Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Denkmann Family Office GmbH & Co. KG Lindenplatz 5 - D- 24582 Bordesholm Amtsgericht Kiel: HRA 4917 Redaktion: Ralf Denkmann (Geschäftsführer) Bankkaufmann Antonio Divita (Prokurist) Bankkaufmann Carola Tilch (Prokuristin) Steuerfachgehilfin Veröffentlichung: 24. Mai 2012 Die europäische Schuldenkrise ist weniger verheerend als deren Handhabung durch die Politik. Dieser Satz stammt von Jin Liqun, dem Vorstandsvorsitzenden von CIC, dem mit 440 Mrd. US- Dollar schweren Staatsfonds Chinas. Der politische Stillstand befeuert weiter die Unsicherheit über die Entwicklung in der Eurozone. Die jüngsten Wahlergebnisse zeigen die Unzufriedenheit der Wähler mit den bestehenden Regierungen, die aktuellen politischen Pattsituationen scheinen jedoch Gift für die Risikobereitschaft an den Märkten zu sein. Solange diese Aversion anhält, lautet die Devise: Positionen in höherverzinslichen Währungen übersichtlich halten! Insbesondere die Währungen der Schwellenländer mussten im Mai ordentlich Federn lassen, die größten Profiteure waren der US-Dollar, der japanische Yen und das britische Pfund. Die größten Verlierer waren der Brasilianische Real und die Indische Rupie. Gold konnte seinem Anspruch als sicherer Hafen nicht gerecht werden, Allerdings wurde die schwache Entwicklung des Euro zuletzt im Gold nicht mehr voll nachvollzogen, was für uns auf eine Bodenbildung hindeutet. Eine unser favorisierten Währungskombinationen bleibt Gold gegen Euro, das insbesondere bei einem schwachen Euro eine gute Diversifikationsmöglichkeit bietet. Schwerer als die rückblickende Betrachtung, was der Mai uns beschert hat, ist der Ausblick auf die kommenden Wochen und Monate. Wir bleiben bei der Strategie antizyklischer Investments, versuchen aber gleichzeitig die direktionalen Kursrisiken bei Optionen, unterhalb des break even, durch Delta-Hedges zu reduzieren. Durch die erhöhte Nachfrage nach Absicherung sind die Volatilitäten zuletzt wieder stärker angezogen, welches wieder mehr Opportunitäten beim Verkauf von Optionen eröffnet. Viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen wünscht Ihnen Antonio Divita 1
Inhalt: Betrachtung der Situation in EUR/CHF und mögliche Szenarien Entwicklung unseres nach den Währungsbandbreiten zusammengestellten Währungskorbes Autor: Antonio Divita 2
Betrachtung der Situation in EUR/CHF und mögliche Szenarien Die Schweizer Notenbank konnte bislang den festgelegten Mindestkurs von 1,2000 des Euro zum Schweizer Franken verteidigen. Allerdings halten sich Kursausschläge nach oben, insbesondere seit Ende März immer mehr in Grenzen. Im Markt ist Nachfrage in EUR/CHF unter 1,2010 zu beobachten. Während die Schweizer Notenbank direkt und indirekt weiter den Kurs über EUR/CHF und USD/CHF Käufe stützt, versucht Sie gleichzeitig wachsende Euro Bestände zu diversifizieren. Zu wurden zuletzt insbesondere USD, JPY, GBP und CAD erworben. Des Weiteren wurde in AUD, DKK, SEK und SGD diversifiziert, wenn auch mit wesentlich geringeren Anteil. Die große Frage lautet, ob die SNB Ihre Reputation riskieren wird, indem Sie den EUR/CHF Kurs zumindest zeitweise unter den Kurs von 1,2000 fallen lässt. Zu befürchten wäre eine durch stop-loss ausgelöste stärkere Kursbewegung nach unten mit dem großen Risiko einer Slippage (deutliche Abweichung des Ausführungskurses vom gewählten Stop- Kurs). Marktteilnehmer, die dieses Risiko nicht tragen wollen, haben in den vergangenen Wochen Ihre Positionen reduziert oder sich durch den Kauf von Euro-Puts gegen eine solche Kursentwicklung abgesichert. Szenario 1: Aufgrund der bereits erfolgten Marktbereinigung könnte es der SNB leichter fallen, den Kurs zumindest knapp über 1,2000 verteidigen zu können oder sogar die Kursentwicklung nach oben wieder zu beleben. Solange der Euro schwach tendiert, würde dies einen weiteren starken USD zum CHF implizieren. Seit Ende April konnte USD/CHF bereits von 0,9050 auf 0,9550 zulegen. 3
Szenario 2: Bei diesem Szenario würde die SNB kurzfristig die Marke von 1,2000 nicht verteidigen und somit einen kurzfristigen Kursverfall mit den oben beschriebenen Auswirkungen zulassen, um im Anschluss kräftig im Markt zu intervenieren, wie seinerzeit bei der Bewegung von 1,1000 auf 1,2000. Damit würde man möglichst viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischen. Denkbar wäre ein Absinken bis auf 1,1500 um dann den Kurs auf 1,2500 zu hieven. Dieses Szenario wäre schlecht für die Reputation der SNB, könnte aber helfen, den Kurs nachhaltig deutlich über 1,2000 anzuheben. Szenario 3: Der Mindestkurs im EUR/CHF von 1,2000 wird nicht nur zeitweise aufgegeben, z.b. wenn ein nicht erwartetet Verfall des Euro zum USD unter 1,2000 bzw. 1,1000 eintritt. Hier wären dann ebenfalls heftige Verlust ein EUR/CHF zu erwarten, möglicherweise erneut in Richtung der Parität. 4
Mögliche Strategie: Wir haben EUR/CHF nicht in unserem Währungsuniversum enthalten, sind uns aber bewusst, dass aus der Historie in Europa Positionierungen aus z.b. CHF-Krediten nach wie vor bestehen. Die Kosten für eine Absicherung des Kursniveaus von 1,2000 sind nicht unerheblich. So kostet der 1 Monats Euro Put aktuell 0,76 % des Eurobetrages, 3 Monate kosten 1,55 %. Hieran erkennt man, dass die Marktteilnehmer der Kursbewegung durchaus mehr zutrauen als in den vergangenen 3 Monaten. Sofern eine CHF Finanzierung besteht und ein Exit bei 1,2500 aktuell attraktiv erscheint, besteht folgende Möglichkeit: Verkauf eines EUR-Call/CHF-Put 1,2500 auf 6 Monate mit 0,59 % des Eurobetrages. Für die gleiche Prämie könnte eine Absicherung nach unten bei 1,1900 für einen Monat gekauft werden. Wir erwarten in jedem Falle ein Anziehen der realisierten Volatilität, nachdem bereits letzte Woche die implizite Volatilität deutlich angezogen hat. Anmerkung: Diese Idee ist gerechnet bei einem Kurs von 1,2010. Bei höherer Kasse lässt sich die Strategie günstiger gestalten. 5
Entwicklung unseres nach den Währungsbandbreiten zusammengestellten Währungskorbes Die deltagewichtete Investitionsquote liegt aktuell bei 30,47%. Die Wertentwicklung für 2012 liegt aktuell bei 0,12% absolut (Stand 23. Mai 2012 11.45 Uhr MEZ). Nähere Informationen dazu finden Sie in der Performance-Übersicht Mai 2012. Unsere Einschätzung zu Bandbreiten bei ausgewählten Währungspaaren sind unter Bandbreiten zu finden. Einen Überblick und eine Bewertung der aktuellen Optionspositionen finden Sie unter offene Options-Positionen. Ebenfalls als Anlage sind offene Outright-Positionen verfügbar. Alle bereits geschlossenen, verfallenen oder erloschenen Positionen finden Sie in unserer Tradinghistorie 2012. Alle bestehenden Aufträge auf Orderbasis sind unter Limit-Orders zu finden. 6
Wenn Sie Interesse an einem professionellen, bankunabhängigen Zugang zu den Edelmetallmärkten oder Devisenmärkten haben, wenn Sie von einem professionellen Back- und Middle Office profitieren wollen, wenn Sie Fragen haben setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Denkmann Family Office GmbH & Co. KG Lindenplatz 5 D- 24582 Bordesholm Geschäftsführer: Ralf Denkmann Devisen Depesche Mai 2012 - Datum der ersten Veröffentlichung: 24. Mai 2012 Redaktion: Ralf Denkmann Büro +49 4322 6993 20 Antonio Divita Büro +49 4322 6993 10 Carola Tilch Büro +49 4322 6993 40 Bent Ole Hansen Büro +49 4322 6993 11 Email Kontakt: Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder ihre Nachricht, um uns bei Ihnen zu einer für Sie passenden Zeit zu melden. 7
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Quellen: Bloomberg, Saxo Bank, Financial Times Salvatorische Klausel / Haftungsbegrenzung: Sollte eine Bestimmung des Haftungsausschlusses unwirksam sein, wird die Wirksamkeit des Haftungsausschlusses im Übrigen davon nicht berührt. Sofern irgendwelche Haftungsansprüche geltend gemacht werden, können diese sich immer nur auf direkte Verluste beziehen, niemals auf Folgekosten oder Folgeschäden, Schäden für verpasste Gelegenheiten, Schäden für entgangene Gewinne, Schäden für Kosten oder Rechtskosten oder Schäden aus irgendeinem indirekten oder immateriellen Verlust. Interessen und Interessenskonflikte: Umstände oder Beziehungen, die Interessenkonflikte begründen können, bestehen seitens Denkmann Family Office GmbH & Co. KG sowie seitens der Autoren nicht. 10