Universität Ulm Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik Institut für Psychologie und Pädagogik Praktikumskurzbericht Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Praktikumsdauer: 4 Wochen Wortanzahl: 1193 Ulm, 07.12.2015
Inhalt 1. Einführung und Kurzdarstellung der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie du Psychosomatik Heidenheim... 3 1.1 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik... 3 1.1.1 Station 41 und 42... 3 1.1.2 Psychotherapeutische und psychosomatische Station und qualifizierte Entzugsbehandlung... 3 1.1.3 Psychiatrische Tagesklinik... 3 1.1.4 Psychoonkologie... 4 1.1.5 Psychiatrische Institutsambulanz... 4 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes... 4 2.1 Kritische Auseinandersetzung mit der Tätigkeit... 5 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums... 5
1. Einführung und Kurzdarstellung der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie du Psychosomatik Heidenheim Im Zeitraum vom 09.03.15 bis 03.04.15 absolvierte ich mein psychologisches Praktikum in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Heidenheim, Schlosshausstraße 100. Sie gehört dem Klinikum Heidenheim an, welches mit seinen vielfältigen medizinischen Einrichtungen, Fachkliniken und Instituten das Gesundheitszentrum im Osten von Baden-Württemberg bildet und der Zentralversorgung dient. 1.1 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Zinkler umfasst 3 Stationen mit insgesamt 79 Betten und eine Tagesklinik mit 14 Behandlungsplätzen. Jede Station weist unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsweisen auf. Auf zwei gemischten, offenen Akutstationen werden sämtliche Patientengruppen der Allgemeinen Psychiatrie und der Gerontopsychiatrie behandelt. Auf der dritten Station befindet sich eine 11-Betten-Einheit für Psychotherapeutische Medizin (Psychotherapie und Psychosomatik) und eine Behandlungseinheit zur motivierenden Entzugsbehandlung bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit. Die Stationstüren aller Stationen sind (fast) immer offen. Die Klinik leistet die Vollversorgung für den Landkreis. Im Folgenden werde ich die einzelnen Stationen und die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsweisen vorstellen. 1.1.1 Station 41 und 42 Die Stationen 41 und 42 sind offene Akutstationen, auf denen Patienten der Allgemeinen Psychiatrie und der Gerontopsychiatrie behandelt werden. Die beiden Stationen umfassen insgesamt 42 Betten. Außerdem bietet die Station 41 eine stationäre Mutter-Kind-Behandlung für seelisch kranke Frauen mit Kindern unter 3 Jahren an. 1.1.2 Psychotherapeutische und psychosomatische Station und qualifizierte Entzugsbehandlung Die Station 43 bietet in einer kleinen spezialisierten Einheit 11 Therapieplätze für eine stationäre psychotherapeutisch-psychosomatische Behandlung an. Das Mitarbeiterteam besteht aus Ärzten, Pflegemitarbeitern, Fachtherapeuten (z.b. Ergotherapeuten, ), Psychologen und einem Sozialarbeiter unter der Leitung von Oberärztin Frau Dr. med. Wurtz. Es wird ein integratives Therapiekonzept angeboten, das auf jeden Patienten individuell abgestimmt wird. Hauptsächlich werden Krankheiten wie psychische Störungen, Anpassungs- und Belastungsstörungen, somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Essstörungen behandelt. Gängige Therapieformen sind vor allem Musik-, Ergo-, Kunst,- und Sporttherapien. Außerdem bietet die Station 43 mit insgesamt 26 Betten eine qualifizierte Entzugs- und Motivationsbehandlung für Substanzabhängige an. Behandelt werden vorwiegend Patienten, die von Alkohol, Medikamenten und/oder illegalen Suchtstoffen abhängig sind. 1.1.3 Psychiatrische Tagesklinik Die Tagesklinik hat 14 Behandlungsplätze im teilstationären Bereich. Das heißt, die Patienten gehen am Abend und am Wochenende nach Hause. Das Team in der Tagesklinik besteht setzte sich zusammen aus zwei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, zwei Ärztinnen, einer Psychotherapeutin, einer Sozialarbeiterinnen, sowie Fachtherapeuten. Hauptsächlich werden Patienten behandelt, die Krankheitsbilder wie Depressionen, Schizophrenien, bipolare Störungen, Zwangsstörungen,
Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen aufweisen. Es ist jedoch wichtig, dass Patienten, die ein selbst- oder fremdgefährdendes Verhalten aufweisen, ausgeschlossen werden. Der Therapieschwerpunkt liegt auf gruppenbezogenen und alltäglichen Aktivitäten, um die sozialen Kontakte zu stärken und einen strukturierten Tagesablauf zu trainieren. 1.1.4 Psychoonkologie Die psychoonkologische Beratung bietet den Betroffenen und auch ihren Angehörigen die Möglichkeit, Hilfe im Umgang mit ihrer Tumorerkrankung zu erfahren. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Patienten ihre Krebserkrankung bewältigen können, aber auch die veränderte Lebenssituation akzeptieren können. 1.1.5 Psychiatrische Institutsambulanz Eine Behandlung in der PIA ist für vor allem für solche Patienten sinnvoll, die durch häufige stationäre Aufenthalte eine starke Beziehung zum Krankhaus aufgebaut haben. Da die PIA auch mit anderen Ärzten und Psychosozialen Diensten kooperiert, ist eine medizinische und psychosoziale Behandlung möglich. 2. Darstellung des Tätigkeits-/Aufgabenfeldes Im Rahmen meines Praktikums war ich die meiste Zeit in der psychiatrischen Tagesklinik tätig. Hier habe ich an den verschiedenen Teambesprechungen und Behandlungsangeboten teilgenommen und somit sehr viel über die unterschiedlichen Therapieformen und -möglichkeiten erfahren. Im Detail handelte es sich um Gesprächsgruppen, Musiktherapie, soziales Kompetenztraining, Genussgruppe, Tanztherapie, Projektgruppe und Entspannungstherapien. Auch am Problemlösetraining habe ich teilgenommen, wobei die Patienten versuchen sollen, Alltagsprobleme zu bewältigen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Weitere Therapiemöglichkeiten sind die Ergo- und die Kunsttherapie. Sie unterscheiden sich darin, dass der nonverbale Ausdruck von positiven sowie von negativen Gefühlen im Vordergrund steht und das aktive Handeln und die Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialen wichtig ist. Die Patienten sind dabei sehr konzentriert, sie sind kreativ und strahlen Ruhe aus. Viele Patienten haben mich währenddessen angesprochen, wollten sich mit mir unterhalten und austauschen. Ich hatte aber auch die Möglichkeit bei Vorgesprächen bzw. anschließenden Aufnahmegesprächen zu hospitieren und lernte hierbei die Patienten und ihre persönliche Geschichte kennen. Die wöchentlichen Fortbildungsprogramme erweiterten ebenfalls mein Wissen und waren sehr interessant. Am Ende meines Praktikums war ich noch für kurze Zeit auf einer allgemeinpsychiatrischen Station tätig. Hier beginnt jeder Tag mit der Übergabe, wobei besprochen wird, ob es Vorfälle in der Nacht bzw. am Wochenende gab. Zur Morgenvisite treffen sich Ärzte, Psychologen, das Pflegepersonal, der Patient und manchmal die Sozialpädagogin. Mit dem Patienten wird kurz über sein momentanes Wohlbefinden gesprochen. Hier durfte ich erfreulicherweise teilnehmen und somit jeden Patienten persönlich kennen lernen und in seine Krankheitsgeschichte Einblick bekommen. Da ich nur für kurze Zeit auf Station 41 war, bekam ich nur einen groben Überblick über die jeweiligen Arbeitsschwerpunkte und -methoden.
2.1 Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Das Praktikum in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik hat mir sehr gefallen. Es war sehr interessant und spannend Patienten mit den verschiedenen psychischen Krankheits- bzw. Störungsbildern kennen zu lernen, weil man sich somit ein besseres Bild von den Störungen machen kann, als wenn man es nur theoretisch lernt. Da ich das Praktikum am Ende des 3. Semesters absolviert habe, hatte ich die Vorlesung Klinische Psychologie und Psychotherapie noch nicht besucht und hatte deswegen teilweise noch nicht ausreichend Wissensgrundlagen. Trotzdem fühlte ich mich nicht fehl am Platz, weil ich schon viel über die verschiedenen Störungsbilder gehört habe und ich auch im Entwicklungsseminar im 2. Semester Entwicklungsstörungen im Kindes- und Jugendalter relativ viel darüber gelernt habe (ADHS, Depression, Zwangsstörung). Zudem konnte ich bei allen Unklarheiten meine betreuende Psychologin Frau Strölin fragen. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums Zusammenfassend hat mir das Praktikum in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Heidenheim sehr gefallen und mich darin bestärkt, nach dem Psychologiestudium die Ausbildung zur Psychotherapeutin zu beginnen. Ich wurde von Frau Strölin optimal betreut und sie stand mir bei allen Fragen und Unklarheiten zur Verfügung. Ich hatte das Glück, dass ich allgemein von einem ziemlich jungen Psychologenteam betreut wurde, und somit viele Informationen über die Therapieausbildung bekam. Da ich 3 Wochen am Stück in der Tagesklinik hospitierte, lernte ich die Patienten und ihre Krankheitsgeschichte relativ gut kennen. Sie bauten ebenfalls Vertrauen zu mir auf und stimmten zu, dass ich bei den Gesprächen bzw. Visiten mithören dürfe, was mich sehr freute. Allgemein hat mit der Umgang in der Tagesklinik sehr gefallen, weil jeder aufgenommen wurde und meistens eine angenehme Atmosphäre mit lockerem Umgang untereinander herrschte. Abschließend und zusammenfassend kann ich sagen, dass das Praktikum sehr spannend war und einen guten Einblick in die klinische Psychologie gab. Es war sehr lehrreich und interessant und ich kann es weiterempfehlen.