Schuldnerhilfe Bielefeld e. V. Kath. Verein für soziale Dienste e. V. Jahresbericht der Schuldnerberatungsstellen.

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Transkript:

Schuldnerhilfe Bielefeld e. V. Kath. Verein für soziale Dienste e. V. -- Jahresbericht 2015 der Schuldnerberatungsstellen in Bielefeld

Inhaltsverzeichnis 1 1. Einleitung 2 2. Das Wichtigste in Kürze 3 3. Fallzahlen 4 3.1 Neufälle 5 3.2 Altersstruktur 5 3.3 Art der Beschäftigung 6 3.4 Transferleistungen 6 3.5 Gesamtverschuldung 7 3.6 Verschuldungsursache 7 3.7 Überschuldungsursache 8 4. Abgeschlossene Fälle 9 4.1 Schuldnerberatung 9 4.2 Insolvenzberatung 10 Impressum 1

1. Einleitung/Vorwort Nach wie vor ist die Überschuldungsquote in Deutschland sehr hoch, auch wenn für die Stadt Bielefeld im Jahr 2015 ein positiver Trend zu verzeichnen ist: Laut Creditreform sank die Schuldnerquote in Bielefeld von 11,42 (2014) auf 10,49 Prozent. Nach den Auswertungen der Creditreform Bielefeld bedeutet dies dennoch, dass 29.856 Personen als überschuldet gelten. Überschuldung wird in aktuellen wissenschaftlichen Studien als ein soziales Problem in Verbindung mit Armut verstanden. Diese sehr belastende, prekäre Lebenslage findet sich auch bei der überwiegenden Anzahl der Ratsuchenden in der Schuldnerberatung in Bielefeld. Soziale Schuldnerberatung, die neben den wirtschaftlichen Aspekten der Armut auch die Auswirkungen auf die Betroffenen in ihren Lebensbezügen erfasst, ist daher mit den vielfältigen Belastungen wie wirtschaftlichen Einbußen, sozialer Ausgrenzung, Verlust von sozialen und familiären Bezügen und damit auch möglichen Formen sozialer Unterstützung und gesundheitlichen Problemen der Ratsuchenden konfrontiert. Geringe Motivation, Resignation und Antriebslosigkeit seitens der Ratsuchenden verdeutlichen, dass Schuldnerberatung ein professionelles ganzheitliches Unterstützungsangebot notwendig macht, um wirksam zu sein. Neben fachspezifischem Wissen sind so Kompetenzen in der Gesprächsführung gefragt, da die Beziehung zwischen ratsuchender und beratender Person essenziellen Einfluss auf den Verlauf der Beratung hat. Wichtige Rahmenbedingungen hierfür sind die Prinzipien der Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit, Verschwiegenheit, Vertraulichkeit, Nachvollziehbarkeit, Ganzheitlichkeit, Hilfe zur Selbsthilfe, fachliche Unabhängigkeit und Ergebnisoffenheit. Vor diesem Hintergrund wurden im Jahr 2015 insgesamt 4819 Personen von den vier Schuldnerberatungsstellen in Bielefeld in kritischen, teils existentiell bedrohlichen Situationen beraten. In 2015 wurden 244 P-Konto-Bescheinigungen erstellt. Ratsuchende benötigen die Bescheinigungen bei Unterhaltsverpflichtungen zur Erhöhung des Pfändungsfreibetrages und zur Freigabe von einmaligen Sozialleistungen. Termine hierfür werden innerhalb weniger Tage ermöglicht. Ausblick auf 2016 Die Vergabe von Beratungsgutscheinen für SGB II-Bezieher, die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle benötigen, wird ausgeweitet. Ab Frühjahr/Mitte 2016 können alle überschuldeten Leistungsbeziehenden einen Gutschein für Schuldnerberatung im Jobcenter bekommen und müssen eine Eingliederungsvereinbarung unterzeichnen. Die Beratungsscheine können beim SKM, dem Diakonieverband Brackwede oder der Schuldnerhilfe eingelöst werden. Die Beratungsleistungen werden über die Beratungsscheine einzelfallbezogen mit der Stadt Bielefeld abgerechnet. Ziel ist es, Vermittlungshemmnisse abzubauen und den Leistungsberechtigten ein zeitnahes persönliches Beratungsgespräch anbieten zu können. Die Finanzierung der Projektstelle Schuldnerberatung für Glücksspielende und im Quartier Sieker wird um ein Jahr verlängert. Grundlage dieser Verlängerung war, dass die aus den Mitteln der Vergnügungssteuer finanzierten Projektstellen die Wirksamkeit ihrer Arbeit in der Sitzung des SGA im August 2015 vorstellten. Auf Grund der besseren Lesbarkeit haben wir uns für die männliche Endung entschieden. 2

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE: Im Jahr 2015 wurden insgesamt 4.819 Personen beraten (2014: 5.343). Neufälle: Gesamtzahl: 2015 stieg die Zahl der aktenkundigen Neufälle auf 566 (2014: 545). Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund lag 2015 bei 50% (2014: 45%). Aktueller Familienstand: 37% (2014: 34%) der Neufälle waren ledig bzw. alleinstehend. Verheiratete Personen waren zu 22% (2014: 26%) vertreten. Die Anteile der geschiedenen (21%), getrennt lebenden (7%), in eheähnlichen Gemeinschaften lebenden (9%) und verwitweten (3%) Ratsuchenden blieb nahezu unverändert gegenüber den Vorjahren. Gleichbleibend ist auch die Quote der von den Auswirkungen der Überschuldung betroffenen Kinder und Jugendlichen. 51% aller Ratsuchenden hatten Kinder. Alter: Die Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahre war mit 27% (2014: 31%) auch im Jahr 2015 am häufigsten vertreten. Mittlerweile wächst die Gruppe der über 50jährigen stetig und ist jetzt schon mit 25% der Neufälle betroffen (2014: 21%). Arbeitslosigkeit: Der Anteil der Ratsuchenden ohne Beschäftigung nahm 2015 wieder um 5% zu und lag bei 49%, gefolgt von 28% sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Hier waren es 3% weniger sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse als im Vorjahr. An dritter Stelle befinden sich mit einem Anteil von 8% erneut die Rentner. Transferleistungsempfänger: Insgesamt bezogen 2015 54% (2014: 55%) der Ratsuchenden Transferleistungen. Von den Leistungsempfängern verzeichneten die SGB II-Empfänger eine Quote von 84%. Gegenüber 2014 demnach eine Zunahme von 5%. Schuldenhöhe: Die Gesamtschuldensumme lag bei 13.933.693,00 und verringerte sich damit zum Vorjahr um 15% (2014: 16.356.368,00 ). Die Durchschnittssumme pro Neufall betrug 24.618,00 (2014: 30.012,00 ). Gläubigeranzahl: Im Jahr 2015 wurden insgesamt 4.678 Gläubiger (2014: 3.911) gezählt. Im Durchschnitt hatte jeder Schuldner 8 Gläubiger. Ver- und Überschuldungsursachen: Konsum war auch 2015 mit 33% (2014: 37%) die häufigste Verschuldungsursache. Annähernd gleich viele Menschen verschuldeten sich auf Grund prekärer Einkommensverhältnisse, nämlich 30% (2014: 25%) der Ratsuchenden Als Überschuldungsursache stand zum ersten Mal die Einkommensarmut mit 28% (2014: 20%) an erster Stelle, dann erst gefolgt von der Arbeitslosigkeit mit 21% (2014: 22%). Es folgten Krankheit mit 13% und Trennung mit 8,5%. Abgeschlossene Fälle: Im Jahr 2015 konnten 729 Fälle (2014: 519) abgeschlossen werden. Entschuldung: Die Entschuldungsquote lag bei 22% (2014: 21%). Eine Entschuldungsperspektive konnte erfreulicherweise in 64% der Fälle entwickelt werden (2014: 56%). Insolvenz: Abgeschlossen durch Inso: 317 Fälle (2014: 312 Fälle) konnten 2015 abgeschlossen werden. Es wurden 254 Bescheinigungen (2014: 270) über das Scheitern des außergerichtlichen Einigungsversuches ausgestellt. Ein außergerichtlicher Einigungsversuch gelang bei 37 (2014: 25) abgeschlossenen Inso-Fällen. Die Abbruch-Quote lag bei 8,2% (2014: 5,5%). 3

3. Fallzahlen Seit 19 Jahren erstellen die Bielefelder Schuldnerberatungsstellen der verschiedenen Träger eine gemeinsame Statistik. Die ausführliche statistische Auswertung bezieht sich auf: Neufälle abgeschlossene Fälle Der Stellenanteil der Schuldnerberatungsstellen verringerte sich 2015 von 6,96 auf insgesamt 6,76 Stellen. Auf die Stadt Bielefeld entfielen 1,0 Stellen, auf den SKM Kath. Verein für soziale Dienste 2,29 Stellen, auf die Schuldnerhilfe 2,85 Stellen und auf die Diakonie unverändert 0,62 Stellen. Insgesamt lagen folgende Gesamtberatungszahlen vor: Stellenanteile 6,76 Fallzahlen insgesamt 4819 Aktenkundige Fälle SB 1423 davon SB- Neufälle aus 2015 566 Aktenkundige Fälle InsO Beratung 566 davon InsO- Neufälle aus 2015 306 telefonische Kurzberatung 1800 einmalige persönliche Beratung 820 Kollegenberatung 210 P- Konto- Bescheinigung 244 Präventionsveranstaltung 8 InsO Infoabend 12 Onlineberatung 207 Fallzahlenvergleich 2009 2015 4

3.1 Neufälle In den Beratungsstellen wurden 2015 insgesamt 566 neue aktenkundige Schuldnerberatungsfälle registriert. 3.2 Altersstruktur Der größte Anteil der Ratsuchenden (74%) befand sich in der Altersgruppe zwischen 18 und 50 Jahren. Es ist eine Tendenz zu erkennen, dass die Gruppe der über 50jährigen stetig steigt (+4 %) im Vergleich zum Vorjahr. 25% der Neufälle waren dieser Altersgruppe zuzuordnen. 5

3.3 Art der Beschäftigung Trotz steigenden Wirtschaftswachstums 2015 nahm der Anteil der Ratsuchenden ohne Beschäftigung wieder um 5% zu und lag bei 49%. Der Bereich der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verringerte sich um 3% auf 28%. An dritter Stelle befanden sich erneut die Rentner mit einem Anteil von 8%. Der Bereich der Beamten war erstmalig mit 4% vertreten. Diese Beschäftigungsgruppe war in der Vergangenheit nur vereinzelt zu finden. 3.4 Transferleistungen Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden (54%) bezogen Transferleistungen, ein Rückgang um 1%. Dagegen ist der Anteil der Arbeitslosengeld II-Empfänger (SGB II) um 5% gestiegen. 6

3.5 Gesamtverschuldung: Die Gesamtverschuldung aller Neufälle verringerte sich zum Vorjahr um 15% auf 13.933.693,00. Die Durchschnittsverschuldung pro Schuldner betrug 24.618,00. Der Schwerpunkt der Verschuldung lag mit 50% im Bereich unter 10.000,00. Durchschnittliche Gläubigeranzahl pro Klient: 8 Gläubiger 3.6 Verschuldungsursache: Der Konsum und die prekären Einkommensverhältnisse waren die Hauptgründe der Verschuldung. An dritter Position lag die Ursache der Verschuldung in der Selbständigkeit. Sucht, Hausbau und Straffälligkeit hatten einen untergeordneten Stellenwert. 7

3.7 Überschuldungsursache: Die Einkommensarmut mit 28% war erstmalig die Hauptursache der Überschuldung gefolgt von der Arbeitslosigkeit mit 21 %. Krankheitsbedingt waren 13% der Ratsuchenden überschuldet. Die Bereiche Trennung und gescheiterte Selbständigkeit traten 2015 in den Hintergrund der Überschuldungsursache. 8

4. Abgeschlossene Fälle 4.1 Schuldnerberatung Im Jahr 2015 konnten 729 Fälle abgeschlossen werden. Entschuldung: Bei 22% der abgeschlossenen Fälle konnte eine Entschuldung durchgeführt werden. Eine Entschuldungsperspektive konnte bei 64% der beendeten Fälle entwickelt werden. 9

4. 2 Insolvenzberatung Im Jahr 2015 wurden insgesamt 317 Fälle im Rahmen des Insolvenzverfahrens abgeschlossen. Die Beratungsstellen stellten insgesamt 254 Bescheinigungen über das Scheitern des außergerichtlichen Einigungsversuches aus und ermöglichten dadurch die Beantragung der Eröffnung des Verbraucherinsolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht. Der gelungene außergerichtliche Einigungsversuch erhöhte sich um 4% auf 12%. Die Reform des Insolvenzrechts zeigt damit ihre Wirkung. 10

Impressum: DiakonieVerband Brackwede Kirchweg 10 33647 Bielefeld Tel. 0521/94239-113 Schuldnerhilfe Bielefeld e.v. Marktstr. 2-4 33602 Bielefeld Tel. 0521/329265-60 Stadt Bielefeld Amt für soziale Leistungen - Sozialamt Schuldnerberatung Niederwall 23 33602 Bielefeld Tel. 0521/51-3926 SKM-Bielefeld e. V. Kavalleriestr. 26 33602 Bielefeld Tel. 0521/55776-124 Bielefeld, im April 2016 11