pm-sap als Reformprojekt der Verwaltung des Bundes



Ähnliche Dokumente
Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

3.7. Landessynode (ordentliche) Tagung der 17. Westfälischen Landessynode vom 16. bis 20. November 2015

Personalentwicklung. Umfrage zur Personalentwicklung. Februar Cisar - consulting and solutions GmbH. In Zusammenarbeit mit

Eine Bürokratiekostenfolgenabschätzung zum zweiten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Einführung einer Gleitzone

Vorab per . Oberste Finanzbehörden der Länder

Projektsteuerung Projekte effizient steuern. Welche Steuerungsinstrumente werden eingesetzt?


(1) Mit dem Administrator Modul werden die Datenbank, Gruppen, Benutzer, Projekte und sonstige Aufgaben verwaltet.

347/AB XXII. GP. Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich. Anfragebeantwortung

Wiederkehrende Bestellungen. Tipps & Tricks

Umfrage zum praktischen Einsatz von Change Management

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Stellvertretenden Genehmiger verwalten. Tipps & Tricks

Nachtragskredit Nr. 02 für die Ausweitung des neuen Systems zur Zeiterfassung auf die restlichen Dienststellen des Sicherheitsdepartements

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Konto einrichten in 10 Minuten! Nach der Registrierung helfen Ihnen folgende 4 Schritte, absence.io schnell und einfach einzuführen.

Subpostfächer und Vertretungen für Unternehmen

1) Was sind die Ziele des Europäischen Wirtschaftsführerscheins, EBC*L? 4) Von wem wurde der EBC*L initiiert und von wem wird er betrieben?

D i e n s t e D r i t t e r a u f We b s i t e s

Prozessbewertung und -verbesserung nach ITIL im Kontext des betrieblichen Informationsmanagements. von Stephanie Wilke am

Leitfaden. zur Einführung neuer Studiengänge

How to do? Projekte - Zeiterfassung

Mehr Effizienz und Wertschöpfung durch Ihre IT. Mit unseren Dienstleistungen werden Ihre Geschäftsprozesse erfolgreicher.

Mitbestimmung im Qualitätsmanagement. Referent: Wilhelm Linke

Regionales Cross Mentoring Projekt für das Programm Zukunft durch Aufstieg in der Region:

Mitteilung zur Kenntnisnahme

Auswirkungen der unterschiedlichen Beendigung von Verfahren gem. 14 BDG:

Das Leitbild vom Verein WIR

PLATTFORM PERSONALMANAGEMENT

An das Präsidium des Parlament 1017 Wien. H;r.

BMW ConnectedDrive. connecteddrive. Freude am Fahren BMW CONNECTED DRIVE. NEUERUNGEN FÜR PERSONALISIERTE BMW CONNECTED DRIVE DIENSTE.

Anleitung - Archivierung

Neu als stellvertretendes Vorstandsmitglied/Verhinderungsvertreter

Arbeiten mit dem Outlook Add-In

HANDOUT TECHNISCHE UMSETZUNG DER ELEKTRONISCHEN ZEITERFASSUNG

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

OUTSOURCING ADVISOR. Analyse von SW-Anwendungen und IT-Dienstleistungen auf ihre Global Sourcing Eignung. Bewertung von Dienstleistern und Standorten

SharePoint - Security

Erkennen Sie zukunftsweisende Möglichkeiten mit dem NPO*STAR. Strategie-Entwicklung in Non-Profit-Organisationen

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

3541/AB XXII. GP. Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Arbeitsrechtliche Regelung zu Fortbildungen und anderen Mitarbeiterfördermaßnahmen. Grundsätze für die Aus-, Fort- und Weiterbildung ( 39 c) MVG)

Systemen im Wandel. Autor: Dr. Gerd Frenzen Coromell GmbH Seite 1 von 5

Unternehmenskultur und Führung von Veränderungsprozessen. Great Place to Work. September 2015

VERWALTUNG VON DER SCHNELLSTEN SEITE. usp.gv.at

Instrumente zur Förderung von Home-Office und Telearbeit in der Bundesverwaltung vorhanden

Kirchengesetz über den Einsatz von Informationstechnologie (IT) in der kirchlichen Verwaltung (IT-Gesetz EKvW ITG )

YouTube: Video-Untertitel übersetzen

DAS NEUE GESETZ ÜBER FACTORING ( Amtsblatt der RS, Nr.62/2013)

IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung Richter & Schorn gfa@iwp-koeln.org,

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

1 Was ist Personal Online-Coaching?

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

ANTRAG. Bundesgesetz, mit dem das Bundeshaushaltsgesetz geändert wird

Mitarbeitergespräch. Gesprächsleitfaden. Mitarbeiter/Mitarbeiterin. Führungskraft: Datum: Name: Vorname: Abteilung, Bereich, Organisationseinheit:

Prozessoptimierung. und. Prozessmanagement

Kostenstellen verwalten. Tipps & Tricks

Die neuen Dienstleistungszentren

All for One Steeb. Das SAP Haus. ALL FOR ONE STEEB DAS SAP HAUS

Öffentlicher Webcast - Implementierungsstrategie Strukturmodell - stationär

Marketing Intelligence Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Josef Kolbitsch Manuela Reinisch

Vorwort LIEBE KOLLEGINNEN, LIEBE KOLLEGEN! Dr. Josef Ostermayer

IT-Governance und Social, Mobile und Cloud Computing: Ein Management Framework... Bachelorarbeit

Auswirkung der neuen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts auf Urlaubsund Urlaubsabgeltungsansprüche von Langzeiterkrankten.

Beschreibung und Bedienungsanleitung. Inhaltsverzeichnis: Abbildungsverzeichnis: Werkzeug für verschlüsselte bpks. Dipl.-Ing.

Ablauf Vorstellungsgespräch

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Richtlinie zur Vergabe von Domains im öffentlichen Interesse

INDEX. Öffentliche Ordner erstellen Seite 2. Offline verfügbar einrichten Seite 3. Berechtigungen setzen Seite 7. Öffentliche Ordner Offline

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

IT-Strukturanalyse als wichtige Voraussetzung für ein funktionierendes ISMS

Anleitung Redmine. Inhalt. Seite 1 von 11. Anleitung Redmine

DCCP (Data Collection Cash Processing) Schaubild Version 1.0

Interne Supervision effektive Unterstützung für Organisationen in Veränderung

über die betriebliche Altersversorgung (bav) bav-kompetenz-center LZ 7710

WARENWIRT- SCHAFT UND ERP BERATUNG Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Erstellung des integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes. für die Samtgemeinde Sottrum

DOS-Sympas Scope Dateien in Excel einlesen

D i e n s t v e r e i n b a r u n g über die Durchführung von Mitarbeiter/innen- Gesprächen

Hilfe zur Urlaubsplanung und Zeiterfassung

Anleitung zur Einrichtung von Kontoweckern im Online Banking

PLATTFORM PERSONALMANAGEMENT

Skriptum. zum st. Galler

I. B Eine geeignete Organisation sicherstellen

Deutsches Forschungsnetz

Niedersächsischer Landtag 14. Wahlperiode Drucksache 14/1480. Beschlussempfehlung

Zwischenbericht der UAG NEGS- Fortschreibung

Stellungnahme der Bundesärztekammer

SharePoint 2016 Training Aus und Weiterbildungen Dienstleistungen

Im Spannungsfeld zwischen Fachaufgaben und IT-Betrieb

Checkliste. Erfolgreich Delegieren

proles-login. Inhalt [Dokument: L / v1.0 vom ]

studium Studiengang Verwaltungsinformatik (FH)

Einführung von D im Land Bremen


Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

ÜBUNG. Einführung in das IT- Projektmanagement WS 2012/13. Dr. The Anh Vuong

.. für Ihre Business-Lösung

Management Summary. Was macht Führung zukunftsfähig? Stuttgart, den 21. April 2016

Organisation des Qualitätsmanagements

Transkript:

Seite 1 pm-sap als Reformprojekt der Verwaltung des Bundes 1. Einleitung Pm-sap ist ein Reformprojekt für das Personalmanagement des Bundes, mit dem die jetzige IT-Unterstützung abgelöst und durch eine betriebswirtschaftliche Standardsoftware 1 ersetzt werden wird. Pm-sap ist ein Beispiel für Kontrakt-Management zwischen der Politik und der Verwaltung. 2 Die BReg hat der Bundesverwaltung den Auftrag zu grundlegenden Neuerungen im Personalwesen erteilt 3. Sie hat darin die Ziele, den budgetären Rahmen und die Termine festgelegt. Die Bundesverwaltung, und zwar alle Ressorts 4, führen den Auftrag gemeinsam aus. Im Sinne einer leistungsorientierten Verwaltungsführung soll vor allem eine Dezentralisierung der Entscheidungsprozesse erfolgen. Nach der Abwicklung eines Vergabeverfahrens und der anschließenden Beauftragung eines Generalunternehmers hat der Lenkungsausschuss, in dem alle BM und Obersten Organe vertreten sind, das Projekt am 11. Dezember 2001 gestartet. Wichtigstes Projektziel ist es, die 160 Personalbüros des Bundes mit jenen Werkzeugen auszustatten, die das Personalmanagement für eine leistungsorientierte Verwaltungsführung und zur Umsetzung des Leitbildes eines Dienstleistungsstaates benötigt. 1 Der Vorteil gegenüber einer Eigenentwicklung besteht vor allem darin, dass bei jenen Änderungen im System, die auch in der Privatwirtschaft gelten, kein zusätzlicher Anpassungsbedarf im Bund entsteht (zb Änderungen durch Steuerreformen oder im Sozialversicherungsrecht) 2 Vgl sinngemäß 12 Universitätsgesetz 2002, BGBl I 2002/120, betreffend Leistungsvereinbarungen zwischen Bund und Universitäten 3 Beschluss der BReg vom 31. Jänner 2001 betreffend die IT-Unterstützung des Personalmanagements in der Bundesverwaltung durch den Einsatz einer betriebswirtschaftlichen Standardsoftware 4 Vgl 273 des Bundesgesetzes vom 27. Juni 1979, BGBl 1979/333 igf, über das Dienstrecht der Beamten (Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979 - BDG 1979); gemeint sind neben den 12 Bundesministerien auch die Präsidentschaftskanzlei, die Parlamentsdirektion, der Rechnungshof, die Volksanwaltschaft, der Verfassungsgerichtshof und der Verwaltungsgerichtshof

Seite 2 2. Ausgangslage Die Berechnung, Zahlbarstellung und Buchung des Personalaufwandes für Aktive und Pensionisten im Bund wird seit Anfang der 70er Jahre durch das Verfahren Bundesbesoldung (BS) vorgenommen. Darauf aufsetzend bietet das Verfahren Personalinformationssystem (PIS) Erfassungs-, Abfrage- und Auswertungsmöglichkeiten für das Personalmanagement. Im übrigen erfolgt die Dokumentation von Personalentscheidungen nach wie vor in Papierform. 5 Die vorhandenen IT-Verfahren sind nach jahrzehntelanger Nutzung funktional überholt, technologisch veraltet und am Ende ihres Lebenszyklusses. Änderungen und Erweiterungen, wie sie ua für die Flexibilisierung der Arbeitszeit benötigt werden, sind nicht mehr oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand implementierbar. Defizite in den beiden Querschnittsapplikationen haben zum Entstehen zahlreicher unwirtschaftlicher Insellösungen in einzelnen Ressorts geführt. Die uneinheitliche Datenbringung zwischen BS und PIS veranlasste den RH 6 zur Abgabe einer nachdrücklichen Empfehlung. 7 3. Dimension des Projektes, Nutzen, New Public Management Der Bund ist mit gegenwärtig rund 160.000 MitarbeiterInnen 8 der größte Arbeitgeber Österreichs. Dazu kommen ca. 86.000 EmpfängerInnen von Pensionsleistungen 9. Derzeit sind 4.000 MitarbeiterInnen mit den dabei anfallenden Arbeiten beschäftigt. Für die Vergabe von Fremdleistungen wurden 21,8 Millionen bereit gestellt. Durch den Einsatz moderner IT-Lösungen für das Personalmanagement können erhebliche Nutzenpotentiale erreicht werden. Diese ergeben sich vor allem aus der Optimierung der Geschäftsprozesse einschließlich der Nutzung von 5 Vgl dazu den Beschluss des Ministerrates vom 19. August 1948 über die Einführung neuer Vordrucke für den Standesausweis. 6 Vgl dazu den Wahrnehmungsbericht des RH über die Konsolidierungspakete, Zl 860.001/002- Pr/8/99. 7 Vgl dazu den Beschluss der BReg vom 31. Jänner 2001 betreffend die IT-Unterstützung des Personalmanagements in der Bundesverwaltung durch den Einsatz einer betriebswirtschaftlichen Standardsoftware. 8 Vgl Personaljahrbuch 2001 des BMÖLS, Tabelle zu Punkt 1.1 1.3 bzw den Folder Kennzahlen des österreichischen Bundesdienstes, Punkt 3 (http://www.bmols.gv.at/frame.html) 9 Vgl Kennzahlen, Punkt 13

Seite 3 Mitarbeiterselbstbedienungskomponenten 10. Durch den Einsatz der neuen Software wird ein monetärer Nutzen von 10 Millionen pro Jahr erwartet. Der Bedarf an MitarbeiterInnen im Personalwesen sollte sich um mindestens 10 Prozent reduzieren. Zur Sicherstellung der erwarteten Einsparungspotentiale 11 wurde ein begleitendes Projektcontrolling eingerichtet. Über den monetären Nutzen hinaus soll das neue System auch als Teil von New Public Management gesehen werden. Der Einsatz der Standardsoftware soll bewirken, dass eine allgemein gebräuchliche und verständliche Sprache verwendet wird. Weiters wird dem Interesse der mit Personalaufgaben beschäftigten MitarbeiterInnen an der technologischen Weiterentwicklung Rechnung getragen und damit die Motivation für ausgezeichnete Dienstleistungen auch für die Zukunft gesichert. Indem sie ihre Kenntnisse in allen Ressorts anwenden können, wird ein Beitrag zur Mobilität geleistet. Die Verwendung einer Standardsoftware ermöglicht bzw erleichtert auch die Durchgängigkeit für MitarbeiterInnen zwischen öffentlichem Dienst und der Privatwirtschaft. Das im Projekt vorgesehene Managementinformationssystem ermöglicht einerseits die Dezentralisierung von Entscheidung und Verantwortung und andererseits die Steuerung der personalpolitischen Aspekte, die für den gesamten Bund gelten sollen. Der Bund geht neue Wege. Vorgehensweisen und Prozesse werden nicht zentral von "oben" verordnet, sondern breit und gemeinsam erarbeitet und entschieden. ExpertInnen aus der Praxis in den über ganz Österreich verteilten Dienststellen des Bundes sind in das Projektgeschehen ebenso eingebunden wie MitarbeiterInnen mit strategischen Kompetenzen. Der Informations- und Kommunikationsfluss erfolgt über das Internet im Form einer restricted site und ermöglicht damit die Einbindung der 4.000 MitarbeiterInnen im Personalwesen in die Entwicklung der künftigen IT- Unterstützung. Sie liefern auf diesem Wege wertvolle Tipps, die in die Entwicklung des Produktes einfließen und damit dessen Qualität erhöhen. Ihre Mitwirkung lässt eine hohe Akzeptanz erwarten, zumal die Lösung auch praktische Bedürfnisse berücksichtigt. 10 Sogenanntes employee self service (ess) 11 Im MRV sind 150 Mio ATS pro Jahr genannt.

Seite 4 4. Projektziele Inhaltliches Ziel ist die Ablöse der bisherigen IT-Anwendungen durch ein einheitliches und durchgängiges Personalwirtschafts-, Verwaltungs- und Abrechnungssystem. Dabei sollen alle relevanten Geschäftsprozesse des Personalwesens unterstützt werden. 12 Bezogen auf die Abwicklung soll durch Geschäftsprozessoptimierung ein Reengineering der Ablauforganisation erreicht werden. Dabei gilt es, Fehleingaben oder Manipulationen ebenso zu vermeiden wie die Rechtmäßigkeit des Geschehens sicher zu stellen. Besonderer Bedeutung kommt im Personalwesen dem Schutz personenbezogener Daten zu, der durch ein komplexes Berechtigungssystem auf hohem Niveau und eine strukturierte Berechtigungsverwaltung erreicht werden soll. Kulturelle Ziele sind die Einführung der leistungsorientierten Verwaltungsführung im Personalwesen und die Datentransparenz und verfügbarkeit für die MitarbeiterInnen. 5. Projektinhalt Den Inhalt des Projektes bilden die Personaladministration, die Personalplanung und die Personalabrechnung. Im einzelnen sind dies: Aufbauorganisation Personalmanagement-Informationssystem Evidenzen Begründung eines Beschäftigungsverhältnisses Ereignisse im Beschäftigungsverhältnis Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses Sonstige Stammdatensätze Zeitwirtschaft Mitarbeiterinformation 12 Typische Geschäftsprozesse sind die Aufnahme von MitarbeiterInnen, die Lohnverrechnung, die Zeiterfassung und Überstundenbearbeitung, Dienstreisen, Ausbildungsmaßnahmen, Änderungen in den Stammdaten sowie die Versetzung, die Beendigung von Dienstverhältnissen uam

Seite 5 Reisemanagement Geldleistungen Forderungen Lohnnebenkosten Transfers 6. Projektphasen Nach einer einleitenden Projektplanung erfolgte im Rahmen der Ist Analyse eine Untersuchung und Bewertung der bestehenden Geschäftsprozesse, Rollen und Berechtigungen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Überwindung der gegenwärtig ausgeprägt arbeitsteiligen Geschäftsprozesse 13 und das Einsparen von Rollen bzw der Reduzierung von Mitwirkungsbefugnissen 14 ein beachtliches Einsparungspotential bieten. Die Normenlandschaft im Sonderarbeitsrecht des Bundes 15 zeigt eine enorm heterogene Struktur sowie kasuistische Bestimmungen, die das Arbeitsrecht der Privatwirtschaft nicht kennt. Eine Rechtsbereinigung böte ein beachtliches Einsparungspotential. In der Konzeptionsphase wurden mit ExpertInnen aus den Ressorts idealtypische Geschäftsprozesse samt dazugehörigen Rollen erstellt und in mehreren Runden abgestimmt. Die Ergebnisse sowohl der Analyse- als auch der Konzeptphase werden auf der restricted site vorgestellt. Gemeinsam mit dem Feedback bilden sie die Grundlage für die Entwicklung und Realisierung. Parallel sind Fragen der Schulung der User, der Migration der vorhandenen Daten 16 oder das Schnittstellenproblem zu weiteren Applikationen 17 zu lösen. In der Entwicklungspartnerschaft mit dem Bundeskanzleramt sollen die einzelnen Funktionalitäten getestet und verfeinert werden. 13 Die Genehmigung eines zweiwöchigen Sonderurlaubes erforderte in einem Einzelfall 16 Arbeitsschritte. 14 Die derzeitig vorgesehene Mitwirkung zahlreicher Zwischenvorgesetzter verzögert die Geschäftsfallbearbeitung erheblich. Sie könnte meines Erachtens durch eine bloße Verständigung via Email ersetzt werden, wobei Stillschweigen innerhalb weniger Tage als Zustimmung gewertet wird. 15 Vgl dazu das BDG 1979, das GehG, das VBG, das PG 1965, das RDG uam 16 Die Daten aus den abzulösenden Applikationen BS und PIS sind in pm-sap zu migrieren. 17 Hier ist innerhalb des Bundes vor allem die Haushaltsverrechnung in SAP/HV, der elektronische Akt sowie vorhandene Zeiterfassungssysteme zu nennen. Externe Schnittstellenfragen betreffen vor allem die Sozialversicherungsträger.

Seite 6 Anschließend wird die Vorproduktionsphase, in der alle MitarbeiterInnen in den Personalabteilungen am System lernen, folgen. Um den gleichzeitigen Start aller Ressorts mit 1. Jänner 2005 sicher stellen zu können, wurde ein modulares Schulungsmodell gewählt, dass neben einem kurzen seminaristischen Einführungsund Abschlussteil vorwiegend auf e-learning aufsetzt. 7. Ausblick Im Sinne der Entwicklung vom Ordnungsstaat zum Dienstleistungsstaat soll mit der gemeinsamen Erarbeitung der neuen IT-Lösung auch ein Veränderungsprozess 18 einher gehen. An die Stelle der obrigkeitlichen Dienstbehörde, die Personalakten verwaltet, soll ein modernes Personalservice treten, welches die Führungskräfte, die PersonalbearbeiterInnen und die MitarbeiterInnen qualitätvoll serviciert und rasch und in zeitgemäßer Form mit den gewünschten Informationen versorgt. Mag Arnold Schoba 18 Sogenanntes Change Management

Seite 7 Beitrag zum Abkürzungsverzeichnis IgF In geltender Fassung IT Informationstechnologie BDG 1979 Bundesgesetzes vom 27. Juni 1979, BGBl 1979/333 igf, über das Dienstrecht der Beamten (Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979 - BDG 1979) BReg Bundesregierung BM Bundesminister, Bundesministerien, Bundesministerium DVG Bundesgesetz über das Verwaltungsverfahren in Dienstrechtsangelegenheiten (Dienstrechtsverfahrensgesetz 1984), wv BGBl 1984/29 DVV Verordnung der Bundesregierung vom 17. 3. 1981 über die Regelung der Zuständigkeiten in Dienstrechtsangelegenheiten (Dienstrechtsverfahrensverordnung 1981), BGBl 1981/162 GehG Bundesgesetz vom 29. Februar 1956, BGBl 1956/54, über die Bezüge der Bundesbeamten Gehaltsgesetz 1956 MRV Vortrag an den Ministerrat PG 1965 Bundesgesetz vom 18. November 1965, BGBl 1965/340, über die Pensionsansprüche der Bundesbeamten, ihrer Hinterbliebenen und Angehörigen Pensionsgesetz 1965 Pm-sap pm-sap ist ein Projektname und steht für Personalmanagement mit der Standardsoftware SAP/HR R3 PSVO Verordnung der BReg über die Regelung der Zuständigkeiten in Dienstrechtsangelegenheiten der Vertragsbediensteten des Bundes (Personalstellenverordnung PSVO), BGBl II 1999/153 ua unter anderem uam und andere(s) mehr VBG Bundesgesetz vom 17. März 1948, BGBl 1948/86, über das Dienst- und Besoldungsrecht der Vertragsbediensteten des Bundes Vertragsbedienstetengesetz 1948