Die in diesem Buch enthaltenen Empfehlungen und Angaben sind vom Autor mit größter Sorgfalt zusammengestellt und geprüft worden. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann aber nicht gegeben werden. Autor und Verlag übernehmen keinerlei Haftung für Schäden und Unfälle. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 2017 Eugen Ulmer KG Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart (Hohenheim) E-Mail: info@ulmer.de Internet: www.ulmer.de Lektorat: Anna Häusler Herstellung: Thomas Eisele Umschlagentwurf: Atelier Reichert, Stuttgart Satz: Artur Piestricow, Stuttgart Druck und Bindung: Graph. Großbetriebe Friedr. Pustet, Regensburg Printed in Germany ISBN 978-3-8001-1280-7 ISBN 978-3-8001-0975-3 Lösungsheft
INHALTSVERZEICHNIS 3 Traktoren.... 4 Bauarten... 5 Grundlagen: Kräfte... 6 Achslastverteilung.... 7 Führerscheinklassen... 8 Motoren... 9 Kenngrößen des Hubkolbenmotors... 9 Grundlagen: Hebel und Drehmoment... 10 Ottomotoren... 12 Dieselmotoren... 16 Kraftstoffanlage.... 17 Kraftstofffilter... 20 Einspritzanlage.... 21 Turbolader.... 22 Luftfilter... 23 Grundlagen: Wärme.... 24 Kühlung.... 25 Motorschmierung... 26 Grundlagen: Reibung und Schmierung.... 27 Schmierölkreislauf.... 28 Schmierstoffe und Kraftstoffe... 29 Motorleistung und Drehmoment... 32 Grundlagen: Übersetzung... 37 Getriebe.... 38 Zapfwelle und Gelenkwelle... 43 Bremse.... 45 Bereifung.... 48 Grundlagen: Druck.... 50 Lenkung... 52 Fahrerkabine.... 53 Grundlagen: Hydraulik... 54 Hydraulikanlage im Schlepper... 54 Geräteanbau.... 57 Elektronik im Schlepper... 62 Grundlagen: Elektrizität... 63 Batterie... 65 Grundlagen: Stromarten.... 67 Gleich- und Drehstromgenerator... 69 Beleuchtung... 71 Exkurs Schweißen... 72 Bodenbearbeitung.... 75 Pflüge... 75 Physikalische Größen... 85 Bildquellen... 86 Grundlagen: Drehmoment... 33 Kupplung... 35
4 TRAKTOREN Benennen Sie wichtige Bauteile des Traktors. Triebwerk Kupplung Motor Batterie Fahrwerk, Lenkung Bremsen Antriebsachsen Fahrerkabine Zapfwellenantrieb Reifen
TRAKTOREN 5 Benennen Sie die verschiedenen Bauarten, ihre Einsatzbereiche sowie ihre Motorleistungen. Bauart Einsatzbereich Motorleistung Standardschlepper Universell einsetzbar Heckgeräteanbau bis 250 kw, 340 PS Geräteträger vorwiegend Pflegearbeiten Anbauräume im Heck-, Zwischenachs- und Frontbereich bis 70 kw, 95 PS Systemschlepper Heck- und Frontanbau möglich bis 150 kw, 200 PS Nennen Sie die Vorteile des Systemschleppers gegenüber dem Standardtraktor. Der Systemschlepper hat einen tiefer liegenden Schwerpunkt als der Standardschlepper. Die Zugkraftübertragung ist daher besser. Transportraum im Heckbereich und gute Sicht auf Anbaugeräte. Traktoren nehmen ihre Nutzlast nicht wie Lastkraftwagen zwischen den Achsen auf. Im Wesentlichen werden sie vor der Vorder- oder hinter der Hinterachse aufgenommen. Dieses hat extreme Achslastunterschiede zur Folge.
6 TRAKTOREN Grundlagen: Kräfte Die Abbildungen stellen Wirkungen von Kräften dar. Nennen Sie diese. Tragen Sie in die Abbildungen die Richtung der Kräfte ein. Körper verformen Bewegung erzeugen Drehrichtung ändern Zum Eintragen von Kräften in einer Zeichnung werden Pfeile verwendet, die von den Angriffspunkten in Kraftrichtung ausgehen und in der Größe genau festgelegt sind. Die Maßeinheit für die Kraft ist Newton Kräfte auf gleicher Wirkungslinie addieren sich. Tragen Sie die Kraftpfeile ein und bestimmen Sie die wirksame Gesamtkraft FG = + 1400 KN = FG = Bei Transportarbeiten wirken verschiedene Kräfte einander entgegen. Bezeichnen Sie sie, stellen Sie mit Kraftpfeilen die Kräfte dar und bestimmen Sie die Resultierende. Anhänge-Zugkraft Hangabtriebskraft FR = 200 KN FR = 900 KN Wirken Kräfte nicht in gleicher Wirkungslinie, so werden sie zerlegt. Bestimmen Sie durch Zeichnung die wirksamen Kräfte. TR 3,6 KN R =... 50 N = 1 cm 85 F =... N 1 85 F2 =... N
TRAKTOREN 7 Wie hoch ist die jeweilige Achslastverteilung? Bauart vorn im Stand hinten Achsverteilung in % vorn bei Zugarbeit hinten Standard Hinterradantrieb 30 40 60 70 20 80 Allrad kleine VR 35 45 65 55 25 30 75 65 gleich große 50 60 40 50 40 50 50 60 Systemtraktor 55 60 45 40 45 50 50 55 Geräteträger 20 30 70 80 20 80 Aus Gründen der Fahrsicherheit schreibt der Gesetzgeber für den Vorderradlastanteil einen Minimalprozentwert von 20 % vor. Vereinfacht berechnet werden können die Achslasten des hier dargestellten Traktors wie folgt: F GT = Gewichtskraft Traktor F GF = Gewichtskraft Frontballast F GG = Gewichtskraft Gerät F ZO = Zugkraft Oberanhänger F ZO = Zugkraft Unteranhänger F NVA = Normalkraft Vorderachse F NHA = Normalkraft Hinterachse 1. Schritt: Gesamtachslast (F y ) w Bei der Gesamtachslast werden die gesamt wirkenden Kräfte (Fy) berücksichtigt. Der Normalkraft von Vorderachse (F NVA ) und der Normalkraft der Hinterachse (F NHA ) stehen die Gewichtskräfte des Traktor (F GT ), des Frontballastes (FG F ) sowie des Gerätes (F GG ) entgegen. Daraus folgt: F y = FGT + F GF + F GG - F NVA FN HA
8 TRAKTOREN 2. Schritt: Hinterachslast (F NHA ) Die Hinterachslast wird nicht nur durch die einwirkenden Kräfte bestimmt sondern ebenfalls durch die Abstände zwischen Frontballast und Vorderachse (l 1 ), Vorderachse und Schwerpunkt des Traktors (l 2 ), Schwerpunkt des Traktors und Hinterachse (l3) sowie zwischen Hinterachse und Gerät (l 4 ). Vereinfacht gilt für die Berechnung: F NHA = F GF l 1 + F GT l 2 + F GG (l 4 + l 2 + l 3 ) (l 2 + l 3 ) 3. Schritt: Vorderachslast Die in Schritt 2. berechnete Hinterachslast wird nun in die umgestellte Gleichung des 1. Schrittes eingesetzt. So erhält man die Vorderachslast. F NVA = F GT + F GF + F GG F NHA Bei der Anhängung von Geräten oder Anhängern wird die Achslast zusätzlich von der dadurch verursachten Zugkraft beeinflusst. Diese wiederum ist abhängig von der Art der Anhängung. Je kürzer der Radstand (l 2 + l 3 ) und je höher die Zugkraft F Z, umso wichtiger ist die Unteranhängung für eine ausgeglichene Achslastverteilung. Auch für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge gelten die Regeln der Straßenverkehrsordnung. So ist auch hier zum Führen von Fahrzeugen eine Fahrerlaubnis notwendig. Ausnahme sind Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h
KENNGRÖSSEN DES HUBKOLBENMOTORS 9 Kenngrößen des Hubkolbenmotors: Benennen Sie die Bauteile eines Hubkolbenmotors. Motorgehäuse, Zylinder, Zylinderkopf, Kurbelgehäuse, Ölwanne, Kolben, Pleuelstange, Kurbelwelle, Nockenwelle, Zündkerze, Vergaser Was ist der Hubraum? Der Hubraum ist das Volumen (cm 3, dm 3 ), welches durch den Kolben in der Stellung zwischen dem oberen und dem unteren Totpunkt freigegeben wird. Mit Hilfe des Zylinderhubraums lässt sich der Motorhubraum berechnen: d Motorhubraum V H = 2 π s z [cm 3 ] 4 Berechnung Welchen Hubraum hat ein 6-Zylinder-Motor mit einem Zylinderdurchmesser von 108 mm und einem Hub von 120 mm? 10,8 cm 10,8 cm 3,14 12,0 cm V H = 6 4 V H = 6592 cm 3 Was sagt das Verdichtungsverhältnis aus und wie wird dieses berechnet? Das Verhältnis, mit dem der Kraftstoff und die Luft im Zylinder zusammen gepresst werden. Verdichtungsverhältnis = V h +V c V c Berechnung Wie groß ist das Verdichtungsverhältnis, bei einem Zylinderhubraum von 1050 cm 3 und einem Verdichtungsraums von 55 cm 3? 1050 cm 3 + 55 cm V 3 H = 55 cm 3 V H = 20 : 1 cm 3