Transparenz. Made in Germany. Der Nachhaltigkeitsbericht 2014.

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Mit konsolidierter Umwelterklärung 2014. Mohshärte (Härteskala für Diamanten und andere Mineralien) Erfinder: Carl Friedrich Christian Mohs Deutschland, 1812 Transparenz. Made in Germany. Der Nachhaltigkeitsbericht 2014. Landesbank Baden-Württemberg

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2014 Verantwortungsvoll wachsen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind unverändert schwierig. In diesem ambitionierten Umfeld können wir mit der Entwicklung unserer Bank zufrieden sein. Wir sind heute eine reine Kundenbank und unser Geschäftsmodell trägt. Nachhaltigkeit ist dabei für uns eine notwendige Bedingung für Zukunftsfähigkeit und integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und Geschäftspolitik.

2014 Nachhaltigkeitsbericht mit konsolidierter Umwelterklärung 2014. Über diesen Bericht 4 Strategie und Management 5 Vorwort Hans-Jörg Vetter 6 Das Unternehmen 9 Nachhaltigkeitsstrategie und -management 11 Stakeholderkommunikation 34 Nachhaltigkeitsratings, Auszeichnungen und Mitgliedschaften 38 Verbindliche Standards 43 Verantwortung und Engagement 53 Kunden 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 69 Gesellschaft 91 Umwelt 97 Index nach GRI G3 inklusive Financial Services Sector Supplement 118 Prüfungsvermerk 122 Ansprechpartner/Impressum 125 Die im Bericht mit diesem Symbol gekennzeichneten Kapitel bzw. Unter kapitel bilden die aktualisierte Umwelterklärung 2014 der LBBW. Das Unternehmen 9 Nachhaltigkeitspolitik 11 Nachhaltigkeitsziele und operative Leitplanken 13 Handlungsfelder Nachhaltigkeit 21 Nachhaltigkeitsprogramm 26 Stakeholderkommunikation 34 Nachhaltigkeitsratings, Auszeichnungen und Mitgliedschaften 38 Gültigkeitsbereich und EMAS-Zertifizierung 43 Lieferantenmanagement 44 Nachhaltige Produkte, nachhaltiges Handeln 56 LBBW-Verbesserungsprozess 88 Umwelt 97

ÜBER DIESEN BERICHT Über diesen Bericht. Berichtszeitraum Der LBBW-Nachhaltigkeitsbericht 2014 bezieht sich auf den Zeitraum 1. September 2013 bis 31. August 2014. Die Zeitreihen für die Umweltdaten sind in der Regel für die Kalenderjahre 2009 bis 2013 dargestellt. Der letzte Nachhaltigkeitsbericht der LBBW ist am 25. Oktober 2013 erschienen. Er soll auch künftig in einem jährlichen Zyklus publiziert werden. Berichtsinhalt Der vorliegende Bericht orientiert sich thematisch an den G3-Leitlinien inklusive der Sector Supplements der Global Reporting Initiative (GRI). Bei GRI-basierten Berichten sollen Berichtersteller die Ebene benennen, auf der sie den GRI-Berichtsrahmen angewendet haben. Dabei stellt C den niedrigsten, A den höchsten Level dar. Nach unserer Selbsteinstufung erfüllen wir mit nachfolgender Darstellung die GRI- Anwendungsebene B+. Umfang der Berichterstattung Unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem gilt für die LBBW (Bank) (inklusive BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank und Sachsen Bank) sowie die 100-prozentigen Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH, LBBW Immobilien Management GmbH (inklusive der integrierten BW Immobilien GmbH) sowie LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbh. Der Nachhaltigkeitsbericht deckt daher diesen Teil des LBBW-Konzerns ab. Redaktionelle Anmerkungen Alle Angaben im Bericht wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Die genannten Informationen und Daten sind nach unserer Kenntnis korrekt. Eine Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben kann dennoch nicht übernommen werden. Den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die an der Erstellung des Berichts mitgewirkt haben, danken wir für ihre Unterstützung. 4

Strategie und Management. Konsequent managen. Als Landesbank tragen wir Verantwortung für die Zukunft unserer Region. Wir wollen unseren Beitrag für die wirtschaftliche Stabilität von Unternehmen und Wirtschaft leisten und gleichzeitig aktiv zum Wohl von Gesellschaft und Umwelt beitragen. Unsere Nachhaltigkeitsziele leiten uns auf diesem Weg. An deren konsequenter Umsetzung wollen wir uns messen lassen.

STRATEGIE UND MANAGEMENT Konkrete Leitlinien bieten für jeden einzelnen LBBW-Mitarbeiter eine verbindliche Orientierung für verantwortungsbewusstes, nachhaltiges Handeln. HANS-JÖRG VETTER Hans-Jörg Vetter, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg. 6

STRATEGIE UND MANAGEMENT Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, sehr geehrte Geschäftspartner des LBBW-Konzerns, liebe Leserinnen und Leser, die Rahmenbedingungen für die Bankbranche sind unverändert schwierig. So leben wir absehbar in einer Welt niedriger Zinsen. Denn angesichts schwacher wirtschaftlicher Dynamik im Euroraum hat die EZB bislang an ihrer expansiven Geldpolitik festgehalten. Abgesehen davon wird das regulatorische Netz immer engmaschiger: Im April dieses Jahres wurden europaweit einheitliche Regelungen zur Sanierung und Abwicklung von Banken verabschiedet und im November 2014 wird die EZB die direkte Aufsicht auch über unser Kreditinstitut übernehmen. In diesem ambitionierten Umfeld können wir mit der Entwicklung unserer Bank zufrieden sein; unser Geschäftsmodell trägt. Die Hausaufgaben sind gemacht und die großen Anstrengungen der letzten Jahre haben sich gelohnt. Denn dank stabiler Profitabilität, deutlich verbesserter Risikoposition und guter Kapitalausstattung werden wir auch seitens der Ratingagenturen wieder positiver eingeschätzt. Wir sind auf einem guten Weg und werden diesen auch konsequent weiterbeschreiten. Und ganz selbstverständlich legen wir die gleiche Konsequenz beim Thema Nachhaltigkeit an den Tag. Schon frühzeitig haben wir unser angestrebtes Engagement hierzu sowohl strategisch als auch in der täglichen Arbeit am und für den Kunden fest verankert. Konkrete Leitlinien für Anlage- und Kreditgeschäft, aber auch für Personalpolitik sowie den Geschäftsbetrieb insgesamt bieten für jeden einzelnen LBBW-Mitarbeiter eine verbindliche Orientierung für verantwortungsbewusstes, nachhaltiges Handeln. Und wir freuen uns, dass auf dieser Basis der Nachhaltigkeitsgedanke im Haus aktiv gelebt und umgesetzt wird. So werden Nachhaltigkeitsaspekte zum Beispiel im Einkauf bei der Lieferantenauswahl berücksichtigt oder beim Einsatz energieeffizienter Geräte in der IT. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielt Nachhaltigkeit im Kundengeschäft. Wichtig sind uns hier eine gezielte Information und die Entwicklung passgenauer Konzepte im engen Kontakt und direkten Gespräch mit unseren Kunden. Als Beispiel der letzten Monate sei hier das Pilotprojekt BW ZukunftsSparbrief genannt. Mit diesem Sparbrief können unsere Privatkunden die Finanzierung nachhaltiger Projekte in der Region Stuttgart wie auch in ganz Baden-Württemberg unterstützen. Hierzu zählen etwa Investitionen in energieeffizientes Bauen und Sanieren, Umwelttechnologie, ressourcenschonende Mobilität etc. Im Marktbereich Stuttgart ist das Projekt sehr gut angelaufen. Das ist ein großer Erfolg und zeigt, dass wir die Zeichen der Zeit richtig erkannt haben. Selbstverständlich bieten wir auch für unsere anderen Kundensegmente eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen an, die Nachhaltigkeitskriterien standhalten. Gerne informieren Sie sich auf den nachfolgenden Seiten hierzu. Nicht nur hinsichtlich unserer Risiko- und Ertragssituation finden wir Anerkennung bei Ratingagenturen. Auch die auf Nachhaltigkeitsaspekte spezialisierten Agenturen haben unser Haus mit guten Ratings ver- 7

STRATEGIE UND MANAGEMENT sehen. Über die aktuelle Beurteilung der Münchner oekom research AG bspw. haben wir uns sehr gefreut: Stand Mai 2014 belegen wir in der Branche Financials/ Public & Regional Banks Platz 1 von 76 untersuchten Banken auf internationaler Ebene. Für uns ist das ein Ansporn, die eingeschlagene Richtung unverändert beizubehalten. Im nächsten Jahr wollen wir das Thema Nachhaltigkeit noch näher an unsere Kunden heranbringen. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre; vielen Dank bereits jetzt für Ihre Fragen und Anregungen unter nachhaltigkeit@lbbw.de. Ihr HANS-JÖRG VETTER Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg 8

STRATEGIE UND MANAGEMENT Das Unternehmen. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist eine Universal- und Geschäftsbank, die das Leistungsspektrum eines großen Kreditinstituts mit regionaler Nähe verbindet. Mit einer Bilanzsumme von 292 Milliarden Euro und rund 11.300 Beschäftigten (Stand: 30. Juni 2014) ist die LBBW eine der größten Banken Deutschlands, in ihrem Kernmarkt Baden-Württemberg die mit Abstand bedeutendste. Bundes weit bietet die LBBW in rund 200 Filialen und Stützpunkten alle Geschäftsarten einer modernen Universalbank. In ihren Kernregionen Baden-Württemberg, Rheinland- Pfalz und Sachsen sowie den daran angrenzenden Wirtschaftsräumen tritt die LBBW jeweils unter eigenen Marken auf: Im Kernmarkt Baden-Württemberg betreibt die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) das Privatund Unternehmenskundengeschäft. Innerhalb der Landeshauptstadt Stuttgart übernimmt die BW-Bank die Funktion einer Stadtsparkasse. In der Sachsen Bank bündelt die LBBW ihr mittelständisches Unternehmenskunden- und das Privatkundengeschäft in Sachsen und angrenzenden Regionen. Der Fokus der Rheinland-Pfalz Bank liegt auf dem Mittelstandsgeschäft in Rheinland-Pfalz und angrenzenden Regionen. Das Geschäft mit überregional bzw. international agierenden Großkunden, die gewerbliche Immobilienfinanzierung, das kundenorientierte Kapitalmarktgeschäft sowie die Sparkassenzentralbankfunktion für die Sparkassen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen sind bei der LBBW selbst angesiedelt. Ihre Unternehmenskunden und die Firmenkunden der Sparkassen begleitet die LBBW bei ihren internationalen Aktivitäten. Weltweit unterstützen Niederlassungen und Repräsentanzen mit Länderexpertise, Markt-Know-how und Finanzlösungen. Ergänzend unterhält die LBBW German Centres in Peking, Singapur, Mexiko-Stadt, Delhi, Gurgaon und Moskau, die deutsche Unter nehmenskunden zum Markteintritt beraten und vor Ort Büros und Netzwerke zur Verfügung stellen. Spezialisierte Tochterunternehmen, etwa in den Bereichen Leasing, Factoring, Immobilien oder Asset Management, komplettieren das hauseigene Leistungsangebot der LBBW-Gruppe. Träger der Landesbank Baden-Württemberg sind: der Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW), die Landeshauptstadt Stuttgart, die Landesbeteiligungen Baden-Württemberg GmbH, die Landeskreditbank Baden-Württemberg Förderbank (L-Bank). 9

STRATEGIE UND MANAGEMENT Ein ausführliches Unternehmensporträt finden Sie unter www.lbbw.de. Dort sind u. a. auch weitere Informationen zur Eigentümerstruktur, zur Rechtsform sowie zu unseren Aktivitäten, Geschäftsfeldern und den Ländern unserer Geschäftstätigkeit eingestellt. Aktuelle Entwicklungen. Die LBBW hat im vergangenen Jahr ihre 2009 begonnene Restrukturierung in allen wesentlichen Punkten erfolgreich abgeschlossen. Der Umbau zu einer reinen Kundenbank ist gelungen, das Nicht-Kernbankgeschäft wurde in weiten Teilen ab-, die kundenbezogenen Aktivitäten dagegen zielgerichtet ausgebaut. Die wesentlichen Kennzahlen belegen diese Entwicklung: Im Jahr 2013 erzielte die LBBW einen Vorsteuergewinn von 471 Millionen Euro, zum ersten Halbjahr 2014 lag das Vorsteuerergebnis bei 259 Millionen Euro. Die Risikoaktiva wurden auf aktuell 89,8 Milliarden Euro weiter reduziert. Das Kreditersatzgeschäft, das im Jahr 2008 noch 95 Milliarden Euro umfasst hatte, hat die Bank mittlerweile fast vollständig abgebaut: Im August 2014 nutzte die LBBW die vergleichsweise günstige Marktlage und veräußerte den Restbestand des Verbriefungsportfolios der LBBW, das durch eine Garantie der Träger abgesichert worden war. Darüber hinaus zahlte die Bank im ersten Halbjahr 2014 eine Milliarde Euro stille Einlagen an die Träger zurück. Im November 2014 geht die Aufsicht über die LBBW wie auch über 120 andere größere europäische Banken auf die Europäische Zentralbank (EZB) über. Vor diesem Hintergrund haben die Anforderungen der Bankenaufsicht im Zusammenhang mit dem Balance Sheet Assessment und dem sich daran anschließenden Stresstest die LBBW in den vergangenen Monaten erheblich beschäftigt. Mit einer harten Kernkapitalquote von 14,4 Prozent zum 30. Juni 2014 sieht sich die Landesbank Baden-Württemberg für den Stresstest bestens gerüstet. Aufgrund der anhaltend vielfältigen Regulierungsmaßnahmen und des anspruchsvollen Wettbewerbs- und Zinsumfelds bleiben die Rahmenbedingungen für die Finanzbranche herausfordernd. Trotzdem blickt die LBBW mit einiger Zuversicht in die Zukunft. Dass die EU-Kommission angesichts der umgesetzten Corporate- Governance-Strukturen auf den ursprünglich geforderten Rechtsformwechsel verzichtet hat, sieht die Bank als weitere Bestätigung ihrer seriösen Restrukturierungsleistung. Mit ihrem tiefgreifenden Wandel hat sich die Landesbank Baden-Württemberg eine gute Ausgangsposition im Wettbewerb geschaffen: als Institut mit einem klar auf das Kundengeschäft ausgerichteten Geschäftsmodell, in dessen Mittelpunkt langjährige Beziehungen, seriöse Produkte und Qualität in Service und Beratung stehen. Diese Position will die LBBW konsequent und dauerhaft festigen und ausbauen. 10

STRATEGIE UND MANAGEMENT Nachhaltigkeitsstrategie und -management. Unser nachhaltiges Engagement haben wir sowohl strategisch als auch im operativen Geschäft fest verankert. Die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns, die Klimastrategie sowie konkrete Leitlinien für das Anlage- und Kreditgeschäft, die Personalpolitik und den Geschäftsbetrieb setzen einen verbindlichen Orientierungsrahmen für ein verantwortungsbewusstes Handeln jedes Einzelnen und schaffen damit die Basis für eine konsequent nachhaltige Unternehmensführung in allen Geschäftsbereichen. LBBW-Leitbild. Als Richtschnur für das gemeinsame Handeln und Arbeiten hat die LBBW ein unternehmensweites Leitbild verabschiedet. Darin haben wir auch unser nachhaltiges Engagement festgeschrieben: Als regional verwurzeltes Unternehmen stehen wir zu unserer Verantwortung. Wir handeln umweltbewusst und setzen uns für gesellschaftliche Belange ein. Nachhaltigkeitspolitik. Die Nachhaltigkeitspolitik fasst die Leitsätze der LBBW für eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Unternehmensführung, Geschäftsbetrieb, Personal, Kommunikation sowie zum gesellschaftlichen Engagement der LBBW zusammen. Sie gibt damit den Rahmen für alle Nachhaltigkeitsaktivitäten in der LBBW vor und ist die Grundlage, um ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in das gesamte unternehmerische Handeln zu integrieren. 11

STRATEGIE UND MANAGEMENT Unternehmensführung Die Landesbank Baden-Württemberg orientiert ihr Handeln am langfristig besten Interesse der Bank, ihrer Kunden und sonstigen Stakeholder. Ziel unserer Tätigkeit ist es, konsequent zu einer tragfähigen, ökonomisch, ökologisch und sozial ausgeglichenen Entwicklung beizutragen. Wesentliche Voraussetzungen für eine an Nachhaltigkeitsgesichtspunkten orientierte Geschäftstätigkeit haben wir mit den Leitplanken Nachhaltigkeit geschaffen. Sie dienen unseren Führungskräften und Mitarbeitenden als konkreter Orientierungsrahmen für die operative Umsetzung der darin enthaltenen Nachhaltigkeitsziele der LBBW. Durch unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem wollen wir nachhaltiges Denken und Handeln bankweit, in allen Fachbereichen, Tochterunternehmen und Filialen implementieren und so die Nachhaltigkeitsbilanz der LBBW kontinuierlich weiter verbessern. Wir verstehen unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung als Teil unseres Gemeinwohlauftrags, dem wir uns als öffentlich-rechtliches Institut in starkem Maße verpflichtet fühlen. Die Einhaltung aller einschlägigen Rechtsvorschriften ist für uns ebenso selbstverständlich wie das Bekenntnis zu den von den Vereinten Nationen definierten Menschenrechten. Geschäftsbetrieb Wir sehen uns im Hinblick auf den Umgang mit Ressourcen zukünftigen Generationen verpflichtet und bemühen uns daher, unseren Verbrauch nicht nachwachsender Ressourcen fortlaufend zu minimieren. Im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren wollen wir bei unseren Einkaufs- und Beschaffungsprozessen sowohl nachhaltigen Produkten als auch nachhaltig orientierten Lieferanten und Dienstleistern den Vorzug geben. Kerngeschäft/Bankprodukte Wir wissen um die Bedeutung von Banken als Finanzierungspartnern innovativer, klimaschutzfreundlicher Technologien und Branchen. Die LBBW befürwortet daher eine aktive Ausrichtung ihres Kredit- und Anlagegeschäfts auf nachhaltige Projekte, Produkte und Kunden. Personal Wir fördern und entwickeln unsere Personalressourcen nachhaltig, um mit einem Team aus motivierten, qualifizierten und gesunden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut für kommende Herausforderungen gerüstet zu sein. Wir beziehen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBBW in die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten ein. Führungskräften kommt dabei eine entscheidende Verantwortung sowie Vorbildfunktion zu. Kommunikation Die LBBW berichtet regelmäßig über die Fortschritte ihres Nachhaltigkeitsengagements. Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden. Dies beinhaltet, dass wir unser Wissen über nachhaltige Unternehmensführung zunehmend auch teilen wollen. Damit unterstützen wir unsere Kunden darin, ihr Engagement für eine Verminderung von Umweltbelastungen und eine nachhaltige Entwicklung zu verstärken. Gesellschaftliches Engagement Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst. Als Stifter fördern wir über drei LBBW-Stiftungen Projekte und Initiativen in den Bereichen Natur/ Umwelt, Bildung sowie Kunst und Kultur. Als Spender und Sponsor unterstützt die LBBW auf vielfältige Art und Weise Projekte mit hohem gesellschaftlichem Mehrwert. 12

STRATEGIE UND MANAGEMENT Nachhaltigkeitsziele und opera tive Leitplanken. Die LBBW hat sich zur Konkretisierung ihrer Nachhaltigkeitspolitik folgende übergeordnete Ziele gesetzt: 1. Wir wollen Nachhaltigkeit sukzessive als integralen Bestandteil unserer Geschäftspolitik implementieren. Daher setzen wir uns nachdrücklich dafür ein, dass ökologische, soziale und gesellschaftliche Aspekte zukünftig verstärkt auch in Entscheidungsprozessen bei Anlagen und Investments berücksichtigt werden. 2. Wir werden nachhaltige Investments möglichst für alle Kundengruppen und in allen Anlageklassen anbieten. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Investments in allen Geschäftsfeldern auch bei unseren Eigenanlagen zu steigern. 3. Wir werden bei der Kreditberatung und der Entscheidung über Kredite Nachhaltigkeitsrisiken und Ertragspotenziale für Kunde und Bank berücksichtigen. 4. Wir streben eine aktive Ausrichtung auf Projekte, Produkte und Kunden, die eine positive Auswirkung auf die Nachhaltigkeitsbilanz der Bank haben, an. Damit fördern wir umweltfreundliche Technologien und tragen zur Reduktion der CO 2 -Emissionen bei. 5. Die LBBW ist ihren Mitarbeitenden ein verlässlicher Partner. Unser Ziel: Wir wollen in Zukunft ein noch attraktiverer Arbeitgeber sein als heute. So arbeiten wir mit Blick auf Gesundheit und Work-Life-Balance unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich an einer Verbesserung von Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen. Das hohe Aus- und Weiterbildungsniveau unseres Hauses wollen wir halten und weiter ausbauen. 6. Wir werden den Ressourcenverbrauch des Hauses weiter optimieren. Die Potenziale zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen, die vor allem beim Energie- und Papierverbrauch sowie im Dienstreiseverkehr liegen, werden wir zielgerichtet heben. 7. Für die Auswahl von Produkten und Dienstleistern im Rahmen von Materialbeschaffungen und Auftragsvergaben berücksichtigen wir einheitliche Kriterien, durch die sichergestellt wird, dass entsprechende Nachhaltigkeitsaspekte in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Die zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele vereinbarten Maßnahmen finden sich im Nachhaltigkeitsprogramm wieder (siehe Seite 26 ff). Konkreter Orientierungsrahmen für die Umsetzung der LBBW-Nachhaltigkeitsziele sind die sogenannten Leitplanken Nachhaltigkeit. Sie markieren den Korridor, innerhalb dessen die LBBW im Anlageund Kreditgeschäft, in der Personalpolitik sowie im Umgang mit Ressourcen ihre Nachhaltigkeitsziele verfolgt, und bilden damit die Basis für eine nachhaltige Entwicklung. 13

STRATEGIE UND MANAGEMENT Leitplanken Nachhaltigkeit im Anlagegeschäft Die LBBW will in ihrem Anlagegeschäft künftig noch stärker ökologische, soziale und ethische Aspekte berücksichtigen. Ziel ist es, unseren Kunden in möglichst allen Anlageklassen nachhaltige Investments anzubieten. Bei unseren Anlageentscheidungen orientieren wir uns an den Principles for Responsible Investment (www.unpri.org) der Vereinten Nationen. Unsere Leitplanken Anlagegeschäft im Wortlaut Unternehmen und Körperschaften, in die wir investieren, werden wir als aktive Aktionäre begleiten. Wir werden auf nachvollziehbare Informationen zu allen ESG-Faktoren drängen. Wenn wir einen Verstoß gegen unsere grundlegenden Wertvorstellungen feststellen, werden wir mit den betreffenden Firmen in einen intensiven Dialog treten. Was uns leitet, sollte auch der Branche als Orientierung dienen. Wir werden uns daher in der Investmentbranche für eine größere Akzeptanz und Umsetzung der PRI einsetzen. Wir werden bei unseren Anlageentscheidungen zukünftig verstärkt sog. ESG-Faktoren (ESG = Environmental, Social and Governance) berücksichtigen. Damit handeln wir im besten und langfristigen Interesse unserer Kunden und Stakeholder. Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele werden wir uns an den Principles for Responsible Investment (PRI) der Vereinten Nationen orientieren. Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft Die Erkennung, Vermeidung und Beherrschung von Risiken, die sich aus Finanzierungsgeschäften ergeben könnten, sind ein zentrales Element im Kreditentscheidungsprozess. Dabei gewinnt die Beurteilung nicht monetärer Risiken wie Reputationsrisiken durch ökologische oder soziale Aspekte zunehmend an Bedeutung. Darum verpflichten wir uns, soweit mit unserer Kundenverantwortung vereinbar, zu Folgendem: Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einbeziehen und nachhaltige Investments aktiv fördern. Im Kundengeschäft werden wir nachhaltige Investments für alle Kundengruppen und in allen Asset-Klassen anbieten, sofern hier Investmentmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die den Anforderungen für sonstige Kundenangebote entsprechen. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Investments in allen Geschäftsfeldern auch bei unseren Eigenanlagen zu steigern. Wir finanzieren gezielt Vorhaben, die sowohl eine nachhaltige Entwicklung unterstützen als auch für die LBBW Geschäftschancen bergen. So werden Investitionsfinanzierungen in den Bereichen Wasserauf bereitung und -versorgung sowie Energieinfrastruktur wie z. B. Stromnetze und -speicher an Bedeutung gewinnen. 14

STRATEGIE UND MANAGEMENT Unsere Leitplanken Kredit geschäft im Wortlaut Bei Finanzierungsentscheidungen spielt auch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten eine wichtige Rolle. So bergen zweifelhafte ökologische und gesellschaftlich-soziale Rahmenbedingungen erhebliche Risiken, die geeignet sind, unseren Ruf und unser Ansehen zu gefährden. Für das Kreditgeschäft bedeutet das: Wir werden die Beratungskompetenz mit dem Ziel stärken, gemeinsam mit dem Kunden frühzeitig Risiken zu erkennen, um gegensteuern zu können. Mit dieser durch Offenheit geprägten Zusammenarbeit zwischen Berater und Kunde werden die nachhaltige Unternehmensentwicklung, die Geschäftsverbindung und die systematische Identifizierung von Ertragspotenzialen für die Bank gefördert. Wir befürworten eine aktive Ausrichtung auf Transaktionen, Projekte, Produkte und Kundengruppen, die eine positive Auswirkung auf die Nachhaltigkeitsbilanz der Bank haben. Dadurch bringen wir die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien voran. Wir helfen so zum Beispiel CO 2 -Emissionen zu vermindern. Gleichzeitig bauen wir ein zukunftsfähiges Kundenportfolio ( Asset Allocation ) aus, indem wir das starke Marktwachstum in diesen Segmenten gezielt für uns nutzen. Insgesamt stärkt dies die Nachhaltigkeit unserer Bank. Wir implementieren Instrumente zur Erkennung, Vermeidung und Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken in bestimmten Branchen und Ländern in den Analyse- und Entscheidungsprozess. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Umweltschutzes, der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. Die Nachhaltigkeitsbewertung als Bestandteil des Analyse- und Entscheidungsprozesses führt zu einer gesamtheitlichen Risikobetrachtung. Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik Es ist der LBBW ein dauerhaftes Anliegen, ihren Mit arbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktiver Arbeitgeber und verlässlicher Partner zu sein. In dem Bewusstsein, dass leistungsfähige und engagierte Beschäftigte der zentrale Erfolgsfaktor jedes Unternehmens sind, investieren wir in die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, fördern diese mit gezielten Personalentwicklungsmaßnahmen und bieten umfangreiche Angebote für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Wir wollen herausragende Talente gewinnen und langfristig an uns binden; insbesondere in der beruflichen Qualifizierung junger Menschen sehen wir eine bedeutende gesellschaftspolitische und betriebliche Aufgabe, die die LBBW gerne wahrnimmt. 15

STRATEGIE UND MANAGEMENT Unsere Leitplanken Personalpolitik im Wortlaut Die im Human Potential Index (HPI) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales genannten zwölf HPI-Werttreiber bestimmen die Leitplanken nachhaltiger Personalpolitik im LBBW-Konzern. Nachfolgend sind die Werttreiber in der Rangfolge ihrer Wirkungsstärke auf den Unternehmenserfolg aufgeführt und für den LBBW-Konzern als Bedingungen für eine nachhaltige Personalpolitik konkretisiert: 1. Compensation & Benefits Wir sorgen für ein zeitgemäßes Gesamtvergütungssystem, wobei Gehaltsbestandteile flexibilisiert sein können. Gute Sozialleistungen bringen die Wertschätzung den Mitarbeitenden gegenüber adäquat zum Ausdruck. 2. Change-Management Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung von Arbeitsorganisation und -bedingungen und erhöhen damit unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Die betriebliche Mitbestimmung der Mitarbeitenden wird beachtet und unterstützt. 3. Work-Life-Balance Unsere Angebote sind im Sinne der Arbeit geber- Fürsorge und -Selbstverpflichtung auf ein nachhaltiges Gleichgewicht ausgerichtet. 4. Kommunikation und Information Nur durch gute Kommunikation und Information können unsere Mitarbeitenden erfolgreich für das Unternehmen tätig sein. Diese sind Voraussetzung dafür, dass das Unternehmen langfristig profitabel und verantwortlich wirtschaftet. 5. Führung Die Mitarbeitenden erfahren für ihre Tätigkeit Wertschätzung und Respekt von ihrer Führungskraft. Sie können stolz auf ihr Unternehmen, dessen Produkte, Dienstleistungen und Führungskultur sein. 6. Personalentwicklung Wir wollen die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen qualitativ auf einem hohen Niveau halten. 7. Personalplanung und -auswahl Unsere Personalplanung zielt darauf ab, Mitarbeitende langfristig zu beschäftigen. Die Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen ist vorrangiges Ziel. 8. Mitarbeiterbindung Ist die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter an Bord, stehen wir zu ihr und zu ihm. 9. Demografie Unsere Arbeitsorganisation ist auf die Entwicklung der Altersstruktur der Beschäftigten und die demografische Entwicklung abgestimmt. 10. Gesundheitsförderung Durch ein professionelles betriebliches Gesundheitsmanagement erhalten wir unsere Mitarbeitenden langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig. 11. Personalmanagement Vertraulichkeit und Datenschutz auch im Rahmen von Leistungsmessungen sind für uns selbstverständlich. 12. Chancengleichheit und Diversity Unser Ziel ist eine Erhöhung der Frauenquote in Führungspositionen. Wir sehen Diversity als Chance und haben uns deshalb der Charta der Vielfalt der Unternehmen in Deutschland verpflichtet. 16

STRATEGIE UND MANAGEMENT Leitplanken Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb Für die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen gelten bei der LBBW verbindliche Kriterien, zu denen auch ausdrücklich Umwelt- und Sozialaspekte gehören. Diese Kriterien werden bei der Entscheidung über eine Auftragsvergabe berücksichtigt (siehe Lieferantenmanagement, S. 44 ff). Seit dem Outsourcing der IT zum 1. September 2013 werden neue Hardware sowie technische Softwareprodukte (wie Datenbanken oder Betriebssysteme) von der FI-TS eingekauft. Im Rahmen der Verhandlungen mit der FI wurden wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte in den Vertrag mit aufgenommen, die bisher bei der LBBW schon gültig waren. So wurde beispielsweise eine Nachhaltigkeitsklausel für Lieferanten vereinbart. Bankfachliche Software sowie Standardsoftware (wie z. B. Office-Produkte) wird weiterhin vom zentralen Einkauf der LBBW beschafft. Aufgrund des Outsourcings der IT und der damit verbundenen Änderung der Prozesse werden wir die Leitplanken Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb entsprechend anpassen. Anspruchsvoll sind auch die Maßstäbe, die die LBBW an ihren eigenen Umgang mit Ressourcen anlegt. So sollen die CO 2 -Emissionen, die sich unter anderem aus Dienstreisen, Gebäudemanagement, IT und Material verbrauch ergeben, weiter kontinuierlich gesenkt werden. Unsere Leitplanken Geschäftsbetrieb im Wortlaut Wir wollen den Ressourcenverbrauch so managen, dass auch zukünftigen Generationen noch Ressourcen in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Dabei konzentrieren wir uns vorrangig auf die CO 2 - Emissionen und die Beschaffungen. Die Reduktion unserer CO 2 -Emissionen ist das vorrangige Umweltziel im Geschäftsbetrieb. Durch den Bezug von Ökostrom konnten wir unsere absoluten CO 2 -Emissionen zwischen 2006 und 2009 bereits um 70 Prozent reduzieren. In einem nächsten Schritt streben wir eine weitere Reduktion unserer absoluten CO 2 -Emissionen um 25 Prozent bis 2020 auf Basis von 2009 und der derzeitigen Rahmenbedingungen an. Den Energieverbrauch wollen wir durch eine Optimierung der Gebäudetechnik und der IT-Hardware in den Rechenzentren und am Arbeitsplatz verringern. Dazu sind entsprechende technische und organisatorische Maßnahmen für die nachfolgenden Punkte zu entwickeln. 1. Langfristige Investitionsbetrachtung (Anmietung und Bau) inklusive Gebäude- Energieverbrauch 2. Stromverbrauch Gebäudemanagement in kwh/mitarbeiter 3. Heizenergieverbrauch in kwh/m 2 4. Stromverbrauch der Rechenzentren bezogen auf die Produktivität der Großrechner und Serverfarmen (IT-PEW = IT Productivity* per Embedded Watt) * Als Parameter für die Produktivität verwenden wir hierbei Speicher - volumen und Anzahl CPUs (Central Processing Units, Hauptprozessoren). 5. Arbeitsplatz-IT bezogen auf einen Standardarbeitsplatz (regelmäßige Messung in definiertem, abgegrenztem Gebäudebereich) in kwh/arbeitsplatz und Jahr Wir wollen eine Optimierung der Verkehrsmittelwahl gemäß den Vorgaben der Reiseordnung. Wir wollen die hohen Recyclingpapierquoten bei Papier beibehalten. 17

STRATEGIE UND MANAGEMENT Für die Auswahl von Produkten und Dienstleistern haben wir einheitliche Kriterien definiert: Wir berücksichtigen bei allen Auftragsver gaben Nachhaltigkeitskriterien (wie z. B. Umwelt, regionale Wirtschaft/Kundenbeziehungen) wie in unseren Beschaffungsstandards geregelt. Umwelt, regionale Wirtschaft/Kundenbeziehungen sowie faire Entlohnung sind für uns bei der Prüfung von Dienstleistungen und Produkten/Materialien wesentlich. Wir streben eine Gewichtung dieser Nachhaltigkeitsaspekte gegenüber anderen Entscheidungskriterien (Qualität, Preis- Leistungs-Verhältnis, Zuverlässigkeit, Service, Akzeptanz, Rahmenvereinbarungen) von zehn Prozent an. Um die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien zu gewährleisten, verpflichten wir Lieferanten, uns Fragen zur Produktherkunft, zum Herstellungsprozess, zu den eingesetzten Materialien etc. zu beantworten. Des Weiteren behalten wir uns bei Nichteinhaltung unserer Sozialstandards ein außerordentliches Kündigungsrecht vor, das alle Lieferanten akzeptieren müssen. Wir decken unseren Strombedarf unter Berücksichtigung ökonomischer Entscheidungskriterien durch Strom aus erneuerbaren Energien. 18

STRATEGIE UND MANAGEMENT Klimastrategie. Wir wollen aktiv zum Klimaschutz beitragen und emissionsarmes Wirtschaften fördern. Die LBBW hat daher eine eigene Klimastrategie formuliert. Die Klimastrategie der LBBW im Wortlaut Der Klimawandel zählt zu den größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Emissions arme und energieeffiziente Technolo - gien sind heute etablierte Geschäftsfelder vieler Industrieunternehmen. Sie gelten als wesentlicher Wachstumstreiber und zukünftige Leitindustrie in Deutschland. Gerade in unseren Kernmärkten besteht erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Die LBBW leistet einen aktiven Beitrag für den Übergang von einer treibhausgasintensiven zu einer emissionsarmen Wirtschaftsweise. So haben wir in für uns relevanten Zukunftsmärkten, wie zum Beispiel bei den erneuerbaren Energien insbesondere im Bereich Windkraft und der Energieeffizienz, frühzeitig Expertise aufgebaut und bieten entsprechende Produkte und Dienstleistungen mit steigendem Marktpotenzial für unsere Kunden an. Darüber hinaus bekennen wir uns zu einem klimafreundlichen Geschäftsbetrieb und setzen uns ehrgeizige Klimaschutzziele. Durch den Bezug von Ökostrom konnten wir unsere absoluten CO 2 -Emissionen zwischen 2006 und 2009 bereits um 70 Prozent reduzieren. In einem nächsten Schritt streben wir eine weitere Reduktion unserer absoluten CO 2 - Emissionen um 25 Prozent bis 2020 auf Basis von 2009 und der derzeitigen Rahmenbedingungen an. Wesentliche strategische Aussagen zum Klimawandel haben wir bereits in den Leitplanken Nachhaltigkeit verankert. Dies gilt sowohl für die Leitplanken Nachhaltigkeit im Kerngeschäft mit Kunden als auch für die Leitplanken Nachhaltigkeit im internen Geschäftsbetrieb. Seit dem Beschluss der Klimastrategie im Jahr 2011 haben wir zahlreiche Maßnahmen umgesetzt (siehe Kapitel Kunden, S. 57 und 63, sowie Kapitel Umwelt, S. 105 und 109). Zwischen 2009 und 2013 konnten die CO 2 -Emissionen u. a. durch technische und organisatorische Optimierungsmaßnahmen um rund 38 % gesenkt werden (siehe Seite 103). 19

STRATEGIE UND MANAGEMENT Nachhaltige Unternehmensführung. Die Einhaltung der Nachhaltigkeitspolitik gewährleistet die LBBW durch ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Dieses umfasst sämtliche Geschäftsbereiche und wird in einem mehrstufigen Prozess unternehmensweit umgesetzt. Verantwortlich hierfür ist der Vorstandsvorsitzende der LBBW. Einmal jährlich wird das Umweltmanagement durch die Unternehmensleitung bewertet (Management Review gemäß ISO 14001). Wichtige Themen mit Nachhaltigkeitsbezug werden dem Vorstand zur Information bzw. Entscheidung vorgelegt. Der Vorstand wiederum informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über wesentliche Entwicklungen der Bank sowie des Konzerns. Geleitet wird das Nachhaltigkeitsmanagement durch den Leiter der Abteilung Corporate Sustainability und Gesundheit ; dieser ist zugleich Umweltmanagementsystem-Beauftragter der LBBW. Die zahlreichen Nachhaltigkeitsaktivitäten im Konzern werden im Nachhaltigkeitsprogramm gebündelt (siehe Seite 26 ff). Unabhängige Umweltaudits stellen sicher, dass die Vorgaben für ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem eingehalten werden. Gremien und Abteilungen Der Nachhaltigkeitsrat bildet die kommunikative Brücke zwischen Vorstand und Fachbereichen. Er führt und konsolidiert die unternehmensinterne Meinungs- Gesamtvorstand LBBW Nachhaltigkeitsrat auf 2. Ebene (Bereichsleiter/-innen) sowie Geschäftsführer wesentlicher Tochterunternehmen. Vorsitz: Vorstandsvorsitzender der LBBW Gruppe Nachhaltigkeit: Konzeption, Koordination, Steuerung, Projektverwaltung Arbeitskreis Nachhaltigkeit Arbeitsgruppen Fachbereich 1 Fachbereich 2 Fachbereich 3 Fachbereich 4 Fachbereich 5 Fachbereich 6 Fachbereich 7 20

STRATEGIE UND MANAGEMENT Handlungsfelder Nachhaltig keit. bildung zu strategischen Nachhaltigkeitsthemen und bereitet Vorstandsentscheidungen vor. Geleitet wird der Nachhaltigkeitsrat vom Vorstandsvorsitzenden. Teilnehmer der Runde sind Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter (2. Führungsebene) mit besonderer Nachhaltigkeitsverantwortung sowie Geschäftsführer wesentlicher Tochterunternehmen. Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit setzt sich aus Vertretern aller relevanten Fachbereiche zusammen. Sie arbeiten auf operativer Ebene und koordinieren die Nachhaltigkeitsaktivitäten in den Bereichen. Außerdem begleiten sie die Umsetzung der zuvor beschlossenen Maßnahmen. Die potenziellen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf unsere Nachhaltigkeitsbilanz klassifizieren wir in die Kategorien gering, mittel oder erheblich und orientieren uns hierbei an der Wesentlichkeit der einzelnen Themen für die Nachhaltigkeitsleistung der LBBW. Die relevanten Fokusfelder orientieren sich an unserer Nachhaltigkeitspolitik sowie an den Anforderungen unserer Stakeholder. Durch die Einstufung lassen sich für uns Prioritäten für weitere Nachhaltigkeitsaktivitäten ableiten. Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind vorrangig in Themenfeldern zu identifizieren, bei denen eine erhebliche Auswirkung auf unsere Nachhaltigkeitsbilanz besteht. Die Gruppe Nachhaltigkeit in der Abteilung Corporate Sustainability und Gesundheit koordiniert und steuert alle Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb der LBBW, sammelt die relevanten Daten, bereitet Stellungnahmen für Ratinganfragen vor, betreut die Nachhaltigkeitsberichterstattung und initiiert die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitspolitik und -management. Neue Mitglieder des Nachhaltigkeitsrats bzw. des Arbeitskreises Nachhaltigkeit werden in einem Einführungsgespräch über das Nachhaltigkeitsmanagementsystem der LBBW informiert. 21

STRATEGIE UND MANAGEMENT Nachhaltigkeitsaspekte unserer Geschäftstätigkeit und deren Bewertung. LBBW-Nachhaltigkeitspolitik LBBW-Fokusfelder LBBW-Fokusthemen Auswirkung auf unsere Nachhaltigkeitsbilanz Unternehmensführung Corporate Governance Transparenz in der Geschäftstätigkeit, Führungsstruktur, Steuertransparenz, Schaffung von Anreizsystemen zur Umsetzung von Themen der Ökologie, Sozialem und verantwortungsvoller Unternehmensführung Mittel Compliance Unternehmensinterne und -externe Betrugsprävention, Embargos und Finanzsanktionen, Antikorruptionsmaßnahmen, Datenschutz, Unternehmensethik Mittel Geschäftsbetrieb Ressourcenverbrauch und CO 2 -Emissionen Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen (Papier, Wasser, Energie), Facility-Management, Gefahrstoffe, Abfall, Fuhrparkmanagement, nachhaltige Ausrichtung im Geschäftsreiseverkehr, verantwortungsvoller Bau eigener Gebäude Mittel Nachhaltige Beschaffung Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Lieferantenauswahl und -bewertung und Produktbeschaffung, vertrauensvolle und langfristige Zusammenarbeit mit Lieferanten Gering Kerngeschäft/Bankprodukte Nachhaltigkeitsstandards im Finanzierungsgeschäft (Ökologie, Soziales, Unternehmensführung) Finanzierungen unter Berücksichtigung von Umweltschutz, Menschenrechten, Arbeitsbedingungen, Definition von Ausschlusskriterien Erheblich Nachhaltigkeitsstandards im Anlagegeschäft (Ökologie, Soziales, Unternehmensführung) Management von Reputationsrisiken im Kundengeschäft und bei Eigenanlagen, Definition von Ausschlusskriterien Erheblich Nachhaltige Anlageprodukte Angebot nachhaltiger Geldanlagen (z. B. Investmentfonds, strukturierte Produkte), nachhaltige Vermögensverwaltung Erheblich Finanzierungen mit nachhaltigem Fokus Förderung klimafreundlicher Projekte und Technologien (z. B. erneuerbare Energien, energetische Sanierung) Erheblich Zahlungsverkehr, Karten, Konten Financial Inclusion/Zugang zu Finanzdienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, Karten oder Konten mit Bezug zu Themen der Nachhaltigkeit Mittel 22

STRATEGIE UND MANAGEMENT Einflüsse auf unser Nachhaltigkeitsengagement. Unser Engagement messbar machen. Makro-Nachhaltigkeitsthemen und beeinflussende Gesetze Vertrauensverlust durch Finanzkrise, Veröffentlichungspflichten GRI-Indikatoren/ VfU-Indikatoren 4.1 4.13 Ausgewählte weiter gehende LBBW-interne Messgrößen, interne Standards und unterzeichnete Selbstverpflichtungen Betrug, Einhaltung allgemeingültiger Gesetze und von Gesetzen im Bereich Wirtschaftsrecht, Geldwäsche, KwG, WpHG SO1 SO8, PR9, 5.4.3 Weltweite Rohstoff- und Ressourcenknappheit, Zerstörung lebenswichtiger Naturschutzgebiete und Wälder, Biodiversität und Verlust der Artenvielfalt, Klimawandel EN1 EN24, VfU Klimastrategie, Leitplanken Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb, Umweltdatenerfassung über Bilanzierungssoftware Umweltverstöße und Menschenrechtsverletzungen bei Lieferanten, Klimawandel, Biodiversität und Verlust der Artenvielfalt, weltweite Rohstoff- und Ressourcenknappheit, Zerstörung lebenswichtiger Naturschutzgebiete und Wälder EC6, HR12, FS5, HR2, HR6, HR7 Lieferantenselbstauskunft, Nachhaltigkeitsvereinbarung, Warengruppenstrategien, Leitplanken Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb Umweltverstöße und Menschenrechtsverletzungen bei Finanzierungsprojekten, Klimawandel, Biodiversität und Verlust der Artenvielfalt, weltweite Rohstoff- und Ressourcenknappheit, Zerstörung lebenswichtiger Naturschutzgebiete und Wälder Vertrauensverlust durch Finanzkrise, Umweltverstöße und Menschenrechtsverletzungen bei Anlagegeschäften, Klimawandel, Biodiversität und Verlust der Artenvielfalt, weltweite Rohstoff- und Ressourcenknappheit, Zerstörung lebenswichtiger Naturschutzgebiete und Wälder Offenlegung von Investitionskriterien und Anlagepolitik, welt weite Rohstoff- und Ressourcenknappheit, Zerstörung lebenswichtiger Naturschutzgebiete und Wälder, Biodiversität und Verlust der Artenvielfalt, Klimawandel, Wachstumsmärkte mit Nachhaltigkeitsbezug Klimawandel, Finanzierungsbedarf bei innovativen und zukunftsträchtigen Branchen, Projekten und Technologien, welt weite Rohstoff- und Ressourcenknappheit Datenschutz, Vermeidung gesellschaftlicher Ausgrenzung FS1 FS3, FS5 FS8, 5.4.2, HR1, FS10 FS12, EC2 FS1 FS4, FS7 FS8, 5.4.2, HR1, FS10 FS12, EC2 5.5, FS1 FS2, FS5 FS8, EC2, 5.4.2, FS10-FS12 FS1 FS8, EC2, EN6 5.5, FS1 FS3, FS14, FS16, PR6 PR8 Firmen-Ausschlussliste zu Antipersonenminen, Streumunition und Verlegesystemen für Streumunition, Kredit.net-Regelungen (KnR), Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft Einhaltung der Principles for Responsible Investment, Leitplanken Nachhaltigkeit im Anlagegeschäft, Ausschlusskriterien bei Eigenanlagen, Firmen-Ausschlussliste zu Antipersonenminen, Streumunition und Verlegesystemen für Streumunition Anteil nachhaltige Anlageprodukte am Gesamtvolumen, Unterzeichnung Europäische Transparenzleitlinien für die Publikumsfonds LBBW Nachhaltigkeit Aktien und LBBW Nachhaltigkeit Renten, Einhaltung der Principles for Responsible Investment und Leitplanken Nachhaltigkeit im Anlagegeschäft Prozentanteil Kreditinanspruchnahme erneuerbare Energien am Gesamtportfolio Projektfinanzierungen, Prozentanteil Kreditinanspruchnahme nach Energiearten bei Projektfinanzierungen, Klimastrategie, Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft 23

STRATEGIE UND MANAGEMENT LBBW-Nachhaltigkeitspolitik LBBW-Fokusfelder LBBW-Fokusthemen Auswirkung auf unsere Nachhaltigkeitsbilanz Immobilien Immobilienfinanzierung, Finanzierung und Beratung zu energetischer Sanierung, nachhaltige Baustandards für Kundenaufträge, Kommunalentwicklung, Altlastensanierung und Rückbau Kunden Produktverantwortung/Kundenschutz Verantwortungsvolle Vertriebspraktiken, Beratung im Sinne der Kunden, Einhaltung werberechtlicher Vorschriften, Prävention von Altersarmut und Überschuldung, Betrugsprävention für Kunden, Aufklärung von Jugendlichen zum Umgang mit Geld, Umgang mit Kunden mit Zahlungsproblemen Personal Personalführung, -ausbau und -entwicklung Aus- und Weiterbildung, Mitarbeiterführung Mittel Erheblich Mittel Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Flexible Arbeitszeitmodelle, Angebot Kinderbetreuungsmöglichkeiten Mittel Gestaltung des Arbeitsumfeldes Chancengleichheit und kulturelle Vielfalt, Gesundheitsmanagement, gerechte Vergütungsmodelle, Arbeitssicherheit, Inklusion, Mitbestimmung durch Arbeitnehmer Mittel Gesellschaftliches Engagement und Kommunikation Corporate Citizenship Stiftungsförderung, Corporate Volunteering, Förderung von Sport, sozialen und ökologischen Projekten, Kunst und Kultur Gering Stakeholderdialog Austausch mit gesellschaftlichen Anspruchsgruppen Erheblich 24

STRATEGIE UND MANAGEMENT Makro-Nachhaltigkeitsthemen und beeinflussende Gesetze Weltweite Rohstoff- und Ressourcenknappheit, Klimawandel, Energieeffizienz GRI-Indikatoren/ VfU-Indikatoren Ausgewählte weiter gehende LBBW-interne Messgrößen, interne Standards und unterzeichnete Selbstverpflichtungen 5.5, EN26, FS8, FS1 FS3 Standards zum Neubau nachhaltiger Gebäude Vertrauensverlust durch Finanzkrise, Wahrung des Kundeninteresses, Überschuldung, bedarfsgerechte Beratung, Transparenz, Wahrung des Bankgeheimnisses, Datenschutz 5.5, FS15, PR3, PR5, PR6, PR8 Selbstverpflichtung in der Werbung gemäß Deutschem Werberat, Arbeitsanweisung anlegerund objektgerechte Beratung Soziale Verantwortung als Arbeitgeber, demografischer Wandel LA10 LA12, 5.4.1 Personalentwicklungsmaßnahmen pro Mitarbeiter (KPI), Mitarbeitergesprächsquote, Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik Soziale Verantwortung als Arbeitgeber, Tarifregelungen, demografischer Wandel Soziale Verantwortung als Arbeitgeber, demografischer Wandel, Chancengleichheit, Diskriminierung, Mitbestimmungsrechte, Tarifregelungen 5.4.1 Anzahl Plätze in LBBW-internen Kindertagesstätten (KPI), Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik LA1 LA14, HR4, HR5 HR7, 5.4.1, 5.4.2 Frauenanteil in Führungspositionen (KPI), Charta der Vielfalt, Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik Beitrag zur regionalen Entwicklung der Unternehmensstandorte 5.4.3, SO1, EC1 Transparenz in der Geschäftstätigkeit, gesellschaftliche Erwartungen an das eigene Unternehmen erkennen 4.13 4.17 25

STRATEGIE UND MANAGEMENT Umsetzung Nachhaltigkeitsprogramm 2013. Im Nachhaltigkeitsmanagementsystem kommt den jeweiligen Fachabteilungen eine bedeutende Rolle zu. Denn erst durch die Integration von ökologischen und sozialen Kriterien in ihre Geschäftsfelder kann Nachhaltigkeit umgesetzt und gelebt werden. Im Jahr 2013 umfasste das Programm insgesamt 14 Maßnahmen. Davon konnten 13 Maßnahmen vollständig erreicht werden, eine Maßnahme wurde teilweise erreicht. Nachfolgend sind die Maßnahmen des Programms 2013 gegliedert nach den sechs Handlungsfeldern (siehe Seite 22 ff) mit dem jeweiligen Umsetzungsstand dargestellt. Unternehmensführung Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Abgabe einer Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) durch die LBBW. Personal Anfang 2013 wurde die Abgabe der LBBW-Entsprechenserklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) für die LBBW beschlossen. Die Entsprechenserklärung wurde am 20. März 2013 im Internet freigeschaltet. Geschäftsbetrieb Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Nutzung der Abwärme des Rechenzentrums und hierdurch Einsparung von ca. 4.000 MWh/Jahr Strom bei der Kühlung im Gebäude Am Hauptbahnhof 2. Einleitung von Korrekturmaßnahmen bei sich abzeichnenden negativen Trends in den Verbrauchsdaten. Einkauf von 100 % Ökostrom für die Gebäude der LBBW, BW-Bank, Sachsen Bank sowie Rheinland-Pfalz Bank für 2014. Übernahme wesentlicher LBBW-IT- Standards im Bereich Beschaffung und Betrieb durch die Finanz Informatik (FI) im Rahmen des IT-Outsourcings. Personal BW Immobilien GmbH Konzerneinkauf Personal Im Jahr 2013 wurde bei der Kühlung eine Stromeinsparung in Höhe von knapp 4.000 MWh erzielt. Die absoluten Verbräuche und die Kennzahlen pro Mit arbeiter bzw. pro Quadratmeter sind 2013 gesunken oder etwa auf gleichem Niveau geblieben. Größere negative Abweichungen im Sinne steigender Verbräuche sind nicht festzustellen. Korrekturmaßnahmen waren daher nicht erforderlich (siehe Seite 100 ff). Auch für 2014 wurde Ökostrom eingekauft. Wesentliche Standards wurden von der FI übernommen. So wurde beispielsweise neben dem Bezug von Ökostrom und einer Nachhaltigkeitsklausel für Lieferanten auch der Ausweis des Energieverbrauchs des Rechenzentrums für die LBBW-Umweltbilanz vereinbart. erreicht teilweise erreicht nicht erreicht 26

STRATEGIE UND MANAGEMENT Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Durchführung einer Aktionswoche zum Thema Nachhaltige Ernährung im Rahmen der internen Kommunikationsreihe NACHgefragt. Ziel ist die Sensibilisierung und Aufklärung der Mitarbeiter bezüglich der Herkunft und Qualität der verarbeiteten Lebensmittel. LBBW Gastro- Event In der Woche vom 22. bis 26. April 2013 präsentierten sich 14 Hauptlieferanten der LBBW in den Betriebsrestaurants in Stuttgart. Im Speiseplan dieser Woche wurden die vorgestellten Erzeugnisse der Lieferanten hervorgehoben. Kerngeschäft/Bankprodukte Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Durchführung eines jährlichen Portfolioscreenings für die Anlagen des freien Eigenkapitals zur Sicherstellung der Einhaltung der Ausschlusskriterien. Entwicklung und Implementierung eines Tools zur Unterstützung von Sparkassen in der Kreditabwicklung von Photovoltaikvorhaben bei kleinbis großvolumigen Finanzierungsbeträgen. Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für die nachhaltigen Publikumsfonds LBBW Nachhaltigkeit Aktien und LBBW Nachhaltigkeit Renten. Aufnahme Nachhaltigkeit als zusätzliches Kriterium in den Produktprüfungsprozess bei der Auswahl von Emittenten und Fonds. Versand eines Investorenbriefs an institutionelle Kunden, um diese über das Nachhaltigkeitsengagement und die nachhaltigen Anlageprodukte der LBBW zu informieren. Treasury Sparkassen LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbh Privatkunden/ Private Banking Region Stuttgart Institutional and International Sales Das jährliche Portfolioscreening wurde auf Basis des Wertpapierbestands vom Dezember 2013 durchgeführt. Die Einhaltung der Kriterien wurde im Prüfbericht von oekom research bestätigt (siehe auch unter PRI, Seite 50 ff). Mit Einführung des LBBW- PVA-Tools (Photovoltaikanlagen-Tool) im Februar 2013 unterstützen wir Sparkassen in der Kreditabwicklung von Photovoltaikfinanzierungen. Das Tool kann über das LBBW-Infoportal aufgerufen werden. Es dient der Berechnung der Wirtschaftlichkeit auf Basis der Einspeisevergütung und überprüft die technische Qualität der Photovoltaikanlage. Neben der Rentabilität der Anlage ist für die Kreditvergabe auch die Bonität des Kunden von Bedeutung. Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbh hat im Mai 2013 erneut die europäischen Transparenzleitlinien für die nachhaltigen Publikumsfonds LBBW Nachhaltigkeit Aktien und LBBW Nachhaltigkeit Renten unterzeichnet. Damit tragen beide Fonds weiter das Europäische Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds. Zum Juni 2013 wurde das Kriterium Nachhaltige Ausrichtung des Emittenten/der Kapitalanlagegesellschaft in den Produktprüfungsprozess für den Kundenbereich Privatkunden/Private Banking aufgenommen. Die Bewertung berücksichtigt dabei, ob der Emittent bzw. die Kapitalanlagegesellschaft Unterzeichner der PRI (Principles for Responsible Investment) ist. Im Februar 2013 wurden ca. 400 institutionelle Kunden angeschrieben und über das Nachhaltigkeitsengagement der LBBW informiert. erreicht teilweise erreicht nicht erreicht 27