Betriebskonzept für das Kunsthaus Zug

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Transkript:

Zug, 26. August 2013 G2283 Beilage 3 Betriebskonzept 2014 2017 für das Kunsthaus Zug (inklusive Kunstvermittlung) Verteiler: Regierungsrat Kanton Zug, z.hd. Herr RR Stephan Schleiss; Stadtrat von Zug, z.hd. Stadtpräsident Herr Dolfi Müller; Einwohnergemeinde Baar, z.hd. Gemeindepräsident Herr Andreas Hotz; Präsident der Kantonalen Gemeindepräsidentenkonferenz, z.hd. Herr Josef Ribary; Kulturbeauftragte Kanton Zug, Frau Prisca Passigatti; Kulturbeauftragte Stadt Zug, Frau Jacqueline Falk, Kulturbeauftragte Einwohnergemeinde Baar, Frau Claudia Emmenegger 1. Vorbemerkungen...2 2. Ausgangslage des Kunsthaus Zug...2 2.1 Trägerschaft...2 2.2 Zielsetzung und Aufgaben...2 2.3 Finanzierungsgrundsätze...3 2.4 Wichtige Stationen der bisherigen Entwicklung...3 3. Neues Kunsthaus Zug...5 4. Die Leistungen des Kunsthaus Zug...5 4.1 Aktuelle Situation (2014 2017)...5 4.2 Sammlung und Leihwesen...6 4.3 Ausstellungen...6 4.3.1 Forschung und Publikationen...7 4.3.2 Kunstvermittlung...7 5. Art der Leistungserbringung...8 5.1 Prozesse...8 5.2 Mitarbeitende / Ressourcen...8 5.3 Handlungsbedarf...8 5.3.1 Kommunikation/Sponsoring 20%...9 5.3.2 Restaurierung 10%...9 5.3.3 Investitionen IT...9 5.3.4 Mietaufwand Kunsthaus Zug mobil...9 5.3.5 Mehraufwand Personal allgemein...9 5.4 Organisation...9 6. Finanzierung der Leistungserbringung...10 6.1 Überblick 2010 2012...10 6.2 Übersicht der Einnahmen 2010 2012...11 6.2.1 Betrieb allgemein...11 6.2.2 Kunstvermittlung...11 6.3 Künftige Einnahmen 2014 2017...12 6.3.1 Betrieb allgemein...12 6.3.2 Kunstvermittlung...12 6.4 Erwünschte jährliche Beitragserhöhung von Kanton Zug, Stadt Zug und Gemeinden...12 6.4.1 Betrieb allgemein...12 6.4.2 Kunstvermittlung...14

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 2 von 15 1. Vorbemerkungen Das vorliegende Betriebskonzept umfasst auch den Bereich der Kunstvermittlung. Es wurde in Abstimmung mit den Kulturbeauftragten des Kantons, der Stadt Zug sowie der Gemeinde Baar ausgearbeitet. 2. Ausgangslage des Kunsthaus Zug 2.1 Trägerschaft Die Trägerschaft des Kunsthaus Zug wird von drei Organisationen gebildet. 1. Die Zuger Kunstgesellschaft führt das Kunsthaus Zug. Sie ist verantwortlich für das Personal, das Programm und die Sammlung des Kunsthaus Zug; sie besitzt eine eigene Sammlung, die betreut und kontinuierlich ergänzt wird. 2. Die Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug ist Eigentümerin der Kunsthausliegenschaft und eine Gönnerorganisation. 3. Die Stiftung Sammlung Kamm ist Eigentümerin der Sammlung Kamm, die als Leihgabe im Kunsthaus Zug beheimatet ist und der Zuger Kunstgesellschaft zur Verfügung gestellt wird. 2.2 Zielsetzung und Aufgaben Das Kunsthaus Zug kümmert sich um die Präsentation und Vermittlung von moderner und zeitgenössischer Kunst, baut eine eigene Sammlung auf und erforscht ihre Themengebiete. Damit erfüllt es die Hauptaufgaben eines Kunstmuseums. Langfristig sichert es kulturelle Werte und funktioniert als eine Art kollektives Gedächtnis. Das Kunsthaus Zug sieht seine Hauptaufgabe in der Vermittlung von Kunst an ein breites, interessiertes und vielschichtiges Publikum und will dabei auch neue Wege gehen. Es versteht sich ausdrücklich als Partner der Künstler. Als Wirkungsraum steht die Region Zug im Vordergrund. Die Kunst, die das Kunsthaus Zug vermittelt, kennt keine geografischen oder inhaltlichen Grenzen; entscheidend ist ihre Qualität. Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt: Die Projekte und Aktivitäten des Kunsthaus Zug sollen einen klaren Bezug zum Ort Zug haben. Dazu trägt bei, dass Künstler Projekte realisieren, die sich auf die Gegebenheiten von Zug ausrichten, dass sie sich mit den Sammlungen des Hauses auseinandersetzen oder dass Zuger Künstler im Haus tätig sind. Das Kunsthaus Zug gibt den Künstlern Raum zur Entfaltung und schafft die strukturellen Bedingungen für neuartige künstlerische Projekte dies insbesondere im Zusammenhang mit dem Projekt Sammlung. Dabei pflegt das Kunsthaus Zug auch den Kontakt zu einer Vielzahl von Partnern und fördert interdisziplinäre Projekte (zum Beispiel mit Musik, Literatur, Städtebau). Die Aufgeschlossenheit gegenüber der Gegenwartskunst ergänzt das Interesse an der jüngeren Geschichte der modernen Kunst und ihrer Geltung heute. Deshalb wird der eigenen Sammlung grosse Bedeutung geschenkt. Besonderen Wert legt das Kunsthaus Zug auf das Spannungsfeld von Innen und Aussen, dem Kunsthaus Zug und dem öffentlichen Raum. Das Kunsthaus Zug an der Dorfstrasse ist das Zentrum, der Hort der Sammlung die Schatzkammer, wo sich Sammeln, Bewahren, Pflegen und Forschung konzentrieren und der Schwerpunkt der Vermittlungstätigkeit liegt. Ausserhalb des Hauses sollen ortsbezogene Installationen von unterschiedlicher Dauer neue Kontaktformen zur breiten Bevölkerung schaffen und der Kunst neue Aufgaben stellen. Das Kunsthaus Zug mobil öffnet solche neuen, vielschichtigen Aktivitätsfelder, indem es den Kunstdialog an neuen Orten

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 3 von 15 ermöglicht, Teile der Sammlung nach aussen trägt und neuartige Kunstprojekte ermöglicht. Wichtig ist der Dialog mit dem Publikum, das sich neugierig mit Kunst auseinandersetzen möchte. Die personelle Kunstvermittlung und das interessierte Mitarbeiterteam leisten dazu einen wichtigen Beitrag. 2.3 Finanzierungsgrundsätze Die Finanzierung der Aufgaben, welche das Kunsthaus Zug erbringt, erfolgte in den letzten 24 Jahren nach folgenden Grundsätzen: Die Leistungen des Kunsthaus Zug haben öffentlichen Charakter. Bei der Finanzierung sollen dennoch möglichst viele private Mittel beigesteuert werden. Die Liegenschaft des Kunsthaus Zug ist im Eigentum der privaten Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug und wird von dieser der Zuger Kunstgesellschaft gegen symbolische Miete zur Verfügung gestellt. Durch die Mischung aus öffentlicher und privater Finanzierung soll ein gesicherter Betrieb unter Erhalt eines privaten Handlungsspielraumes ermöglicht werden. Von dem vorliegenden Betriebskonzept ausgeklammert ist das Projekt neues Kunsthaus Zug, welches in den Händen der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug liegt. 2.4 Wichtige Stationen der bisherigen Entwicklung Das Kunsthaus Zug ist eines der Kunstmuseen der Schweiz mit der schnellsten Entwicklung in den 1990er Jahren. Wichtigste Stationen der Entwicklung: 1990 Eröffnung: Schwerpunkt Schweizer Kunst und Kunst der Region. Ausbau der Sammlung Schweizer Surrealismus / Fantastik und der Werkgruppe Wotruba (bis heute). 1992 Papierarbeiten von Cézanne, Klimt, Matisse, Picasso, Schiele u.a. gelangen als Legat Armin Haab in die Sammlung. 1994 Start eines Pilotprojektes Museumspädagogik. 1996 Start von Projekt Sammlung, einem innovativen Sammlungsprojekt unter Einbezug des öffentlichen Raumes mit internationalen Gegenwartskünstlern, die über mehrere Jahre für das Kunsthaus Zug aktiv sind: Tadashi Kawamata und Richard Tuttle 1996-1999; 1998-2002 Pavel Pepperstein und Gäste; 2003-2009 Olafur Eliasson; seit 2008 Roman Signer und seit 2012 Christoph Rütimann. Projekt Sammlung reiht das Kunsthaus Zug schlagartig unter die innovativsten Kunstmuseen der Schweiz ein und löst landesweit eine nachhaltige Diskussion über das museale Sammeln aus. 1998 Beheimatung der Stiftung Sammlung Kamm im Kunsthaus Zug mit rund 400 Werken. Das Kunsthaus Zug wird ausserhalb Österreichs zum bedeutendsten Haus der Wiener Moderne in Europa. Grosse Herausforderung. Neuer Schwerpunkt Klassische und Wiener Moderne. Seither grosse Ausleihtätigkeit von Werken weltweit. Erweiterungsfragen werden diskutiert, wobei man sich bewusst Zeit für die Klärung inhaltlicher Aspekte des Kunsthaus Zug nimmt. 1998 Institutionalisierung der Stelle Kunstvermittlung im Kunsthaus Zug in Kooperation mit dem Kanton und den Zuger Gemeinden. Weiterführung und Erweiterung der erfolgreichen Vermittlungsarbeit. 2000 Grosse Retrospektive als Hommage an den verstorbenen Zuger Künstler Josef Herzog. Eine grosse Werkgruppe gelangt als Schenkung der Familie in die Sammlung.

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 4 von 15 2002 Präsentation des Kunsthaus Zug mobil, eines weltweit wohl einmaligen transportablen Museumsraumes, der in Deutschland von Spezialisten entwickelt und gebaut worden war. Eigentümerin ist die Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug; der Bau ist ausschliesslich privat finanziert. Zahlreiche Einsätze in der Region, in der Schweiz und im Ausland seither. Eine unkonventionelle Erweiterung. Neue Möglichkeiten und Formen der Kunstvermittlung an wechselnden Orten mit verschiedenartigen Partnern werden erfolgreich erprobt. Museum und Kunst gehen zu den Menschen. Das Kunsthaus Zug mobil wird 2008 mit dem schweizerischen Preis für die Vermittlung bildender Kunst ausgezeichnet. 2005 Das mehrjährige Projekt Sammlung mit Olafur Eliasson erfährt einen ersten Höhepunkt. Der Künstler leitet einen Teil des Burgbaches vom Daheimpark über eine Holzrinne mitten durch das Kunsthaus Zug und bis auf den Burgbachplatz. Das Projekt findet grosse nationale und regionale Beachtung. Es repräsentiert exemplarisch unser Aktionsfeld zwischen innen und aussen. 2006 Die interdisziplinäre Ausstellung Harmonie und Dissonanz. Gerstl Schönberg Kandinsky. Malerei und Musik im Aufbruch in enger Kooperation mit der Hochschule Luzern - Musik, dem Arnold Schönberg Center, Wien, Lucerne Festival, der Theater und Musikgesellschaft Zug, der Kantonalen Animation für Schulmusik sowie mit der Musikschule der Stadt Zug zeigt, welches kulturelle Potential die Sammlung Kamm für die Region beinhaltet. Ein zahlreiches, breites und fachspezifisches Publikum kann erreicht werden. Das Kunsthaus Zug etabliert sich als Kompetenzzentrum für die Klassische Moderne. Die wissenschaftliche Publikation wird weltweit erfolgreich vertrieben. 400 interdisziplinäre Vermittlungs- und Begleitveranstaltungen in Zug und Luzern für unterschiedliche Zielpublika. Grosses nationales und internationales Medienecho. 2007 Skulptur ohne Eigenschaften. Hommage an Fritz Wotruba heisst die Ausstellung zum 100. Geburtstag des Wiener Bildhauers mit enger Verbindung zu Zug. Kooperation mit dem Wotruba-Verein, Wien. 2008 Mit einer Ausnahme beteiligen sich alle Gemeinden und Zuger Privatschulen an der Finanzierung der Kunstvermittlungsstelle. 2008 Schenkung des Werkblocks Roman Signer durch Christine Kamm-Kyburz und Peter Kamm. Einer der renommiertesten und beliebtesten Gegenwartskünstler des Landes hat künftig im Kunsthaus Zug seine wichtigste Museumssammlung. 2008 wird in enger Zusammenarbeit mit einer hochkarätigen Schweizer Privatsammlung (mit Verbindung zum Kanton Zug) und dank Leihgaben u.a. von der Tate London und vom Musée d Orsay, Paris, die Ausstellung gezeigt: Das Sehen sehen. Neoimpressionismus und Moderne. Signac bis Eliasson. Es erscheint eine wissenschaftliche Publikation, die weltweit vertrieben wird. Zahlreiche Besucher und Schulen. 2009 Die Familie Kamm erhöht die Bestände der Stiftung Sammlung Kamm im Kunsthaus Zug mit 35 Werken von Otto Dix, Josef Hoffmann, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Arnulf Rainer, Egon Schiele, Jacques Villon, Fritz Wotruba u.a. 2010-11 Ausstellung Linea. Vom Umriss zur Aktion. Die Kunst der Linie zwischen Antike und Gegenwart mit vielen Leihgaben aus führenden Museen und Sammlungen aus der Schweiz und dem Ausland. Die Begleitpublikation gelangt in den internationalen Vertrieb. 2012 Ausstellung Péter Nádas. In der Dunkelkammer des Schreibens. Übergänge zwischen Text, Bild und Denken. Der ungarische Schriftsteller und Fotograf schenkt dem Kunsthaus Zug nach seiner Ausstellung das gesamte fotografisches Oeuvre sowie weitere Dokumente. Die vielbesuchte Ausstellung findet internationale Beachtung.

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 5 von 15 2012-2013 Erste grosse Ausstellung des österreichischen Zeichners Alfred Kubin in der Schweiz seit fast dreissig Jahren. Dazu ein Saal mit Zeichnungen und Gemälden als Hommage zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt mit Werken aus dem Museum Leopold, Wien, und der Stiftung Sammlung Kamm. Sonja Graber schenkt dem Kunsthaus Zug ihre Sammlung von Schmuckobjekten des schweizer Künstlers Bernhard Schobinger. Christian Graber schenkt dem Kunsthaus Zug seine Sammlung von zahlreichen Werken der Künstlerin Annelies Štrba (aus Zug und Baar) und von Adrian Schiess. Annelies Štrba schenkt 35 Werke dazu. 3. Neues Kunsthaus Zug Das Projekt Neues Kunsthaus Zug für eine räumliche und inhaltliche Weiterentwicklung des Kunsthaus Zug wurde in den vergangenen drei Jahren intensiv weitergetrieben. Durch den Kantonsrat wurde 2011 ein Kunsthaus Zug-Standort im Areal des ehemaligen Kantonsspitals in den Richtplan aufgenommen. Private Mäzene und Stiftungen haben beträchtliche Mittel an den Bau und Betrieb des neuen Kunsthaus Zug fest zugesagt oder in Aussicht gestellt. Auf der Grundlage eines überarbeiteten Masterplans für das Gesamtareal wurde vom Kanton ein städtebaulicher Studienwettbewerb 2011/12 durchgeführt unter Mitwirkung der Stadt und des Kunsthaus Zug. Dessen Ergebnis bildet die Grundlage für die Ausarbeitung und Festlegung des Bebauungsplans 2013/14 durch die Stadt Zug. Der städtebaulich attraktive Standort mit gemischter Nutzung in unmittelbarer Seenähe verankert das Kunsthaus Zug an schönster Lage in der Stadt und integriert es in den Alltag. Damit sind für die Institution neue Entwicklungsmöglichkeiten gegeben, was sie in der Region breiter verankern und ihre Ausstrahlungskraft steigern wird. 4. Die Leistungen des Kunsthaus Zug Der Leistungsumfang des Kunsthaus Zug umfasst schwerpunktmässig die Bereiche Sammlung und Leihwesen, Ausstellungen, Forschung, Publikationen, sowie die Kunstvermittlung. 4.1 Aktuelle Situation (2014 2017) Um den Betrieb nach den positiven Erfahrungen mit Pilotprojekten von Wechselausstellungen im Bereich Klassischer Moderne seit 2006 sicherzustellen, wurde der interne betriebliche Mehraufwand für solche Projekte 2010 in das Betriebskonzept aufgenommen; weiterhin wurden Einzelgesuche für solche grosse Ausstellungen an die öffentliche Hand gestellt (LINEA 2010, Alfred Kubin 2012). Eine wissenschaftliche Volontariatsstelle 80% wurde zur Unterstützung der aufwändigen Vorbereitungen und Durchführungen der grossen Ausstellungsprojekte geschaffen. Ferner wurde der jährliche Durchschnitt der individuellen Ausstellungsbeiträge der öffentlichen Hand (Kanton, Stadt, Gemeinde Baar) für kleinere und mittlere Ausstellungen als wiederkehrender Beitrag zum Bestandteil des Betriebskonzepts. Sämtliche Gemeinden des Kantons Zug beteiligten sich, zusätzlich zur Kunstvermittlung, neu auch an den wiederkehrenden Betriebskosten des Kunsthaus Zug. Alle diese Massnahmen haben sich rückblickend als ebenso sinnvoll wie notwendig erwiesen. Damit wurde das Hauptziel, die organische Weiterentwicklung des Kunsthauses am bestehenden Standort, erfüllt. Konkret konnte damit sein Profil im Ausstellungsbereich Klassische Moderne geschärft werden, nachdem der Sammlungsbereich ein solches mit der Stiftung Sammlung Kamm und diversen Legaten und Schenkungen seit längerem bereits gewonnen hatte. Im Bereich der Sammlung konnte die Zuger Kunstgesellschaft bedeutende Schenkungen von mehreren Privatsammlungen entgegennehmen.

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 6 von 15 4.2 Sammlung und Leihwesen Langfristige Spezialisierung auf einzelne Schwerpunkte in Kombination mit dem Ausstellungsprogramm. Die Sammlung ist mit Installationen auch in den öffentlichen Raum ausgedehnt; ein in der Schweiz einmaliges Konzept. Für das Kunsthaus Zug ist die Sammlung das Rückgrat. Mit ihrer Bedeutungszunahme wächst die Ausstrahlung der Institution. Neben den regulären Ankäufen aus dem städtischen Ankaufsfonds kam es zu bedeutenden Schenkungen mehrerer privater Sammlungen. Péter Nádas hat dem Kunsthaus Zug seinen gesamten fotografischen Nachlass zu Lebzeiten 2012 geschenkt (900 Werke). Sonja Graber übergibt ihre bedeutende Sammlung von Schmuckobjekten Bernhard Schobingers 2013 dem Kunsthaus Zug (100 Objekte), Christian Graber seine Bestände von Annelies Štrba (aus Zug und Baar) und Adrian Schiess (50 Werke). Annelies Štrba hat ihrerseits 35 Werke geschenkt. Die Landis & Gyr Stiftung finanzierte den Erwerb bedeutender Werke von Olafur Eliasson, Jean- Frédéric Schnyder und Péter Nádas. Hinzu kommen private Schenkungen von Einzelwerken und Dauerleihgaben. Das hohe Profil der Sammlung verursacht zahlreiche Leihgesuche aus aller Welt. Die grosszügige Ausleihpolitik ermöglichte im Gegenzug zahlreiche bedeutende Leihnahmen von internationalen Museen für eigene Ausstellungen. Kunsthaus Zug: Werkgruppen wichtigster Zuger Kunstschaffender (Potthof, Hotz, Christian Staub, Herzog, Villiger, Annen, Baselgia, Štrba). Kooperation mit dem Kanton Zug. Schweizer Surrealismus / Fantastik: Auf- und Ausbau seit den 1980er Jahren. Einzigartige Kollektion in der Schweizer Museumslandschaft mit z. T. wenig bekannten, entdeckungswerten Künstlern. Weiterführung unter der Akzentuierung des Mediums Zeichnung. Projekt Sammlung: Langfristige, ortsbezogene Kooperation mit hervorragenden internationalen Künstlern, fallweise auch im öffentlichen Raum (Kawamata, Tuttle, Pepperstein, Eliasson, Signer, Rütimann). Bessere Einbindung des Publikums. Kunsthaus Zug als Mitproduzent von Kunst. Mischform Sammlung und Ausstellung. Innovatives und erfolgreiches Sammlungsmodell. Fotoessays über mehrere Projekte von Guido Baselgia. Fritz Wotruba: Werkgruppe des bedeutenden österreichischen Steinbildhauers, der in Zug im Exil war (Skulpturen, Plastiken, Papierarbeiten, Archiv). Grösste Wotruba- Museumssammlung überhaupt. Verbindung zur Stiftung Sammlung Kamm. Stiftung Sammlung Kamm: Bedeutendste Sammlung Wiener Moderne in Europa ausserhalb Österreichs. Werkgruppen von Klimt, Hoffmann, Gerstl, Kokoschka, Schiele u.v.a. Klassische Moderne (Gris, Kirchner, Léger, Macke, Schwitters u.v.a.). Über 400 Werke (Skulpturen, Papierarbeiten, Möbel, Silber, Gläser etc.). Berater war Fritz Wotruba. Seit 1998 als Depositum der Stiftung im Kunsthaus Zug domiziliert. 4.3 Ausstellungen Die Konzeption des Ausstellungsprogramms hat seit Jahren mehrere Schwerpunkte. Es steht in engem Zusammenhang mit den Sammlungsschwerpunkten. Wert wird auf den Ortsbezug gelegt. Seit 2006 konnte das Spektrum mit dem attraktiven Bereich klassischer Moderne im Bereich der Sammlung erweitert werden, was eine markant erhöhte Breitenwirkung ergab. Die Stiftung Sammlung Kamm bietet dafür ein grosses, noch immer ungenügend genutztes Potential. Kunstschaffende der Region mit überregionaler bzw. nationaler Bedeutung (auch Sammlungsschwerpunkt). Zu Unrecht vergessene Schweizer Künstler v. a. im Bereich Surrealismus / Fantastik (auch Sammlungsschwerpunkt). Künstler der Klassischen und besonders der Wiener Moderne und der österreichischen Gegenwart (auch Sammlungsschwerpunkt).

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 7 von 15 Thematische Grossausstellungen Klassischer Moderne bis zur Gegenwart mit interdisziplinärem Ansatz, auch in Kooperation mit Partnern anderer Fachbereiche (auch Sammlungsbezug). Projekte im öffentlichen Raum. Kunsthaus Zug mobil: Wechselausstellungen und kleine Sammlungspräsentationen an verschiedenen Orten. Temporäre Sammlungspräsentationen, z. T. auch in Kooperation mit zeitgenössischen Künstlern. Projekt Sammlung: Kombination von Ausstellung und Sammlung im Bereich internationaler Gegenwartskunst; mehrjährige Dauer. 4.3.1 Forschung und Publikationen Die kunstwissenschaftliche Forschungsarbeit ist die Grundlage für Ausstellungen, Sammlungspräsentationen und Publikationen. Mit der Spezialisierung ist das Kunsthaus Zug in verschiedenen Bereichen zu einem Kompetenzzentrum geworden (Wiener Moderne; Einzelkünstler). Dank der ausgebauten Forschungstätigkeit konnten inhaltlich anspruchsvolle Ausstellungsprojekte konzipiert und realisiert werden, was das Museumsprofil stark erweiterte. Das Kunsthaus Zug ediert wissenschaftliche Bücher, Ausstellungskataloge und experimentelle Publikationen, regelmässig auch in Kooperation mit Verlagen und anderen Museen. Langfristige Gültigkeit wird angestrebt. Es konnten vermehrt eigene wissenschaftliche Publikationen ediert und durch internationale Verlage weltweit erfolgreich vertrieben werden. 4.3.2 Kunstvermittlung Die Kunstvermittlung öffnet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Weg zur Kunst mit allen Sinnen und regt zu einem vielfältigen Dialog mit Kunstwerken an. Dabei wird die Wahrnehmungsfähigkeit des Einzelnen gefördert. Die eigene kreative Auseinandersetzung sowie gestalterische Aktivitäten stehen im Zentrum der Vermittlung und machen die Erfahrung mit Kunst zu einem persönlichen Erlebnis. Seit ihrer Einführung im Jahr 1994 hat sich die Nachfrage nach Anlässen mit Schulen stark entwickelt. 2011 haben rund 2'600 Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene an Anlässen der Kunstvermittlung teilgenommen, die regelmässig auch in Kooperation mit verschiedenen Partnern durchgeführt wurden. Auch der öffentliche Raum wird als Ort der Kunstvermittlung regelmässig einbezogen. Längerfristiges Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe durch Ausbildung von Lehrpersonen, Stärkung der Kinder als Kunstvermittler und der weiterführenden Arbeit in den Schulen. Mit weiteren Vermittlungsfachleuten, VolontärInnen und PraktikantInnen konnte eine personelle Erweiterung (interdisziplinäre Projekte) und Spezialisierung (z.b. Kinderkrippen) erreicht werden. Die Kunstvermittlung des Kunsthaus Zug wird verstärkt im nationalen und internationalen Diskurs von Kunst und Vermittlung in Ausbildung und Theorienbildung wahrgenommen. Angebote im Bildungsbereich für Schulen Für Schulklassen: Workshops zu Ausstellungen, zur Sammlung und zu Werken im öffentlichen Raum; interdisziplinäre Spezialveranstaltungen; weiterführende Workshops in den Schulen, etc. Für Lehrpersonen: Einführungen, Aus- und Weiterbildung, Projekttage, Werkstattangebote zum Ausleihen, Spezialveranstaltungen. Angebote für Kinderkrippen und Privatschulen. Angebote im Freizeitbereich Für Kinder: Ferienpass, Kurse, Spezialprojekte; für Erwachsene: Führungen, Kunst über Mittag, Sprachkurse Pro Senectute; Spitex; Familienworkshops, etc. Interdisziplinäre Spezialprojekte mit Partnern

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 8 von 15 5. Art der Leistungserbringung 5.1 Prozesse Die Prozesse sind auf den Leistungsumfang des Kunsthaus Zug ausgerichtet und setzen sich wie folgt zusammen: Sammlung und Leihwesen: Ankäufe, Projekt Sammlung, Sammlungspflege und Forschung, Leihwesen, Konzeption und Realisation von Sammlungspräsentationen. Ausstellungen und Publikationen: Konzeption Jahresprogramm und Einzelausstellungen, Forschung, Realisation, Konzeption und Herausgabe von Publikationen. Kunstvermittlung: Konzeption Jahresprogramm und Realisation von Projekten und Vermittlungsangeboten für unterschiedliche Besuchergruppen im Kunsthaus Zug und im öffentlichen Raum, Angebote im Bildungs- und Freizeitbereich, Aus- und Weiterbildung von Multiplikatoren. Betrieb: Öffentlichkeitsarbeit und Werbung, Rechnungswesen, Personalwesen, Planung/Administration/Sekretariat, Museumsdienst (Kasse und Aufsicht), Hausverwaltung und Hausdienst Zur Steuerung des Museumsbetriebs besteht ein Leitungsteam, welches sich regelmässig abstimmt. Der Direktor informiert den Präsidenten der Zuger Kunstgesellschaft in regelmässigen Arbeitssitzungen und stimmt übergeordnete Themen mit ihm ab. Der Vorstand der Zuger Kunstgesellschaft legt die strategischen Richtlinien für die Konzeption von Betrieb, Programm, Sammlung und Kommunikation fest, entscheidet über Budget, Werkankäufe und die Hausordnung. Die Generalversammlung der Zuger Kunstgesellschaft (jeweils im Frühjahr) genehmigt insbesondere Rechnung und Budget. Die Liegenschaft des Kunsthaus Zug an der Dorfstrasse 27 in Zug ist Eigentum der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug. Sie finanziert und unterhält das Kunsthaus Zug und stellt es der Zuger Kunstgesellschaft gegen symbolische Miete zur Verfügung. Diese Stiftung ist privat und finanziert sich aus privaten Gönnerbeiträgen. 5.2 Mitarbeitende / Ressourcen Der in Kapitel 4 dargestellte Leistungsumfang wird 2013 von rund 9 Vollzeitstellen erbracht, welche auf rund 40 Personen aufgeteilt sind. Der hohe Anteil von Teilzeitstellen führt zu einem entsprechenden Koordinations- und Informationsaufwand. 5.3 Handlungsbedarf Um den Betrieb nach den positiven Erfahrungen mit Pilotprojekten von Wechselausstellungen im Bereich Klassischer Moderne seit 2006 sicherzustellen, musste 2010 der interne betriebliche Mehraufwand für solche Projekte in das Betriebskonzept aufgenommen werden; weiterhin wurden Gesuche für solche grosse Ausstellungen an die öffentliche Hand gestellt (LINEA 2010, Alfred Kubin 2012). Weiter wurde eine wissenschaftliche Volontariatsstelle 80% zur Unterstützung der aufwändigen Vorbereitungen und Durchführungen der grossen Ausstellungsprojekte geschaffen. Ferner wurde der jährliche Durchschnitt der individuellen Ausstellungsbeiträge der öffentlichen Hand (Kanton, Stadt, Gemeinde Baar) für kleinere und mittlere Ausstellungen als wiederkehrender Beitrag zum Bestandteil des Betriebskonzepts. Alle diese Massnahmen haben sich rückblickend als ebenso sinnvoll wie notwendig erwiesen. Damit wurde das Hauptziel, die organische Weiterentwicklung des Kunsthaus Zug am bestehenden Standort, erfüllt. Konkret konnte damit sein Profil im Ausstellungsbereich Klassische Moderne geschärft werden, nachdem der Sammlungsbereich ein solches mit der Stiftung Sammlung Kamm und diversen Legaten und Schenkungen seit längerem bereits gewonnen hatte.

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 9 von 15 Die Entwicklung des Kunsthaus Zug soll in der Phase 2014-2017 fortgesetzt werden. In den Bereichen Kommunikation/Sponsoring und Restaurierung sollen Kompetenzen erhöht, erweitert bzw. externe in den Betrieb integriert werden. 5.3.1 Kommunikation/Sponsoring 20% Die Bereiche Kommunikation und Sponsoring konnten mit der Entwicklung des Kunsthaus Zug nicht parallel professionalisiert bzw. ausgebaut werden, was erforderlich gewesen wäre. Die hochkarätigen und innovativen Angebote im Bereich Sammlung, Wechselausstellungen und Veranstaltungen können mangels adäquater Kommunikationsmittel nicht optimal multipliziert werden. Im Vergleich zu konkurrierenden Schweizer Museen besteht hier ein Nachholbedarf. Der Ausbau des Sponsorings wird sich in erhöhten Projektbeiträgen von Stiftungen, Sponsoren und Privaten niederschlagen. 5.3.2 Restaurierung 10% Die Restaurierungsaufgabe wird beim Kunsthaus Zug bisher durch eine externe Fachperson erfüllt. Die markante Vergrösserung der Sammlung und ihre qualitative Profilierung haben die Restaurierungsaufgaben zunehmend erweitert und intensiviert (Restaurierung, Reinigung, Sicherung und Hängung/Installation eigener Werke; Zustandskontrollen von Leihnahmen, Kurierbegleitung von Leihgaben). Die Wechselausstellungen im Bereich Klassische Moderne und die zahlreichen Leihgaben an Wechselausstellungen auf der ganzen Welt erfordern eine erhebliche restauratorische Betreuung. Üblicherweise werden diese Aufgaben in Museen mit vergleichbaren Sammlungen und Ausstellungen von fest angestellten Restauratorinnen und Restauratoren erfüllt. Ein Minimalpensum von 10% Restaurierung wird daher in das Betriebskonzept integriert (was die Budgets für grosse Einzelausstellungen entlastet). 5.3.3 Investitionen IT Der technische Stand IT ist seit langem wegen fehlender Mittel ungenügend, was regelmässig betriebliche Störungen verursacht. IT soll deshalb Teil des Betriebskonzepts sein, um kontinuierlich gepflegt zu werden. 5.3.4 Mietaufwand Kunsthaus Zug mobil Das Kunsthaus Zug mobil wird zwischen den Einsätzen bisher auf einem Firmengelände gratis gelagert. Künftig ist dafür mit einer Miete zu rechnen. 5.3.5 Mehraufwand Personal allgemein In der vergangenen Betriebsphase waren kaum Personalwechsel zu verzeichnen. In der neuen Phase stehen natürliche Wechsel (Pensionierungen) und Stellenneubesetzungen (Kommunikation / Sponsoring) bevor, was den allgemeinen Personalaufwand erhöht. Hinzu kommt der Mehraufwand durch Transporte von und ins Aussenlager für Museumstechnik, Archiv und Kunst (im Areal des ehemaligen Kantonsspitals). 5.4 Organisation Aktuelle Organigramme Stand August 2013 (vgl. Beilagen 3 und 4).

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 10 von 15 6. Finanzierung der Leistungserbringung 6.1 Überblick 2010 2012 Die Rechnung des Kunsthaus Zug (inkl. Kunstvermittlung) hat sich in der Periode 2010 bis 2012 wie folgt entwickelt: Rechnung Rechnung Rechnung 2010 2011 2012 Betriebsertrag Betriebsbeiträge öffentliche Hand 1'045'000.00 1'045'000.00 1'045'000.00 Mitgliederbeiträge 82'740.00 83'320.00 80'565.00 Spenden und diverse Beiträge 8'662.00 10'141.50 10'443.00 Verkaufserlöse 14'413.61 25'288.80 17'764.20 Diverse Erlöse 3'173.10 2'725.35 4'058.10 Beiträge Kunstvermittlung 157'250.00 157'250.00 157'250.00 Total Betriebsertrag 1'311'238.71 1'323'725.65 1'315'080.30 Betriebsaufwand Personalaufwand 809'167.94 836'586.38 866'412.59 Unterhalts- und Betriebskosten / Miete 142'500.73 145'917.88 138'101.00 Betriebskosten Kunsthaus Zug mobil 1'308.02 1'596.85 93.95 Bewachung / Sicherheit 5'717.80 5'959.00 6'448.35 Restaurierung / Archivierung / Rahmen 25'747.80 5'418.10 11'968.38 Abschreibungen 11'761.15 14'991.65 12'472.35 Versicherungen 36'467.50 36'630.80 36'630.80 Büro- und Verwaltungskosten 41'518.44 42'449.38 40'831.37 Werbung allgemein 18'096.90 33'782.27 15'057.95 Reise- und Repräsentationsspesen 6'331.52 3'783.14 4'274.80 Bibliothek / Zeitungen / Zeitschriften 2'770.96 2'398.03 3'239.58 Karten / Bücher / CD zum Verkauf 8'339.44 5'371.65 5'524.99 Diverser Betriebsaufwand / -ertrag 16'380.26 2'092.07 1'917.78 Beitrag an Ausstellungen aus Betr. Beitrag 32'000.00 32'000.00 32'000.00 Aufwand Neues Haus - - - Aufwand Kunstvermittlung 151'278.74 157'111.92 156'851.72 Total Betriebsaufwand 1'309'387.20 1'326'089.12 1'331'825.61 Subtotal 1'851.51-2'363.47-16'745.31 Sonstiger Ertrag - 15'764.04 12'335.86 Subtotal 1'851.51 13'400.57-4'409.45 Bildung (-) / Auflösung (+) Rückstellung für künftiger Mehraufwand bei gleichbleibenden Betriebsbeiträgen -36'300.00 12'000.00 10'000.00 Betriebsergebnis -34'448.49 25'400.57 5'590.55 Ausstellungen Total Ertrag 1'023'852.64 1'079'061.87 593'741.97 Total Aufwand 992'757.17 1'092'191.42 589'682.26 Ausstellungen Mehrertrag(+) / Mehraufwand (-) 31'095.47-13'129.55 4'059.71 Jahresverlust (-) / Jahresgewinn (+) -3'353.02 12'271.02 9'650.26

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 11 von 15 6.2 Übersicht der Einnahmen 2010 2012 6.2.1 Betrieb allgemein Die Einnahmen Betrieb allgemein des Kunsthaus Zug setzen sich in der Periode 2010 bis 2012 wie folgt zusammen: Jahr 2010 Einnahmen Kanton Stadt Gemeinden privat TOTAL CHF CHF CHF CHF CHF Betrieb inkl. Sammlungsbetreuung 495'000.00 460'000.00 90'000.00 108'988.71 1'153'988.71 Ausstellungen / Publikationen 151'000.00 35'000.00 0.00 837'852.64 1'023'852.64 Total 646'000.00 495'000.00 90'000.00 946'841.35 2'177'841.35 Jahr 2011 Einnahmen Kanton Stadt Gemeinden privat TOTAL CHF CHF CHF CHF CHF Betrieb inkl. Sammlungsbetreuung 495'000.00 460'000.00 90'000.00 149'239.69 1'194'239.69 Ausstellungen / Publikationen 204'000.00 33'000.00 9'000.00 833'061.87 1'079'061.87 Total 699'000.00 493'000.00 99'000.00 982'301.56 2'273'301.56 Jahr 2012 Einnahmen Kanton Stadt Gemeinden privat TOTAL CHF CHF CHF CHF CHF Betrieb inkl. Sammlungsbetreuung 495'000.00 460'000.00 90'000.00 135'166.16 1'180'166.16 Ausstellungen / Publikationen 70'000.00 20'000.00 0.00 503'741.97 593'741.97 Total 565'000.00 480'000.00 90'000.00 638'908.13 1'773'908.13 Wie man aus oberen Tabelle entnehmen kann, wurde das Kunsthaus Zug in den Jahren 2010 bis 2012 insgesamt zu über 40% durch private Mittel finanziert (2010: 43%; 2011: 43%; 2012: 36%) und die Ausstellungen sogar zu über 80% (2010: 82%; 2011: 77%; 2012: 85%)." 6.2.2 Kunstvermittlung In der Periode 2010-2012 waren die Einnahmen Kunstvermittlung des Kunsthaus Zug wie folgt: Jahr 2010 Einnahmen Kanton Stadt Gemeinden privat TOTAL CHF CHF CHF CHF CHF Kunstvermittlung 79'000.00 30'000.00 48'250.00 0.00 157'250.00 Jahr 2011 Einnahmen Kanton Stadt Gemeinden privat TOTAL CHF CHF CHF CHF CHF Kunstvermittlung 79'000.00 30'000.00 48'250.00 0.00 157'250.00 Jahr 2012 Einnahmen Kanton Stadt Gemeinden privat TOTAL CHF CHF CHF CHF CHF Kunstvermittlung 79'000.00 30'000.00 48'250.00 0.00 157'250.00

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 12 von 15 6.3 Künftige Einnahmen 2014 2017 6.3.1 Betrieb allgemein Das Kunsthaus Zug hat den Finanzbedarf für den Betrieb allgemein wie folgt veranschlagt: Kanton / Stadt / Gemeinden CHF Betrieb allgemein 1'240'000 6.3.2 Kunstvermittlung Für die Kunstvermittlung hat das Kunsthaus Zug den Finanzbedarf für das Betriebskonzept 2014 2017 wie folgt angesetzt: Kanton / Stadt / Gemeinden CHF Kunstvermittlung 165'000 6.4 Erwünschte jährliche Beitragserhöhung von Kanton Zug, Stadt Zug und Gemeinden Da der Kanton Zug, die Stadt Zug und die Gemeinden über künftige Beiträge an das Kunsthaus Zug (Kunsthaus Zug) noch verhandeln werden, führen wir untenstehend den Finanzbedarf 2014 bis 2017 mit der geplanten Beitragserhöhung auf. Wir unterscheiden diesbezüglich zwischen Betrieb allgemein und Kunstvermittlung. 6.4.1 Betrieb allgemein Basierend auf dem vorstehenden Finanzbedarf ist geplant, die öffentlichen Beiträge für den Betrieb allgemein wie folgt festzulegen: Kanton Stadt Gemeinden TOTAL CHF CHF CHF CHF Betriebskonzept 2010-2013 495'000 460'000 90'000 1'045'000 Prozentuale Verteilung 47% 44% 9% 100% Betriebskonzept 2014-2017 648'000 460'000 132'000 1'240'000 Prozentuale Verteilung 52% 37% 11% 100% Beitragserhöhung ab 2014 153'000-42'000 195'000 Der Beitrag des Kantons im Betriebskonzept 2014 2017 für den Betrieb allgemein beinhaltet eine befristete Lastenverschiebung seitens der Gemeinden von CHF 28'000.

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 13 von 15 Dies ergibt für die Gemeinden folgende Beiträge für den Betrieb allgemein: Gemeinde Schlüssel 2014-2017 Mehrbedarf in % CHF CHF Baar 25.08% 33'106 3'106 Cham 16.84% 22'229 9'229 Hünenberg 9.93% 13'108 5'108 Menzingen 4.86% 6'415 2'415 Neuheim 2.26% 2'983 983 Oberägeri 6.35% 8'382 3'382 Risch-Rotkreuz 10.99% 14'507 6'007 Steinhausen 10.38% 13'702 5'202 Unterägeri 9.26% 12'223 4'723 Walchwil 4.05% 5'346 1'846 Total 100.00% 132'000 42'000 Die Veränderung der öffentlichen Beiträge für den Betrieb allgemein des Kunsthaus Zug kann wie folgt dargestellt werden:

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 14 von 15 6.4.2 Kunstvermittlung Der Finanzbedarf der Kunstvermittlung für das Betriebskonzept 2014-2017 wird wie folgt auf die öffentliche Hand verteilt: Kanton Stadt Gemeinden TOTAL CHF CHF CHF CHF Kunstvermittlung 2010-2013 79'000 30'000 48'250 157'250 Prozentuale Verteilung 50% 19% 31% 100% Kunstvermittlung 2014-2017 82'893 30'000 52'107 165'000 Prozentuale Verteilung 50% 18% 32% 100% Beitragserhöhung ab 2014 3'893-3'857 7'750 Die Verteilung der Beiträge 2014 2017 der Gemeinden für die Kunstvermittlung ist dabei wie folgt: Gemeinde Schlüssel 2014-2017 Mehrbedarf in % CHF CHF Baar 25.08% 13'068 71 Cham 16.84% 8'775 1'777 Hünenberg 9.93% 5'174 175 Menzingen 4.86% 2'532 31 Neuheim 2.26% 1'178-321 Oberägeri 6.35% 3'309 308 Risch-Rotkreuz 10.99% 5'727 1'227 Steinhausen 10.38% 5'409 409 Unterägeri 9.26% 4'825 1'073 Walchwil 4.05% 2'110-892 Total 100.00% 52'107 3'857 kann wie folgt dargestellt werden: Die Entwicklung der Beiträge Kunstvermittlung

Betriebskonzept Kunsthaus Zug 2014 2017 Seite 15 von 15 Da zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Konzeptes noch unklar ist, wie sich der Kanton und die Gemeinden des Kantons Zug künftig an den Betriebskosten (Betrieb allgemein) und der Kunstvermittlung beteiligen werden, wenden wir die gemäss Vorbesprechungen gemachten Absprachen für die Periode 2014 2017 an. Zug, 26. August 2013 Dr. Marcos García Pedraza Präsident Zuger Kunstgesellschaft Dr. Matthias Haldemann Direktor Kunsthaus Zug Beilagen: 1. Projekt- und Finanzierungspartner 2010 2013 2. Besucherzahlen 2010 2012 3. Organigramm 1 Trägerschaft Kunsthaus Zug Stand August 2013 4. Organigramm 2 Organisation Kunsthaus Zug Stand August 2013 5. Jahresprogramm 2013