geben. Es werden nur Architekturbüros zugelassen, die bestimmte Kriterien erfüllen wie beispielsweise den Nachweis, schon mindestens zwei derartige sprojekte erfolgreich durchgeführt zu haben. Natürlich wird den teilnehmenden Architekturbüros ein ganzer Katalog voller Anforderungen an die Hand gegeben. Gerade bei en ist es wichtig, dass sie zwar das Altstadt-Bild widerspiegeln, aber neue Haustechniken nicht vernachlässigt werden. Schließlich sollen auch ökologisch sinnvolle Häuser entstehen. Wo es energetisch und technisch möglich ist, wird versucht werden, mit alt hergebrachten Materialien zu arbeiten bzw. zu ergänzen. Die Epochen der vergangenen Jahrhunderte Die en wurden in sieben Gebäudegruppen aufgeteilt. Für jede Gruppe wird es am Ende einen planenden geben. Die Gebäudegruppen stehen wiederum für Epochen. Diese Epochen sind unterteilt in Gotik, Renaissance, Klassizismus sowie Barock und Historismus. Da es sich dabei um sehr viel verantwortungsvolle Planungsund Organisationsarbeit handelt, wurde ein s- Kompetenzteam gebildet. Dieses Team befasst sich aber nicht nur mit Planungen und Kontrollen, sondern ist auch ständig auf der Suche und der Bewertung von Handwerkern, die den alten Handwerksberufen nachgehen. Es werden geeignete Schlosser, Vergolder, Stuckateure, Restauratoren und andere Künstler besucht und deren Arbeiten begutachtet, um möglichst die Besten für das Projekt zu gewinnen.

Seite 6 DomRömer Zeitung Juwel über der Keimzelle der Stadt Innenraumperspektive Das Stadthaus über dem Archäologischen Garten wird die Auseinandersetzung mit der Geschichte Frankfurts ermöglichen und ein Haus öffentlicher Begegnungen sein. Frankfurts Entwicklungsgeschichte wird im Archäologischen Garten erlebbar. Die Gebäudereste römischer und mittelalterlicher Zeit erinnern an die verschiedenen Epochen der Stadt. Erst in den 1950er Jahren wurde das Bodendenkmal freigelegt und konserviert. Davor, bis zur Kriegszerstörung der Altstadt, war der Bereich des heutigen Archäologischen Gartens stets überbaut. Der Archäologische Garten wird zukünftig durch ein Gebäude geschützt. Das Stadthaus am soll eine museale Präsentation des Denkmals mit dem Schwerpunkt auf der karolingischen Pfalz, mit der Königshalle als Keimzelle Frankfurts, ermöglichen. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich für den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Meurer Stadtplaner Ingenieure mit cba architectes entschieden. Ein schwebender Versammlungssaal über dem Bodendenkmal Das Stadthaus soll sowohl eine öffentliche Funktion als Versammlungshaus erfüllen, als auch fester Bestandteil des innerstädtischen Lebens mit Wohnungen, Läden und Gastronomie werden. Außergewöhnlichster Baustein des Entwurfs wird der schwebende Versammlungssaal sein, der Raum für bis zu 200 Personen bietet. Der Saal wird von den umliegenden Baukörpern des Stadthauses wie ein Juwel von einem Ring gefasst und weitgehend ohne Stützen sein. Dadurch kann auf bauliche Eingriffe in dem darunter liegenden Archäologischen Garten vollkommen verzichtet werden. Durch die schwebende Konstruktion entstehen Lichtkorridore, die eine Beleuchtung der historischen Funde mit Tageslicht erlauben. Fünf verglaste Einblickpunkte werden den künftigen Besuchern aus Aktueller Planungsstand des Stadthauses am allen Himmelsrichtungen einen ungehinderten Blick auf die archäologischen Funde ermöglichen, ohne dass das Stadthaus betreten werden muss. Wer die Funde genauer betrachten möchte, findet nach wie vor von mehreren Seiten tagsüber uneingeschränkten Zugang zum Archäologischen Garten. Orientierung an historischen Gassenverläufen und Gebäudebeziehungen Die Beziehung des Stadthauses zu den bestehenden und zukünftigen Nachbargebäuden und die Schaffung einer typischen Altstadt-Atmosphäre lag den besonders am Herzen. Architekt Professor Thomas Meurer: Das Stadthaus vermittelt zwischen Schirn und der Bebauung am. Altstadt- Atmosphäre stellen auch die drei an den Versammlungssaal angrenzenden Gebäude und der Vorplatz zwischen Dom und Goldener Waage her. Wir haben uns stark an historischen Grundrissen, Gassenverläufen und Gebäudebeziehungen orientiert. Das zukünftige Stadthaus wird von Höllgasse, Am und Bendergasse gefasst. Geplant ist außerdem, einen Teil des historischen Tuchgadens wieder aufzunehmen. Dieser war früher über den Durchgang unter dem Roten Haus erreichbar. Der Übergang vom Stadthaus zum Roten Haus und zur Goldenen Waage wird für die noch eine große Herausforderung. Professor Meurer sagt dazu: Erst durch die genaue Analyse der Goldenen Waage konnte man die Lage und Ausmaße des Belvederchens ausmachen. Dies muss nun mit neu gedachten Anschlüssen berücksichtigt werden. Gleiches gilt auch für den Anschluss an die Südseite des Roten Hauses. Von diesen Anschlüssen hängt die Ausprägung des Stadthauses nach Westen maßgeblich ab. Der erfahrene Architekt und Stadtplaner Im Juli 2009 wurde die DomRömer GmbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Frankfurt am Main gegründet, um die Entwicklung, Planung, Vermarktung und den Bau des DomRömer- Areals zu übernehmen. Seit Dezember 2009 ist Michael F. Guntersdorf Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft. Michael F. Guntersdorf (58) ist erfahrener Projektleiter, Architekt und Stadtplaner. Sein Examen als Diplom-Ingenieur legte er an der Gesamthochschule Kassel ab. Es folgte ein Architekturstudium an der Frankfurter Städel-Schule sowie an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel. 1983 arbeitete er im Planungsstab für den Neubau der Landeszentralbank Hessen in Frankfurt mit. Karriere in der Wirtschaft 1988 wechselte der Architekt und Stadtplaner in die Konzernzentrale der Dresdner Bank und wurde 1993 Direktor der Metallgesellschaft AG und Prokurist der Holding. 1994 übernahm Guntersdorf als Alleingeschäftsführer die MG Immobilien GmbH und wurde 1995 Sprecher des Vorstands der MG Vermögensverwaltungs-AG. Guntersdorf hat zudem Münchner Niederlassungen der Allianz-Immobilien GmbH, der Frankonia Eurobau GmbH & Co. KG und der OFB Projektentwicklung GmbH geleitet. Seit über 30 Jahren ist er als Gutachter für Grundstückswerte tätig. 1988 hat ihn der Hessische Innenminister in den Frankfurter Gutachterausschuss für Grundstückswerte bestellt. Seit 2009 ist Guntersdorf außerdem zertifizierter PPP- Berater der kammer Hessen. Michael F. Guntersdorf, Geschäftsführer der DomRömer GmbH

DomRömer Zeitung Seite 7 Rebstock, zirka 1905 Der Rebstock Die Gebäudegruppe des Rebstocks, die in Teilen bis 1944 hinter dem ehemaligen Hauptzollamt (Haus am Dom) erhalten war, lag in einem Teil der Frankfurter Altstadt, der seit dem Mittelalter ganz auf die Bedürfnisse des Handels und der Messen ausgerichtet war. Die Reichsstadt verdankte ihren Wohlstand der günstigen Lage am Schnittpunkt internationaler Handelswege im Herzen Europas. Der Status als Wahl- und seit 1562 auch Krönungsort der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches verlieh Frankfurt zusätzlich Glanz und Bedeutung. Die Frankfurter Patrizier errichteten im Zentrum des Messegeschehens große Höfe, die als Wohnsitz, Stapelplatz und Herberge für fremde Händler dienten. Dazu zählte neben dem benachbarten Nürnberger Hof auch der Hof Rebstock. Als dessen erster bekannter Besitzer wurde 1305 Hertwicus Witz (Weiß) zum Rebstock urkundlich genannt. Funde belegen allerdings, dass das Gelände schon lange zuvor bebaut war. Dies verwundert nicht, lag der Hof doch unmittelbar am Rand des Domhügels, in direkter Nachbarschaft zur karolingischottonischen Pfalz und innerhalb deren Umfassungsmauer. Der Patrizierfamilie Weiß gehörte auch ein Gutshof westlich der Stadt, an den heute noch der Rebstockpark erinnert. Ihr Hauptsitz in der Altstadt wurde von drei Toren erschlossen: Der Haupteingang im Süden lag am, im Norden erreichte man die Kruggasse und auf der Westseite führte ein Durchgang zur Neugasse. Im Hof selbst standen die einzelnen Häuser in Nord-Süd-Ausrichtung; nur in der Mitte gab es einen breiteren hofartigen Bereich mit einem eigenen Brunnen. Bekannte Frankfurter Patriziernamen sind mit dem Rebstock verbunden: Um 1450 kam der Hof an Engel Frosch, 1537 erbte Justinian von Holzhausen einen Teil des Anwesens, verkaufte ihn aber an einen Miterben. Danach wurde der Rebstock zum Stammhaus der Familie Lersner, bis ein missglücktes Finanzgeschäft die Erbengemeinschaft zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwang, den Hof zu veräußern. Zu den Käufern gehörte mit dem reichen Tuchhändler Karl von der Burg (van der Borcht) ein Nachkomme jener reformierten Glaubensflüchtlinge aus den spanischen Niederlanden, die sich seit dem späten 16. Jahrhundert in großer Zahl in Frankfurt niedergelassen hatten. Unter den Einwanderern waren zahlreiche Kaufleute, von denen mehrere sich in dem günstig gelegenen Rebstock einmieteten, so die reichen Tuchhändler Johann Mahieu 1573, Arnold de Lannoy 1580, René le Blanc 1596 und Jakob de Bary 1599. Daneben logierten im Rebstock natürlich weiterhin während der Messe fremde Kaufleute. Geradezu prädestiniert dazu war der langgestreckte Beherbergungstrakt an der Westseite mit seinen Galerien und großzügigen Zimmern. Er stammte ursprünglich wohl aus der Renaissance, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut. Im 19. Jahrhundert änderten sich die Verhältnisse in der Frankfurter Altstadt und auch im Rebstock grundlegend. Zum einen versanken die Messen nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches 1806 rasch in Bedeutungslosigkeit, wovon auch die großen Messehöfe betroffen waren. Zum anderen geriet die Altstadt mit ihren engen Gassen und alten Bauten zunehmend ins Abseits der städtischen Entwicklung. Ein Blick in das Adressbuch von 1877 verdeutlicht den sozialen Wandel: Als Mieter werden nun u.a. eine Friseurin, ein Fuhrmann, eine Schirmarbeiterin, ein Post-Unterbeamter und ein Maurergehilfe genannt. Mit den neuen Bewohnern zog auch ein neuer politischer Geist in den alten Patrizierhof ein. Sein berühmtester Bewohner war der am 21. November 1816 hier geborene Mundartdichter Friedrich Rebstock, zirka 1940 Dieter Schirg Stoltze, dessen Vater das seit 1632 belegte Gasthaus zum Rebstock gepachtet hatte. Im Vormärz galt das Gasthaus als Demagogennest Treffpunkt demokratisch gesinnter Bürger. In diese linke Tradition passte auch der Besuch Ferdinand Lassalles im Juli 1864, der hier seine letzte Ansprache an die deutschen Arbeiter hielt, und die Generalversammlung des Deutschen Arbeitervereins 1865. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man die heruntergekommene Altstadt neu. Neben kunsthistorischem Interesse an den Baudenkmälern weckte das als Hort von Kriminalität und Elend geltende Quartier auch die Aufmerksamkeit der Stadtverwaltung. Frankfurt entwickelte sich rasant zu einer modernen Großstadt und um die Altstadt besser zu erschließen, wurde zwischen 1897 und 1905 die Braubachstraße mitten durch die alte Bausubstanz gebrochen. Der Verkehrsplanung fielen große Teile des Rebstocks zum Opfer. Erhalten blieben die beiden nun zur vorgesehenen Bauten: der prächtige Berherbergungstrakt sowie das zum Eckhaus gewordene Nachbarhaus, das 1938 / 39 eine neue Giebelfassade zur Braubachstraße erhielt. Gegenüber entstand 1926 das Hauptzollamt. Bei den Bombenangriffen 1944 wurde der Beherbergungstrakt vollkommen zerstört, während vom Nachbarhaus immerhin das Erdgeschoss stehen blieb. Der darauf errichtete moderne Bau musste Ende der 1960er Jahre dem Technischen Rathaus weichen, womit auch der letzte Überrest des bedeutenden Patriziersitzes verschwunden war. Björn Wissenbach A. Ehrhardt

Seite 8 DomRömer Zeitung Dommuseum zeigt Kaiserkrone Die Nachbildungen der berühmten Reichsinsignien sind in diesem Jahr im Dommuseum zu bewundern. Für die deutschen Kaiser waren sie Machtsymbole, für die Besucher des Historischen Museums zählen sie zu den am meisten bestaunten Objekten: die Nachbildungen von Reichskrone, Reichsapfel und Reichszepter. Während der Umbauarbeiten im Historischen Museum sind die Insignien in das Dommuseum Die Kaiserinsignien Parken ausgelagert. Die 1913 hergestellten Repliken machen den Besuch der Dauerausstellung im Dommuseum in diesem Jahr zu einem ganz besonderen und unvergesslichen Erlebnis. Eintritt drei Euro, ermäßigt zwei Euro. Dommuseum Frankfurt Domplatz 14 60311 Frankfurt Das kommt 2011 14.04. 20.06. 2011 Ausstellung: Ergebnisse Wettbewerb Dom- Römer Bebauung in der Paulskirche Täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr www.dommuseum-frankfurt.de Michael Benecke, Nentershausen Ab 2. Mai 2011 wird die Tiefgarage Römer wegen der weiteren Abrissarbeiten am Technischen Rathaus bis voraussichtlich April 2012 geschlossen. Für die Dauer der Schließung wird gebeten, auf die Parkhäuser Konstabler, Konrad-Adenauer-Straße, Am Gericht oder Alt Sachsenhausen auszuweichen. ab Juli September 2011 Ausstellung: Ergebnisse Wettbewerb Dom- Römer Bebauung im Atrium des Stadtplanungsamtes Montag bis Freitag 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr Die Dreidimensionalität sorgt für den nötigen Überblick caricatura museum frankfurt Museum für Komische Kunst Weckmarkt 17 60311 Frankfurt Tel. 069 / 21 23 01 61 www.caricatura-museum.de Dommuseum Frankfurt am Main Domplatz 14 60311 Frankfurt Tel. 069 / 13 37 61-86 www.dommuseum-frankfurt.de Frankfurter Kunstverein Steinernes Haus am Römerberg 44 60311 Frankfurt Tel. 069 / 21 93 14-0 www.fkv.de Museum Judengasse Kurt-Schumacher-Straße 10 60311 Frankfurt Tel. 069 / 297 74 19 www.juedischesmuseum.de Öffnungszeiten: Di So 10.00 18.00 Uhr Mi 10.00 21.00 Uhr Mo geschlossen Öffnungszeiten: Di Fr 10.00 17.00 Uhr Sa + So, feiertags 11.00 17.00 Uhr Mo geschlossen Öffnungszeiten: Di, Do So 10.00 18.00 Uhr Mi 10.00 20.00 Uhr Mo geschlossen Öffnungszeiten: Di So 10.00 17.00 Uhr Mi 10.00 20.00 Uhr Mo geschlossen Ausstellung in der Paulskirche Nach dem Ende des Architekturwettbewerbs zur Neubebauung des DomRömer-Areals präsentiert die DomRömer GmbH die Ergebnisse in der Paulskirche. Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr Gelegenheit, sich ein Bild der neuen Frankfurter Altstadt zu machen. Zu sehen sind bis 20. Juni 2011 die Entwürfe der Preisträger für die Neubauten. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite der DomRömer GmbH unter www.domroemer.de. Ausstellung Wettbewerbsergebnisse DomRömer Bebauung bis 20. Juni 2011 Täglich von 10.00 17.00 Uhr Paulskirche Paulsplatz 9 60311 Frankfurt am Main Ausgewählte Museen der Altstadt Ausstellungen: 10. Februar 26. Juni 2011 Jean-Marc Reiser Vive Reiser! Dauerausstellung: Werke der Zeichner der Neuen Frankfurter Schule Feste Ausstellungen: Grabbeigaben Mädchengrab Reichskleinodien Reliquie / Reliquiare Liturgische Geräte und Gewänder Ausstellungen: 11. März 08. Mai 2011 Dierk Schmidt Image Leaks Zur Bildpolitik der Ressource 11. März 08. Mai 2011 Maya Schweizer / Clemens von Wedemeyer Metropolis. Bericht über China Ausstellungen: 4. Mai Oktober 2011 Ganz rein! Jüdische Ritualbäder. Fotos von Peter Seidel Das Mikwenprojekt. Fotos von Janice Rubin, Texte von Leah Lax DomRömer Zeitung Impressum Herausgeber: DomRömer GmbH Liebfrauenberg 39 60313 Frankfurt T: 069 653 00 07 40 F: 069 653 00 07 44 info@domroemer.de Geschäftsführung: Michael F. Guntersdorf Aufsichtsratsvorsitzende: Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth Redaktionsleitung: Dipl. Ing. Patrik Brummermann (verantwortlich) Konzept, Gestaltung, Text und Satz: MoellerFeuerstein Marketing Consultants GmbH Wilhelm-Leuschner-Straße 70 60329 Frankfurt www.moellerfeuerstein.de Bildnachweis: DomRömer GmbH, Jörg Baumann, Michael Benecke, A. Ehrhardt, Dieter Schirg, Meurer Generalplaner GmbH, MoellerFeuerstein GmbH Druck: Müllerdruck Mannheim Markircher Straße 10 68229 Mannheim Die DomRömer Zeitung ist kostenlos und erscheint zweimonatlich. Auflage: 7 250 Informationen, Darstellungen und Angaben in dieser Zeitung entsprechen dem momentanen Planungsstand und sind nicht verbindlich. Internet: www.domroemer.de www.frankfurt.de