Evaluation von Studienprogrammen an der TU Berlin

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Transkript:

Evaluation von Studienprogrammen an der TU Berlin - ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzvermittlung Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 1

Kompetenzorientierte Evaluation von Studienprogrammen an der TU Berlin QS² = QualitätsSicherung Studienprogramme ein Projekt des Programms Offensive Wissen durch Lernen (OWL) Start im Januar 2007 Leitprojekt für die TU9-Universitäten (mit LUH) Evaluation von Studiengängen mit Fokus auf Kompetenzvermittlung Seit 2010: verankert im Qualitätsmanagement der TU Berlin (Strategisches Controlling) Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 2

QS²: Fokus und Erhebungsverfahren Untersuchungsgegenstand Evaluationsverfahren Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 3

Akademische Kompetenzen Fach Methode 1. Fachkompetenz 1. Fachkompetenz 4. Wissenschaftliche 4. Herangehensweise Wissenschaftliche Herangehensweise 2. Forschungsbefähigung 3. Entwicklungskompetenz 3. Entwicklungskompetenz 5. Intellektuelle Fähigkeiten 6. Kooperation und Kommunikation 7. Gesellschaftsrelevante und strategische Kompetenzen Kontext *) Vgl. Meijers, van Overveld, Perrenet et al.: Criteria for Academic Bachelor s and Master s Curricula, 2005, p. 5. Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 4

Evaluation der Kompetenzziele (Lehrende) Befragung aller Modulverantwortlichen eines Studiengangs zu: Verteilung des Arbeitsaufwandes über die sieben Kompetenzfelder Kompetenzprofil des Studiengangs Kompetenzniveau einzelner Lern- und Kompetenzziele innerhalb der sieben Kompetenzfelder direkter Vergleich des Kompetenzniveaus von Bachelor- und Masterstudiengängen Indikation der Lernziele als vermittelt und geprüft direkter Vergleich von vermittelten und geprüften Lernzielen Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 5

Selbsteinschätzung des Kompetenzerwerbs (Studierende) Studierende geben am Ende ihres Studiums eine Selbsteinschätzung zu ihrem Kompetenzerwerb Fragenkatalog analog dem zur Befragung der Lehrenden Vergleich der studentischen Selbsteinschätzung mit Soll-Profil liefert Hinweise zur Qualität des Studiengangs Umsetzung als postalische oder Online-Befragung Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 6

Im Ergebnis: Learning Outcome - eine Annäherung von zwei Seiten Intentionen der Lehrenden (Kompetenz- und Bildungsziele) Lehr-/ Lern-Prozess Akademische Kompetenzen und Wissen der Absolventen Soll-Profil Ist-Profil Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 7

Exemplarische Ergebnisse aus den Evaluationen der vergangenen drei Jahre Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 8

Kompetenzprofil von Bachelor- und Masterstudiengang Informatik im Vergleich prozentuale Verteilung des Zeitbudgets 1. Fachkompetenz 40% 7. Strategische Kompetenzen 30% 20% 2. Forschungsbefähigung 10% 0% 6. Kooperation u. Kommunikation 3. Entwicklungskompetenz 5. Intellektuelle Fähigkeiten 4. Wiss. Herangehensweise Bachelor (N=37) Master (N=33) Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 9

Kompetenzprofil von Bachelor- und Masterstudiengang Verkehrswesen (Luft- und Raumfahrttechnik) im Vergleich prozentuale Verteilung des Zeitbudgets 1. Fachkompetenz 40% 7. Strategische Kompetenzen 30% 20% 2. Forschungsbefähigung 10% 6. Kooperation u. Kommunikation 0% 3. Entwicklungskompetenz 5. Intellektuelle Fähigkeiten 4. Wiss. Herangehensweise Bachelor (N=52) Master (N=27) Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 10

Informatik: Vergleich von Schwerpunkten Kompetenzprofil Schwerpunktbereich System Engineering prozentuale Verteilung des Zeitbudgets (N=6) 1. Fachkompetenz Kompetenzprofil Schwerpunktbereich Verlässliche Systeme prozentuale Verteilung des Zeitbudgets (N=6) 1. Fachkompetenz 7. Strategische Kompetenzen 2. Forschungsbefähigung 3% 14% 13% 7. Strategische Kompetenzen 15% 22% 2. Forschungsbefähigung 6. Kooperation u. Kommunikation 10% 11% 28% 3. Entwicklungskompetenz 6. Kooperation u. Kommunikation 12% 3% 8% 3. Entwicklungskompetenz 21% 20% 20% 5. Intellektuelle Fähigkeiten 4. Wiss. Herangehensweise 5. Intellektuelle Fähigkeiten 4. Wiss. Herangehensweise Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 11

Mathematik: Kooperation und Kommunikation prozentualer Anteil der Module, in denen die Kompetenzziele vermittelt bzw. geprüft werden (N=44) Dr. Cornelia Raue, QS² 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 12

Fachkompetenz im Studiengang Human Factors Vergleich des Niveaus von Kompetenzziel (Lehrende) und Kompetenzerwerb (Studierende) 1. Grundlagenwissen 2. spezielles Fachwissen n=32 n=13 n=33 n=13 3. Struktur der Disziplin n=32 n=15 4. Theorien und Modelle entwickeln 5. Experimente/ Datenerhebungen/ Simulationen 6. Prämissen reflektieren 7. Standardmethoden anpassen 8. Urteile fällen n=27 n=28 n=14 n=33 n=13 n=30 n=13 n=14 n=32 n=14 Lehrende N=33 Studierende N=15 n=30 9. Wissenslücken erkennen n=13 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 13

Bilanz 25 Studiengänge in drei Jahren evaluiert (8 /Jahr) systematische und fachunabhängige Methode Nachweis bestehender Qualitätssicherung für die Akkreditierung Wissenschaftliche Weiterentwicklung der Methode Interesse der TU9 an Ausweitung des QS²-Projekts mehrheitliche Akzeptanz bei Hochschullehrerinnen und lehrern QS² als Instrument des uni-internen Qualitätssicherungssystems (Systemakkreditierung) Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 14

Der Nachhaltigkeitsfaktor turnusmäßige kompetenzorientierte Evaluation der Studiengänge Soll-Ist-Vergleiche der Studiengänge liefern Grundlage für Selbstreflektion Impulse für Weiterentwicklung von Studiengängen werden erfolgreich gesetzt! Evaluationen selbst (Interviews) triggern Kompetenzorientierung Dr. Cornelia Raue (QS²) 5. IGIP Regionaltagung, Beuth Hochschule für Technik Berlin, Mai 2010 15