Infoblatt -------------------------------------------------------------------------------------------------------- *** Wiens gemütliches Bezirksmuseum *** KulturGeschichteTreffpunkt *** ANSPRECHPERSONEN DDr. Thomas Benesch (Leitung) Mag. Brigitte Neichl (Stv.in, KinderKulturTreffpunkt 15) Dr. Waltraud Zuleger (Archiv) -------------------------------------------------------- Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus A-1150 Wien, Rosinag. 4 T+F: ++ 43 1 891 34/15 127 oder Mobil: 0699/191 353 28 Öffnungszeiten: Mo: 17.00-19.00 und Fr: 15.30-17.30 E-Mail: museum15@gmx.at (allgemein) archiv-bm15@gmx.at (Archivanfragen) Web: www.bezirksmuseum.at/default/index.php?id=42
geboren am 24.3.1830 in Kirchberg am Walde (Niederösterreich) gestorben am 13.7.1889 in Graz (Steiermark) LEBEN: wurde als Rupert Johann Hammerling in Niederösterreich geboren. Seine Eltern waren arm, sein Vater war Weber. Durch die Unterstützung von Gönnern und Förderern konnte er 1840 das Gymnasium besuchen (zuerst in Zwettl, danach in Wien). 1848 schloss er sich der Revolution an und begann sein Studium an der Universität Wien (Klassische Philologie, Philosophie, Geschichte, Medizin). 1852 war Hamerling als Aushilfslehrer für klassische Sprachen in Wien tätig. Von 1855 bis 1866 arbeitete er als Gymnasiallehrer in Triest. Im Herbst 1866 musste er wegen eines chronischen Magenleidens pensioniert werden und lebte fortan in Graz, wo seine fruchtbarste literarische Schaffensphase begann. Er starb am 13. Juli 1889 in Stifting (heute Stadtteil von Graz; im X. Stadtbezirk Ries) im Alter von 59 Jahren. In seinem Geburtsort Kirchberg am Walde gibt es ein Robert-Hamerling-Museum, das vom Hamerling-Verein getragen wird. Der deutschnationale Politiker Georg Ritter von Schönerer hat sein Geburtshaus 1891 niederreißen und an dessen Stelle das Stiftungshaus errichten lassen. Heute befindet sich im Stiftungshaus neben dem Museum auch das Gemeindeamt von Kirchberg am Walde. Das Museum in Kirchberg am Walde
BEDEUTUNG: zählte zu seiner Zeit zu den vielgelesensten AutorInnen. Zu seinen Hauptwerken zählt das Epos Ahasverus in Rom (1866), das ihn einem breiten Leserpublikum erst bekannt machte, und Der König von Sion (1869). WERKE: Venus im Exil, Gedichte, 1858 Sinnen und Minnen, Ein Liederbuch 1959 Ein Schwanenlied der Romantik, Gedichte, 1862 Die sieben Todsünden, Oratorium, 1863 Ahasverus in Rom, Epos, 1866 Der König von Sion, Epos, 1869 Danton und Robespierre, Tragödie, 1871 Teut, Scherzspiel, 1872 Aspasia, Roman, 1876 Amor und Psyche, Epos, 1881 Homunculus, Epos, 1888 Homunculus Text und Lesung Stationen meiner Lebenspilgerschaft, Autobiographie, 1889. Sämtliche Werke, hrsg. v. Michael Maria Rabenlechner, 16 Bde., 1911 In Rudolfsheim-Fünfhaus befindet sich die Robert-Hamerling-Gasse.
Totengräberhochzeit Hei, was tönt so eigen? Klarinett und Geigen mitten in der Nacht, wo die Toten ruhen in den dunklen Truhen, um das Häuschen an dem Friedhof, bei der Sterne Wacht? Lustiges Gefiedel schallt die ganze Nacht. Klarinett und Geigen - hei, wer tanzt den Reigen bei der Sterne Wacht? Wie das klingt und sauset, wie das walzt und brauset, in dein Häuschen an dem Friedhof mitten in der Nacht: Totengräberhochzeit wird da heut gemacht. Geigenklang und Flöten, lustige Trompeten klingen drein so laut! Heißa, lasst sie ruhen draußen in den Truhen um das Häuschen an dem Friedhof, mondesglanzumgraut! Drinnen tanzt im Reigen Bräutigam und Braut. Mitternacht! - Die Toten stehen auf in Rotten, viele tausend schier! klappern, schwirren, lärmen, möchten da sich wärmen. Bis zum Häuschen an dem Friedhof treten sie herfür, gucken durch die Fenster, tanzen um die Tür.»Wundersüßes Leben!«seufzen sie im Schweben,»wie so frisch, so rot!«schwingen sich im Kreise, singen ihre Weise, Todes Fackel, Hymens Fackel ineinanderloht. Drinnen tollt das Leben, draußen tanzt der Tod. Beide sich im Kreise bald nach einer Weise schwingen in der Nacht. - Jetzt die Toten ruhen, mit durchtanzten Schuhen aus dem Häuschen an dem Friedhof zieht der Reigen sacht. Auf den Gräbern funkelt Morgentau voll Pracht.
Beichte Das beste meiner Bücher, Das hab ich nie geschrieben; Die schönsten meiner Lieder Sind ungesungen geblieben. Die feurigsten meiner Küsse, Die hab ich nie geküsst; Die stolzesten meiner Gelüste, Die hab ich nie gebüßt. Sobald ich lieg im Sterben, Ruft mir ein Pfäfflein her, Dem will ich reuig es beichten, Was mich drückt im Gewissen so schwer. Die Sünden, die ich begangen, Wird mir der Himmel verzeih n, Doch die ich versäumt zu begehen, Die werden mich ewig gereu n.