Qualmgrad 1 max. Lichtabsorbtion > 90 % (Rauchentwicklung) 2 max. Lichtabsorbtion > 50 90

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Transkript:

Zusammenstellung einiger Brandschutznormen (Übersicht, nicht vollständig) Quellen: Currenta D 51638 Leverkusen Lantal CH 4901 Langenthal Büfa D 26180 Rastede Mäder CH 8956 Killwangen AGV Ausgabe Januar 2012 Schweizerische Baunorm Übersicht Brennbarkeitsklasse 1 und 2 leicht entzünd- u. brennbar (nicht zulässig als Baustoff) 3 leicht brennbar 4 mittelbrennbar 5 Schwerbrennbar 6q quasi nicht brennbar 6 nicht brennbar % Qualmgrad 1 max. Lichtabsorbtion > 90 % (Rauchentwicklung) 2 max. Lichtabsorbtion > 50 90 3 max. Lichtabsorbtion < 50 Brennbarkeitsklasse 4 Erlöschen der Flamme > 20 s 5 Erlöschen der Flamme 20 s Brennendes Abtropfen / Abfallen A d0 kein brennendes Abtropfen/Abfallen B d1 kurzzeitig brennendes Abtropfen/Abfallen C d2 anhaltendes brennendes Abtropfen/Abfallen Die Baustoffe werden in Feuerwiderstandsklassen eingeteilt. Die Zahl hinter dem Buchstaben zeigt an wie viele Minuten das Bauteil dem Feuer Widerstand geben muss. F T R K S A Tragende und raumabschliessende Bauteile Bewegliche Teile wie Türen und Tore Rauch- und flammdichte Abschlüsse (kein Hitzeschutz) Brandschutzklappen Abschottungen Aufzugsschachttüren

DIN 5510 Teil 2 ist eine Norm für Bauteile im Schienenfahrzeugbau, angewendet z.b. in Deutschland, Schweiz. Kurzbeschreibung des Prüfverfahrens nach DIN 54837 Ein senkrecht angeordneter Probekörper wir 5 cm von der unteren Kante auf die Fläche 3 Min lang der Flamme eines Gasbrenners mit Breitschlitz ausgesetzt. Danach wird die Flamme entfernt und der Probekörper weitere 2 Min beobachtet. Während der Prüfung werden die Nachbrenndauer, die Rauchdichte und das Tropfverhalten bestimmt. Anschliessend wird die Länge des durch den Brand zerstörten Bereiches auf dem Probekörper gemessen. Die Klassifizierung erfolgt in 3 Kategorien Brennbarkeitsklasse S 2 bis S 5 Zerstörter Bereich S 2 < 300 mm (brennt ) S 3 < 250 mm S 4 < 200 mm S 5 0 (praktisch unbrennbar) Rauchentwicklungsklasse SR 1 < 100 % x Min SR 2 < 50 % x Min (mehr Rauch) (weniger Rauch) Tropfbarkeitsklasse ST 1 tropft / fällt brennend ab ST 2 tropft nicht / fällt nicht brennend ab Beispiel DIN 5510 Teil 2 S 4 SR 2 ST 2 DIN 5510 Teil 2 S 4 SR 1 ST 2 Ab Mai 2009 Zusätzlich Prüfung der Rauchgastoxizität Die Rauchgastoxizität wird nach DIN 5510-2 Anhänge C und D geprüft 3 Prüfkörper von 75 x 75 mm, Dicke gemäss Anwendung (max. 25 mm) werden in horizontaler Anordnung einer thermischen Bestrahlung von 25 KW/m 2 ausgesetzt. Die freigewordenen Rauchgase werden beurteilt nach den fraktionellen effektiven Dosen. Fahrzeugteile erfüllen die Anforderungen der jeweiligen Brandschutzstufen, wenn FED (tzul) = 1 beträgt

Französische Norm NF F 16 101 (Oktober 1988) und NF F 16 102 ( April 1992) ist die Französische Norm für Schienenfahrzeuge, angewendet z.b. in Frankreich, teilweise oder z.t. in Italien, Spanien. Kurzbeschreibung des Prüfverfahrens 1. Brennbarkeit Es gibt 2 Hauptprüfungen. Für starre Materialien den Kabinentest nach NF P 92-501 und für flexible Materialien den Elektrobrennertest nach NF P 92-503. Je nach Materialverhalten sind zusätzliche Prüfungen vorgesehen. Für schmelzbare Materialien der Tropftest nach NF P 92-505 oder der Flammenausbreitungstest nach NF P 92-504. Aus diesen Resultaten wird die Brennbarkeitsklasse bestimmt Brennbarkeitsklasse M 1 bis 4 ( M1 ist praktisch unbrennbar. M 4 = alles was M 3 nicht erreicht) 2. Rauchgasindex nach NF X 10-702 Bei der Messung der Opazität (Lichtundurchlässigkeit) wird mit einem Photometersystem die Lichtschwächung durch die suspendierten partikelförmigen Rauchteilchen gemessen und daraus die spezifische Dichte (D s ) bestimmt. 3. Bestimmung der Toxizität nach NF X 70-100 Die Brandgase werden analysiert und die festgestellten Gehalte gemessen. Als Referenz wird der Wert herbeigezogen bei dem eine Person max. 15 Minuten lang ausgesetzt sein kann ohne bleibende Schäden davonzutragen. Das ergibt den Toxizitäts-Index I.T.C Aus D s und I.T.C. wird der Rauchgasindex F berechnet Rauchentwicklungsklasse F 0 bis 5 ( F 1 fast kein Rauch, F2 mehr Rauch etc.) Beispiel NF F 16 101 M 2 F 1

Italienische Norm Die Norm UNI CEI 11170 ist die Norm im Italienischen Schienenverkehr Für die Klassifizierung in Italien wird die Entzündlichkeit von Materialien durch Beflammungfestgestellt. Bei Materialien, bei denen angenommen wird dass sie von beiden Seiten von Flammen eingehüllt werden können geschieht das nach UNI 8456, bei Teilen, bei denen angenommen wird sie werden nur einseitig den flammen ausgesetzt nach UNI 8457. Bewertung und Klassifizierung nach UNI 8456 und UNI 8457 Kriterium Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Nachbrennzeit < 5s 5 bis 60 s > 60 s Nachglimmzeit < 10s 10 bis 60 s > 60 s zerstörte Länge <150 mm 150-200 mm > 200 mm Abtropfen nicht brennend brennend< 3 s brennend > 3 s Aus diesen Messwerten wird die Kategorie bestimmt Ausserdem wird zusätzlich lateralen Flammenausbreitung ermittelt nach UNI 9174 gemessen. Stufeneinteilung nach UNI 9174 Kriterium Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Flammenausbreitungs geschwindigkeit Brennstrecke 150 mm < 30 mm/min > 30 mm/min Nachglimmen < 180 s 180 bis 360 s >360 s zerstörte Länge < 300 mm 350 bis 600 mm > 650 mm Abtropfen nicht brennend brennend < 3s brennend > 3s Aus diesen beiden Ergebnissen wird die Klassifizierung nach UNI CEI 11170 berechnet Es gibt die Klassifizierungen 1A, als beste, 1B, 2A 2 B Die Rauchdichte und die Rauchgastoxizität werden nach NF F 16-106 bewertet (siehe Französische Norm)

Europäische Brandschutznorm EN 45 545-2 Diese Norm ist noch nicht offiziell, befindet sich aber in der Endphase. Sie sollte Ende 2012 in Kraft treten. Sie soll alle bisherigen, europäischen Brandschutznormen im Schienenverkehr ersetzen. Es wird mit Bestrahlung getestet. Die Bestrahlung ist 25 resp. 50 kw/m². Z.T. wird noch ein Funkenzünder eingesetzt. Da noch nicht sicher ist ob die jetzt eingesetzten Prüfmethoden und Grenzwerte def. sind wird auf eine genauere Definition noch verzichtet. Doch: Folgende Aspekte werden berücksichtigt: Entzündbarkeit, Flammpunkt Brennbarkeit, Flammausbreitung Wärmeentwicklung, Wärmefreisetzungsrate Rauchgasdichte Toxizität der Gase Die Klassifizierung erfolgt nach Betriebsklassen und Bauartklassen Betriebsklassen 1 Fernverkehr / Regionalverkehr / Stadtverkehr mit geringem Anteil Tunnel 2 Stadt- / Vorortverkehr mit hohem Tunnelanteil mit Fluchtmöglichkeit 3 Fern- / Regionalverkehr mit hohem Tunnelanteil mit Fluchtmöglichkeit 4 Fern-/ Regional-/ Stadtverkehr mit hohem Tunnelanteil ohne Fluchtmöglichkeit Hochbahnen Bauartklassen A D S N Fahrzeuge für Automatischen Betrieb Doppelstockfahrzeuge Schlaf- und Liegewagen alle übrigen Fahrzeuge Aus diesen beiden Klassen werden die 3 Schädigungsrisiko Stufen ermittelt. (Hazard Level) HL 1 bis HL 3

Hazard Level N A D S Bauartsklassen alle übrigen Fahrzeuge Fahrzeuge mit Automatischem Betrieb Doppelstockfahrzeuge Schlafwagen und Liegewagen Betriebsklassen 1 Fernverkehr/Regionalverkehr/Stadtverkehr > geringer Anteil Tunnel 2 Stadtverkehr/Vorortverkehr > hoher Anteil Tunnel mit Fluchtmöglichkeit 3 Fernverkehr/Regionalverkehr > hoher Anteil Tunnel mit Fluchtmöglichkeit 4 Fernverkehr/Regional-/Stadtverkehr > hoher Anteil Tunnel ohne Fluchtmöglichkeit > Hochbahnen HL 1 HL 1 HL 1 HL 2 HL 2 HL 2 HL 2 HL 2 HL 2 HL 2 HL 2 HL 3 HL 3 HL 3 HL 3 HL 3 Je nach Hazard Level sind die Grenzwerte für Entzündbarkeit, Brennbarkeit, Wärmeentwicklung, Rauchgasdichte Toxizität unterschiedlich, aber noch nicht definitiv festgelegt. Beispiel HL 3 nach CEN/TS 45 545-2 : 2009

UL 94 Einer der von mehr als 740 UL - Standards (USA) zur Entflammbarkeitsprüfung von Kunststoffen. Es wird die Selbstverlöschung und das Abtropfen von brennendem Material gemessen. Einsatz Industrie und unter anderem auch in der Flugzeugindustrie. Klasse V 0 V 1 V 2 V - Nachbrennen 10 s 30 s 30 s 30 s Nachbrennen 50 s 250 s 250 s 250 s nach 10 Beflammungen Entzünden der Watte Nein Nein Ja Ja Abtropfen von brennendem Material auf Watte Beispiel UL 94 V - 0 Diese Norm sagt nichts aus ob Halogenfrei oder nicht Nach allen diesen Prüfnormen liefern und faserverstärkte Kunststoffteile. Dezember 2011 Rolf Wernli