Spannungsfeld Pflanzenschutz Dr. Marion Seiter 01/2017
Auslaufen von Zulassungen Isoproturon (Protugan, Alon flüssig) Aufbrauchfrist: 30.9.2017 nicht akzeptables Risiko von Einträgen in das Grundwasser karzinogen der Kategorie 2 reproduktionstoxisch (EFSA) Triasulfuron (Zoom, Zoom Extra) Aufbrauchfrist: 30. Sept. 2017 Einträge des Wirkstoffs oder eines Metaboliten in das Grundwasser liegen über dem Trinkwassergrenzwert Topramezone (Clio, Clio Star, Clio Maxx, Kelvin Star-Pack und Kukuruz- Pack...) Aufbrauchfrist: 30. April 2017 Anwendung wird sich nicht mehr ausgehen also bis dorthin aus dem Lager schaffen Folie 2
Kriterien für die Zulassung von Wirkstoffen in Pflanzenschutzmitteln 1. Wirkstoff- Entwicklung 2. Wirkstoff 3. Cut off Kriterien Gesundheit: 4. Weitere Kriterien (u.a.) Rückstandshöchstgehalte in karzinogen Lebensmittel Mutagen Einträge in das Grundwasser Reproduktionsbeeinflussend (endokrin) Umwelt Veränderte Bewertung Risiko- /Gefahrenbasiert Persistent Bioakkumulierbar Toxisch Folie 3
Wirkstoffbewertung ändert sich Risikobasierte Bewertung Gefahrenbasierte Bewertung Von 400 Wirkstoffen fallen wahrscheinlich 75 Wirkstoffe weg Wirkstoffe werden nicht ersetzt Folie 4
Auswirkungen des Wirkstoffverlustes auf Österreich Ertragsverluste und Mehrkosten in % je ha Quelle: Studie Cumulative impact of hazard-based legislation on Crop Protection Products in Europe, Stewardredqueen, April 2016 Folie 5
Ressource: Wirkstoff Resistenzmanagement wird wichtiger denn je Integrierter Pflanzenschutz muss gelebt werden Gesunde Mischung ist zielführend Folie 6
RACs- Resistance Action Committees kümmern sich um Aufarbeitung der Resistenz Problematik bei: Herbiziden HRAC Fungiziden FRAC Insektiziden IRAC Dokumentation von resistenten Populationen weltweit Charakterisierung von Wirkstoffen nach Wirkmechanismen Entwicklung und Harmonisierung von Testmethoden Entwicklung von Managementstrategien Folie 7
Resistenz-Definition Resistenz ist die innerhalb einer Population (Unkräuter, Pilze...) natürlich vorkommende, vererbbare Fähigkeit einiger Biotypen, Pflanzenschutzmaßnahmen zu überleben. Resistente Populationen entstehen entweder auf natürliche Art durch Mutationen oder künstlich durch Selektion. Übrig bleiben jene Schaderreger (Pilze, Unkräuter oder Insekten) die eine natürliche Widerstandsfähigkeit haben, diese vererben sie an ihre Nachkommen. Folie 8
Resistenz durch Selektion Resistente Populationen (Unkräuter, Pilze und Schädlinge) entstehen durch Selektion Folie 9
Resistenz-Typen Zielortresistenz (Target Site Resistenz) Mutation des Zielenzyms: Wirkstoff bindet nicht mehr Qualitativ: ja/nein Resistente Individuen sind völlig resistent Beispiel: Septoria tritici, Mehltau gegen Strobilurine Metabolische Resistenz Abbau des Wirkstoffes in den Zellen des Schaderregers quantitativ: Wirkung lässt nach, höhere Aufwandmengen wirken Unterschiedliche Resistenzgrade eine oder mehrere Wirkstoffklassen betroffen Beispiel: Windhalm gegen IPU/ALS-Hemmer Folie 10
Resistenz-Typen LFL, K. Gehring 2013 Folie 11
Shifting Folge der Resistenz Wirkungsminderung gegenüber Wirkstoffen Stabilisierung auf neuem Niveau Beispiel: Azolfungizide gegen diverse Krankheiten Niedrig des Wirkstoffes (mg/l) hoch Folie 12
Weitere Resistenzmechanismen Kreuzresistenz: Bei einer Zielortresistenz: Resistenz innerhalb einer Wirkstoffgruppe Bei Metabolischer Resistenz: Resistenz zwischen unterschiedlichen Wirkstoffgruppen Mehrfachresistenz: Zwei Resistenzen in einem z.b. Unkraut: Zielortresistenz + Metabolische Resistenz Folge: Unkraut ist resistent gegenüber Herbiziden unterschiedlicher Wirkstoffgruppen und gegenüber Herbiziden einer Wirkstoffgruppe Bsp: Windhalm Folie 13
HERBIZID RESISTENZEN Herbizdresistenz biologische Faktoren Geschwindigkeit der Resistenzbildung hängt ab von: Resistentes Samenpotential (Wie viele sind da?) Lebensdauer der Unkrautsamen Fitness resistenter Formen gegenüber normalen Biotypen Vererbungsmodus: Je höher das Vermehrungspotential ist desto schneller kann die Pflanze die Resistenz erlernen (im Vorteil sind daher Pflanzen mit einem hohen Fremdbefruchtungsanteil und einer kurzen Samenlebensdauer) Diese Faktoren können wir nicht beeinflussen. Folie 15
Herbizdresistenz durch Selektion Der Landwirt beschleunigt die Resistenzbildung durch Selektion oft unbewusst durch: einseitige Fruchtfolge (hohen Wintergetreideanteil) pfluglose Bodenbearbeitung sehr früher Saattermin bei Wintergetreide einseitiger Herbizideinsatz Diese Faktoren können und müssen wir positiv beeinflussen. Bei Herbizidresistenzen ist der Landwirt selbst verantwortlich. Folie 16
Herbizide wirken auf: Folie 17
Resistenzrisiken bei Herbiziden Kultur Resistenzrisiko Getreide sehr hoch mittel mittelhoch gering sehr gering Wirkmechanismus nach HRAC A B C K F G N O Axial 50, Puma extra Husar OD, Atlantis OD, Broadway Lentipur 700 Stomp Aqua Bacara forte Roundup PowerFlex Boxer Tomigan 200 Dicopur M Folie 18
Resistenzen in Österreich: Unkräuter und Herbizide Triazinresistenz (in Österreich verbreitet) Atrazin, Terbuthylazin, Triazinone (Metamitron = Goltix) Unkräuter: Weißer Gänsefuß, Amaranth, Schwarzer Nachtschatten, Hühnerhirse Isoproturon (IPU) einzelne Isolate auch in OÖ gefunden betroffen: Windhalm, Ackerfuchsschwanzgras Minderwirkungen jedoch meist wegen: zu großem, bestocktem Windhalm zu geringen Aufwandmengen unzureichende Technik (falsche Düsenwahl, etc.) ungünstige Witterung (fehlende Bodenfeuchte) Folie 19
Resistenzen in Österreich: Unkräuter und Herbizide ALS-Hemmer Sulfonylharnstoffe (z.b. Husar OD), Triazolpyrimidine (z.b.broadway) Unkräuter: Windhalm, Ackerfuchsschwanzgras, Kamille Österreich: nachgewiesene Resistenzen ACCase-Hemmer (DIMs, FOPs, DENs) Gräserwirkstoffe in breitblättrigen Kulturen z.b. Fusilade Max, Focus Ultra Österreich? Folie 20
Unkräuter und Herbizide Glyphosate diverse Unkräuter in den USA Glyphosat resistente Ambrosia trifida in Roundup Ready Mais. Photo: Dr. Bill Johnson Folie 21
Ackerfuchsschwanz Massive Probleme in Deutschland Österreich ist auch gefährdet: Auf Resistenz-Standorten derzeit Probleme mit: ACCAse-Hemmer: DENs: Pinoxaden (z.b. Axial 50) ALS-Hemmer: Sulfonylharnstoffe: Iodosulfuron (z.b. Husar OD) Triazolpyrimidine: Florasulam (z.b. Broadway) Folie 22
Windhalm In Oberösterreich: Mehrfachresistenz gegen B/2 (ALS-Hemmer: Imidazoline) und C2/7 Photosystem II-Hemmer (PS-Hemmer) Diese Biotypen haben Resistenzen gegenüber IPU und Iodosulforon (ALS Hemmer). Sie könnten kreuzresistent gegenüber anderen Wirkstoffen der ALS- Hemmer und der Photosystem II Hemmer sein. Folie 23
Windhalmresistenzen in OÖ ORT BL Axial 50 0,9 l/ha Atlantis WG 300g/ha +0,6 FHS Broadway 130 g/ha + 0,6 FHS Husar Plus 0,2 l/ha + 1l Mero Foltin A 7343 Neutal Burgenl 0 0 0 0 Foltin A7540 Punitz Burgenl 0 0 0 0 Foltin A 7013 Klingenbach Burgenl 0 0 0 0 rt Köpl A 4671 Aichkirchen OÖ 0 3 1 4 rt Köpl A 4671 Aichkirchen OÖ 0 4 1 5 rt Köpl A 4522 Sierning OÖ 0 0 0 0 rt Köpl A 4203 Altenberg OÖ 0 0 0 1 rt Köpl A 4776 Diersbach OÖ 0 0 0 0 rt Köpl A 4950 Altheim OÖ 0 5 2 5 rt Köpl A 4647 Altenhof OÖ 0 3 1 3 rt Köpl A 4641 Steinhaus OÖ 0 0 0 1 rt Köpl A 4209 Engerwitzdorf OÖ 0 5 2 5 Folie 24
Was kann ich als Landwirt machen? Unkräuter Fruchtfolge (Winterungen/Sommerungen, Blattfrüchte) besondere Achtsamkeit bei reduzierter Bodenbearbeitung keine zu hohen Dichten aufkommen lassen Feldhygiene, Verschleppung mit Maschinen Herbizideinsatz Wirkstoffwechsel (Buchstabencode auf Spritzplänen) Wintergetreide: Herbstunkrautbekämpfung (ohne ALS-Hemmer) Aufwandmengen beachten rechtzeitiger Einsatz, Erzielung von hohen Wirkungsgraden Ausbringtechnik (gute Benetzung) Folie 25
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FUNGIZID - RESISTENZEN Zielortresistenz Pilz reagiert nicht auf Fungizid Unabhängig von der Wirkstoffmenge Mehltau und Septoria tritici Resistenz gegenüber Strobilurine (Kreuzresistenz) Ramularia Resistenz gegenüber Carboxamiden Metabolische Resistenz Pilz reagiert Fungizid aber erst bei höheren Dosen Abhängig von der Wirkstoffmenge S. tritici gegenüber Triazolen Ursache: Pilz baut Fungizid schneller ab Ursache: Mutation im Erbgut des Pilzes dadurch kommt es am Wirkort des Enzyms zu einer Veränderung Folie 27
Pilze und Fungizide Triazole Hauptfungizidgruppe im Getreide Prosaro, Osiris,Folicur, Rubric, Tilt 250 EC; in vielen Produkten als Mischungspartner (Gladio, Input Xpro, Zantara, etc.) Problem: Shifting schleichender Wirkungsverlust bei einigen Krankheiten (z.b. Septoria) Abhilfe: Integrierter Pflanzenschutz Fruchtfolge Wirkstoffwechsel Einsatztermine optimieren volle Aufwandmengen verwenden Folie 28
Pilze und Fungizide Strobilurine ausgehend von den nördlichen Anbaugebieten Septoria tritici: auch OÖ betroffen keine Frühsaaten Verwendung resistenzbrechender Wirkstoffe Chlorthalonil (Balear 720 SC/Alternil, Amistar Opti, Timpani, Bravo Premium), Carboxamide (Adexar, Aviator Xpro, Seguris, etc.), starke Azole wie Prothioconazol (Input Xpro), Epoxiconazol (Rubric, etc.) Strobilurine nur mehr in Kombinationen verwenden annähernd volle Aufwandmengen verwenden kein Einsatz von Minimengen bei fortgeschrittenem Befall Mehltau Folie 29
Pilze und Fungizide Carboxamide (SDHI) neue Wirkstoffklasse mit mittlerem bis hohem Resistenzrisiko one-site-inhibitor, ähnlich Strobilurine Produkte nur mehr in Kombinationen angeboten Adexar (Xemium + Epoxiconazol) Aviator Xpro (Bixafen + Prothioconazol) Bontima (Isopyrazam + Cyprodinil) Seguris (Isopyrazam + Epoxiconazol) Champion (Boscalid + Epoxiconazol) international schon Resistenzen bekannt z.b. bei Botrytis, Alternaria in Österreich: Ramularia Folie 30
Fungizide-Resistenz Resistenzrisiko LFL, K. Gehring Folie 31
Septoria tritici in Österreich Resistente Allele (G143A) bei S. tritici in OÖ gefunden Befallswerte zw. 0-100 % Resistenzniveau liegt in OÖ. schlagunterschiedlich deutlich über der kritischen Marke von 20 % im Durchschnitt 20 bis 40 % Resistenzniveau ähnlich wie in Bayern Folie 32
Septoria tritici in Österreich Interpretation/Schlussfolgerung Resistenzniveau überraschend hoch: trotz Einsatzes annähernd voller Aufwandmengen bei den eingesetzten (Azol-)Fungiziden trotz Verwendung von Produktkombinationen aus strobilurin- und azolhältigen Fungiziden trotz nicht angewandter Mini-Mengenstrategie trotz keiner großflächig einheitlichen Fungizidstrategie Resistenz ist im Aufbau begriffen bzw. deutlich vorhanden! Folie 33
Septoria tritici in Österreich Interpretation/Schlussfolgerung Resistenzstrategie Septoria tritici Vorbeugende Maßnahmen mehr beachten! keine extremen Frühsaaten, Ernterückstände von Getreide sorgfältig einarbeiten Produktkombinationen mit resistenzbrechenden Wirkstoffen verwenden (z.b. Wirkstoffe wie Chlorthalonil, bzw. hohem Azolanteil) absolut kein Einsatz von reinen strobilurinhältigen Fungiziden annähernd volle Aufwandmengen zum richtigen Zeitpunkt verwenden (Warndienst, eigene Beobachtungen) kein (mehrfacher) Einsatz von Mini-Mengen in Beständen mit deutlichem Befall von S.tritici strobilurinhältige Produkte sind trotzdem noch sinnvoll (physiolog. Leistung, andere Krankheiten-z.B. Roste, DTR, etc.) Folie 34
INSEKTIZID- RESISTENZEN http://www.biomagazine.gr/index.php/site/article/38/25/bio%20environment/mechanisms-of-insecticide-resistance Folie 35
Insektizide bekannte Resistenzen Pyrethroide (Decis, Fastac, Karate, etc.) Kartoffelkäfer sind resistent (auch in OÖ) diverse Blattläuse Pyrethroide werden in sehr vielen Kulturen eingesetzt! Carbamate, Organophosphate Blattläuse, Kartoffelkäfer Neonicotinoide (Actara, Biscaya, Mospilan) Kartoffelkäfer (USA) Weiße Fliege (Spanien) Neonicotinoide werden in sehr vielen Kulturen eingesetzt! Folie 36
Alle Pyrethroide haben den gleichen Wirkmechanismus C F 3 Cl O O C N O lambda-cyhalothrin KAISO SORBIE, KARATE ZEON Br Br O O C N O Deltamethrin DECIS FORTE F F F Cl C F 3 Cl Cl Cl H N O O O O O O C N O O Tau-fluvalinate MAVRIC CITROPACK Permethrin Bifenthrin Alle Pyrethroide binden an spannungsabhängige Natriumkanäle im zentralen Nervensystem der Insekten O O O Etofenprox TREBON 30 EC Folie 37
Resitenzmanagment Synthetische Pyrethroide Alle synth. Pyrethroide betroffen (außer Klasse 1 (Typ-I)-Produkte wie z.b. Trebon 30 EC (oder Mavrik) Rapsglanzkäfer in Österreich resistent nur gezielt nach Schadschwelle einsetzen volle Aufwandmengen verwenden Netzmittel zusetzen für optimale Benetzung sorgen (PS-Technik) andere Wirkstoffe - wenn möglich - einsetzen (z.b. Plenum 50 WG in Kartoffel, Leguminosen, Gemüse; Biscaya in Raps, Getreide, Kartoffel; Calypso, Actara, Alverde in Kartoffel) Plenum 50 WG, Avaunt: sehr gut wirksam; nur VOR der Blüte erlaubt (bienengefährlich!) Biscaya, Mospilan 20 SG oder Mavrik im Raps: zur Abschlussbehandlung verwenden Folie 38
Insektizidstrategie im Raps 1. Behandlung (Stängelrüssler, ev. erste Glanzkäfer) synthetische Pyrethroide (Karate Zeon, Decis, Trebon 30 EC) 2. Behandlung (ev. nochmals Stängelrüssler, Glanzkäfer) synthetisches Pyrethroid Klasse 1 (Typ-I) z.b. Trebon 30 EC 3. Behandlung (Rapsglanzkäfer, ev. Kohlschotenmücke, -rüssler) Plenum 50 WG, Avaunt (Achtung: bienengefährlich!); Mavrik Neonicotinoide: Biscaya, Mospilan 20 SG ev. 4. Behandlung (Kohlschotenmücke,Kohlschotenrüssler) Neonicotinoid: Biscaya, Mospilan 20 SG synthetische Pyrethroide (Karate Zeon, Decis, Mavrik) Achtung auf Bienen! Folie 39
Danke!
Resistenzmanagment Insektizide im Raps 1. Behandlung (Stängelrüssler, ev. erste Glanzkäfer) synthetische Pyrethroide (Karate Zeon, Decis, Trebon 30 EC) Maiswurzelbohrer 2016 2. Behandlung (ev. nochmals Stängelrüssler, Glanzkäfer) synthetisches Pyrethroid Klasse 1 (Typ-I) z.b. Trebon 30 EC 3. Behandlung (Rapsglanzkäfer, ev. Kohlschotenmücke, -rüssler) Plenum 50 WG (Achtung: bienengefährlich!); Mavrik Neonicotinoide: Biscaya, Mospilan 20 SG ev. 4. Behandlung (Kohlschotenmücke,Kohlschotenrüssler) Neonicotinoid: Biscaya, Mospilan 20 SG synthetische Pyrethroide (Karate Zeon, Decis, Mavrik) Folie 41
Diabrotica - Aktuelle Situation www.warndienst.lko.at Folie 42
Maiswurzelbohrer: Situation 2016 Folie 43
Einfluss Vorfrucht, OÖ-Bezirke Folie 44
Einfluss Vorfrucht, OÖ-Bezirke Folie 45
Bekämpfung Maiswurzelboherer Situation angespannt Wichtigste Bekämpfungsmaßnahme bleibt die Fruchtfolge In Gebieten mit hohem Druck sind Fruchtfolgen am wichtigsten Optimaler Schutz bei 33 % Maisanteil in der Fruchtfolge Wird entsprechend Fruchtfolge betrieben ist die aktive Bekämpfung des Käfers/der Larve derzeit in OÖ nicht notwendig. Folie 46
Überblick Bekämpfung Diabrotica - Larven Belem 0.8 MG (Wirkstoff Cypermethrin) Aufwandmenge: 12 kg/ha bzw. 24kg/ha Wirkungsdauer: ca. 60 Tage daher zu frühe Aussaattermine (vor 10. April) vermeiden Larven treten in Ö. Anf. Juni auf Saatfurchengranulatstreuer am Sägerät notwendig Mit Diffusoren verteiltes Granulat ist doppelt so wirksam auch gegen Drahtwurm zugelassen Dianem (Nematodenpräparat) Aufwandmenge: 2 Mia. Nematoden/ha in 200 l Wasser Wirkungsgrad (lt. Hersteller): rund 80 % 200 l / ha Wasser direkt in die Saatfurche Gran Met-P (Art. 53 Zulassung) Pilze Metarhizium brunneum, M. anisopliae auf Gerstenkörner Körner in Boden, Pilze infizieren dort die Larven Folie 47
Überblick Bekämpfung Diabrotica - Käfer Biscaya (Wirkstoff: Thiacloprid) Aufwandmenge pro ha: 0,3 l / ha mit 200 500 l Wasser Nur 2 Anwendungen je Saison Mospilan 20SG (Wirkstoff: Acetamiprid) Aufwandmenge pro ha: 0,15kg /ha mit 200 400 l Wasser Nur 1 Anwendung je Saison Steward (Wirkstoff: Indoxacarb) Einsatz: Warndiensthinweis od. Schadschwelle Auch in Zuckermais 0,125 kg/ha mit 150 bis 400l Wasser Nur 1 Anwendung je Saison Folie 48
Neuerungen Pflanzenschutz Sachkunde Weiterbildungszeitraum hat für viele begonnen 5h Weiterbildungskurse werden angeboten (LFI, sonstige Weiterbildungsveranstaltungen mit Gütesiegel) Seit 26. Nov. 2013 Sachkundeausweispflicht für Verwendung und Kauf Sachkundeausweis berechtigt auch für Kauf von bisher giftbezugsbewilligungspflichtigen Produkten (Reglone, Pirimor Granulat, Avaunt). Ausweis auch für Kauf von Wildverbissmittel Pflicht Vollmacht zur Auslagerung des Kaufes von Wildverbissmittel Ohne Ausweis nur Hobby Produkte (z.b. Trico-garden) Folie 49
Pflanzenschutzgeräteüberprüfung Alle Pflanzenschutzgeräte müssen seit 25. Nov. 2016 nach den neuen EU Vorgaben (OÖ. Pflanzenschutzgeräteüberprüfungsverordnung) überprüft worden sein Werden Pflanzenschutzgeräte im Frühjahr 2017 verwendet benötigen sie bereits ein Pickerl Neugeräte gelten ab Kaufdatum 5 Jahre als überprüft (Kaufvertrag) Folie 50
Danke!