Regionaler Aktionsplan

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Transkript:

Impressum: Landratsamt Enzkreis Martina Klöpfer, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Zähringerallee 3, 75177 Pforzheim Tel. 07231 308-9595 E-Mail: Martina.Kloepfer@enzkreis.de Stand: November 2010

Regionaler Aktionsplan Gleichstellung von Frauen und Männern im Enzkreis Landratsamt Enzkreis Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Martina Klöpfer

Vorwort Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern hat im Enzkreis einen hohen Stellenwert. Diese Aussage im Leitbild (2007) des Enzkreises steht in einer chronologischen Konsequenz der Gleichstellungsarbeit: Beginnend mit den Richtlinien zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern im Landratsamt Enzkreis aus dem Jahre 1996 und deren Überarbeitung zu den Richtlinien zur Chancengleichheit von Frauen und Männern im Landratsamt Enzkreis 2009 (kommunaler Chancengleichheitsplan), der strategischen Zielplanung sowie Maßnahmen der Personalführung und Personalentwicklung bis hin zum regionalen Aktionsplan des Enzkreises. Während die Richtlinien zur Chancengleichheit von Frauen und Männern im Landratsamt Enzkreis ausschließlich das verwaltungsinterne Aufgabenfeld abdecken, sind die Handlungsfelder, Zielsetzungen und Maßnahmen des Aktionsplans hauptsächlich regional ausgerichtet. Der regionale Aktionsplan orientiert sich am Produkthandbuch des Enzkreises mit den Produkten: Gleichstellung von Frau und Mann innerhalb der Verwaltung (1.11.14.01) und Gleichstellung von Frau und Mann, externe Aufgabenwahrnehmung (1.11.14.02). Der Begriff Gleichstellung wird in Ermangelung eines aussagekräftigen deutschen Wortes verwendet, meint aber in der Praxis die Gleichwertigkeit und Chancengleichheit des sozialen Geschlechts (gender). Das Leitziel der Gleichstellungsarbeit sind gleichwertige Chancen für Frauen und Männer, Mädchen und Jungen. Neben der Kategorie Geschlecht muss in der Gleichstellungsarbeit auch immer auf weitere Aspekte geachtet werden, wie beispielsweise das Alter, die Herkunft (Migration), der Status oder eine Behinderung. Die Handlungsfelder, Zielsetzungen und Maßnahmen des regionalen Aktionsplans berücksichtigen u.a. die Veränderungen beim Demografischen Wandel, dem Erwerbsleben, bei der Erziehung und Bildung und stärken dadurch das demokratische System und beleben die Zivilgesellschaft.

A. Handlungsfeld: Verwaltungsintern Handlungsfeld: Personal und Organisation Priorität: hoch Erhöhung des Anteils von Frauen im Führungsbereich Bildung und Qualifizierung von Beschäftigten, insbesondere von Frauen für den Führungskräftenachwuchs Auswahl und Mentoring der Führungsebene, des Personal- und Organisationsamtes, des Personalrats und der Gleichstellungsbeauftragten Spezielle Angebote an Kursen und Seminaren Sensibilisierung der politischen Gremien Geschlechtergerechte Personalentwicklung Sensibilisierung und Schulung der Beteiligten Adäquate Berücksichtigung von Frauen und Männern im Rahmen des Auswahlverfahrens bei Stellenbesetzungen Standards zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie Standards zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege Sensibilisierung von Mitarbeitern für die Möglichkeit einer Beurlaubung zur Betreuung und Pflege von Kindern und Angehörigen

Angemessene Beteiligung und Besetzung von Frauen und Männern im Planungs- und Entscheidungsbereich Überprüfung bestehender Kommissionen und Gruppen Berücksichtigung bei neuen Arbeitsund Projektgruppen Berücksichtigung geschlechtersensibler Inhalte und Themen im Gesundheitsmanagement Fortbildungen für den Arbeitskreis Gesundheitsförderung und interessierte Kolleginnen und Kollegen Fortbildungsangebote jeweils für Frauen und Männer B. Handlungsfeld: Verwaltungsextern Handlungsfeld: Partizipation Priorität: hoch Stärkung der aktiven und passiven Wahlbeteiligung, insbesondere von Frauen Fortsetzung und Begleitung der kommunalpolitischen Seminarreihe: Mitmischen Einmischen Aufmischen Kooperation mit internationalen Frauengruppen zur Sensibilisierung und Gewinnung von Migrantinnen

- Handlungsfeld: Erziehung und Bildung Priorität: hoch Steigerung der Sensibilisierung im Hinblick auf das sich ändernde Frauen- und Männerbild und der Auswirkung auf die Gesellschaft Vorträge in den Integrationskursen zum Thema Gleichberechtigung Öffentlichkeitsarbeit bei Vorträgen und Veranstaltungen Geschlechtersensible Erziehung in den Kindergärten und Tagesstätten/Abbau von Rollenklischees bei der pädagogischen Arbeit Information und Sensibilisierung der Leitungsebene der Einrichtungen Vorträge zu geschlechtersensiblen Aspekten in der Kleinkindbetreuung im Rahmen der Familienbildung Erweiterung des Berufswahlspektrums von Jungen und Mädchen Regelmäßige Beteiligung am Girls Day und Boys Day Durchführung des Projekts Girl s Job/ Boy s Job mit der Hochschule Pforzheim und Hauptschulen im Enzkreis Beteiligung am Projekt Zukunft MINT. Gewinnung von Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Schichten für technische Berufswege

Handlungsfeld: Erwerbstätigkeit Priorität: mittel - hoch Eigenständige und qualifizierte Existenzsicherung von Frauen Regelmäßige Beteiligung und Durchführung der Frauenwirtschaftstage Kooperation mit Einrichtungen der Wirtschaftsförderung und der Existenzgründung Thematische Vorträge in den Integrationskursen Gespräche und Veranstaltungen u.a. mit den Bundestagsabgeordneten zu den Themen: Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Wiedereinstieg, finanzielle Unterstützung für Berufsrückkehrerinnen, Qualifizierung von Migrantinnen Entgeltgleichheit von Frauen und Männern Debatte über die Ursachen und Folgen der Entgeltunterschiede zu intensivieren und Akteure und Akteurinnen zu mobilisieren Beteiligung am Equal Pay Day 2011 Handlungsfeld: Gesundheit Priorität: mittel Geschlechtersensible Prävention Sensibilisierung für spezielle Gesundheitsaspekte und Durchführung von Veranstaltungen, beispielsweise für bestimmte Altersgruppen und zu bestimmten Themen, z.b. psychische Belastungen, zu Brustkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen Unterstützung des Arbeitskreises Frauen und Sucht

Handlungsfeld: Diskriminierungsfreie Darstellung Priorität: hoch Diskriminierungsfreie Plakatierung in den Städten und Gemeinden Beratung zum Thema diskriminierungsfreie Texte, Bilder und Symbole Beschwerden aufgreifen und zeitnah reagieren Infos über Plakatierungsrichtlinien an die Gemeinden Plakatierungsempfehlungen für den Enzkreis Handlungsfeld: Sicherheit und Gewaltfreiheit Priorität: hoch Abbau von häuslicher Gewalt Laufende Koordination und Initiierung von Veranstaltungen und Projekten mit den betroffenen Stellen im Fachbeirat Häusliche Gewalt Pilotprojekt: Kinder/Jugendliche Stärken - Häusliche Gewalt an der Schule zum Thema machen Vorträge in den Integrationskursen zur rechtlichen Situation und Hilfsangeboten Laufende Beteiligung am Tag gegen Gewalt an Frauen (25.11.) mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten

Schlusswort Der Regionale Aktionsplan Gleichstellung von Frauen und Männern im Enzkreis benennt erstmals konkret Handlungsfelder, Zielsetzungen und Maßnahmen der internen und externen Gleichstellungsarbeit. Er schafft eine transparente und nachprüfbare Grundlage und dient als Erfolgs und Messgröße für alle daran Beteiligten. Dies sind, neben der Gleichstellungsbeauftragten, die Verwaltung, Politik und viele weitere Kooperationspartner und -partnerinnen. Der Plan ist prozessbezogen und wird laufend aktualisiert und ergänzt. Mittelfristig sollen auch weitere Produkte des Produkthandbuchs des Enzkreises, beispielsweise aus der Jugendarbeit, berücksichtigt werden. Unter www.enzkreis.de/gleichstellungsbeauftragte ist die jeweils aktuellste Ausgabe des Regionalen Aktionsplans zu finden. (Stand 02/2010) Pforzheim, den 9. November 2010 Karl Röckinger Landrat Martina Klöpfer Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte