Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der European University Cyprus in Nicosia Tobias Müller
Im Rahmen meines BWL Studiums an der Hochschule München habe ich mich entschlossen ein Erasmus-Auslandssemester zu machen. Das Land Zypern und die dortige Partnerhochschule, European University Cyprus (EUC), kann ich dafür absolut empfehlen. Anreise Der einzige Flughafen im griechischen Teil Zyperns befindet sich in der Stadt Larnaca, welche sich ca. 45 Minuten von Nicosia entfernt befindet. Es gibt vom Flughafen stündlich Shuttle-Busse nach Nicosia (8 Euro). Diese verkehren auch während der ganzen Nacht. Ansonsten bietet die European University Cyprus auch einen Taxi-Shuttle an, dies ist allerdings etwas teurer (ca. 45 Euro). Man bekommt hierzu aber sowieso detaillierte Informationen von der EUC bevor man anreist. Unterkunft Von der EUC werden verschiedene Möglichkeiten der Unterbringung angeboten. Es gibt vier verschiedene Studentenhäuser, man kann zwischen 1-, 2- und 3-Zimmer Apartments auswählen. Genaue Informationen über Ausstattung, Lage, Preise und Dauer des Mindestaufenthalts finden Sie in der beigefügten Accomodation-Broschüre. Diese erhält man auch automatisch per E-mail sobald feststeht dass man an der European University Cyprus studiert. Was allerdings nicht in der Broschüre drinsteht sind die Unterschiede bezüglich des alltäglichen Zusammenlebens innerhalb der vier
verschiedenen Häuser. Meine persönlichen Erfahrungen haben die Informationen von Personen die schon länger dort studieren und wohnen bestätigt: Im Serenity-House (dort habe ich gewohnt) als auch im Perfect-House herrscht ein sehr offenes Zusammenleben. In den anderen beiden Häusern (Harmonyund Wisdom-House) geht es etwas anonymer und ruhiger zu, da hier nicht ausschließlich Erasmus- oder sonstige ausländische Studenten untergebracht sind. Wer also gerne etwas mehr Ruhe und Privatsphäre hat, dem würde ich eines dieser Häuser empfehlen, ansonsten sind die beiden erstgenannten Häuser sehr angenehm da man sehr schnell in Kontakt mit den anderen Studenten kommt und wirklich immer etwas los ist (Ohrenstöpsel für die Nacht empfehlenswert!). In unserem Fall wurden die ca. 15 dort wohnenden Studenten sehr schnell zu einer großen Familie, was den ganzen Aufenthalt zu einer besonderen Erfahrung gemacht hat. Ansonsten gibt es natürlich auch die Möglichkeit sich privat eine Unterkunft zu suchen. Man kann dadurch etwas billiger wohnen als in den Universitätsunterkünften, allerdings ist dies natürlich auch mit erheblich mehr Aufwand und Eigeninitiative verbunden. In den Studentenhäuser hat man zusätzlich den Vorteil dass man sofort lauter Gleichgesinnte um sich herum hat und sich sehr schnell Kontakte ergeben. Lediglich die Tatsache, dass man sich selbst mit den Wasser- und Strombehörden auseinandersetzen muss, ist etwas unpraktisch und gewöhnungsbedürftig.
Universität Ich kann über die EUC im Grunde nur Positives berichten. Auf der organisatorischen Seite gibt es beispielsweise ein Housing- Office wo sämtlich Fragen bezüglich der eben genannten Studentenunterkünfte geklärt werden. Es gibt eine sehr nette Erasmus-Beauftragte an die man sich jederzeit wenden kann. Insgesamt traten für mich und meine Kollegen keine organisatorischen oder sonstigen Probleme auf. Das Freizeit- und Unterhaltungsangebot ist sehr reichhaltig, es gibt das Erasmus-Office, die Student s Union und ESA (Erasmus Student Association). Diese Vereine bieten sehr viele verschiedene Aktionen an: klassische sportliche Angebote, Arbeitsgruppen, kulturelle Wochenend- und Wandertrips oder pure Party-Ausflüge, jeweils mit allem drum und dran (Bus, Unterkunft, Verpflegung, Tickets usw). Wir waren nahezu jedes Wochenende irgendwo unterwegs, dadurch lernt man die Insel, die verschiedenen Städte und Sehenswürdigkeiten sehr leicht kennen. Das einzige Problem das auftreten kann, ist dass man keine Zeit zum Studieren hat. Auch die Ausstattung der Universität hat mir sehr gefallen, es gibt eine gute Kantine, in der Cafeteria findet man einen Kicker, Billardtische und Playstation. Es gibt ein Fitness-Studio, das alle Studenten kostenlos benützen können. Drahtlose Internetverbindung hat man unkompliziert in der ganzen Universität. Die Bibliothek ist ein sehr guter Ort zum Lernen, man findet hier sämtliche Lehrbücher, und im dortigen Copy- Center kann man sich sämtliche Skripte ausdrucken lassen.
Diese kosten allerdings 9 Euro, sind aber sehr zu empfehlen, diese Investition lohnt sich. Zum Unterricht bzw. den Vorlesungen kann ich mich auch nur positiv äußern. Mit den Professorinnen und Professoren hatte ich durchwegs gute Verhältnisse, sie zeigen sich sehr interessiert an den ausländischen Studenten. Auch wenn man nicht perfekt Englisch spricht gibt es keine großen Probleme alles zu verstehen, da die zypriotischen Studenten auch nicht alle perfekt Englisch können. Auf die Prüfungen wird man gut vorbereitet da es schon zur Hälfte des Semesters sogenannte Mid-term exams gibt, dadurch erhält man einen guten Eindruck wie die Prüfungen aussehen und ablaufen. Insgesamt eine wirkliche angenehme Universität an der man sich sehr leicht wohlfühlt. Sonstiges Ich hatte mich vor meinem Aufenthalt nicht wirklich mit Zypern auseinandergesetzt, sodass ich etwas überrascht über die Lebensmittelpreise war. Nahrung ist insgesamt doch teurer als bei uns in Deutschland. Allgemein herrscht ein hoher Lebensstandard. Ansonsten ist es sehr empfehlenswert sich die Zeit zu nehmen und mit einem Mietwagen auch den türkischen Teil Zyperns zu erkunden. Hier erwarten einen sehr schöne einsame Strände, v.a. im Nord-Osten (Golden Beach) und billigere Preise. Ich erachte es als sinnvoll seinen Rückflug nicht unbedingt direkt ans Ende des Semesters zu legen, da die Lust noch ein paar Tage länger zu bleiben doch sehr groß werden kann...
Es ist ein wunderbares Land und Klima um dort ein Auslandsemester zu machen!