Modul: Lebensproblemzentrierter Unterricht (8.2) Fach: Bildungswissenschaften Dozentin: Frau Dr. Lütjen Protokollanten: Alona Heinrich, Sibel Yigit Seminarsitzung: 14.06.2017 Frau Dr. Lütjen teilt den Studierenden zu Beginn der Stunde relevante Informationen für die anstehenden mündlichen Prüfungen mit. Wichtig für die mündliche Prüfung ist, dass nicht nur Begriffe auswendig gelernt werden, sondern diese der Reflexion bedürfen um verstanden und verinnerlicht zu werden. Bei dem Vorbereitungsprozess auf die Prüfung könnte es sogar sein, dass die eigene Erfahrung betrachtet wird, z.b. das eigene Schulleiden. Der Wunsch, der vielleicht daraus resultiert, eine bessere Lehrerin oder ein besserer Lehrer zu werden, kann Fragen aufwerfen, auf die es sich lohnt, Antworten zu suchen in der Literatur. Die Lernzeit für die Prüfung würde also somit dem eigenen Leben und dem Beruf als Lehrer dienen. Theoretisch durchdrungene Kenntnisse und somit Erkenntnisse sollten jedem Lehrer als Verankerung dienen. Ansonsten würde aus dem Bauch heraus agiert und Verhaltensweisen eigener erlebter Lehrer einfach übernommen oder eben dagegen gehandelt, was aber auch keine haltgebende Fundierung ist. Besonders in der Referendariatszeit ist es wichtig, eigenes Handeln in der Rolle als Lehrer logisch argumentativ im Hinblick auf Literatur vertreten zu können. Das Referendariat ist für angehende Lehrer keine leichte Zeit, da man sich dort gegen Kollegen und Seminarleiter einsetzen muss, die schon erfahren sind, weil sie seit Jahren den Beruf ausüben, was dazu führt, dass sie ihre Meinung vertreten und die Referendare dementsprechend bewerten, obwohl sie gerade von der Universität kommen. Daraufhin gibt Frau Dr. Lütjen ihre Erwartungen für die mündliche Prüfung durch. Diese lauten, - dass die Literatur für Prüfungen sorgfältig bearbeiten werden sollte.
- dass die Studierenden ihre eigene Einstellung begründen > Hinführung zu einem Dialog zwischen Studierenden und Prüfer Jede Prüfung verläuft, je nach Kandidat anders. Frau Dr. Lütjen geht auf die Studierenden ein, um ihnen auf die Sprünge zu helfen und versucht nicht, sie auf Glatteis zu führen. Das Ziel von Frau Dr. Lütjen ist, dass die Studierenden die Prüfung gut schaffen und gute Ergebnisse erzielen, was nicht heißt, dass Noten verschenkt werden. Sie ist darauf bedacht, uns zu unterstützen und fordert uns auf, eine Gliederung zu erstellen, welche in der Prüfung als Leitfaden dienen soll. Die Gliederung soll einen Tag vor der Prüfung Frau Dr. Lütjen geschickt werden und dreifach ausgedruckt in der Prüfung mitgebracht werden. Die Prüfungstermine finden zwischen den 20.07.2017-31.07.2017 statt. Die Prüflinge werden per E-Mail benachrichtigt, wann sie genau geprüft werden, da der Prof. Rödler aktuell noch an der Prüfungsplanung dran ist. Nachdem alle prüfungsrelevanten Informationen und Fragen erläutert und besprochen wurden, folgt der Vortrag zum Thema Der Zusammenhang von Lernproblemen und Lebensproblemen Umwelt, Umgebung, Umstände Schule als Umgebung besonderer Art : Bevor die Referentin H. S. mit dem eigentlichen Thema beginnt, nimmt sie Bezug zur ersten Sitzung, indem sie auf das Tafelbild zum Thema Lebensproblemzentrierter Unterricht verweist. Sie hebt einen zentralen Aspekt bzw. eine zentrale Aussage von dieser Sitzung hervor, nämlich, dass die Schule als ein Entwicklungsort oder als das Haus des Lebens betrachtet werden sollte, da die SuS die meiste ihrer Zeit in der Schule verbringen. Der Vortrag geht nun etwas weiter und zeigt den Zusammenhang zwischen den Lebens- und den Lernproblemen der SuS. Dieser wurde mit dem folgenden Zitat eingeleitet: Ein Lebewesen kann zwar leicht durch überlegene Kraft vernichtet werden; trotzdem versucht es, die Kräfte, die auf es einwirken, für seine eigene weitere Existenz zu verwerten. Wenn es dies nicht tun kann, so zerfällt es nicht einfach in kleinere Stücke [ ], sondern verliert seine Identität als Lebewesen (Dewey 2000: 15). Übertragen auf die Lebenswelt der SuS zeigt das Zitat, dass häufig häusliche Probleme (z. B. zunehmende Überforderung der Eltern in der Erziehung, Gewalt, Abhängigkeit, Armut etc.) sich auf dem Lernverhalten der SuS auswirken und sich durch Erziehungsresistenz bemerkbar machen. Aus diesem Grund sollte die Schule und der Unterricht neu gedacht bzw. verändert werden, weil die Erziehungsberechtigten zunehmend mit der Erfüllung notwendiger Erziehungsleistungen
überfordert sind. Dabei sollten die SuS nicht nur als unterrichtsbedürftige Wesen sondern zugleich auch immer als ganzheitliche Persönlichkeiten wahrgenommen werden. Besonders wichtig erscheint ist dies bei verhaltensauffälligen, lerngestörten und benachteiligten SuS. So lässt sich allgemein behaupten, dass sich Lern- und Leistungsdefizite meist aus den Konflikten der SuS mit ihrer Umwelt resultieren. Einige wichtige dieser Konflikte bzw. Lebens- und Lernprobleme werden im Folgenden exemplarisch vorgestellt und erläutert: Als erstes Lebens- und Lernproblem kann die Integration in eine neue oder bereits bestehende Gesellschaft oder Umwelt sein. Die Schule und der Unterricht stellen dabei die Basis aller kindlichen Entwicklung und Integration dar, was durch das folgende Zitat nochmals verdeutlicht werden sollte: Eine Integration möglichst aller Kinder bzw. eine Integrative Pädagogik, verstanden als Konzept, Schule für alle Kinder zu gestalten, enthält die grundlegende Neuorientierung, dass Schule und Unterricht sich den individuellen Besonderheiten der Kinder und Jugendlichen gegenüber öffnet (Hopf 2001: 9) Es werden zwei Bereiche der Integration aufgemacht, und zwar die Integration von Behinderten und Nichtbehinderten und die ethnische/kulturelle Integration. Aus der Erfahrung heraus lässt sich beobachten, dass viele Lehrkräfte besonders den Sus mit Behinderungen bzw. körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen mit einer Abwehrhaltung begegnen und nicht wissen, wie sie mit diesen Heranwachsenden umgehen sollen. Wichtig ist dabei, dass man sich umfassend beraten und sich auch professionelle Hilfskräfte zu Rate ziehen sollte. Weiterhin sollen die Lehrkräfte auf folgendes aufmerksam gemacht werden: Lehrkräfte sollten sich über ihre Ängste und Abwehr gegenüber Schülern mit Behinderung äußern und diese nicht ablehnen bzw. ignorieren Gegenseitige Unterstützung bei SuS fördern und fordern Nicht nur auf Defizite und Schwächen dieser SchülerInnen achten, vielmehr sollten die Möglichkeiten/ Ressourcen im Fokus stehen Bei der ethnischen/kulturellen Integration sind folgende Aspekte zu beachten: Häufig mit sprachlicher Benachteiligung verbunden Verhaltensunsicherheiten in der Klasse/ Berufswelt Unterschiedliche Wertschätzungen und Lebensstile Auch häufig: zwei verschiedene Persönlichkeiten / Leben zwischen zwei Kulturen Lehrkräfte sollten das kulturelle (Selbst-)Bewusstsein dieser Kinder stärken Auch hier Stärken und Möglichkeiten in den Fokus bringen (nicht nur Defizite)
Das zweite Lebens- und Lernproblem stellt die Gruppe der Scheidungskinder dar, denn die Heranwachsenden nehmen die Scheidung der Eltern häufig als Traumata war, was wiederum zu Leistungsminderung, Verhaltensstörungen und Persönlichkeitsentwicklungsstörungen führen kann. Häufige Symptome können dabei allgemeine Unruhe, Unaufmerksamkeit, Leistungsabfall, Anstieg des Aggressionspotenzials und sozialer bzw. emotionaler Rückzug sein. Die Lehrkräfte könnten diese SuS unterstützen, indem sie z. B. rücksichtsvolle Gespräche führen und persönliche Gespräche mit den Erziehungsberechtigten suchen, wobei auch immer die Möglichkeit besteht, mit professionellen Fachkräften zu kooperieren. Der dritte Problembereich stellt die Suchtkrankheiten in der Familie dar: Nicht selten wird man in der Schule mit Familien konfrontiert, in denen die Erziehungsberechtigten Abhängigkeitserkrankungen (z. B. Alkoholismus etc.) haben und diese eine stabile, liebevolle Beziehung zu Kindern verhindern. Dies führt nicht selten zu Disharmonie, Ablehnung und ständigen Anspannung in der Familie. Die SuS verhalten sich häufig sehr fehlerfrei/ unsichtbar und/ oder zeigen keine Gefühle, sind meist Außenseiter, wirken zu erwachsen und diszipliniert. Die Lehrkräfte können hier als wichtige Bezugspersonen fungieren, indem sie Angebote machen, um Freundschaften bzw. das Gemeinschaftsgefühl zu fördern; mit Kindern sprechen, was das Leben lebenswert macht (Motivation), helfen, das Selbstwertgefühl zu entwickeln (neue Aufgaben überlassen, die mit Anerkennung verbunden sind) etc.. Frau Dr. Lütjen führt hierzu Ergänzungen an und verweist bei diesem Problembereich auf bestimmte Klassifizierungen von Verhaltensmustern bzw. Rollen der betroffenen SuS. So werden diese SuS z. B. zum Held, der die Elternteilrolle übernehmen will, damit das Familienleben weiterhin funktioniert; zum Sündenbock, bzw. zum schwarzen Schaf, welches sich selbst zur Verfügung stellt mit der Hoffnung, dass die Eltern auf es aufmerksam werden und von dem problematischen Lebensstil wegkommen; zum Klassenclown, der versucht sich in den Vordergrund zu spielen, um dadurch von den häuslichen Problemen abzulenken, denn die Eltern verbieten das Familiengeheimnis zu verraten bzw. darüber zu sprechen und üben nicht selten Druck auf das betroffene Kind aus oder zum zurückgezogenen, verlorenen Kind, welches sich durch Rückzug ins sich selbst vor der Familie schützt und gleichzeitig pflegeleicht ist, also wegen des Familienfriedens keine Ansprüche an die eh überlasteten Eltern stellt. Kinder versuchen alles dafür zu tun, um die Familie zu retten. Im vierten Problembereich geht es um Armut und Sozialhilfen. Die Referentin leitet diesen Themenbereich mit dem folgenden Zitat ein: Jedes 6. Kind in Deutschland lebte 1995 in einem >einkommensarmen< Haushalt. Die Zahl der Kinder, die in Abhängigkeit von Sozialhilfeleistungen oder in Haushalten von Arbeitslosen aufwachsen, nimmt weiter zu (vgl. AG Wohlfahrtsverbände, Bonn 1995) Die Armut der Familie zeigt sich daran, dass die SuS unzumutbare Kleidung tragen, keine Wertgegenstände (z. B. Handy) besitzen, häufig keine Pausenbrote haben etc. Frau Dr. Lütjen leitet an dieser Stelle eine Diskusion über die Nachteile und die Auswirkungen ein, die aus der schlechten finanziellen Lage der Familie resultieren und häufig nur schwer einzuordnen sind, da die Lehrkräfte kaum Einblick in die Einkommensverhältnisse der Familie haben. Sie bittet die Studenten gemeinsam
darüber nachzudenken, was die Armut in Bezug auf Schule häufig für Auswirkungen hat. Ein Kommilitone nennt dabei die soziale Ausgrenzung und eine andere Kommilitonin nennt die fehlenden finanziellen Möglichkeiten auf Aktivitäten wie z. B. Klassenausflüge, wobei der Kreis auch hier einige finanzielle Hilfen anbietet, wenn die betroffene Familie die erforderlichen Bedingungen erfüllt. Frau Dr. Lütjen verweist auch auf religiöse Gründe, die verhindern können, dass die SuS am Klassenausflug teilnehmen (z. B. Zeugen Jehovas). Es stellt sich dabei die Frage, ob die Lehrkraft teure bzw. überteuerte Klassenausflüge machen oder doch lieber auf kleinere Klassenfahrten zurückgreifen sollte. Anschließend werden im Plenum unterschiedliche Möglichkeiten der Aktivitäten genannt, die an Gymnasien und Realschulen angeboten werden. Es wird deutlich, dass die Klassenausflüge sowie deren Organisation schulartspezifisch und sehr unterschiedlich ausfallen. Einige Schulen haben z. B. Fördervereine, die finanziell schwachen Familien bei den Kosten für Klassenausflüge unterstützen. Andere Schulen können sich teure Ausflüge leisten und müssen keine Einschränkungen eingehen. Ein anderer Indikator für Armut ist beispielsweise, dass einige Schüler gar nicht erst auf ein Gymnasium wechseln können, sondern direkt eine Realschule besuchen müssen. Dabei spielt die Intelligenz und das Lernverhalten der SuS meistens keine Rolle, sondern hier dominiert die finanzielle Lage der Familie. Auch die Möglichkeit einer Nachhilfe für SuS bleibt für Familie mit schlechter finanzieller Lage verwehrt. Frau Dr. Lütjen betont an dieser Stelle, dass die Persönlichkeit(-sentwicklung) der (von) Heranwachsenden massiv davon abhängt, in welchem familiären Umfeld bzw. Milieu diese Heranwachsenden aufwachsen bzw. hineingeboren werden. Kinder aus akademischen Kreisen haben einfach bessere Bedingungen für einen erfolgreichen Bildungsweg und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung, während Heranwachsende, die von den Eltern keine Perspektiven bekommen, deutlich schwerere Bildungs- und Entwicklungswege durchlaufen müssen und dadurch andere Zukunftsperspektiven bekommen. Das Umfeld der Eltern bestimmt maßgeblich die Entwicklungsprozesse ihrer Kinder. Kinder entwickeln sich an ihren Eltern. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wo Heranwachsende aus schlechtem familiärem Milieu aus dem belastenden Umfeld herausbrechen können und Karriere machen. Andererseits können auch Akademiker-Kinder auf die schiefe Bahn geraten, wenn sie von ihren Eltern unter Druck gesetzt oder in etwas gedrängt werden, was sie nicht möchten. Ein anderes Anzeichen für Armut kann z. B. auch sein, dass sich die SuS bzw. die Familie keinen Frühstück bzw. gesunde Ernährung leisten können. Hierfür gibt es aber gegenwärtig auch Hilfen vom Kreis, die den SuS ermöglichen, dass sie gesundes Frühstück bekommen. Auch fehlen vielen Familien häufig die finanziellen Mittel für Schulbücher bzw. Schulausrüstung, sodass die SuS zwangsläufig häufig ohne Hefte, Bücher oder Stifte den Unterricht besuchen müssen. Hierbei können einige staatliche Hilfen in Anspruch genommen werden. Des Weiteren nennt Frau Dr. Lütjen den Aspekt des fehlenden Rückzugsraumes bzw. des Ruheraumes und verdeutlicht an einigen Beispielen, dass nicht jedes Kind die Möglichkeit
hat, in Ruhe seine Hausaufgaben zu machen. In solchen Fällen ist es wichtig, Räume für Kinder zu schaffen, in denen sie sich konzentrieren und in denen sie zur Ruhe und zu sich selbst kommen können. Dabei kann die Schule auch Räume schaffen, die den SuS helfen, schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Nach dieser vertieften Diskussion setzt die Referentin ihr Vortrag fort und zeigt einige Aspekte auf, die den Lehrkräften helfen können, auf die Armut aufmerksam zu werden: Abnehmende Sozialkontakte (Isolation) Diebstahl (äußere Statusmerkmale, bsp. Computerspiele, Markenkleidung) Vernachlässigung durch Erziehungsberechtigte Entwicklungsbeeinträchtigungen (durch unzureichende Ernährung) Die Lehrkräfte können dabei unterstützend und beratend mitwirken: gezielt beobachten (Haben alle Kinder Pausenbrote dabei?) Kenntnisse über Lebensbedingungen der SchülerInnen, über andere Milieus und Kulturkreise: wie viele Personen leben in der Wohnung? Lehrkräfte müssen solche Erziehungsberechtigte verstehen und akzeptieren, um eine Grundlage des Vertrauens zu schaffen Als letzten Problembereich führt die Referentin die Gewalt in den Familien an. Sie zeigt ein Schaubild, das die wesentlichen Formen der Gewalt gegen Kinder veranschaulicht. Diese lassen sich zunächst einmal in zwei Bereiche einordnen, nämlich in die direkte Gewalt und die indirekte Gewalt. Unter der direkten Gewalt werden körperliche Gewalt, seelische/emotionale Gewalt, Vernachlässigung und sexuelle Gewalt verstanden. Die indirekte Gewalt bezeichnet das Miterleben von Gewalt zwischen den Eltern. Die betroffenen Kinder/Heranwachsenden reagieren darauf häufig mit Aggressivität, Gewalttätigkeit, Leistungsstörungen, Perspektivlosigkeit, Aggressionen gegen sich selbst, Bindungs-und Beziehungsstörungen, Tabuisierung etc.. Nach dem US-amerikanischen Philosophen und Pädagogen John Dewey hat die Schule eine zentrale Aufgabe, Kindern und Heranwachsenden einen Raum und einen Rahmen zu schaffen, in dem die SuS gefördert, mit ihren (häuslichen/privaten) Problem aufgefangen und gesellschaftsfähig gemacht werden. Die genannten Problembereiche können bzw. sollten in der Schule berücksichtigt werden, indem die Schule als Umgebung besonderer Art fungiert. Dabei hat die Schule folgende Aufgaben : 1. eine vereinfachte Umwelt herzustellen (z. B. Bibliothek, Fördermöglichkeiten, AGs- Angebote etc.)
2. Einfluss wertloser und wertwidriger Züge der existierenden Umwelt auf die geistigen Gewohnheiten nach Möglichkeit abzuschalten (z. B. anderen Lebensort schaffen, von dem ausgehend sie auch andere Gewohnheiten annehmen können als die, die sie von den engsten Sozialisierung mitbekommen haben.) 3. die verschiedenen Faktoren in der sozialen Umgebung gegeneinander auszubalancieren (z. B. keinen Raum für Diskriminierungen der sozial und/oder finanziell Benachteiligten SuS schaffen/zulassen) Frau Dr. Lütjen betont besonders den dritten Punkt und ergänzt, dass ein Raum in der Schule geschaffen werden sollte, wo jedes Kind unabhängig von seinem (Herkunfts-) Milieu und seinem materiellen und geistigen Stand Akzeptanz erfährt und nicht noch zusätzlich diskriminiert wird. Besonders der Klassenlehrer muss eine Atmosphäre schaffen und dafür sorgen, dass die SuS sich nicht untereinander bekriegen, sondern miteinander solidarisch und dialogisch lernen können. Dabei können verschiedene Didaktiken helfen, Kinder miteinander in Kontakt zu bringen (z. B. das dialogische Lernmodell etc.). Aber auch die wohlwollende Akzeptanz des Lehrers hat eine zentrale Vorbildfunktion für SuS. Wenn die Lehrkraft sehr liebevoll mit seinen SuS umgeht, ist meistens die Angst geringer und die Offenheit größer bei den Kindern/Heranwachsenden und auch die Akzeptanz der SuS füreinander fällt besser aus. Dies hängt auch sehr viel davon ab, wie die Lehrkraft auf seine SuS einwirkt. Wenn der Lehrer eine Beziehung zu seinen SuS herstellen kann und sich auf diese einlässt, dann könne auch die Kinder und Heranwachsenden besser miteinander umgehen lernen. Anschließend fasst die Referentin ihren Vortrag mit den nachfolgenden Thesen ab: Schule nicht allein als Unterrichtsstätte, sondern zugleich als Lebens-und Lernort Sozialpädagogische Orientierung der Schulen verstärkt erforderlich => Lehrkräften fehlt es an grundlegenden sozialpädagogischen Kenntnissen und Fähigkeiten Schule als eine humane Einrichtung, da immer öfter Familien als Erziehungsorte ausfallen bzw. diese Aufgabe nur unzulänglich erfüllen