LEVI LERNEN ENTWICKELN VEREINBAREN INSPIRIEREN Freiburger Programm zur Seelsorge-Visitation und Gemeindeentwicklung
W A S Mit dem LEVI-Kompass unterwegs Der Name LEVI steht für eine bessere Orientierung der pastoralen Arbeit: Lernen, Entwickeln, Vereinbaren, Inspirieren. Biblische Vorbilder Als Jesus von dort wegging, sah er einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten. (Lk 5,27 32) Wie der Zöllner LEVI folgen wir als Kirche dem Ruf Gottes, Altes aufzugeben, mutig Neues zu wagen, neue Wege zu gehen in der Gewissheit, dass wir auf diesem Weg begleitet werden. Geistlicher Aufbruch Das LEVI-Programm hilft, die Innenseite des Aufbruchs wahrzunehmen, die geistliche Dimension von Veränderung und Verwandlung in den Blick zu nehmen. 1 Haben wir unsere Ziele erreicht? Das LEVI-Programm ist so etwas wie ein Kompass oder eine moderne Navigationshilfe. LEVI hilft bei der Überprüfung, ob wir unsere Ziele erreicht haben. Als Volk Gottes sind wir unterwegs in den Seelsorgeeinheiten mit ihren Gemeinden: Da braucht es von Zeit zu Zeit eine Standortbestimmung, um die weitere Route zu planen, am Ziel anzukommen und neu aufbrechen zu können.
Lebendige Gemeinden Kirche verwirklicht sich in lebendigen Gemeinden. Das LEVI-Programm will helfen, die Lebendigkeit zu fördern. Dazu setzen wir auf: W A R U M Regelmäßige Standortbestimmung Das LEVI-Programm hilft den Seelsorgeeinheiten, ihren aktuellen Standort zu bestimmen und den weiteren Kurs für die nächsten Jahre zu vereinbaren. Die Visitation als Vergewisserung Das LEVI-Programm hilft den Seelsorgeeinheiten, die Visitation des Dekans vorzubereiten. Diese kirchenrechtlich vorgeschriebenen Visitationen sind ein Schlüssel zur Umsetzung der Pastoralen Leitlinien. Das LEVI-Programm steht in diesem Zeichen des Aufbruchs. Es hilft, die Visitation als Instrument zur qualitativen Verbesserung der pastoralen Arbeit zu nutzen. So steht LEVI auch für Lebendigkeit und Visitation. Wie lässt sich die Dynamik des Aufbruchs verstetigen? Pastorale Leitlinien Nachhaltigkeit Visitation Pastorale Prozesse Ziel- Vereinbarung Pastoral- Konzeption 2
W I E W A N N 3 Vier Schritte der Umsetzung 1. Die Seelsorgeeinheit schätzt selbst ein, inwieweit die Pastoralkonzeption umgesetzt ist. 2. Die Ergebnisse fasst sie in einem Bericht zusammen. 3. Der Dekan bespricht bei der Visitation die Ergebnisse mit VertreterInnen der Seelsorgeeinheit. 4. Auf der Grundlage des Selbstbewertungsberichtes und der Visitationsgespräche vor Ort erstellt der Dekan einen Visitationsbericht. Dazu gibt das Erzbischöfliche Ordinariat eine Rückmeldung und spricht Empfehlungen aus. Erprobungsphase Bevor das neue Visitations- und Gemeindeentwicklungsprogramm LEVI in allen Seelsorgeeinheiten des Erzbistums Freiburg eingeführt wird, soll es zunächst in einer Pilotphase mit fünf Pilot-Seelsorgeeinheiten getestet und weiterentwickelt werden. Diese Pilotphase soll dazu genutzt werden, die Rückmeldungen aus den Pilot-Seelsorgeeinheiten sowie weiteres Feedback (Ordinariat, Dekane, diözesane Einrichtungen) in der Gestaltung des LEVI-Programms zu berücksichtigen. Dadurch soll eine größtmögliche Akzeptanz dieses Entwicklungs- und Steuerungsinstrumentes bei allen Beteiligten gewährleistet werden. Meilensteine der LEVI-Pilotphase 1. Einladung der Pilot-Seelsorgeeinheit (Pilot-SE) 2. Auftakt- & Infoveranstaltung in der Pilot-SE 3. Multiplikatoren-Training in der Pilot-SE 4. Selbstbewertungsbericht der Pilot-SE 5. Visitation & Visitationsbericht des Dekans 6. Rückmeldung des Ordinariats zum Visitationsbericht 7. Feedback-Konferenz & -Interviews in der Pilot-SE 8. Feedback des Dekans 9. Abschlussbericht & Ausweitung des Modells
Ausweitung des LEVI-Programms Das Pilotprojekt läuft von 2009 bis 2011. Es ist vorgesehen, das LEVI-Programm ab 2012 in allen Seelsorgeeinheiten des Erzbistums Freiburg einzuführen. Der Auftrag Eine diözesane Projektgruppe, in der die verschiedenen Projektpartner vertreten sind (Ehrenamt und berufl iche MitarbeiterInnen, Ordinariat, Regionen, Dekanate, Seelsorgeeinheiten), hat ein erneuertes Visitationsverfahren entwickelt. Es wurde auf der Basis des international bewährten EFQM-Modells (Europäische Stiftung für Qualitätsmanagement) erstellt und soll nun im Dialog mit Verantwortungsträgern auf allen Ebenen erprobt und weiterentwickelt werden. Die Ziele der Pastoralen Leitlinien sollen darin integriert werden. Gleichzeitig soll das Verfahren die bereits bestehenden Steuerungsinstrumente der Gemeindeentwicklung (Konzeptionsentwicklung, Zielvereinbarungen) miteinander verbinden. W O H E R 1. planen 2. umsetzen Pastoral- Konzeption Selbst- Bewertung Pastorale Leitlinien Ziel- Vereinbarung Visitation 4. lernen 3. überprüfen 4
W O M I T Der Kriterienkatalog Als Orientierungshilfe für die Visitation der Seelsorgeeinheit sowie die Gemeindeentwicklung dient ein Kriterienkatalog. Dieser Katalog konkretisiert nicht nur die Pastoralen Leitlinien, sondern enthält auch systematische Prüfkriterien für alle pastoralen Strukturen und Prozesse. Die Kriterien: 1. Gemeindeleitung und MitarbeiterInnen-Führung 2. MitarbeiterInnen in der Pastoral 3. Pastoralkonzeption 4. Pastorale Prozesse 5. Pastorale Partnerschaften und Netzwerke 6. Pastorale Ressourcen 7. Mitglieder- und NutzerInnenbezogene Ergebnisse 8. MitarbeiterInnenbezogene Ergebnisse 9. Gesellschaftsbezogene Ergebnisse 10. Schlüsselergebnisse Während die Visitation einer Seelsorgeeinheit in der Regel nur alle 5 Jahre stattfinden kann, bietet das LEVI-Programm die Möglichkeit, auch ohne anschließende Visitation Zwischenbilanzen zu ziehen. Transparente Kriterien helfen bei der Einordung, ob und wie weit die gesetzten Ziele erreicht werden konnten. Dies empfi ehlt sich beispielsweise im Rahmen der Entwicklung oder Aktualisierung einer Pastoralkonzeption. 5
Der Praxis-Leitfaden Damit das LEVI-Programm möglichst ohne zeitliche Überforderung der beteiligten ehrenamtlichen und berufl ichen MitarbeiterInnen durchgeführt werden kann, wird ein Praxis-Leitfaden die Umsetzungsschritte dieses Verfahrens erläutern und Anregungen zur Gestaltung der Selbstbewertung sowie der Visitation geben. Dazu gehören beispielsweise Erläuterungen zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Selbstbewertungen und der Visitationen, Checklisten zur Kontrolle, Querverweise zur Konzeptionsentwicklung und zu Zielvereinbarungsgesprächen. Durch LEVI wird s leichter! Die Pastoralen Leitlinien werden mit Hilfe von LEVI nachhaltig umgesetzt durch umfassende und systematische Erfassung aller relevanten pastoralen Prozesse. Die Pastoralkonzeption erfährt eine nachhaltige Umsetzung, weil mit LEVI das Erreichen der Ziele überprüft wird. Die Zielvereinbarungsgespräche erhalten durch LEVI eine solide Grundlage, denn das Programm macht die gemeinschaftlichen Ziel-Priorisierung transparenter. F A Z I T Feedback & Beteiligungsmöglichkeiten Gerne können Sie sich an der LEVI-Pilotphase beteiligen, wenn Sie als Gemeindemitglied zu einer der Pilot- Seelsorgeeinheiten gehören oder in deren Einzugsgebiet leben. Pilot-Seelsorgeeinheiten sind: Mannheim Süd Pforzheim Innenstadt Stutensee Lahr Lörrach 6
LEVI LERNEN ENTWICKELN VEREINBAREN INSPIRIEREN Die Mitglieder der Projektgruppe freuen sich auf Ihre Rückmeldungen und Anregungen. Gerne können Sie mit der LEVI-Projektgruppe direkt Kontakt aufnehmen: levi-projekt@ordinariat-freiburg.de. Kontaktadresse Erzbischöfliches Ordinariat Schoferstraße 2, 79098 Freiburg Andreas Lerbs, Referent des Generalvikars Tel.: 0761-21 88-202 Fax: 0761-21 88 76-202 levi-projekt@ordinariat-freiburg.de www.erzbistum-freiburg.de/levi Konzeption WERTEWANDEL-Institut www.werte-wandel.de Layout und Druck Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg