Kosten- und Erlösrechnung Credit Point Klausur SS 2008

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Transkript:

RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT Prof. Dr. H. Dirrigl Lehrstuhl für Controlling Kosten- und Erlösrechnung Credit Point Klausur SS 2008 Hinweise: - Prüfen Sie zunächst die Klausur auf Vollständigkeit (3 Seiten + Deckblatt). - Die maximale Punktzahl beträgt 90 Punkte, die Bearbeitungszeit 90 Minuten. - Als Hilfsmittel sind nicht programmierbare Taschenrechner zugelassen. - Benutzen Sie nur das Ihnen zur Verfügung gestellte Papier zur Bearbeitung. Nutzen Sie dabei von Anfang an sowohl die Vor- als auch die Rückseite der Bearbeitungsblätter. - Achten Sie auf eine leserliche Schrift (Voraussetzung für eine Bewertung) und einen ausreichenden Korrekturrand. - Unterschreiben Sie bitte die Klausur am Ende Ihrer Arbeit.

Aufgabe 1 max. erreichbare Punktzahl: 45 Bei der in Wuppertal ansässigen RÜCKWERK AG wird die Markteinführung der neuen Küchenmaschine ThermoMix2 geplant. Mithilfe des Instruments Target Costing sollen dabei bereits bei der Produktentwicklung die Anforderungen des Absatzmarktes berücksichtigt werden. Die Küchenmaschine ThermoMix2 besteht aus den Bestandteilen Motor, Gehäuse, Werkzeuge, Schüssel und Element. Sie erfüllt zum einen die Standardfunktionen eines Mixers Kneten, Rühren, Raspeln, Mahlen und Schneiden. Zum anderen zeichnet sich die ThermoMix2 durch eine Reihe von Funktionen, insbesondere dem Garen und Kochen aus. Aus Marktstudien ist bekannt, dass neben diesen primären Funktionen die Konsumenten ihre Kaufentscheidung und Zahlungsbereitschaft weiterhin vom Design, dem Energieverbrauch und der Reinigung der Maschine abhängig machen. Die Beiträge der Produktkomponenten zur Funktionserfüllung zeigt die folgende Tabelle: Motor Gehäuse Werkzeuge Schüssel Element Mixer-Funktionen 40% - 50% 10% - Design - 60% 10% 20% 10% Funktionen - 10% 10% 20% 60% Energieverbrauch 40% - 10% - 50% Reinigung - 20% 30% 40% 10% Eine Kundenbefragung der Marktforschungsabteilung ergab folgende Gewichtung der einzelnen Produktfunktionen: Anteil am Kundennutzen Mixer-Funktionen 25% Design 15% Funktionen 40% Energieverbrauch 10% Reinigung 10% Die Kostenanteile der Komponenten an den Gesamtkosten betragen: Komponente Motor Gehäuse Werkzeuge Schüssel Element Kostenanteil in % 25% 10% 20% 5% 40% 15 P. a) Ermitteln Sie die Zielkostenindizes und visualisieren Sie die berechneten Werte in einem Ihnen geeignet erscheinenden Zielkostenkontrolldiagramm. Interpretieren Sie die Ergebnisse. b) Im kommenden Geschäftsjahr ist neben der Weiterführung des bewährten Küchengerätes Öko-Mix die Markteinführung der ThermoMix2 geplant. Für die Kalkulation stehen die folgenden produktbezogenen Informationen zur Verfügung: Produktvarianten Öko-Mix ThermoMix2 Absatzmenge 14.000 6.000 Materialeinzelkosten je Stück in 60 110 Fertigungseinzelkosten je Stück in 80 130 Absatzpreis je Stück in 249 499 Für die Herstellung der beiden Produktvarianten fallen in den Kostenstellen Material und Fertigung folgende Kosten an: Kostenstelle variable Gemeinkosten ( ) fixe Gemeinkosten ( ) Material 110.000 160.000 Fertigung 380.000 440.000 Die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten betragen 750.000. Die Unternehmensleitung erwartet von der Anwendung einer Prozesskostenrechnung aussagefähige Informationen für die Produkt- und Programmpolitik. Eine Prozessanalyse in den beiden Kostenstellen Material und Fertigung liefert folgende Ergebnisse:

Kostenstelle Prozess Produktionsvolumenabhängige Variantenzahlabhängige Material Beschaffung 1.000 60% 40% Fertigung Maschinenjustierung 500 80% 20% 19 P. b1) Berechnen Sie auf der Basis einer strategischen Variantenkalkulation die Selbstkosten pro Stück sowie den Erfolgsbeitrag für die Varianten Öko-Mix und ThermoMix2. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten sollen auf der Basis der Herstellkosten verrechnet werden. 6 P. b2) Erläutern Sie, aufgrund welcher Effekte die Prozesskostenrechnung im Vergleich zur Zuschlagskalkulation verbesserte Kosteninformationen bereitstellen kann. 5 P. c) Die Prozesskostenrechnung und das Target Costing werden in der Literatur als Instrumente der strategische Kostenrechnung bzw. des Kostenmanagements bezeichnet. Erläutern Sie unter Bezugnahme auf Ihre Ergebnisse, inwiefern eine solche Charakterisierung gerechtfertigt ist.

Aufgabe 2 max. erreichbare Punktzahl: 45 Der Sportartikelhersteller RUDIDAS AG hat anlässlich der Fußball-EM im Jahr 2008 sein Produktsortiment um den neuen Fußball DOPPLEPASS erweitert. Einschließlich der beiden anderen hergestellten Produktvarianten wurde für das Geschäftsjahr 2008 insgesamt mit folgenden Herstellungsmengen gerechnet: Produkt Plan-Menge (Stück) Fertigungszeit (Minuten je Stück) Plan-Kostensatz ( je Fertigungsstunde) TEAMGEIST 196.500 6 9,00 TOREO 131.000 3 6,60 DOPPELPASS 327.500 9 12,00 Am Ende der Abrechnungsperiode wurde festgestellt, dass die geplante Absatzmenge sogar übertroffen wurde und insgesamt 750.000 Fußbälle hergestellt wurden. Allerdings waren aufgrund der höheren Auslastung der Produktionsmaschinen auch höhere Kostensätze je Fertigungsstunde zu verzeichnen. Für das tatsächliche Produktionsprogramm des Jahres 2008 konnten folgende Daten ermittelt werden: Produkt Ist-Mengeanteil Fertigungszeit (Minuten je Stück) Ist-Kostensatz ( je Fertigungsstunde) TEAMGEIST 10% 6 10,20 TOREO 30% 2,5 7,80 DOPPELPASS 60% 7 13,20 6 P. a) Ermitteln Sie die Plan- und Ist-Kosten für das Geschäftsjahr 2008 sowie die Gesamtabweichung der Fertigungskostenstelle.

Am Ende des Geschäftsjahres 2008 soll ausschließlich für das neu eingeführte Produkt DOPPELPASS eine detaillierte Analyse der im Geschäftsjahr 2008 aufgetretenen Fertigungskostenabweichung vorgenommen werden. 11 P. b1) Spalten Sie die Fertigungskostenabweichung des Produkts DOPPELPASS so auf die drei Kostenbestimmungsfaktoren Produktionsmenge, Fertigungszeit und Kostensatz auf, dass die primären Abweichungen und die Abweichungen höheren Grades separat ausgewiesen werden. 11 P. b2) Erläutern Sie, wie der Unterschied zwischen der Gesamtabweichung und der Summe der Abweichungen bei einer alternativen Abweichungsanalyse auf Ist-Basis zustande kommt, wobei Sie Ihre Erläuterung anhand der Zahlen des Produkts DOPPELPASS illustrieren. 7 P. b3) Erläutern Sie anknüpfend an Ihre Ergebnisse aus diesem Aufgabenteil, welche Methodik der Abweichungsanalyse Ihrer Meinung nach die aussagekräftigsten Ergebnisse liefert. Welche Rolle spielt allgemein die Reihenfolge der Abspaltung der Kostenbestimmungsfaktoren im Rahmen einer kumulativen Abweichungsanalyse auf Ist-Basis. Bei einer weitergehenden Analyse der Abweichungsursachen des neuen Produkts, soll zusätzlich berücksichtigt werden, dass sich der prozentuale Anteil des DOPPELPASS am gesamten Produktionsvolumen gegenüber der Planungssituation verändert hat. 10 P. c) Bestimmen Sie ausschließlich für das Produkt DOPPELPASS die Mischungsabweichung auf Basis der Mengenanteile sowie auf Basis der durchschnittlichen Fertigungskosten pro Stück.