Vom Plagen und Geplagt werden Cybermobbing in der Schule 12.12.2012 Elternabend Schulhaus Länggasse Gemeinsam für mehr Gesundheit Andreas Kohli
Programm des Abends Begrüssung durch Elternrat Angebote der Berner Gesundheit Referat: Vom Plagen und Geplagt werden Mobbing/Cybermobbing in der Schule Videosequenz Netzangriff Diskussion in Kleingruppen Vorgehensweisen bei Mobbing/Cybermobbing Fragen an den Referenten Abschluss des Abends
Stiftung Berner Gesundheit Suchtberatung/ -therapie Prävention / GF Sexualpädagogik Mediothek www.bernergesundheit.ch
Fachbereich Prävention Präventionsberatungen (Erziehungsverantwortliche) Schulungen (Erziehungsverantwortliche) Öffentlichkeitsarbeit - Informationsveranstaltungen - Medienarbeit - Koordination Mediothek Abgabe, Verleih und Verkauf von Broschüren, Bücher, Videos, DVD, Unterrichtsmaterialien, usw.
Beispiele
Brennpunkt Cybermobbing
Suizid in Kanada
Prävalenzen Cybermobbing Quelle: netteen-studie, UZH, 2010-2012
Was ist Mobbing? Definition: Eine Person wird geplagt / ausgegrenzt, wenn sie systematisch und wiederholt über längere Zeit den negativen Handlungen einer oder mehrerer Personen ausgesetzt ist. (Olweus 1986)
Notwendige Voraussetzungen Situation, der man nicht entfliehen kann Aggressionsbereite Kinder Kinder, die irgendwie mitmachen Kinder, die wegschauen - nichts machen Erwachsene, die... nichts sehen, hören,... unsicher sind,... wegschauen,... Angst haben, etc...
Was ist Cybermobbing? Definition: Unter Cyber-Mobbing (Cyber-Bullying) versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Ausgrenzen, Blossstellen oder Belästigen anderer mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel. Charakteristik 1. Bewusste Absicht zur Schädigung 2. Wiederholen des schädigenden Verhaltens (Systematik, längere Dauer) 3. Kräfteungleichgewicht zwischen Täter und Opfer
Was ist neu an Cyber-Mobbing? Eingriff rund um die Uhr ins Privatleben Das Publikum ist unüberschaubar Cyber-Bullies können anonym agieren Keine klare Abgrenzung von Rollen Unbeabsichtigtes Cybermobbing
Formen von Cyber-Mobbing Beschimpfungen und Beleidigungen Drohungen und Erpressungen Sexuelle Belästigungen und Anmache Veröffentlichung gefälschter, intimer oder peinlicher Fotos Verbreitung von persönlichen Informationen oder Gerüchten Ausschluss aus Computerspiel-Teams oder von Freundeslisten Identitätsdiebstahl (Fake-Profil) Happy Slapping
Formen von Cybermobbing (IKG-Studie) Beledigen, beschimpfen Gerüchte verbreitet, schlecht geredet Hinterherspioniert (Stalking) Über Sex geredet Zu sexuallen Handlungen aufgefordert Fotos/Videos von nackten Personen geschickt Vertrauliche Nachrichten/Informationen weitergegeben Aus der Gruppe ausgeschlossen Gerüchte über dich verbreiten Fotos/Videos weitergegeben Durchschnittliche Rate Cybermobbing-Opfer: 14.1 % In deinem Namen Sachen gepostet Gerüchte in deinem Namen verbreitet Gefilmt, während du fertig gemacht wurdest Falsches Profil angelegt Quelle: Online-Studie 2012 Uni Bielefeld, 2012, N=1'870)) 0.0 1.0 2.0 3.0 4.0 5.0 6.0 Prozent
Motive/Hintergründe für Cybermobbing Angebertum, sich einen bestimmten Ruf verschaffen, Macht demonstrieren Anerkennung in einer Gruppe erlangen Überdecken von Versagerängsten Angst, selber zum Opfer zu werden Rache für tatsächliche oder vermeintlich schlechte Behandlung/Bewertung durch andere (Peers, LP) Beachte: Gruppen- und Psychodynamik!
Gründe für Cybermobbing (IKG-Studie) "Was waren deine Gründe, jemanden über das Internet oder per Handy zu mobben?" Die betroffene Person hat mich genervt Ich war wüntend auf die betroffene Person Ich hasse die betroffene Person Ich wollte mich an der anderen Person rächen Ich wollte die betroffene Person verletzen Ich habe das nur so zum Spass gemacht Ich wollte mal sehen, wie die betroffene Person reagiert Ich hatte Langeweile Ich wollte die betroffene Person schlecht machen Die betroffene Person war schwächer als ich Ich habe es andern nachgemacht 0.0 10.0 20.0 30.0 40.0 50.0 60.0 Prozent TäterInnen (N=230) Quelle: Online-Studie 2012 Uni Bielefeld, 2012 (N=1'870)
Anlässe und Auslöser von Cybermobbing Cybermobbing ist Teil der Normalität Langeweile Interkulturelle Konflikte Konflikte innerhalb der Klasse Freundschaften verändern sich Klassen verändern sich Unerwünschte Veröffentlichung von persönlichen Informationen
Teufelskreis Täter-Opfer-Dynamik Leiden wird verborgen Selbstwertgefühl sinkt, Verletzlichkeit steigt Machtverhältnis wird ausgenützt Adäquate Reaktion fehlt Jemanden zu "dissen" ist normal, macht Spass Gravierender Leidensdruck (somatisch, psychisch, sozial) Gruppe entlässt Opfer nicht aus der Opferrolle "Das Opfer ist an seiner Lage selbst schuld" Angst nimmt zu, sozialer Stress steigt; Fehlinterpretation des Verhaltens anderer Sterotypes, ungünstiges Verhalten z.b. auch in neuen Gruppen Opfer-Perspektive Täter-Perspektive
Folgen von Cybermobbing
Filmsequenzen aus Netzangriff 1. Was hat mich besonders berührt / betroffen gemacht? 2. Wer ist alles am Cybermobbing beteiligt? 3. Was erlebe ich bezüglich Cybermobbing an unserer Schule? a) Was läuft gut? b) Was läuft unbefriedigend / schlecht? c) Wo besteht Handlungsbedarf?
Was tun gegen Cybermobbing? Schütze Deine Privatsphäre Äussere Dich mit Bedacht Informiere Dich Reagiere nicht auf Attacken Reduziere die Kontaktmöglichkeiten Sammle Beweise Wende Dich an eine erwachsene Person Hilf anderen, die beleidigt/gemobbt werden Behandle andere so, wie auch du behandelt werden möchtest
Wir schauen hin! www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/ home/dokumentation/info/2010/ ref_2010-06-02.html Stiftung Schweizer Jugendkarte Belpstrasse 49 3007 Bern Tel.031 387 12 00 Website: www.sfjk.ch
Was Eltern tun können Kinder stärken - sich für den Mediengebrauch der Kinder interessieren - behutsames, interessiertes Nachfragen über den Schulalltag aufmerksam bleiben, rechtzeitig aktiv werden - auf Warnsignale achten - Probleme der Kinder weder bagatellisieren noch dramatisieren - Zuhören, ohne vorschnelle Lösungen anzubieten - Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule anstreben - Unterstützungssysteme (SSA, Contact etc.) in Anspruch nehmen
Was können Lehrpersonen tun, wenn ein Cybermobbing-Fall auftritt? Fragen: Was ist konkret vorgefallen? Welche Personen sind beteiligt? Wie schwer ist das Delikt? Mit den Beteiligten reden Eltern einbinden In der Schule thematisieren Andere Lehrpersonen einbeziehen Umgang mit Internet und Handy regeln Schulsozialarbeiter/-innen beiziehen Polizisten/-innen der Abteilung Prävention beiziehen
Adressen, die weiterhelfen Erziehungsberatung www.erz.be.ch / Erziehungsberatung Prävention Polizei Hr. Romeo Wälti Tel. 031 634 82 90 Kinder- und Jugendpsychiatrische Polikliniken Bern Berner Gesundheit www.gef.be.ch / upd Tel. 031 633 41 41 (werktags) www.bernergesundheit.ch Tel. 0800 070 070 www.cybersmart.ch Contact Netz www.contactnetz.ch Tel. 031 378 22 22 Psychiatrischer Notfalldienst Kanton Bern Tel. 031 632 88 11 (rund um die Uhr) Websites für Jugendliche Pro Juventute Beratung 147 www.147.ch / Tel. 147 Tschau Feel-ok www.tschau.ch www.feel-ok.ch
Kantonspolizei Bern Seeland-Berner Jura Mittelland- Emmental- Oberaargau Berner Oberland Bern Pierre-André Musy Walter Grossenbacher Thomas Schneider Romeo Wälti Alfred Aebi-Strasse 75 2503 Biel Schermenweg 9 3001 Bern Stützpunkt Gesigen 3700 Spiez Neues Schloss Bümpliz Bümplizstrasse 97 3018 Bern Tel.: 032 346 84 61 Tel.: 031 634 47 63 Tel.: 033 227 63 23 Tel.: 031 634 82 90 Fax: 032 346 84 64 Fax: 031 634 47 38 Fax: 033 227 63 29 Fax: 031 634 82 89 E-Mail: praevention@police.be.ch E-Mail: praevention.sjb@police.be. ch E-Mail: praevention.bo@police. be.ch E-Mail: praevention.be@police.be. ch
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Parole: Niemals aufgeben! Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!