Basisausbildung in Thérapie Sociale

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Transkript:

Basisausbildung in Thérapie Sociale Thérapie Sociale 2 Nutzen der Ausbildung 3 Inhalte in Themenblöcken 4 AdressatInnen der Ausbildung 6 Leitung der Ausbildung 7 Termine und Arbeitszeiten 9 Im Vorfeld: Basisseminar zum Kennenlernen 10 Anreise und Unterbringung 11 Veranstaltungsort 12 Zertifikat 13 Kosten 14 Informationen zur Methode der Thérapie Sociale 15 Prinzipien in der Thérapie Sociale 17 1

Thérapie Sociale Leidet Ihr Stadtviertel unter einem schlechten Ruf? Leben die verschiedenen kulturellen Gruppen in Ihrer Kommune isoliert nebeneinander her? Thérapie Sociale ist die praktische Antwort auf derartige gesellschaftliche Probleme, die in einer globalisierten und multikulturellen Welt ständig größer werden. Ziel der Thérapie Sociale nach Charles Rojzman ist es, Menschen mit verschiedenen Wertvorstellungen, Normen und kulturellen Hintergründen das friedliche Zusammenleben und produktive Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Sie ist eine interdisziplinäre Methode und innovative Form der Demokratieschulung. Verantwortungsbewusstsein, Ehrlichkeit, Konfliktfähigkeit und Organisationstalent sind wichtige Werte und Fähigkeiten. Darin sind sich grundsätzlich alle einig. Beim Zusammenarbeiten und -leben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen oder sozialen Kontexten können dennoch unerwartet Konflikte und Gewaltsituationen entstehen. Denn alle verstehen etwas anderes unter diesen Begriffen und handeln dementsprechend unterschiedlich bis gegensätzlich. In der Basisausbildung der Thérapie Sociale erfahren Sie, wie Sie Menschen mit verschiedenen Werten, Normen und kulturellen Hintergründen zum konstruktiven Zusammenleben und -arbeiten bewegen können. 2

Nutzen der Ausbildung Die Basisausbildung ist eine fundierte Qualifizierung in der Thérapie Sociale. In der Basisausbildung lernen Sie tiefer liegende Gründe für Missverständnisse, Probleme und fehlenden Kontakt herauszuarbeiten und neue, konstruktive Strategien zu entwickeln. Das Auftreten von Vorurteilen, Rassismus und Gewalt verstehen Sie besser. Sie erlernen eine andere Haltung gegenüber diesen Phänomenen und einen anderen Umgang damit. Ferner lernen Sie, passgenaue Angebote zu entwickeln und die eigene Zielgruppe besser zu erreichen. Die besondere Stärke der Ausbildung der Thérapie Sociale ist die Praxisnähe. Sie lernen Werkzeuge kennen, die Ihre Handlungsfähigkeit in beruflichen Situationen erheblich erweitern und die Sie auch in Konfliktsituationen erfolgreich einsetzen können. 3

Inhalte in Themenblöcken Einführung Die Thérapie Sociale: Definition und Anwendungsgebiete Anwendung als Präventionsmaßnahme und in Krisensituationen Die Bedeutung von Gefühlen innerhalb von Gruppen Die Bildung von Gruppen in der Thérapie Sociale Grundprinzipien der Thérapie Sociale Verträge in der Thérapie Sociale: Vereinbarung als Arbeitsgrundlage Veränderungen in den Institutionen als Ziel der Arbeit Die Konflikte Unterscheidung zwischen Gewalt und Konflikt in der Thérapie Sociale Gruppenkonflikte (Konflikte innerhalb einer Gruppe) Konflikte zwischen verschiedenen Gruppen: z.b. beruflichen, sozialen, ethnischen oder religiösen Gruppen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit Feindbilder Interkulturelle Kompetenz und Integrationsförderung mit Methoden der Thérapie Sociale Umgang mit Anderen Andere Kulturen verstehen und wertschätzen Kulturelle Werte vs. universelle Werte Sich selbst integrieren Andere integrieren Identität, Integration und interkulturelle Kompetenz Überwindung von Feindbildern Der therapeutische Blick Die Bedeutung von Gefühlen und der Umgang mit ihnen Das Wissen von Übertragung und Gegenübertragung Das Zuhören Wahrnehmung und Erkennen von schwierigen, negativen und destruktiven Situatio nen 4

Vertiefung der Grundkonzepte Die Beziehung zur Autorität: das Verhältnis zu Vorgesetzten/zur Leitung Die Kollektive Intelligenz: die Arbeit mit dem Wissen aller Das Herumirren zulassen: das Aushalten von Unsicherheiten Die zirkulierende Information: Weitergabe von Informationen an alle Persönliche Fortschritte in der Thérapie Sociale: Selbstvertrauen, Verantwortlichkeit, Konflikt, kritischer Geist, Intuition, Kommunikation, Empathie... Das berufliche Umfeld/Einführung in das berufliche Leben Die Phasen der Thérapie Sociale Die Rolle der Gruppenleitung Leitung von Gruppen von Berufstätigen Erstellung von Übungen, die für berufliche Situationen geeignet sind Projekterstellung, Einführung der Thérapie Sociale in die Stadt, ihre Netzwerke und in verschiedene Gruppen: Versammlungen, Besprechungen, Projekt-, Kooperationsund Ausbildungsgruppen. Die Inhalte werden prozessorientiert behandelt. Die TeilnehmerInnen bestimmen mit ihren Interessen und Fragestellungen den Prozessverlauf. Die Ausbildung ist experimentell angelegt. In der Basisausbildung wird der Prozess der Thérapie Sociale für die TeilnehmerInnen erfahrbar. Die TeilnehmerInnen der Ausbildung lernen die Vorgehensweise der Thérapie Sociale, die Grundlagen des Vorgehens und die Konzepte, die der Thérapie Sociale zugrunde liegen, kennen (Kollektive Intelligenz, Kooperation...). Anhand von praktischen Übungen erleben die Teilnehmenden die Wirkungsweise der Thérapie Sociale. Die Ergebnisse aus den Übungen werden theoretisch erläutert und in den Gesamtzusammenhang eingeordnet. 5

AdressatInnen der Ausbildung Diese Ausbildung richtet sich an MitarbeiterInnen aus Institutionen, die sich beruflich mit den Themen Migration, Integration und Interkulturalität befassen. Das sind zum Beispiel LehrerInnen und SozialpädagogInnen, Verantwortliche und MultiplikatorInnen aus Polizei, Stadtverwaltung, Kirche, Migrantenorganisationen, Wohnungsbaugenossenschaften, Arbeits-, Sozial- und Jugendamt. 6

Leitung der Ausbildung Die Leitung der Basisausbildung in Thérapie Sociale haben Kerstin Bunte und Shérif W. Korodowou, beide ausgebildete und erfahrene Thérapeutes Sociaux. Charles Rojzman, der Begründer der Thérapie Sociale, wird bei zwei Modulen zum Leitungsteam gehören. Kerstin Bunte Diplom-Politologin, Jg. 1969. Kerstin Bunte ist Inhaberin von Impuls Institut für Konstruktive Konfliktbearbeitung. Als Thérapeute Sociale, Mediatorin und mit Qualifikationen in Gewaltfreier Kommunikation verfügt sie über ein breites Spektrum an methodischen Kenntnissen zur Konstruktiven Konfliktbearbeitung. Kerstin Bunte verfügt über langjährige Erfahrung als Projektleiterin bei der Implementierung von Konfliktlösungsmodellen in Stadtteilen, Schulen und in interkulturellen Kontexten. Vorwiegend ist sie in praxisnahen, anwendungsbezogenen Projekten aktiv. Schwerpunkte ihrer Arbeit Konzeptentwicklung Konfliktanalyse Konstruktive Kommunikation Interkulturelle Konfliktbearbeitung/Mediation Integrationsprojekte Gemeinwesenprojekte Konfliktkultur in Schule und Jugendarbeit 7

Shérif W. Korodowou Diplom-Politologe, Jg. 1970. Als Thérapeute Social und Berater für Integrationsfragen mit langjähriger Erfahrung in interkulturellen Kontexten verfügt er über fundiertes Wissen rund um die Themen Rassismus, Asyl und Integration. Shérif W. Korodowou ist in Togo geboren und lebt seit 1995 in Deutschland. Er spricht sieben Sprachen und ist auf nationaler sowie internationaler Ebene als Dolmetscher tätig. Schwerpunkte seiner Arbeit Interkulturelle Kompetenz Interkulturelle Konfliktbearbeitung Abbau von Rassismus und Vorurteilen Integrationsprojekte Gemeinwesenprojekte Charles Rojzman MA Psych., Jg. 1942. Charles Rojzman ist Begründer der Thérapie Sociale. Bei seiner Arbeit in den französischen Banlieus entwickelte er die wegweisenden Grundlagen seines innovativen Ansatzes. Charles Rojzman ist Inhaber des Institut Charles Rojzman in Cluny (Frankreich). Als Projektleiter, Berater, Ausbilder und Supervisor ist er international tätig. Charles Rojzman hat die von ihm entwickelte Methode der Thérapie Sociale außer in Frankreich bereits in Italien, der Schweiz, Deutschland, Polen, Russland und den USA erfolgreich angewandt. In mehreren dieser Länder bildet er Thérapeutes Sociaux aus, die seine Arbeit weiter vermitteln. Charles Rojzman ist Autor zahlreicher Bücher zur Thérapie Sociale. Schwerpunkte seiner Arbeit Förderung demokratischer Strukturen Gelungenes Zusammenleben und -arbeiten Projekte in Institutionen und im Gemeinwesen Projektberatung Interkulturelle Psychologie Arbeit mit Berufsgruppen (z.b. der Polizei) Ausbildung von AusbilderInnen 8

Termine und Arbeitszeiten Basisausbildung Umfang der Basisausbildung Termine für die Basisausbildung: 25 Tage (5 Module á 5 Tage) Modul I Sept. 09 Fr. 13. 11. - Mi. 18. 11. 2009 Modul II Nov. 10 Fr. 26. 02. - Mi. 03. 03. 2010 Modul III Feb. 10 Fr. 23. 04. - Mi. 28. 04. 2010 Modul IV Mai 10 Fr. 23. 04. - Mi. 28. 04. 2010 Modul V Sept. 10 Fr. 23. 04. - Mi. 28. 04. 2010 Die Teilnehmerzahl beträgt maximal 16 Personen. Anmeldeschluss für die Basisausbildung ist der 5. Oktober 2009. Für die Anmeldung nutzen Sie bitte das beiliegende Formular in der Mappe. Seminarzeiten und Mahlzeiten Seminareinheiten vormittags 9.00 bis 13.00 Uhr nachmittags 16.00 bis 19.00 Uhr Essenszeiten Frühstück 8.00 Uhr Mittagessen 12.30 Uhr Abendessen 19.00 Uhr Anreisetag Anreise und Ankunft Abendessen Seminareinheiten Anreisetag und Abreisetag ab 16.30 Uhr 18.00 Uhr 19.00 bis 21.00 Uhr Abreisetag Frühstück 8.00 Uhr Seminareinheiten 9.00 bis 13.00 Uhr Mittagessen 13.00 Uhr Abreise nach dem Mittagessen 9

Im Vorfeld - Basisseminar zum Kennenlernen Für Interessierte empfehlen wir im Vorfeld ein Seminar zum Kennenlernen (Basisseminar) in Deinsdorf an folgenden Terminen: Freitag, den 27. 03 bis Sonntag, den 29. 03. 2009 Dienstag, den 23. 06. bis Donnerstag, den 25. 06. 2009 Montag, den 21. 09. bis Mittwoch, den 23. 09. 2009 Alternativ dazu können Sie auch gerne bei Impuls oder bei Charles Rojzman an einem anderen Seminar in Thérapie Sociale zum Kennenlernen teilnehmen. Anmeldeschluss für das Basisseminar vom Freitag, den 27. 03. bis Sonntag, den 29. 03. 2009 ist der 13. März 2009 vom Dienstag, den 23. 06. bis Donnerstag, den 25. 06. 2009 ist der 9. Juni 2009 vom Montag, den 21. 09. bis Mittwoch, den 23. 09. 2009 ist der 7. September 2009 Für die Anmeldung nutzen Sie bitte das beiliegende Formular in der Mappe. Inhalte des Basisseminars In dem Basisseminar (Seminar zum Kennenlernen) wird der Prozess der Thérapie Sociale für die TeilnehmerInnen erfahrbar. Sie bestimmen mit ihren Fragestellungen den Prozessverlauf. Anhand von praktischen Übungen erleben die Teilnehmenden die Wirkungsweise der Thérapie Sociale exemplarisch. Die Ergebnisse der Übungen werden theoretisch erläutert und in den Gesamtzusammenhang eingeordnet. Das Seminar gibt einen Einblick in die Methoden, Prinzipien und praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Thérapie Sociale. 10

Seminarzeiten Anreise ab 15.00 Uhr Seminareinheiten 1. Tag Seminareinheit 16.00 18.30 Uhr Seminareinheit 19.30 21.00 Uhr 2. Tag Seminareinheit 9.00 13.00 Uhr Seminareinheit 15.30 18.30 Uhr Seminareinheit 19.30 21.00 Uhr 3. Tag Seminareinheit 9.00 12.30 Uhr Seminareinheit 14.00 15.30 Uhr Essenszeiten Frühstück 8.00 Uhr Mittagessen 13.00 Uhr Abendessen 18.30 Uhr Anreise Wenn Sie mit der Bahn anreisen (stündlich von Nürnberg mit RE) holen die MitarbeiterInnen vom Seminarhaus Deinsdorf Sie gerne kostenlos am Bahnhof Hartmannshof ab. Weitere Informationen zur Anreise finden Sie unter www.seminarhaus-deinsdorf.de Unterbringung Veranstaltungsort ist das malerisch gelegene Seminarhaus Deinsdorf, ca. 40 km von Nürnberg. Informationen zur idyllischen Umgebung und zur leckeren Vollwertküche finden Sie unter www.seminarhaus-deinsdorf.de. Die Unterbringung im Haus erfolgt in Doppel- oder Mehrbettzimmern. Einzelzimmer können gegen Aufpreis gebucht werden. Bei Fragen zur Unterbringung und Verpflegung können Sie sich gerne telefonisch direkt unter 09154 / 946564 an das Seminarhaus Deinsdorf wenden. 11

Veranstaltungsort Veranstaltungsort ist das malerisch gelegene Seminarhaus Deinsdorf, ca. 40 km von Nürnberg. Deinsdorf ist die Wiege der Thérapie Sociale in Deutschland. Die Entwicklung der Thérapie Sociale in Deutschland hat eine besondere Verbindung zum Haus Deinsdorf. 1993 entwickelten sich erste Kontakte zwischen Monika Ott, der Leiterin des Seminarhauses, und Charles Rojzman. Daraus entstand ein regelmäßiger Austausch mit dem Begründer der Thérapie Sociale, zunächst im Rahmen eines deutsch französischen Austausches zum Thema antirassistische Arbeit. Monika Ott erkannte vorausschauend das Potential der innovativen Methode Thérapie Sociale. Das Seminarhaus Deinsdorf lud Charles Rojzman zu Vorträgen, Konferenzen, Workshops und Fortbildungen der Thérapie Sociale nach Deutschland ein. Seit dem Jahr 2000 fanden in Deinsdorf unter der Leitung von Charles Rojzman deutschsprachige Basisaubildungen der Thérapie Sociale (einjährige Ausbildung zur Anwendung im Berufsalltag) statt. Auch die ersten Thérapeutes Sociaux (vierjährige Ausbildung in Thérapie Sociale) in Deutschland wurden in Deinsdorf unter der Leitung von Charles Rojzman ausgebildet. Wir freuen uns, diese Tradition in Deinsdorf fortsetzen zu können und gemeinsam mit Charles Rojzman eine Basisausbildung in Thérapie Sociale anzubieten. Weitere Informationen zur idyllischen Umgebung des Seminarhauses und zur leckeren Vollwertküche finden Sie unter www.seminarhaus-deinsdorf.de. 12

Zertifikat Die TeilnehmerInnen erhalten am Ende der einjährigen Basisausbildung ein Zertifikat als Bescheinigung für die Teilnahme an der gesamten Basisausbildung. Die Basisausbildung qualifiziert die Teilnehmenden für die Anwendung der Methoden der Thérapie Sociale in ihrem Berufsalltag. Die Inhalte der Basisausbildung werden detailliert auf dem Zertifikat aufgeführt. Die regelmäßige Teilnahme und der Umfang der Basisausbildung werden im Zertifikat bescheinigt. Das Zertifikat zählt beim Institut Charles Rojzman als erstes Ausbildungsjahr zum Thérapeute Social(e). Die Ausbildung zum Thérapeute Social(e) dauert insgesamt 4 Jahre: 1 Jahr Basisausbildung 2 Jahre Ausbildung in Thérapie Sociale für werdende Thérapeutes Sociaux 1 Jahr praktische Arbeit und Begleitung durch Supervision 13

Kosten: Basisseminar zum Kennenlernen Kosten für das Basisseminar (Umfang 2 Tage) Fortbildungskosten 240 Unterkunft und Verpflegung pro Person (Mehrbettzimmer) Unterkunft und Verpflegung pro Person (Einzelzimmer) Gesamtkosten Basisseminar (Unterkunft Mehrbettzimmer) 90 116 330 Kosten: Basisausbildung Kosten für die Basisausbildung (Umfang 25 Tage: 5 Module à 5 Tage) Ausbildungskosten 3.000 Unterkunft und Verpflegung pro Person (Mehrbettzimmer) (pro Tag 45 ) Unterkunft und Verpflegung pro Person (Einzelzimmer) (pro Tag 58 ) Gesamtkosten Basisausbildung (Unterkunft Mehrbettzimmer) 1.125 1.450 4.125 14

Hintergrundinformationen zur Thérapie Sociale Thérapie Sociale ist eine neue Methode der Konfliktbearbeitung aus Frankreich, die das Ziel verfolgt, Menschen mit verschiedenen Werten, Normen und kulturellen Hintergründen zu einem konstruktiven Zusammenleben bzw. Zusammenarbeiten zu ermutigen und befähigen. Dies gelingt ihr durch die Überwindung von Gewalt, Vorurteilen und Rassismus sowie durch die Förderung von Integration und Demokratie und die Bildung gesünderer Strukturen. Die Thérapie Sociale ist systemisch angelegt. Sie geht davon aus, dass jede und jeder Beteiligte in einem System eine Verantwortung für einen gelungenen Ablauf des Gesamten trägt. Sie ist eine interdisziplinäre Methode und neuartige Form der Demokratieschulung. Grundannahmen und Entstehung der Thérapie Sociale Die Gesellschaft verändert sich rasch. Sie ist viel komplexer als früher. Die Veränderungen lösen Ängste aus bzw. verstärken vorhandene Ängste in der Bevölkerung. Das Verhältnis zu Autoritäten verändert sich; frühere Autoritäten werden in Frage gestellt. Die bisherigen Lösungsstrategien der Institutionen greifen heutzutage kaum noch und die Institutionen sind nicht mehr ausreichend in der Lage, die Aufgaben in der heutigen Gesellschaft zu bewältigen. Diese Situation bringt Unsicherheiten, Ängste, Einsamkeit und Ohnmacht in die Gesellschaft. Letztendlich führt sie zu Feindseligkeit, gegenseitiger Entwertung und zu Gewalt. Der französische Soziologe und Therapeut Charles Rojzman spricht dann von einer kranken Gesellschaft. Um den Vorurteilen und der Gewalt etwas entgegen zu setzen entwickelte er in den 90er Jahren die sogenannte Thérapie Sociale, die er zuerst in den Vorstädten von Paris und in verschiedenen Städten in Frankreich nutzte. Heute wird die Methode der Thérapie Sociale außer in Frankreich bereits in Italien, der Schweiz, Deutschland, Polen, Russland und den USA erfolgreich angewendet. 15

Anwendungsgebiete und -formen Themen mit denen sich die Thérapie Sociale beschäftigt sind Vorurteile, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Gewalt, Arbeitslosigkeit und Demokratiedefizit. Es gibt zwei verschiedene Anwendungsformen der Thérapie Sociale: 1. Fortbildung von MitarbeiterInnen der Institutionen (z. B. für Schule, Polizei, Arbeitsamt, Sozialamt, Stadtverwaltung, Wohnungsbaugenossenschaft, Kirche, Jugendamt) Die Fortbildungen sind Angebote für öffentliche Institutionen, die ihre Beziehung zur Bevölkerung und zu ihren KundInnen verbessern und neue Ideen für ihre tägliche Arbeit erfahren wollen. Dabei geht es sowohl um eine Stärkung der Interkulturellen Kompetenzen als auch um die Verbesserung demokratischer Strukturen. Mit Werkzeugen der Thérapie Sociale werden die Teilnehmenden für ihre Arbeit weiter qualifiziert. 2. Projektgruppen in Kommunen und Institutionen (zusammengesetzt aus Pilotgruppe, Zeugengruppe und Kooperationsgruppe) Das Konzept der Thérapie Sociale mit Projektgruppen ist für Städte und Gemeinden geeignet, in welchen sich das Zusammenleben konfliktreich gestaltet, es zu Vorbehalten zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und/oder Gewalt kommt, beispielsweise in sozialen Brennpunkten, bei Konflikten zwischen Türken, Russlanddeutschen und Deutschen. Je nach vorherrschender Situation können verschiedene Schwerpunkte als Ziel der Anwendung der Thérapie Sociale gelegt werden. 16

Prinzipien der Thérapie Sociale Leben mit dem Konflikt Konflikte gehören zum Leben. Die Herausforderung ist zu lernen, mit den Konflikten umgehen zu können. Beziehung zur Autorität Angestrebt wird die Möglichkeit zur Kooperation mit der Autorität. Die Menschen kommen aus ihrer Ohnmacht oder ihrer rebellischen Haltung heraus. Sie übernehmen selbst Verantwortung und entwickeln einen kooperativen Umgang mit Vorgesetzten. Kollektive Intelligenz Alle Beteiligten besitzen einen Teil der nützlichen Informationen bzw. des Wissens. Nur diese Informationen zusammen betrachtet, ermöglichen es realistischere und hilfreiche Lösungsansätze zu erarbeiten. Erziehung zur Verantwortung In einem System tragen alle Beteiligten einen Teil der Verantwortung für die Vorkommnisse. Anzustreben ist, dass die Menschen selber erkennen, welchen Anteil an Verantwortung im System sie tragen. Sie sehen ihre Verantwortlichkeit, nehmen Aufgaben wahr und tragen aktiv zum Gelingen bei. Überwindung des Schwarz - Weiß - Denkens Die Spaltung in "wir sind die Guten" und "sie sind die Bösen" führt zu Gewalt. Das Denken in schwarz und weiß gilt es zu überwinden. Soziale Bindungen schaffen Um die Klanbildungen zu überwinden ist eine Annäherung zwischen verschiedenen Gruppen notwendig. Durch Informationsfluss erfahren die gesellschaftlichen Gruppierungen voneinander und bekommen jeweils ein realistischeres Bild von den anderen. Bedeutung des emotionalen Lebens Das emotionale Leben spielt eine große Rolle. Emotionen verbinden Menschen aller Kulturen. Unausgedrückte Emotionen können zu Gewalt führen. Herumirren - Aushalten von Unsicherheit Es gibt Momente, in denen niemand weiß, was das Richtige ist. Die Herausforderung ist es, diese Situationen auszuhalten und zu akzeptieren. Notwendig ist es, darauf zu vertrauen, dass der Moment kommen wird, in dem eine beteiligte Person neue, weiterführende Impulse einbringt. Veränderung in den Institutionen Die Thérapie Sociale hat strukturelle Veränderungen in den Institutionen zum Ziel. Strukturelle Neuerungen in Organisationen und Betrieben sind notwendig, um den Anforderungen und Bedürfnissen der Menschen heute gerecht zu werden. 17