TSCHÜSS BERN! HÖHENKRANKER DARM 8. SWISS PHARMA FORUM. Neue Studiendaten zeigen, wie Höhe Entzündungen fördert.

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Transkript:

CHF 5.80 www.otxworld.ch Nr. 123 Dezember 2015 TSCHÜSS BERN! Zwei abtretende, renommierte Parlamentarier blicken zurück. 6 HÖHENKRANKER DARM Neue Studiendaten zeigen, wie Höhe Entzündungen fördert. 42 8. SWISS PHARMA FORUM Der Kongress zum Thema «Neue Märkte» kam bei den Teilnehmenden gut an auch wegen seiner Event-App. 30

Es braucht nicht viel, um noch bekannter zu werden. Ihr vitavista Geschäftsprofil. In vitavista.ch finden Kundinnen und Kunden, was sie sich wünschen: n: umfassende Produktinformationen, konkrete Dienstleistungsangebote te und den schnellen Weg zur nächsten Apotheke oder Drogerie. Was fehlt? Ihr Geschäftsprofil, Öffnungszeiten, Link zu Ihrer Website, Ihre Dienstleistungen und Ihr Beratungsangebot. Lassen Sie sich finden: www.vitavista.ch/partnerartner vitavista, ein Produkt von e-mediat Tel. +41 58 851 26 00 Fax +41 58 851 27 10

03 Isabelle Mahrer, Verlagsleitung FORTSCHRITTE Liebe Leserin, lieber Leser «Fortschritt besteht nicht in der Verbesserung dessen, was war, sondern in der Ausrichtung auf das, was sein wird.» Dieses Zitat von Khalil Gibran nahmen wir uns zu Herzen und haben ein paar spannende Artikel und Berichte für Sie zusammengestellt. Zwei abtretende Parlamentarier standen unserem Redaktor Hans Wirz Red und Antwort auf Fragen wie: Haben Sie Ihre hochgesteckten Ziele erreicht? Welche Probleme stehen im nächsten Jahr an? Welche Trends sehen Sie im Gesundheitswesen? Technisch fortschrittlich mit einer Event-App präsentierte sich das 8. Swiss Pharma Forum, bei dem Referenten, Podiumsteilnehmer und über 170 Gäste im Mittelpunkt standen. Einen sehenswerten Rückblick in Bildern und mit interessanten Statements lesen Sie ab Seite 30. Ab Januar werde ich wie Sie auf die OTXWORLD warten, um mich informieren, begeistern und überraschen zu lassen: Nach zwölf Jahren heisst es Abschied nehmen und meinen persönlichen Fort-Schritt anzugehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und vielen herzlichen Dank, dass Sie mich auf meinem Sanatrend- Wegstück begleitet haben. Herzlichst Isabelle Mahrer OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

04 27 POLITIK 25 Pharmakus 5 «Einen Meilenstein geschafft» Jahres-Fazit des SDV von Elisabeth Huber?! 27 Drogerieforum über Selbstmotivation Was gutes Coaching, Einzigartigkeit und Beständigkeit bewirken 6 Tschüss Bern Adieu Parlament! Zwei Ex-Parlamentarier nehmen Stellung 30 Hochstehend, spannend, intensiv Bericht vom 8. Swiss Pharma Forum von OTXWORLD 8 Kolumne Zukunftsgeschichten 34 Markt und Menschen in Kürze 10 Mehr Geld könnte Kosten reduzieren Gesundheitsförderung im Kanton Baselland?! 37 Kein Stein, der auf dem anderen blieb Wie die Sternen-Apotheke die Kundenfläche verdreifachte 12 Politik in Kürze 16 Generikus WIRTSCHAFT UND FINANZEN 17 Wirtschaft und Finanzen in Kürze 18 Pharma unter Druck Was macht der Industrie zu schaffen? MARKT UND MENSCHEN 22 Markt-Trends WISSEN UND WISSENSCHAFT 38 Psychische Belastung bei Mitarbeitenden News von der 4. Netzwerktagung Psychische Gesundheit 39 Schüttelfrosch 42 Höhenschübe für Darmzotten Aktuelle Forschungsresultate bei chronischen Darmentzündungen 45 Zukunft Integrative Medizin Internationales Symposium am Universitätsspital Zürich 47 Wissen und Wissenschaft in Kürze NEU 23 Impfen im Fokus des AVKZ Herbstversammlung vor dem «Zürcher Startschuss» 47 Impressum 24 Alle Ampeln stehen auf Grün Die Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS hat viel zu bieten

POLITIK 05 «EINEN MEILENSTEIN GESCHAFFT»?! INTERVIEW Elisabeth Huber, Leiterin des Bereichs Politik und Branche des Schweizerischen Drogistenverbandes SDV, ist mitten drin im politischen Geschehen in Bern. Sei das bei der laufenden Revision des Heilmittelgesetzes oder bei sonstigen Entscheiden. Was ist alles gelaufen? Text: Katharina Schwab Das Jahr 2015 geht langsam aber sicher dem Ende zu. Und mit ihm eine ereignisreiche Zeit für die Pharma-Branche. OTXWOLRD hat bei Elisabeth Huber, Leiterin des Bereichs Politik und Branche des Schweizerischen Drogistenverbandes SDV nachgefragt, wie sie das zu Ende gehende Jahr aus Sicht der Drogisten einstuft, was der Verband im letzten Jahr politisch erreicht hat und was die Branche im nächsten Jahr erwartet. «Künftige Rahmenbedingungen konnten in kleinen Schritten verbessert werden.» Elisabeth Huber, SDV Noch ist die HMG-Revision nicht vom Tisch der Parlamentarier, trotzdem wurde einiges entschieden. Welche Artikel, bei denen sich Nationalrat und Ständerat einig geworden sind, haben Einfluss auf die Drogeriebranche? Elisabeth Huber: Seit den Beratungen des Ständerats in der Wintersession 2014 steht fest, dass mit der Verabschiedung des revidierten Heilmittelgesetzes durch das Parlament die Drogistinnen und Drogisten HF zukünftig alle nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel abgeben dürfen. Damit ist ein Meilenstein im Zusammenhang mit den erweiterten Abgabekompetenzen von Drogistinnen und Drogisten geschafft. Wichtig für die Drogeriebranche ist auch der Beschluss in Artikel 67 Abs. 3. Darin wird festgehalten, dass nebst den Zulassungsin haberinnen und Medizinalberufen auch die Drogistinnen und Drogisten respektive deren Verbände an der Stiftung beteiligt sind, welche ein elektronisches Verzeichnis der Arzneimittelinformationen betreibt. Foto: zvg Elisabeth Huber, Leiterin des Bereichs Politik und Branche des Schweizerischen Drogistenverbands. Nicht nur das HMG beschäftigte das Parlament, sondern auch andere Gesetze. Welche haben direkten Einfluss auf die Arbeitswelt der Drogisten? Sowohl Ständerat als auch Nationalrat haben in ihren Beratungen zum neuen Bundesgesetz zum elektronischen Patientendossier beschlossen, dass der Begriff «Gesundheitsfachperson» so angepasst wird, dass eindeutig klar ist, dass Drogistinnen und Drogisten im Zusammenhang mit diesem Gesetz zu den Gesundheitsfachpersonen zählen. Dieser Entscheid ermöglicht auch die zukünftige Arbeit der Drogistinnen und Drogisten. Auf der Homepage des SDV steht, dass der Verband bei folgenden Gesetzgebungen mitwirkt: Chemikalien-, Krankenversicherungs-, Lebensmittel-, Mehrwertsteueroder Arbeitssicherheitsgesetzgebung. Wurde in diesen Bereichen etwas erreicht? In diesen verschiedenen Bereichen ist der SDV grundsätzlich ständig tätig, immer mit dem Ziel, möglichst gute und im Alltag umsetzbare Rahmenbedingungen für die Drogerien zu etablieren. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf dem Chemikalienrecht und der Lebensmittelgesetzgebung. Bis Ende Oktober hatten wir die Möglichkeit, zu insgesamt 27 Lebensmittelverordnungen Stellung zu beziehen. Der SDV hat diese Verordnungen gesichtet, die für die Drogeriebranche relevanten vorgeschlagenen Neuregelungen evaluiert und entsprechend eine Stellungnahme ausgearbeitet. Im Fokus standen dabei insbesondere die Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel, die Verordnung über kosmetische Mittel und die Verordnung über Lebensmittel für Personen mit besonderem Ernährungsbedarf. Im Zusammenhang mit den umfassenden Änderungen im Chemikalienrecht insbesondere der Einführung der GHS-Kennzeichnung in den letzten Jahren hat der SDV in diesem Jahr einen elearningkurs über die notwendige Sachkenntnisse zur Abgabe von Chemikalien im Fachhandel erarbeitet. Wie lautet Ihr Fazit zum politischen Jahr 2015 für die Drogerien? Mithilfe von konsequenter und hartnäckiger Arbeit sowie dem Austausch mit anderen Verbänden konnten die zukünftigen Rahmenbedingungen für Drogerien in kleinen Schritten verbessert werden. Was erwarten Sie im politischen Bereich vom Jahr 2016? Wir gehen davon aus, dass die Beratungen im Parlament zum Heilmittelgesetz im ersten Halbjahr 2016 abgeschlossen werden. Das revidierte Heilmittelgesetz wird zur Folge haben, dass diverse Ausführungsbestimmungen angepasst werden müssen. Der entsprechende Vernehmlassungsprozess wird uns sicherlich dann stark betreffen. Im Weiteren bleiben wir mit verschiedenen Anpassungen von Gesetzen und Verordnungen im Berufsbildungsbereich am Ball.

06 POLITIK In Sachen Gesundheitswesen spielen die Kantone die Musik. Aber «Bern» gibt den Ton an und dirigiert das Orchester. TSCHÜSS BERN A Alle vier Jahre wird das Parlament wieder erneuert, so auch dieses Jahr. Was immer voraussetzt, dass einige der Parlamentarierinnen und Parlamentarier nicht mehr gewählt werden. Respektive freiwillig zurücktreten, meist mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn neben den ständigen sachlichen Auseinandersetzungen ergeben sich auch zahlreiche Freundschaften. Text: Hans Wirz Wir haben alle aus der Gesundheitskommission zurückgetretenen Parlamentarierinnen und Parlamentarier nach ihren Erfahrungen im Parlamentsbetrieb angefragt. Die meisten waren zu beschäftigt zum Antworten, andere wollten sich ganz einfach nicht mehr äussern was zu respektieren ist. Immerhin haben sich zwei ausserordentliche Persönlichkeiten befragen lassen und offen geantwortet. Nicht überraschend, denn beide haben über sehr viele Jahre prägnant, fair, aufrichtig und nachhaltig politisiert. Sie waren eine Bereicherung für den Parlamentsbetrieb und haben sich immer mit Hinblick auf die Bevölkerung eingesetzt: Christine Egerszegi und Toni Bortoluzzi. «Jedes Jahr wurde strenger» Das sagt Christine Egerszegi (FDP) gleich zu Beginn des Gesprächs. Will heissen, «man weiss mit den Jahren immer mehr von einer Sache», was offenbar zu mehr Leistung anspornt. Die Frau, die eher weniger nach Parteiparolen, dafür mehr nach ihrem Wissen und Gewissen politisiert hat, war 20 Jahre im Parlament. 12 Jahre davon im Nationalrat, acht im Ständerat. Dazu einige ihrer Aussagen und Positionen. Als Christine Egerszegi ins Parlament kam war das neue Krankenversicherungsgesetz schon aufgegleist. Für sie war das eine ausserordentlich wichtige Angelegenheit: «Dieser Schritt hat gewährleistet, dass die ganze Bevölkerung in den Genuss einer hervorragenden Krankheitsbekämpfung kam. Unabhängig vom sozialen und finanziellen Status.» Die Stärke eines Landes messe sich doch am Wohle der Schwachen. Im Laufe der Jahre sei es schwieriger geworden, im Parlament ausgewogene Kompromisse zu finden. Vielleicht, weil Geld immer mehr Gewicht bekomme. «Damit der gesunde Kompromiss entstehen kann, muss man immer sowohl das Wirtschaftliche als auch das Soziale im Auge behalten und gegeneinander abwägen.» Alle finanziellen Überlegungen würden von Gesunden gemacht ist man dann aber selber krank, sehe «die Sache» ganz anders aus. Das Lobbying sei viel aufdringlicher und professioneller geworden. Als weitere gut wahrnehmbare Veränderung im Parlament sei die Beschleunigung durch die technische Entwicklung zu nennen. «Alles kommt sofort aufs Netz, also muss man viel umsichtiger kommunizieren.» Viel Tempo habe Bundesrat Alain Berset gebracht. Christine Egerszegi hält grosse Stücke auf ihn. «Er beschafft beispielsweise in Sitzungen über Mittag die richtigen Informationen, wenn sie als wichtig erachtet werden.» Er höre gut zu, sei schnell und aufgestellt «Ein neuer Typus von Politiker.» Nicht gelungen sei die notwendige Verstärkung von Prävention und Gesundheitsförderung.

07 Illustration: JiSign, Fotolia.com DIEU PARLAMENT! «Es gibt halt sehr viele Partikularinteressen, die nicht gerne oder gar nicht auf gegeben werden.» Da spiele die Verhinderungstaktik eine grosse Rolle. Obwohl doch klar sei, dass die Pflegekosten «steigen und steigen», die mit mehr Prävention mindestens teilweise zu vermeiden wären. Die Politik agiere manchmal eher kurzfristig und kurzsichtig. «Man will immer sofortige und messbare Erfolge» und agiere so überhaupt nicht nachhaltig speziell, was die Verhinderung von Pflegeaufwand betreffe. Schade sei, dass «wohl wegen falscher Namensgebung» Managed Care keine Gnade fand vor der Wählerschaft. «Wir haben zwar mehr integrierte Versorgung, aber die wird von den Krankenversicherern bestimmt, statt von den Leistungserbringern.» Positive Resultate gibt es aber auch: Etwa den Risikoausgleich, oder den niederschwelligeren Zugang zu neuen Erstanlaufstellen (wie beispielsweise die Apotheken) zwecks Entlastung der überforderten Hausärzte. Dann sei die verbesserte Krankenversicherungsaufsicht als Positivum zu erwähnen, aber auch die Pflegefinanzierung und der Hausarztartikel. Ebenfalls werde die Pflege als selbstständiges Fachgebiet immer besser er- und anerkannt. «Die Stärke eines Landes misst sich am Wohle der Schwachen.» Christine Egerszegi (FDP) Zukünftige Probleme? «Die Krankheitskosten dürften nicht mehr steigen als die Teuerung», davon ist Christine Egerszegi überzeugt. Bezüglich dem Einsatz von Mitteln werde die Ethik immer wichtiger. «Beispielsweise beim Umgang mit Situationen ums Lebensende braucht es gesellschaftliche Diskussionen, bevor die Politik sich das Thema annimmt.» Andere zu erwartende Entwicklungen seien beispielsweise E- Health, Robotik, der Nachwuchs und die Durchlässigkeit zwischen den Leistungserbringern. Sowie «deren entsprechende gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung». Plus Verbesserungen im ambulanten Bereich. Christine Egerszegi ist zufrieden mit ihrer Arbeit im Parlament. «Ich hatte die Möglichkeit, viel mitzugestalten. Für viele meiner Anliegen konnte ich Mehrheiten gewinnen.» Das sei möglich geworden, weil sich im Parlament «immer wieder gute Leute zusammenfinden». Basis sei gegenseitiges Vertrauen, und das aufzubauen brauche Zeit. «Meine Resultate wurden besser, je mehr das Vertrauen wuchs.» Christine Egerszegi bleibt uns als Politikerin trotz Rücktritt ein Stück weit erhalten: Sie wird am 1. Januar 2016 das Präsidium der BVG-Kommission übernehmen. Das kommt gelegen, weil sie sich wie kaum jemand intensiv mit der «Altersvorsorge 2020» auseinandergesetzt und entsprechende Vorarbeit geleistet hat. «Jetzt ist es richtig, entsprechende Schritte zu einer Flexibilisierung des Rentenbezugs zu machen.» «Einiges blieb auf der Strecke» Toni Bortoluzzi (SVP) hat während 24 Jahren im Nationalrat politisiert. Immer nach seinen Überzeugungen und nachhaltig zugunsten der Bevölkerung. Immer nach dem gesunden Menschenverstand und als einer der sehr wenigen handwerklich arbeitstätigen Parlamentarier. Für ihn stand der gesunde Menschenverstand im Vordergrund. Und er konnte «die Sache» nicht nur kurz und «trocken» auf den Punkt bringen, sondern auch eine feine Klinge führen. Hier nun zum Abschied seine Meinungen und Positionen.

08 POLITIK ZUKUNFTSGESCHICHTEN Fotos: www.parlament.ch 2019 2018 2017 2016 2015 Christine Egerszegi war 12 Jahre im Nationalrat und acht Jahre im Ständerat. Im Prinzip für die FDP, aber immer wieder mit einer eigenständigen Politik. An seine Erwartungen beim Eintritt ins Parlament kann er sich nicht genau erinnern. «Ich war sicher überwältigt, vor allem auch ein bisschen stolz, Mitglied des eidgenössischen Parlaments zu sein.» Und er habe sich vorgenommen, Einfluss zu nehmen. Das habe sich in einigen Dossiers erfüllt. «Allerdings hat es auch einige Jahre gedauert, viel Aufwand und Geduld erfordert.» Vertrauensaufbau brauche eben Zeit. Es sei ihm allerdings nicht gelungen, «die stetig wachsende Soziallast zu stoppen und die generelle Stärkung der staatlichen Einflussnahme zu begrenzen.» Toni Bortoluzzi hat sich tatkräf - tig und unbeirrt für mehr Eigenverantwortung eingesetzt. Die lange Zeit von 24 Jahren habe im Gesundheitswesen vor allem eine Professionalisierung gebracht. Aber: «Begünstigt durch eine geänderte Kommunikation, durch bessere Entschädigungen und die damit einhergehende zunehmende Ineffizienz ist die zeitliche Belastung der Parlamentsmitglieder deutlich angestiegen.» Zusammenfassend müsse man also sagen, dass Versorgung, medizinische Leistungen und die Solidarität gestärkt wurden. Die Anreize zur Eigenverantwortung und zu zurückhaltendem Umgang mit dem Angebot blieben allerdings wie schon erwähnt auf der Strecke. Auf die hauptsächlichen aktuellen und zukünftigen Problemstellungen im Gesundheitswesen angesprochen meint Toni Bortoluzzi: «Die Freiheit des Angebots von Versicherungen und Leistungserbringern müsste im Interesse der Toni Bortoluzzi vertrat während 24 Jahren im Nationalrat konsequent die Grundwerte der SVP. Einfühlsam und mit gesundem Menschenverstand. obligatorisch Versicherten verbessert werden. Die Finanzierung braucht Korrekturen und die zunehmenden Fälle der Langzeitpflege sind eine der innenpolitisch grössten Herausforderungen.» Auch brauche es mehr Vertragsfreiheiten für die Akteure. «Weniger staatliche Einflussnahme und dafür mehr Wettbewerb.» Er zieht für sein 24-jähriges Wirken im Parlament eine eher gemischte Bilanz. «Die gesellschaftliche und politische Grosswetterlage hat sich mehrheitlich nicht in meinem Sinn entwickelt. Mehr Staat und weniger eigenverantwortliche Bürger. Im Detail konnte ich dazu beitragen, dass die Sozialversicherungen in unserem Land nicht noch mehr Ressourcen in Anspruch nehmen und in einigen Fällen der Vorsorge, wie IV und Altersvorsorge oder die Langzeitpflege in richtige Bahnen gelenkt wurden. Ich glaube auch in den Dossiers der Sozialversicherungen in der Partei entscheidende Impulse gegeben zu haben.» In Zukunft will Toni Bortoluzzi «mit einigen ehrenamtlichen Mandaten versehen, den Kontakt mit der Politik mindestens teilweise aufrechterhalten.» Was dem Gesundheitswesen nur nützen kann. SCHUTZ VOR DATENSCHÜTZERN Die jüngsten terroristischen Anschläge in Europa haben der Diskussion rund um Datenschutz neue Aktualität verliehen: Überwogen bislang diejenigen Stimmen, die vor Eingriffen in die Privatsphäre und insbesondere vor übertriebener Überwachung des elektronischen Datenverkehrs warnten, sehen nun viele Bürger vermehrt auch die positiven Seiten. Denn falsch verstandener Datenschutz kann durchaus auch Gefahren bergen. Künftig dürfte sich die Diskussion im Spannungsfeld zwischen persönlicher Freiheit einerseits und öffentlichem Interesse anderseits noch verstärken. Vielleicht überlegt sich auch manch einer, ob wir es mit dem Thema Datenschutz in der Vergangenheit nicht doch etwas zu eng gesehen haben. Wie sieht es da im Gesundheitswesen aus? Mit Blick in die Zukunft sind die Datenschützer gefordert, um nicht als Fortschritts- und Gesundheitsverweigerer in die Annalen einzugehen. Es ist zwar nicht falsch, dass «Gesundheitsdaten besonders sensitiv sind». Doch, so das Zitat des Zürcher Datenschutzbeauftragten weiter, ist es fraglich, ob wirklich jedermann «Informationen über die ei gene Gesundheit nur mit den engsten Vertrauenspersonen teilen möchte». Wir fragen uns: Wie können wir die Daten der Patienten von Selftracking-Applikationen wirklich nutzen, wenn wir sie nicht mit Fachpersonen teilen und wenn wir sie vor lauter Datenschutz nicht mit weiteren Daten, etwa von früheren Arztbesuchen, kombinieren und Schlüsse daraus ziehen? Der Patient muss Interesse daran haben, dass der Apotheker bei der Medikamentenabgabe zum Beispiel vom Bluthochdruck weiss. Schützen wir also künftig nicht die selbsternannten Datenschützer sondern unsere Gesundheit! Daniel M. Späni

ANTISTRESS AG INFORMIERT 09 PUBLI- REPORTAGE DIE WERTVOLLEN HELFER FÜR DEN WINTER Die kalte Jahreszeit und die trockene Heizungsluft machen unsere Schleimhäute in den Atemwegen anfällig für Grippe- und Erkältungsviren. Das Immunsystem sollte jetzt auf Hochtouren laufen. Es gibt einige Mikronährstoffe, die einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass unser Immunsystem funktioniert. Vitamin C, Zink & Co. können auch in der Beratung eine wertvolle Unterstützung bieten. Burgerstein ImmunVital ist ein wohlschmeckender Holunderbeeren-Saft mit Vitaminen, Spurenelementen sowie Beta-Glucan aus Hefe (Wellmune ). Die enthaltenen Vitamine A, C und D sowie die Spurenelemente Zink und Selen fördern die normale Funktion des Immunsystems. Burgerstein ImmunVital damit das Immunsystem voll im Saft ist Burgerstein ImmunVital eignet sich für alle, die ihr Immunsystem unterstützen wollen. Sei es im Winter oder bei hoher Belastung (z. B. Stress, erhöhte Arbeitsbelastung, intensive Trainingsphase etc.). Dank seinen praktischen Tagesportionen ist Burgerstein ImmunVital hervorragend für unterwegs geeignet. Denn der Saft kann direkt und unverdünnt eingenommen werden. Burgerstein ImmunVital 20 Beutel (Tagesportionen) à 16 ml Pharmacode 6377183 Burgerstein Zink-C Toffees 115 g (ca. 25 Toffees) Pharmacode 5343561 Burgerstein C-Berry 30 Kautabletten Pharmacode 5209532 Burgerstein Zink-C das kratzt doch Hals und Rachen nicht Burgerstein Zink-C sind schmackhafte Toffees mit Zink, Vitamin C und Orangenaroma zum Lutschen. Durch den direkten Kontakt der Inhaltsstoffe mit der Rachenschleimhaut kann ein lokaler Effekt erzielt werden. Zink und Vitamin C unterstützen unter anderem die normale Funktion des Immunsystems. Durch das Lutschen kann ein lokaler Effekt auf der Rachenschleimhaut erreicht werden. Burgerstein Zink-C Verkaufsdisplay Display-Angebot mit 20% Rabatt auf ex-factory Preis. Solange Vorrat. Erhältlich bei ebi-pharm oder Ihrem Grossisten. Pharmacode: 5343578. Tut gut. Burgerstein Vitamine. Burgerstein C-Berry der Vitamin-C-Kick für unterwegs Burgerstein C-Berry sind fruchtige Vitamin-C- Kautabletten mit einem hochwertigen Konzentrat aus Acerola-Kirschen und einem natürlichen Beerenaroma. Burgerstein C-Berry, der Vitamin- C-Kick für zwischendurch und unterwegs. Die fruchtigen Kautabletten mit dem natürlichen Beerenaroma sind einfach zu teilen und eignen sich daher für die ganze Familie.

10 POLITIK MEHR GELD KÖNNTE KOSTEN REDUZIEREN?! INTERVIEW Gesundheitsförderung und Prävention sparen Krankheitskosten ein. Das ist erwiesen. Weshalb die Kantone längst entsprechende Programme entwickelt haben. Nicht zuletzt auch, weil ein hoher Grad von Volksgesundheit ein enormes volkswirtschaftliches Plus bedeutet. Wie funktioniert kantonale Prävention und Gesundheitsförderung? Wir stellen ein Beispiel vor. Text: Hans Wirz Während Gesundheitsförderung den Menschen dazu anhalten will, mit einem entsprechenden Lebensstil sein allgemeines Wohlbefinden zu steigern, zielt Prävention klar auf die Vermeidung ganz bestimmter Krankheiten. Die Grenzen zwischen Gesundheitsförderung und Prävention sind allerdings oft fliessend. Und: Entsprechend unserem Demokratieverständnis präsentieren sich die Programme der Kantone sehr unterschiedlich. Wir zeigen Ihnen einige Charakteristiken der Gesundheitsförderung Baselland auf. OTXWORLD hat sich im Gespräch mit Frau Dr. Irène Renz, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung im Amt für Gesundheit des Kantons Basel-Landschaft, infor mieren lassen. Wie sind Angebot und Leistungserbringung im Kanton Baselland organisiert? Unser Team erfüllt einen Leistungsauftrag der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion. Im Rahmen dieses Auftrags erteilen wir Auskünfte, beraten und realisieren Projekte das sind unsere drei Basis-Leistungen. Damit sind wir ein nur kleiner Teil des Gesamtangebotes im Kanton; die Hauptleistung wird durch eine Vielzahl von Fachpersonen in vielen Institutionen sichergestellt. Wir arbeiten oft auch im Auftrag vom Bund respektive des Bundesamts für Gesundheit BAG. Etwa im Bereich Schwangerschaftsberatung. Foto: Hans Wirz Unsere Gesprächspartnerin Dr. Irène Renz, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung des Kantons Basellandschaft. «Die direkte Interaktion mit den Betroffenen bringt am meisten Erfolg.» Beispielsweise mit dem Ziel...... den öffentlichen Raum für Kinder zurückzuerobern. Wichtige Umsetzungspartner sind bei diesem Ansatz das «Kinderbüro Basel» oder das «Kinderkraftwerk». Wie gross ist Ihre Abteilung? Wir sind ein Team von fünf Personen, das im Moment trotz der angespannten finanziellen Situation mit einem Sparprogramm das Beste zu erreichen versucht. Was sind die Kommunikationsmittel, mit denen Sie arbeiten? Nach unseren Erfahrungen bringt die direkte Interaktion mit den Menschen am meisten Erfolg. In diesem Sinne unterstützen wir zahlreiche Leistungserbringer, die genau so arbeiten und individuelle Informationsvermittlung ermöglichen. Etwa im Bereich der Mütter- und Väterberatung. Wir bieten aber auch Informationen im Internet an und sind sehr aktiv auf der Gemeindeebene. Wie gehen Sie vor in der Zielsetzung und Planung? Unsere Grundlage ist ein Dreijahreskonzept, das von der Direktion bewilligt wird und in dem die hauptsächlichen Wirksamkeitsbereiche festgelegt sind. Dann werden Konzepte erstellt und die Planung aufgenommen. Basierend darauf suchen wir geeignete Leistungserbringer respektive melden sich Leistungserbringer mit Angeboten. Anschliessend gibt es Absprachen, Verträge und entsprechende Kontrollen. Alles ist auf Langfristigkeit ausgelegt, oft auf mehrere Jahre. Entscheidend, und das ist ein sehr wichtiger Faktor für uns und unsere Angebote, sind die verfügbaren Finanzen man könnte bedeutend mehr machen. Wie entwickeln Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit zugunsten der Verhinderung von Krankheiten? Wir sehen uns natürlich an, wo welche Krankheitskosten anfallen, welche Massnahmen und Mittel es in den entsprechenden Bereichen be-

11 reits gibt. Wichtig für uns ist, dass wir etablierte und evaluierte Massnahmen in unser Programm aufnehmen. Gibt es eine Zusammenarbeit mit anderen Kantonen? Ja natürlich, etwa regelmässig regionale Treffen der Gesundheitsförderungsbeauftragten. Bei denen es um gegenseitige Information, Erfahrungen «Der finanzielle Spielraum für neue Angebote bezüglich Gesundheitsförderung und Prävention ist leider sehr klein.» Dr. Irène Renz und um die Weiterentwicklung von Programmen geht. Man tauscht erfolgreiche Konzepte und entsprechende Unterlagen aus. Was für Leistungen beziehen Sie von der Gesundheitsförderung Schweiz? Diese Organisation ist sehr wichtig für uns. Sie entwickelt Datengrundlagen, evaluiert, erstellt Konzepte. Beispielsweise für neue, spezielle Bereiche, etwa Gesundheitsförderung und Prävention im Alter, oder im psychischen Bereich. Können Sie sich dort auch einbringen? Ja, die Kantone sind im Stiftungsrat der Gesundheitsförderung Schweiz vertreten, wirken aber auch in den sogenannten «Begleitgruppen» zu einzelnen Themen mit. Welchen Erfolg haben Sie in der Bevölkerung? Eine schwer zu beantwortende Frage! Unsere Arbeit ist auf Langfristigkeit ausgelegt, weil sie auf den Lebensstil der Individuen einwirkt und diesen hilft, eine gesunde Wahl zu treffen. Konkrete Resultate sind oft nicht sofort quantifizierbar. Zum Teil ist unsere Arbeit auch beeinflusst durch nationale Zielsetzungen und Regelungen. Was für uns immer zählt und uns motiviert, sind positive Feedbacks von Fachpersonen und aus der Bevölkerung zu unserer Arbeit. Welche Rolle spielt die Politik? Sie tut sich oft schwer mit dem Präventionsgedanken vielleicht wohl eben, weil konkrete Resultate kurzfristig nicht leicht nachzuweisen sind. So hat der Landrat Baselland erst kürzlich das Budget für die nächste Periode des Programms «Ernährung und Bewegung» nicht in der beantragten Höhe genehmigt. Der finanzielle Spielraum für neue Angebote bezüglich Gesundheitsförderung und Prävention ist leider sehr klein. Weiterführende Informationen www.gesundheitsfoerderung.bl.ch Makatussin Tropfen stoppt gezielt den Hustenreiz. Tipps für Ihre Empfehlung Welche Situation? Welche Darreichungsform ist empfehlenswert? Weshalb? Auch als innovative Tropftube. Für unterwegs Makatussin Tropftube Nicht zerbrechlich Für ältere Personen Makatussin Tropfflasche Gewohnte Handhabung mit der Flasche Makatussin Tropfen (Codeini phosphas hemihydricus 13.6 mg/g) I: Zur Linderung von Husten und Hustenreiz, insbesondere bei trockenem Reizhusten. D: Erwachsene: 3 4 täglich 15 20 Tropfen (bis höchstens 30 Tropfen auf einmal). Kinder von 3 5 Jahren: 3 4 täglich 5 Tropfen. Kinder von 6 12 Jahren: 3 4 täglich 5 10 Tropfen (bis höchstens 15 Tropfen auf einmal). KI: Überempfindlichkeit auf Codein; Fruktoseunverträglichkeit; akute Phase eines Asthmaanfalles; Divertikulitis; unmittelbar nach Darmoperationen; bei Abhängigkeit von Opioiden; Kinder unter 3 Jahren. UAW: Es können Obstipation, gastrointestinale Symptome, leichte Somnolenz, leichte Kopfschmerzen, Erhöhung des Tonus verschiedener Schliessmuskeln auftreten. I: Gleichzeitige Verabreichung anderer Arzneimittel mit sedierender Wirkung kann zu einer Verstärkung der atemdepressorischen und sedierenden Wirkung führen. Gleichzeitige Verabreichung von MAO Hemmern kann zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkung führen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Analgetika kann sich die analgetische Wirkung gegenseitig verstärken. P: Tropfflasche à 30 g. Tropftube à 30 g. Liste C. Kassenzulässig. 10 % Selbstbehalt. Weitere Informationen finden Sie auf www.swissmedicinfo.ch

12 POLITIK IN KÜRZE +++ POLITIK IN KÜRZE +++ POLITIK IN KÜRZE +++ POLITIK IN KÜRZE +++ POLITIK IN KÜRZE NACH DEM VERBOT DER STERBEHILFE Es war eine emotionale, engagierte Debatte, wie sie das deutsche Parlament selten erlebt. Am Ende setzte sich das Verbot für Sterbehilfe in Deutschland durch. Konkret ist etwa organisierte Sterbehilfe durch einen Verein illegal und kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Auch Ärzte machen sich strafbar, wenn sie wiederholt mit schwerkranken Patienten über einen möglichen Suizid sprechen. Der Entscheid des Bundestages dürfte auch Auswirkungen auf die Schweiz haben. Bernhard Sutter, der Geschäftsführer der Sterbehilfeorganisation Exit, berichtet von einer steigenden Nachfrage aus Deutschland: «Wir haben das bereits gespürt. Wenige Minuten nach dem Entscheid haben wir erste Telefonate von Leuten erhalten, die sich über eine Mitgliedschaft erkundigt haben.» Exit lehnt Anfragen aus dem Ausland allerdings ab. Um Mitglied zu werden, muss man einen Wohnsitz in der Schweiz haben. Verschiedene andere Schweizer Sterbehilfeorganisationen, etwa Dignitas, handhaben das aber anders. Jedes Jahr reisen mehrere hundert Menschen in die Schweiz, um hier zu sterben. Diese Zahl dürfte nach dem heutigen Entscheid in Deutschland weiter ansteigen. Quelle: Radio SRF GRIECHENLANDS LANGER WEG Der Apothekenmarkt in Griechenland wird liberalisiert in kleinen Schritten. Das Fremdbesitzverbot wird aufgehoben, das Mehrbesitzverbot aber nur etappenweise gelockert. Der Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis und der Gesundheitsminister Andreas Xanthos unterzeichneten einen Gesetzentwurf, mit dem unter anderem der Apothekenmarkt liberalisiert wird. Nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes können Nichtapotheker sich zunächst an maximal fünf Apotheken beteiligen. Bis 2020 darf jedes Jahr jeweils eine weitere Apotheke hinzukommen, sodass dann Miniketten mit bis zu zehn Apotheken existieren können. Allerdings muss stets ein Apotheker mindestens 20 Prozent der Anteile halten. Ausserdem soll dieser Apotheker dann für die Führung der bis zu zehn Apotheken verantwortlich sein. Quelle: Apotheke Adhoc GESTIEGENE LEBENSERWARTUNG In Japan, Spanien, der Schweiz, Italien und Frankreich lag im Vergleichsjahr 2013 die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt bei über 82 Jahren. Japan ist mit 83,4 Jahren an erster Stelle, gefolgt von Spanien mit 83,2 und der Schweiz mit 82,9 Jahren, wie die OECD bekannt gab. In keinem der 34 OECD- Länder werden die Männer so alt wie in der Schweiz, nämlich 80,7 Jahre. Bei den Frauen liegen die Schweizerinnen mit einer Lebenserwartung von 85 Jahren auf dem sechsten Platz. Dort sind die Japanerinnen mit 86,6 Jahren an erster Stelle. In allen OECD-Mitgliedstaaten zusammen lag die Lebenserwartung im Schnitt bei 80,5 Jahren. Die Lebenserwartung steige jedes Jahr um drei oder vier Monate und «nichts deutet auf eine Verlangsamung hin», stellte die OECD fest. Dies erkläre sich mit der «Verbesserung des Lebensstils», einer besseren Bildung und Fortschritten bei der Gesundheitsversorgung. Allerdings ist die Lebenser wartung sehr unterschiedlich je nach Land, und auch zwischen den Geschlechtern gibt es Differenzen. Das Schlusslicht bildet Mexiko mit 74,6 Jahren hinter Ungarn, der Slowakei und der Türkei. Laut der OECD sind für die niedrige Lebenserwartung in Mexiko vor allem das verbreitete Übergewicht aufgrund einer falschen Ernährungsweise verantwortlich sowie die «sehr hohe» Zahl von Morden und Verkehrsunfällen. Quelle: Oltener Tagblatt WENIGER BAGATELLEN AM BUNDESGERICHT Der Bundesrat hat einen Vorentwurf für eine Änderung des Bundesgerichtsgesetzes veröffentlicht. Mit der Revision soll der Zugang zum höchsten Gericht auf der einen Seite eingeschränkt, auf der anderen Seite erweitert werden. Einschränkungen sind vor allem für die weniger bedeutenden Fälle vorgesehen. Beispielsweise sollen nur noch Bussen über 5000 Franken beim Bundesgericht angefochten werden können. Auch über erleichterte Einbürgerungen und gewisse ausländerrechtliche Bewilligungen soll die Vorinstanz endgültig entscheiden. Nach Ansicht des Bundesrats ist der individuelle Rechtsschutz in solchen Fällen ausreichend gewährleistet. Auf der anderen Seite soll sich das Bundesgericht vermehrt mit grundlegenden Fragen befassen können: Der Bundesrat möchte eine Beschwerde immer dann zulassen, wenn sich eine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung stellt oder wenn aus anderen Gründen ein besonders bedeutender Fall vorliegt. Diese Regel würde beispielsweise dann gelten, wenn in Zivilsachen der nötige Streitwert nicht erreicht wird oder wenn eine Busse unter 5000 Franken ausgesprochen wurde. Im öffentlichen Recht könnte unter Umständen Beschwerde gegen Beschaffungsentscheide oder gegen Arzt- und Spitaltarife geführt werden. Die Vorschläge des Bundesrats basieren auf einer Evaluation der Totalrevision der Bundesrechtspflege. Die Vernehmlassung dauert noch bis Ende Februar 2016. Quelle: Berner Zeitung

Valverde Schlaf Forte Valverde Schlaf Forte Filmtabletten enthalten eine ausgewogene Kombination aus Baldrianwurzel und Hopfenzapfen. Geeignet für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahre Eine pflanzliche Hilfe bei: Ein- und Durchschlafstörungen unruhigem Schlaf Valverde Hilfreich und so differenziert wie nötig Pflanzliche Arzneimittel. Valverde Entspannung, Filmtabletten: Wirkstoffe: Trockenextrakte aus Pestwurzwurzeln, Passionsblumenkraut, Baldrianwurzeln und Melissenblättern. Dosierung: Zum Einnehmen, Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren: 3 x täglich 1 Filmtablette. Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe, nicht angeraten bei vorbestehender Leberschädigung. Warnhinweise: Sehr selten teils schwerwiegende wiegende Leberschädigungen bei anderen Pestwurz-Extrakten. Bei Hinweisen auf Leberschädigung, sofort absetzen. Unerwünschte Wirkungen: selten allergische Reaktionen, (z.b. Hautreaktionen). Abgabekategorie: D. Stand der Information: Mai 2007. Valverde Beruhigung, Dragées: Wirkstoff: Trockenextrakt aus Passionsblumenkraut. Dosierung: Zum Einnehmen, Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 2 bis 3 x täglich 1 Dragée Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe. Warnhinweise: Ungeeignet für Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz, mit Glucose-Galactose-Malabsorption oder mit Saccharase-Isomaltase-Mangel. Die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen bedienen zu können, können beeinträchtigt sein. Unerwünschte Wirkungen: selten Hypersensibilisierung, in Einzelfällen allergische Hauterscheinungen. Abgabekategorie: D. Stand der Information: November 2007. Valverde Herz, Filmtabletten: Wirkstoffe: Trockenextrakt aus Weissdornblättern mit Blüten, Weissdornfrüchten, Passionsblumenkraut, Hopfenzapfen und Baldrianwurzeln. Dosierung: Zum Einnehmen, Erwachsene 3 x täglich 1 Filmtablette. Bei Einschlafbeschwerden 1-2 Filmtabletten 1 Stunde vor dem Schlafengehen. Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe. Warnhinweise: Vorsicht bei Arrhythmien, starkem Herzklopfen, pektanginösen Beschwerden. Abgabekategorie: D. Stand der Information: November 2011. Valverde Schlaf forte, Filmtabletten: Wirkstoffe: Trockenextrakte aus Baldrianwurzeln und Hopfenzapfen. Dosierung: Zum Einnehmen, Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 1 Filmtablette (bei Bedarf 1 ½ Filmtabletten), Kinder ab 6 Jahren: ½ Filmtablette, 1 Stunde vor dem Schlafengehen. Anwendungseinschränkungen: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe. Unerwünschte Wirkungen: Mit unbekannter Häufigkeit Magen-Darm-Beschwerden (z.b. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen), sehr selten Hautreaktionen aufgrund der Hilfsstoffe. Abgabekategorie: D. Stand der Information: Januar 2015. Weitere Informationen: www.swissmedicinfo.ch Sidroga AG, 4310 Rheinfelden

14 TOPPHARM AG INFORMIERT PUBLI- REPORTAGE NEUER PRÄSIDENT BEI TOPPHARM Ende November 2015 haben die Mitglieder der TopPharm Gruppierung an ihrer Generalversammlung mit der Wahl des neuen Präsidenten und Verwaltungsrates die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Sowohl der ehemalige, als auch der neue Präsident, der ab 1. Januar 2016 übernimmt, sind sehr glücklich und äussern sich zuversichtlich über die kommenden Herausforderungen. Sie waren seit 2009 Präsident der TopPharm Genossenschaft. Was zählen Sie zu den grössten Erfolgen in dieser Zeit? Für mich waren zwei Ereignisse in meiner Präsidialzeit besonders bedeutend: Erstens der Beschluss der Generalversammlung, dass wir als ganze Gruppierung am Projekt «netcare» von «pharmasuisse» teilnehmen. Das Resultat ist das erste Apotheken-Managed-Care-Angebot von «SWICA». Zweitens das sehr erfolgreiche Joint Venture der beiden führenden deutschschweizer Gruppierungen Rotpunkt und TopPharm. Diese Zusammenarbeit, die hervorragend funktioniert, bringt den Mitgliedern der beiden inhabergeführten Gruppierungen eine starke Position in der Beschaffung und stärkt Mitglieder und Gruppierung. Felix Küng, ehemaliger Präsident der TopPharm Genossenschaft, TopPharm Damian Apotheke Nuss - baumen, Fislisbach und Ehrendingen. Interview mit Felix Küng Warum ist Dr. René Jenni für Sie eine gute Wahl als Ihr Nachfolger? Dr. René Jenni war während den vergangenen sechs Jahren ein sehr aktiver Vizepräsident, der sein Ressort Marketing erfolgreich geführt hat. Er wird von seinen Verwaltungsratskollegen geachtet. Er ist aber nicht nur ein Theoretiker, sondern führt die TopPharm Aktivitäten in seiner eigenen Offizin immer mit grossem Erfolg durch. Er ist mein Wunschnachfolger. Welche Ratschläge haben Sie ihm mit auf den Weg gegeben? Dr. René Jenni braucht keine Ratschläge des abtretenden Präsidenten. Er wird die Gruppierung und den Verwaltungsrat nach seiner Art führen. Was gefällt Ihnen an TopPharm und was werden Sie in Zukunft vermissen? An TopPharm gefallen mir die vielen aktiven und innovativen Mitglieder und die professionellen und motivierten Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Ich bleibe mit meinen drei Apotheken Mitglied von TopPharm und muss also von TopPharm nichts vermissen. Wo steht TopPharm in zehn Jahren? TopPharm bleibt die grösste Gruppierung in der Deutschschweiz und die Mitglieder erwirtschaften einen respektablen Teil ihrer Erträge aus Dienstleistungen als Gesundheits-Coach. Was haben Sie sich auch privat für die nächsten Jahre vorgenommen? Innerhalb TopPharm werde ich mich in der Top- Fonds AG weiter engagieren. Hier habe ich im Sinn, meine betriebswirtschaftliche Erfahrung in der Führung einer Apotheke unseren jungen Mitgliedern weiterzugeben. Daneben werde ich die nächsten 1,5 Jahre in meinen Apotheken geniessen und die Übergabe an meine Nachfolgerin sauber abschliessen. Danach werde ich mich im Sommer vorwiegend dem Hochsee-Segeln und im Winter dem Skifahren und Curlingspielen widmen. Dr. René Jenni, neuer Präsident der TopPharm Genos senschaft, Inhaber der TopPharm Leonhards- Apotheke, Zürich. Interview mit Dr. René Jenni Was begeistert Sie an TopPharm? Alle die begeisterungsfähigen und innovativen Apothekerinnen und Apotheker sowie alle Mitarbeitenden, die mit wahnsinnig viel Freude und Elan ihren Beruf ausüben! Und es macht einfach Spass, wie viele Innovationen man bei TopPharm anreissen und auch umsetzen kann. Sie waren sechs Jahre lang Vizepräsident des TopPharm Vereins. Was reizte Sie daran, Präsident zu werden? Es liegt mir am Herzen, mein Wissen und meine Erfahrung, die ich in all diesen Jahren im Vorstand und als Vizepräsident gesammelt habe, noch besser umsetzen zu können. Ich möchte TopPharm so positionieren, dass wir uns sowohl bei unseren Partnern, als auch bei gesundheits-

15 politischen Institutionen klar abgrenzen gegenüber der Konkurrenz. Unsere Mitglieder als deren Präsident zu repräsentieren und die Bedürfnisse einer Offizin gegenüber unseren Partnern darzulegen, verspricht eine interessante Aufgabe zu werden. Ich freue mich darauf, unsere intensiven VR-Sitzungen zu leiten und gemeinsam konstruktive Lösungen zu erarbeiten. NEUER TOPPHARM VERWALTUNGSRAT An ihrer GV vom 24. November wählte die TopPharm Gruppierung folgende Mitglieder in den Verwaltungsrat Welches werden Ihre ersten Amtshandlungen sein? Eine eigentliche erste Amtshandlung wird es so nicht geben. Ich möchte das Ruder übernehmen und das «TopPharm Schiff» weiterhin umsichtig und innovativ durch die in Zukunft wohl stürmischen Gewässer führen. Das Hauptziel ist und bleibt letztlich, die wirtschaftliche Ertragslage sämtlicher TopPharm Apotheken zu verbessern und als Gesundheits-Coach die erste und attraktivste Anlaufstelle im Gesundheitswesen zu sein beziehungsweise zu werden. 1 2 3 Nennen Sie uns bitte drei Gründe, welche für Sie als Präsidenten sprechen und die wohl zu Ihrer Wahl geführt haben? Ich probiere gern neue Sachen aus und bin ein äusserst begeisterungsfähiger Mensch. Ich freue mich, neue Strategien zu entwickeln und diese dann gemeinsam mit unseren Mitgliedern und unserer Geschäftsstelle Realität werden zu lassen. Ich bin schon seit 2006 im Vorstand und hatte Einblick in alle Dossiers. In diesem Jahr habe ich mich proaktiv in alle Präsidentendossiers eingearbeitet. Zudem kenne ich nach all den Jahren die sehr motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Deshalb bin ich überzeugt, viele neue Projekte lancieren zu können. 4 5 6 1 Dr. René Jenni, TopPharm Leonhards-Apotheke, Zürich 2 Karin Fünfschilling, TopPharm Sonnen Apotheken & Drogerien, Niederglatt und Eglisau 3 Dr. Stefan Fritz, TopPharm Rathausapotheke, Bern 4 Dr. Matthias Studer, TopPharm Studer Apotheken, Liestal und Bubendorf 5 Dr. Max Caviezel, TopPharm Domat Apotheke, Domat TopPharm Apotheke & Drogerie Bonaduz 6 Lic. oec. HSG Carl Wich-Linder, Inhaber und Leiter Wich Immobilien GmbH, Wohlen Welchen Führungsstil haben Sie? Ich pflege einen kooperativen Führungsstil, denn nur gemeinsam sind wir stark. Dies gilt auch bei wichtigen Entscheiden, sei dies im Verwaltungsrat, in der Apotheke oder an einer General versammlung. Nur wenn möglichst viele hinter einem Entscheid stehen, kann dieser auch erfolgreich umgesetzt werden. Wo steht TopPharm in zehn Jahren? TopPharm wird auch dann die grösste und innovativste Gruppierung unabhängiger Apotheken der Deutschschweiz sein. Mittendrin statt nur dabei! Als erste Anlaufstelle im Gesundheitswesen etabliert uns nach und nach der Gesundheits-Coach. Dank der verrechenbaren Dienstleistungen werden wir in eine gesicherte Zukunft schreiten. Braucht es die selbstständige Offizin in Zukunft überhaupt noch? Ja, ja und nochmals ja! Wir sehen immer deutlicher die qualitativen und persönlichen Unterschiede zwischen Ketten und selbstständiger Offizin in einer Gruppierung selbstverständlich. Ein Gesundheits-Coach, wie wir ihn uns vorstellen, lässt sich in Kettenapotheken nicht erfolgreich umsetzen. Was wünschen Sie sich vor allem für TopPharm und für Sie persönlich? Mein wichtigster Wunsch ist, dass wir die innovativste und grösste Apothekengruppierung in der Deutschweiz bleiben und ich mit VR, Geschäftsstelle und unseren Mitgliedapotheken viel Neues und Spannendes umsetzen können. Kontakt TopPharm AG Grabenackerstrasse 15 4142 Münchenstein Tel. 061 416 90 90 info@toppharm.ch www.toppharm.ch

16 UNSERE PATIENTEN LIEGEN UNS AM HERZEN. DESHALB SIND WIR STETS MIT DEM HERZEN BEI DER SACHE. AbbVie verbindet den Pioniergeist eines jungen Biotechnologieunternehmens mit der Stärke eines erfolgreichen Pharmakonzerns. Davon profitieren Patientinnen und Patienten in aller Welt. Unser Ziel ist es, mit engagierter und kompetenter Forschung innovative Therapien zu entwickeln, die eine bessere Behandlung von Krankheiten und den Betroffenen mehr Lebensqualität ermöglichen. Jedes Leben ist aussergewöhnlich. Es muss uns deshalb ein Ansporn sein, Aussergewöhnliches zu leisten. abbvie.ch CHOTH130151 / Sept 2015 MONSIEUR PRIX IST NICHT MONSIEUR QUALITÉ Kürzlich hat sich der Preisüberwacher erneut negativ über die Generikapreise geäussert, allerdings auf einer fraglichen Datenbasis: Zwar wurden zum ersten Mal die Produkte derselben Firma verglichen, dafür enthält die Studie methodische Fehler. So wurden z. B. für Deutschland die sogenannten Zwangsrabatte ab gezogen, diese fallen aber bei Festbetragsprodukten und/oder freiwilligen Preissenkungen effektiv gar nicht mehr an. Zudem wurde auf dem Niveau der Publikumspreise verglichen und ausser Acht gelassen, dass diese bei uns die Vertriebsmarge enthalten, in einigen Auslandmärkten aber nicht. Schliesslich kann man sich auch fragen, ob ein repräsentatives Bild entsteht, wenn man sich auf die Produkte einer Firma konzentriert und nur 20 Wirkstoffe betrachtet und die anderen weit über 100 Generika auf dem Schweizer Markt ausser Acht lässt. Vor allem hinkt der Vergleich aber auch wegen der reinen Fokussierung auf den Preis: Die Leistung, die man dafür erhält, wird völlig vernachlässigt. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass im Ausland praktisch niemand Auslandpreisvergleiche für Generika macht. Die Versorgungsysteme sind im patentfreien Bereich einfach zu unterschiedlich (dies im Gegensatz zu den Originalen, wo das sogenannte «external reference pricing» üblich ist). In den Niederlanden sind z. B. lediglich die Grosspackungen viel billiger als bei uns. Wer nur einige wenige Tabletten für einen Verträglichkeitstest benötigt, muss dann den Rest wegwerfen (was auch nicht billiger kommt) oder der Apotheker muss die Arzneien einzeln und in einem weissen Säckchen abgeben, so wie das bei uns früher auch gemacht wurde allerdings im letzten Jahrtausend! Diese Versorgungsqualität ist hier nicht mehr akzeptabel. Der Generikus meint: Solange M. Prix im Ernst von sich sagt, er sei als Preisüberwacher für die Preise zuständig und nicht für die Qualität, solange werden seine Forderungen einseitig bleiben und das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht angemessen berücksichtigt.

17 WIRTSCHAFT UND FINANZEN IN KÜRZE +++ WIRTSCHAFT UND FINANZEN IN KÜRZE +++ WIRTSCHAFT UND FINANZEN IN KÜRZE GESUNDHEITSAUSGABEN STEIGEN LEICHT AN Die Gesundheitsausgaben steigen weiter an. Dies ist das Ergebnis der halbjährlichen Gesundheitsausgabenprognose der KOF Konjunkturforschungsstelle, die sie mit einem Forschungsbeitrag von comparis.ch erstellt hat. Für dieses Jahr rechnet die KOF mit einer Zunahme der gesamten Gesundheitsausgaben von 2,9%. In den Jahren 2016 und 2017 wird das Ausgabenwachstum dann mit jeweils 3,5% und 3,9% wieder etwas stärker ausfallen. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandprodukt nimmt ebenfalls zu, von fast 11% in diesem Jahr auf 12,1% im Jahr 2017. Der Gesundheitssektor wird für die Schweizer Volkswirtschaft zu einem immer wichtigeren Wirtschaftszweig. 2014 arbeiteten fast 240 000 Personen (in Vollzeitäquivalenten) im Gesundheitswesen, das sind fast 7% aller Beschäftigten in der Schweiz. Der Anteil der Wertschöpfung liegt bei 5%. Quelle: KOF Konjunkturforschungsstelle MEDIS IN DEUTSCHLAND VIEL BILLIGER Der Tages-Anzeiger hat die Preise von zwölf rezeptfreien Medikamenten bei zwei Schweizer und drei deutschen Versandhändlern analysiert. Das Resultat: In sieben von zwölf Fällen kostet das genau gleiche Produkt in der Schweiz mehr als doppelt so viel wie im Nachbarland. Dazu gehören unter anderem Otrivin, Lamisil, Bepanthen, Aspirin Complex oder Voltaren-Schmerzgel. Weniger ausgeprägt sind die Differenzen bei Rennie oder Imodium. Werden alle zwölf Medikamente in einem Warenkorb zusammengefasst, so beträgt der Preisunterschied zwischen dem günstigeren der beiden Schweizer Anbieter und dem teuersten deutschen Versandhändler 100 Prozent, also das Doppelte. Für diese Preisunterschiede hat Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, kein Verständnis. Anbieter halten dagegen. Produkte in der Schweiz seien generell teurer als in Deutschland, das gelte nicht nur für Medikamente, sondern auch für Kleider und Lebensmittel, sagt Florian Meier, Geschäftsleiter der Adler-Apotheke. Im Hochpreisland Schweiz seien die Kosten nun mal höher, das gelte gerade auch für die Löhne, die in Deutschland bedeutend tiefer seien. Quelle: Tages-Anzeiger JEDER ZWEITE ARBEITER WIRD ÜBERFLÜSSIG Automatisierung verändert den Schweizer Arbeitsmarkt. Eine Studie vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte im Auftrag vom Wirtschaftsmagazin Eco kommt zum Schluss, dass in den kommenden beiden Jahrzehnten 48 Prozent der Beschäftigten in der Schweiz durch Automatisierung ersetzt werden könnten. Dabei ist das Ausbildungsniveau nicht mehr massgebend. Denn: Auch hochqualifizierte Arbeitsplätze sind bedroht. So beträgt die Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit für Buchhalter und Steuerberater 95 Prozent. Auch betroffen sind Augenoptiker und Vermessungsingenieure. Zu den weniger hochqualifizierten Jobs mit einer hohen Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit gehören Sekretärinnen, Kassierer oder Postverteiler. Gemäss der Studie ist es wenig wahrscheinlich, dass höherqualifizierte Berufe wie jene von Psychologen, Ärzten, Architekten, Bauingenieuren und Physiotherapeuten automatisiert werden. Hier liegt die Automatisierungs-Wahrscheinlichkeit laut der Studie bei 1 bis 3 Prozent. Auch weniger qualifizierte Berufe können nicht gefährdet sein und zwar dann, wenn sie kreative Tätigkeiten und soziale Interaktionen beinhalten. Sie machen den Menschen unverzichtbar. Dies gilt etwa für Rettungspersonal, Krankenpflege-Fachkräfte, Medizinische Assistenten, Kinderbetreuer, Fitnesstrainer, Sozialarbeiter und Coiffeure. Quelle: SRF Eco PHARMA INVESTIERT MEHR IN E-MARKETING Die pharmazeutische Industrie investiert zunehmend in digitale Marketingkanäle: Nach Angaben des Beratungsunternehmens IMS Health haben sich die globalen Branchenausgaben für E-Marketing vergangenes Jahr um 32% auf 2,3 Milliarden Dollar erhöht. Den grössten Kostenblock stellten demnach mit 1,4 Milliarden Euro (+37%) digitale Produktschulungen, das sogenannte E-Detailing. Für Mailings wurden 661 Millionen Dollar ausgegeben (+16%). Die mit Abstand geringsten Ausgaben allerdings auch das stärkste Ausgabenwachstum entfielen auf Meetings mittels Online-Techniken. Hierfür wendeten die Firmen mit 282 Millionen Dollar mehr als doppelt so viel auf (+54%) wie im Jahr 2013. Quelle: Ärzte Zeitung Sandoz Fest in Schweizer Hand Sandoz, die Generikadivision von Novartis, steht für Arzneimittel in hoher Qualität, für Innovation und Tradition. Unsere Expertise beruht auf einem über 125-jährigen Erfahrungsschatz in der Schweiz. Unser breites Sortiment beinhaltet heute fast 200 Produkte in über 900 verschiedenen Stärken und Packungsgrössen und erweitert sich stetig. In all unseren Bestrebungen steht der Patient im Mittelpunkt. Wir entwickeln bewährte Wirkstoffe weiter und bieten beispielsweise neue Wirkstärken und optimierte Darreichungsformen an. Biosimilars sind Folgepräparate patentierter biotechnologischer Arzneimittel. Bei diesen hochkomplexen innovativen Pharmazeutika nehmen wir eine Pionierstellung ein. Unser Geschäftsergebnis leistet einen wichtigen Beitrag für die Novartis Forschung und Entwicklung. Sandoz produziert nach den gleichen Qualitätsstandards wie das Mutterhaus Novartis. Bei der Herstellung stehen die Patientensicherheit und die Anwenderfreundlichkeit an oberster Stelle. Deshalb tragen zum Beispiel alle neuen Produkte die originalgetreue Abbildung der Tabletten auf der äusseren Verpackung. Mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Antibiotika haben Sandoz zu einem der weltweit grössten Produzenten und Anbieter von Medikamenten zur Behandlung von Infektionen gemacht. Verschiedene Darreichungsformen der Antibiotika und ein breites Angebot an Informationsmaterialien, auch in vielen Fremdsprachen, stehen den Fachpersonen in der Schweiz zur optimalen Beratung und Behandlung ihrer Patienten zur Verfügung. Wenn Sie auf Schweizer Generika mit hohem Qualitätsanspruch setzen wollen, dann fragen Sie nach Sandoz. Sandoz Pharmaceuticals AG, 6343 Rotkreuz, www.generika.ch

18 WIRTSCHAFT UND FINANZEN PHARMA UNTER DRUCK Die Marktteilnehmer stehen im Gegenwind. Nebst Marktanteilen und dem Zwang zu Innovationen leiden sie vor allem unter Kosten- und Preisdruck. Lokal und weltweit. Eine besonders heikle Position muss die Pharma-Industrie verteidigen: Teure Forschungs- und Entwicklungskosten, enorm langfristige Investitionsspannen, grenzenlose Kritik an hohen Gewinnen. Text: Hans Wirz Kein Zweifel: Die Entwicklung der Preise speziell für neue Medikamente macht grosse Sorge. Vergessen darf man in diesem Zusammenhang allerdings auch nicht, dass die Pharma-Industrie durch mehrfach erzwungene Preissenkungen nicht gerade geschockt, aber doch aufgeschreckt wurde. Man spürt, vereinfacht gesagt, trotz Preisdruck die Notwendigkeit von besseren Erträgen. Wir leuchten die momentane Situation etwas aus. Wallende Empörung Die USA sind insofern ein Paradies, als die Pharma-Industrie ihre Grossistenpreise völlig frei festlegen kann. Nur deshalb war es möglich, dass ein früherer Hedgefonds-Manager und heute Chef eines kleineren Pharma-Unternehmens die Preise eines uralten Medikamentes um sagenhafte 5000 Prozent höher ansetzen konnte. Ein Einzelfall? In der Grössenordnung sicher. Aber das Wall Street Journal brachte ans Tageslicht, dass die 30 meistverkauften Arzneimittel zwischen 2010 und 2014 im Schnitt um 76 Prozent gestiegen sind. Auch Novartis und Roche sind mit dabei, wenn es um kontinuierliche Preiserhöhungen geht. In ganz Europa ist dieses Spiel allerdings nicht möglich. Was in der Schweiz eher zu massiver Kritik führt, sind die enormen Kosten für Kombinations therapien, vor allem im Krebsbereich. Dort spricht man von möglichen jährlichen Medikamenten-Aufwendungen von zwischen CHF 250 000 und CHF 340000. Aus heutiger Sicht undenkbar hohe Aufwendungen. Was auch immer wieder zu Diskussionen führt, ist ein gewisser Trend in der Schweiz, alte Medikamente leicht verändert als neues Arzneimittel zu sehr viel höherem Preis auf den Markt zu bringen. Immer ein Thema sind natürlich die Preisvergleiche mit dem Ausland. So kostet beispielsweise der Nasenspray Otrivin in der Schweiz bis zu viermal so viel wie in Deutschland. Ein Extrembeispiel. Aber im Schnitt sind offenbar alle rezeptfreien Medikamente in der Schweiz mehr 1, 2, 3, 4 als doppelt so teuer wie im Nachbarland. Fazit OTXWORLD: Der Normalbürger kann in der Tat kaum nachvollziehen, warum die Medikamentenpreise «zu hoch» sind. Was ihm prak- tisch alle Medien immer wieder suggerieren. Natürlich wissen alle Konsumenten, dass die Kosten in der Schweiz (Löhne, Mieten, durch amtliche Vorschriften hervorgerufene Mehrkosten usw.) wesentlich höher sind als im Ausland, aber das Misstrauen ist nun mal da. Das Unverständnis wird verstärkt durch die allgemeine Tendenz, in der «reichen Schweiz» die Gewinne kurzfristig zu maximieren. Irgendwie gelingt es der Pharma-Industrie auch nicht, die hohen Risiken der Forschung und Entwicklung glaubhaft zu vermitteln. Die Preisverhandlungsrunden in den letzten Jahren haben die Margen der Pharma-Industrie schon beinahe wie eine Grapefruit ausgepresst. Unsicherheit der Politik und des BAG Es ist ausserordentlich schwierig, wenn überhaupt möglich, Kosten und Nutzen von medikamentösen Therapien «fair und gerecht» festzulegen. Ganz allgemein wird das Risiko der Industrie in der Medikamentenentwicklung unterschätzt. Genau das passiert auch Politikern, die doch eigentlich gut informiert sein sollten. Wobei natürlich ihre hauptsächliche Aufgabe darin besteht, für die Bevölkerung ein vorteilhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erwirken. Foto: Arti_Zav, Fotolia.com

19 Seit 1921 Was unglücklicherweise droht ist Leistungsabbau. Den Startschuss dazu hat das BAG mit der Rationierung hochwirksamer Medikamente gegen Hepatitis-C gegeben. Die Gründe für diesen einschneidenden Entscheid sind sicher erklärbar. Trotzdem wurde die Rationierung etwas gelockert, nachdem die Hersteller teilweise die Preise gesenkt hatten. Selbst die Politiker werden sich daran gewöhnen müssen, dass infolge sehr hoher Preise gewisse Medikamente von den Krankenkassen nicht mehr übernommen werden. Jedenfalls künden die Versicherer entschlossenen Widerstand vor allem gegen die Kosten von Kombinationstherapien an. 4, 5, 6, 7 Fazit OTXWORLD: Es sind also die drohenden hohen Kosten der Therapien, die ernsthafte ethische Diskussionen eröffnen werden. Die Frage hat man kommen sehen: Wann «lohnt» sich der Einsatz von sehr hohen Geldmitteln zwecks «relativ kurzfristigen» Lebensverlängerungen? Wer soll welche Kosten tragen? Werden die Unterschiede zwischen Erstklass-Patienten (mit Privatversicherung) und Zweitklass-Patienten (nur mit Grundversicherung) noch grösser? Und: Wird die sich abzeichnende Rationierungstendenz im Markt die Pharma-Unternehmen davon abhalten, in innovative Medikamente zu investieren? Lösungsansätze der Industrie Vor einiger Zeit hat Roche-Chef Severin Schwan die erfolgsabhängige Vergütung von Medikamenten angekündigt. Konkret: «Wir würden einen höheren Preis erhalten, je länger der Patient trotz eines Tumors am Leben bleibt. Stirbt er frühzeitig, erhält der Hersteller nichts.» Damit signalisiert ein wichtiger Player, dass er das Problem der (zu) hohen Preise für neue Therapien ernst nimmt. In der Tat sind die hohen Medikamentenpreise ein absoluter Dauerbrenner und schaden auf jeden Fall dem Image der Pharma- Industrie. Deshalb ist sie durchaus interessiert, zumindest mit neuen, flexiblen Bezahlmodellen die Diskussionen in eine andere Richtung zu leiten. Etwa in dem ein Arzneimittel wie Avastin je nach Einsatzbereich unterschiedlich viel kostet. Auch erweitert sich die Diskussion um die Preise um die Ebene «Lebensqualität». Ebenfalls werden heute schon nicht nur die Ansprüche der Wissenschaft berücksichtigt, sondern auch diejenigen der Versicherer, Spitäler und der Patienten. Bei allen diesen Neuausrichtungen ist ein zentrales Problem die damit verbundenen administrativen Kosten. Überraschend ist, dass der Aufwand für Medikamente in der Schweiz (mit Wann «lohnt» sich der Einsatz von sehr hohen Geldmitteln zwecks «relativ kurzfristigen» Lebensverlängerungen? rund 666 Dollar im Jahr 2013) zwar rund 30 Prozent über dem OECD-Schnitt liegt, aber praktisch gleich hoch ist wie in Deutschland. 3, 5 Fazit OTXWORLD: Drei Fakten zählen in diesem Zusammenhang: Es ist das Geschäft der Pharma-Industrie, Investitionen mit hohen Risiken zu tätigen. Zweitens gibt es bezüglich Preisbildung die unternehmerische Freiheit nicht und schliesslich schlagen die hohen Standortkosten der Schweiz tatsächlich überdurchschnittlich zu Buche. Andererseits ist die Pharma-Industrie für das Land volkswirtschaftlich gesehen von ab solut grösster Wichtigkeit. Sodass es auf jeden Fall begrüssenswert ist, wenn die Industrie nicht (nur) einfach neue Standorte im Ausland sucht, sondern offensichtlich motiviert ist, in der Schweiz preissenkende Massnahmen zu ergreifen. Positionen und Kapazitäten kaufen Ein wichtiger Grund für die andauernde Übernahme von Pharma-Unternehmen ist steuerlicher Natur speziell, wenn US-Firmen involviert sind. Die Rede ist von «tax inversion deals». Gewichtiger aber und auch längst bekannt als Umsatz-Treiber ist der Hunger nach neuen Blockbustern respektive nach Wissen in erfolgreichen Teams. Man will Kapazitäten und Wachstum kaufen. In der Branche spricht man heute von «Fressorgien». So ist beispielsweise Pfizer im Begriff, mit Allergan eine Fusion zu realisieren die ihrerseits ein Gebilde aus zahlreichen Zusammenschlüssen ist. Klappt das, so wird der mit Abstand weltgrösste Pharmakonzern entstehen. Das mit rund 300 Mia. Dollar Börsenwert. Der bisherige Leader J&J kommt auf 279 Mia. Marktwert, Novartis auf 239 Mia. Pfizer will mit dem Deal seine Wachstums- und Steuerprobleme 2, 5, 8 gleichzeitig lösen. Quellen 1 Irish Times 2 NZZ am Sonntag 3 Basler Zeitung 4 Tagesanzeiger 5 NZZ 6 Finanz und Wirtschaft 7 Handelzeitung 8 The Sunday Times Bei nervöser Erschöpfung Neurodoron Tabletten Zusammensetzung: 1 Tablette à 250mg enthält Aurum metallicum praeparatum D10 83,3mg / Kalium phosphoricum D6 83,3mg / Ferrum-Quarz D2 8,3mg. Hilfsstoffe: Lactosum monohydricum, Tritici amylum, Calcii behenas. Indikationen: bei nervöser Erschöpfung und Überforderung des Nerven- Sinnessystems. Lindert Nervosität und unterstützt bei Angstund Unruhezuständen sowie bei depressiver Verstimmung, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Dosierung: Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren 3-4 mal tägliche 1 Tablette. Unerwünsch te Wirkungen: In seltenen Fällen können allergische Reaktionen und Überempfindlichkeiten der Haut mit Juckreiz auftreten. Gelegentlich wurde auch über Übelkeit, Würgreiz, Herzklopfen und Kopfschmerzen berichtet. Schwangerschaft, Stillzeit: Nicht untersucht. Kontraindikationen: Über empfind lichkeit gegen einen der Wirkstoffe, Kinder unter 12 Jahren da Anwendung und Sicherheit in der Altersgruppe bisher nicht geprüft wurde. Abgabekategorie: D Ausführliche Informationen (Stand Oktober 2012) unter www.swissmedicinfo.ch Zulassungsinhaberin: Weleda AG. Arlesheim, Schweiz

20 AMEDIS-UE AG INFORMIERT PHOENIX PHARMAZIE WISSENSCHAFTSPREIS PUBLI- REPORTAGE Vier Forschungsgruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz konnten am 29. Oktober 2015 im AURA Zürich den renommierten PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis entgegennehmen. Die mit insgesamt 40 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde bereits zum 19. Mal vergeben. 1 2 3 1 Herr Oliver Windholz, Präsident PHOENIX. 2 Prof. Christoph Meier. 3 Die vier prämierten (v. l.): Prof. Dr. Rolf W. Hartmann, Dr. Beate Herichfreise, Prof. Dr. med. Jörg Striessning, Prof. Dr. Jean-Christophe Leroux. Seit 1996 prämiert der führende europäische Pharma-Händler PHOENIX group innovative und qualitativ hervorragende Originalarbeiten mit pharmazeutischer Relevanz von Forschenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am 29. Oktober 2015 fand die Preisübergabe bei der 19. Verleihung des Pharmazie Wissenschaftspreises im speziellen Ambiente von AURA Zürich im ehemaligen Börsengebäude beim Paradeplatz statt. Anwesend waren zahlreiche Gäste aus Wissenschaft und Apothekerschaft sowie Vertreter der zur PHOENIX gehörenden Amedis-UE AG. Wichtige Grundlagenforschung In seinem Grusswort hob Prof. Dr. Christoph R. Meier von der Universität Basel den Wandel hervor, der beim Pharmaziestudium stattgefunden hat. Im Gegensatz zu früher herrsche heute eine positive Stimmung. Den positiven Änderungen zugrunde liege auch eine seriöse Forschung. «Daher ist der PHOENIX-Forschungspreis auch so wichtig», betonte Meier. «44 Arbeiten wurden eingereicht», sagte Prof. Jörg Kreuter. Wie die anderen drei Jury-Mitglieder Prof. Armin Buschauer, Prof. Gabriele König und Prof. Peter Ruth habe auch er jede einzelne Arbeit beurteilt. Sämtliche eingereichten Arbeiten seien im letzten Jahr in hochrangigen Fachjournalen publiziert worden. Bewertet worden seien die Publikationen in vier Gebieten: Pharmakologie und Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie und Pharmazeutische Technologie. Die vier prämierten Arbeiten Prof. Dr. med. Jörg Striessnig, Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck, und seine Forschungsgruppe zeigten auf, dass die L-Typ- Calciumkanäle (Cav1) im Gehirn sich alsthera- OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

21 4 5 6 7 4 Beim Nachtessen. 5 Michel Cattin, Eric Bussat, Prof. Meier, Fabian Vaucher Präsident Pharma Suisse (v. l.). 6 T. Fejer, A. Hofer, Paul Salmi, Massimo Pietropaolo, O. Sulser (v. l.). 7 Cherno Jobatay und Fabian Vaucher. peutischer Angriffspunkt für die Behandlung von Depressionen, Schizophrenie, Autismus und die Verlangsamung des Fortschreitens von Parkinson eignen: durch deren Hemmung mit einem Pyrimidine-2,4,6-trione-Derivat (Cp8), das sich als hoch selektiver Cav1.2- und Cav1.3- Blocker erwies. Dr. Beate Henrichfreise, Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie der Universität Bonn, und ihr Team konnten durch Studien mit sich teilenden Chlamydienzellen nachweisen, dass die Amidase (AmiA) sowohl ein neue Penicillin- Zielstruktur mit dualer Funktion ist, wie auch eine essenzielle Funktion bei der chlamydialen Zellteilung und der Modulation der Wirtsantwort spielt. Damit eröffnen sich Therapiestrategien gegen persistierende Chlamydien. Prof. Dr. Rolf W. Hartmann, Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), und seiner Forschungsgruppe gelang es, durch das Stören der Kommunikation von Pseudomonas-Bakterien deren Biofilmbildung und Pathogenität zu verhindern. Dies gelang durch Umwandlung eines Antagonisten mittels PqsH in einen starken Antagonisten einer ersten antiviralen Verbindung mit potenter In-vivo-Wirkung. Prof. Dr. Jean-Christophe Leroux, Institut für Pharmazeutische Wissenschaften, ETH Zürich, und sein Team haben ein auf Liposomen basiertes Mittel mit einem transmembranen ph-gradienten entwickelt, das die Peritoneal dia lyse wirksamer macht. An die Liposomen gebunden, werden Giftstoffe schneller und wirkungsvoller aus dem Blut gefiltert. Das Mittel kann auch bei Patienten mit Leberversagen eingesetzt werden. OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

22 Takeda Pharma AG Tentan AG Ein starkes Team gegen Magenbrennen Oft ist ein ungesunder Lebensstil die Ursache von Magenbrennen. Viele kennen den stechenden Schmerz, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre fliesst. Auf die Dauer kann sich die Speiseröhre entzünden. Eine rechtzeitige Behandlung ist daher wichtig. Die Kombination von Riopan Gel * Forte es neutralisiert überschüssige Magensäure und Pantozol Control, dessen Wirkstoff die Bildung neuer Magensäure stoppt, kann helfen. *Dies ist ein Arzneimittel der Abgabekategorie D. Weitere Informationen: www.swissmedicinfo.ch Husten? Ein Fall für Hederix Zur Beruhigung von Husten und Reizhusten bei Erkältungen. Hederix * gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, abge stimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse Ihrer Kunden und Patienten. Ergänzungsprodukt: Ab November 2014 erhältlich ist der wohltuende und befreiende Hederix Balsam für Säuglinge, Kinder und Erwachsene (kosmetisches Produkt). *Dies ist ein Arzneimittel der Abgabekategorie D. Weitere Informationen: www.swissmedicinfo.ch Bristol-Myers Squibb SA Biomed AG NEU: Dafalgan ODIS Granulat Bei leichten bis mässig starken Schmerzen und zur symptomatischen Behandlung von Fieber. Das praktische Granulat für unterwegs Einnahme ohne Wasser Löst sich im Speichel auf der Zunge auf Für Kinder und Erwachsene ab 15 kg Körpergewicht (250 mg) Für Kinder und Erwachsene ab 30 kg Körpergewicht (500 mg) Weitere Informationen: www.dafalgan-odis.ch NEU: Zink Biomed plus C Zink Biomed plus C ist ein Nahrungsergänzungsmittel mit dem lebensnotwendigen Spurenelement Zink und einer Portion Vitamin C zur Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte. Für die ganze Familie: bereits ab 4 Jahren geeignet Mit natürlichem Himbeer- oder Orangen-Aroma Keine Laktose, kein Gluten Packungen zu 50 Lutschtabletten. Weitere Informationen: www.biomed.ch

MARKT UND MENSCHEN 23 IMPFEN IM FOKUS DES AVKZ Viel Weitsicht, News und gute Themen prägten die Herbstversammlung des Apothekerverbandes des Kantons Zürich. Dieser von Apothekern und der Industrie sehr geschätzte Anlass fand Anfang November hoch über Zürich im Restaurant Waid statt. Trotz strahlend schönem Herbstwetter war der Ansturm der Teilnehmenden gross. Text: Dr. med. Markus Meier Impfen, E-Health und die Schmerzkampagne waren die Hauptthemen der Herbstversam m lung des Apothekerverbandes des Kantons Zü rich AVKZ. Die Sonne strahlte immer noch warm, als AVKZ-Präsident Dr. Lorenz Schmid Anfang November in Zürich-Höngg im bekannten Restaurant Waid eine stattliche Anzahl von Zürcher Apotheker begrüsste. Die genannten Themen sowie das «Alltagsgeschäft» waren offensichtlich zugkräftig. Speziell die Impf-News interessierten natürlich im Vorfeld des Nationalen Grippe- Impftages sehr. Lorenz Schmid ging in seinem «Bericht des Präsidenten» zuerst darauf ein. Er informierte die Teilnehmenden über einen gelungenen Anlass Anfang Oktober im Hotel Park Hyatt. Dort hatte unter anderem der Präventivmediziner Prof. med. Robert Steffen über das Impfen und seinen Nutzen einen Vortrag gehalten. Dieser feierliche Event war der Startschuss dafür, dass Apotheker mit Impf-Bewilligung in Zürich nun gewisse Impfungen wie Grippe und FSME durchführen dürfen. Nationaler Grippe-Impftag als Highlight des Jahres Schmid sprach auch vom Nationalen Grippe- Impftag und von der Pressekonferenz: «Ich freue mich auf die Medienkonferenz morgen. Der Zürcher Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger wird bei uns in der Apotheke vorbeikommen und sich von mir gegen Grippe impfen lassen.» Daniel Hugentobler, der AVKZ-Vizepräsident und Verantwortlicher Qualität und Recht, freute sich ebenfalls: «Endlich kann ich dastehen und sagen, dass in Zürich Apotheker nun ohne Rezept impfen dürfen.» Er wies darauf hin, wie steinig der Weg seit der Impf-Strategie-Sitzung des AVKZ im 2009 war. Speziell hart sei die Zeit im Juni 2015 gewesen, als der Regierungsrat die Änderung der Verordnung (MedBV) bereits beschlossen hatte und eine Einsprache kam. Glücklicherweise hätte das Verwaltungsgericht diese Beschwerde im August dann abgewiesen, sodass der Regierungsrat die Fotos: www.kellenbergerkaminski.ch AVKZ-Präsident Dr. Lorenz Schmid führte souverän und mit viel Humor durch die Herbstversammlung. Daniel Hugentobler, AVKZ-Vizepräsident, informierte über das Impfen durch Apotheker im Kanton Zürich. Änderung per 1. September 2015 in Kraft setzen konnte. «Bis zum heutigen Zeitpunkt sind bereits mehr als 50 Bewilligungen erteilt und ein paar Gesuche noch hängig», sagte Daniel Hugen tobler. «Praktisch alle, die dürfen, wollen es auch. Das zeigt, wie wichtig den Apothekern das Impfen ist. Dieses positive Signal wird einen Domino-Effekt auf andere Kantone haben», sprach der AVKZ- Vizepräsident seine Überzeugung aus. Zürcher E-Health-News mit Apothekern mittendrin Ebenso wichtig wie das Impfen ist in Zukunft der E-Health-Bereich. Beim AVKZ ist dafür Bruno Rüegg von der APODRO Apotheke Rüti, Wald und Greifensee zuständig. Er berichtet laufend über Neuerungen. «Wir wollten von Anfang an, dass die Apotheker bei E-Health auch mit dabei sind», so Rüegg. Ab 2017 sei E-Health obligatorisch für alle Kantone. In Zürich plane man das Roll-out schon im Frühling 2016. Darum kümmert sich der Verein Trägerschaft ZAD (vereinzad.ch). Das ist ein Zusammenschluss der Leistungserbringer-Verbände im Kanton Zürich. Ein grosses Ziel ist es, eine Stammgemeinschaft für die Einführung des elektronischen Patientendossiers EPD aufzubauen. «Ein Patient wird in der Apotheke sein elektronisches Patientendossier eröffnen können. Das schafft Vertrauen!», so Rüegg. Schmerzkampagne lief gut und wird wiederholt Dr. Lorenz Schmid zog anschliessend ein Résumé zur Schmerzkampagne, die im September stattgefunden hatte. «Es gab in der Schweiz noch nie eine so grosse Kampagne. Wir sind jetzt mitten in der Auswertung.» Und: «Kritikpunkte nehmen wir ernst und peilen beim nächsten Mal 650 teilnehmende Apotheken an», sagte Schmid. Das Budget werde im 2016 verdoppelt und der Werbedruck müsse höher werden. «Wenn uns dies gelingt, werden wir im Jahr 2017 ein neues Sujet wählen», stellte der AVKZ-Präsident in Aussicht.

24 MARKT UND MENSCHEN ALLE AMPELN STEHEN AUF GRÜN Naturheilkunde, Komplementärtherapien und Alternativmedizin werden geschätzt und sind beliebt in der Bevölkerung. Es ist ein Vertrauen da, das auf positiven Erfahrungen mit entsprechenden Fachleuten beruht. Eine grosse Zahl dieser Therapeutinnen und Therapeuten ist in der Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS zusammengeschlossen. Text: Hans Wirz Foto: Hans Wirz Menschen als Einheit von Körper, Seele, Geist, sozialem Umfeld und der Umwelt wahrnahmen. Und die Ratsuchenden mit natürlichen Methoden heilen respektive ihre gesundheitliche Situation verbessern wollten. Moderne Zeiten Wichtig war und ist dem Verband die Entwicklung der Qualität in der Aus- und Weiterbildung und der Praxis seiner Mitglieder. Und die Information. Man will damit die Übersicht und die Akzeptanz der natürlichen Heilmethoden fördern. Die NVS ist mit über 3000 Mitgliedern der grösste Verband der Komplementär- und Alternativmedizin. «Die NVS vertritt als einziger Berufsverband nicht nur einzelne Methoden oder Fachrichtungen, sondern sämtliche Praktizierende der Komplementär- und Alternativmedizin in allen Landesteilen.» So Christian Vogel. Es gehe um den Aufbau von Vertrauen. Kein Ziel sei die Übernahme der Kosten von Behandlungen durch die Grundversicherung. Christian Vogel (r.) ist Präsident der Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS. Caroline Büchel, Geschäftsführerin der Organisation, koordiniert unter anderem die vielfältigen Dienstleistungen des Branchenverbands. Was kann der Bevölkerung helfen, die individuell richtige Naturheil-Methode zu finden? Oft verlassen sich Suchende auf Hinweise und Tipps von Bekannten. Oder man geht online und stösst auf Organisationen wie Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS. Nichteingeweihte und Laien (also die Bevölkerung) könnten allerdings verblüfft sein: «Naturarzt» und «Naturärztin» sind keine geschützten Titel. Es gibt auch keine entsprechenden kantonalen oder eidgenössischen Diplome. Mehr noch: Fachleute in Gesundheitsberufen dürf(t)en sich auch nicht so nennen. Trotzdem existiert ein Verband Naturärzte Vereinigung der Schweiz NVS. Wie das? Wir haben deren Präsidenten Christian Vogel getroffen und einige der im Gespräch entwickelten Gedanken verarbeitet. «Da braucht es wohl noch viele Gespräche mit den Kantonen.» Christian Vogel, Naturärzte Vereinigung der Schweiz Hintergrund Der NVS ist 95 Jahre alt und der Name eine «historische Reminiszenz», wie Christian Vogel erklärt. Von Beginn weg legte die Vereinigung höchsten Wert auf umfassende Fachkenntnisse und einwandfreies ethisches Verhalten. Zugelassen wurden schon damals nur Fachleute, die den Von steigender Nachfrage profitieren Entsprechend der Beliebtheit von natürlichen Heilmethoden steigt der Bedarf an gut qualifizierten Fachleuten wohl auch in Zukunft an. Deutlich gefördert wird das entsprechende Vertrauen durch die Schaffung von eidgenössischen Diplomen (siehe Kasten). Präsident Christian Vogel verweist auf einen weiteren wichtigen Punkt: «Die Zukunftsaussichten natürlicher Heilmethoden wird bestimmt durch fundiertes Wissen, das laufend erweitert, vertieft, aktualisiert und verbreitet werden muss.» Ganz wichtig erscheint ihm auch die Fähigkeit, mit anderen Leistungserbringern zusammenarbeiten zu können. «Damit das möglich ist, müssen sich alle im Gesundheitsbereich tätigen Fachspezialisten gegenseitig als gleichwertig anerkennen.» Die aktuellen Themen Artikel 25.1 HMG und folgende gibt den Kantonen das Recht, die Abgabe von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten durch anerkannte Naturheilpraktiker im Rahmen einer

25 Behandlung zu bewilligen. Dazu braucht es jetzt die entsprechenden Umsetzungsrichtlinien. Eine wichtige Sache, wenn man denn die Qualität und Effizienz der individuellen Behandlungen steigern will. «Da braucht es wohl noch viele Gespräche mit den Kantonen.» Ein weiteres Anliegen: Staatliche Beiträge an die Ausbildungs kosten, wie sie neu im Berufsbildungsgesetz veran kert werden sollen, statt wie bisher nur einen Beitrag an die Prüfungskosten. Abschliessend verweist Christian Vogel auf die Wünschbarkeit von mehr Kontakten seiner Mitglieder zur Pflege. Weiterführende Informationen Unter www.naturaerzte.ch finden Sie kommende Veranstaltungen, Weiterbildungs-Seminare und das Qualitätslabel SPAK sowie Informationen zu Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN. EIDGENÖSSISCH DIPLOMIERT Um die Qualitätsstandards zu belegen, gibt es im Bereich natürliche Therapien zwei eidgenössische Titel: «Naturheilpraktikerin mit eidg. Diplom» Für die vier Fachrichtungen Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin, Ayurveda und Traditionelle Europäische Naturheilkunde. Lesen Sie dazu mehr in OTXWORLD Ausgabe Nr. 118/119 auf Seite 22. «KomplementärTherapeutin mit eidg. Diplom» Zurzeit sind von der «OdA KomplementärTherapie» 13 Methoden anerkannt; einige weitere dürften noch dazu kommen. Erste höhere Fachprüfungen ab Mai 2016. Ausführliche Informationen unter www.oda-kt.ch BACK TO THE ROOTS Was ist eigentlich eine Apotheke? Als wortgewandter Pharmakus sollten wir dies ja wissen. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutete erstmals nicht mehr und nicht weniger als eine Ablage. Dann wurde es schon bald einmal spezifisch fürs Weinlager verwendet. Da war es etymologisch nicht mehr weit bis zur Bedeutung des Wortes Apotheke, wie sie in den Klöstern verstanden wurde: Aufbewahrungsort von Heilkräutern. Und heute verkauft der «Lagerchef» (Apotheker) eben nicht mehr nur pflanzliche sondern auch chemische Heilmittel. Schon nur die Herkunft des Wortes Apotheke zeigt, dass der mobile Versandhandel und die statische Offizin nicht zusammenpassen. Trotzdem haben es Player wie Zur Rose in den vergangenen Jahren geschafft, das «Ablage»-Geschäft mit dem Versandgeschäft erfolgreich zu verbinden. Doch im vergangenen September hat uns das Bundesgericht bekanntlich daran erinnert, dass auf dem Postweg nicht alles möglich ist, was in der historischen Apotheke abgewickelt werden darf: Eine Apotheke ist eben eine Apotheke und der Versand gerade auch rezeptfreier Medikamente in der Schweiz eingeschränkt. Es ist kaum erstaunlich, dass nur wenige Monate nach dem Bundesgerichtsentscheid die Versandhändler aus Frauenfeld nun zum Gegenschlag ausholen. Interessant dabei: Zur Rose erinnert sich plötzlich wieder an die ursprüngliche, von ihnen lange verschmähte etymologische Bedeutung des Wortes «Apotheke». Denn, so in den eigenen Worten des Unternehmens: Zur Rose eröffnet ihre erste «Flagship-Apotheke» in der Schweiz. Mit einem echten Geschäft, das im Sommer 2016 in Bern eröffnen soll, wollen die Online-Apotheker den «Schritt hin zu einer Omnichannel-Strategie» wagen. Dazu gehört die Möglichkeit, online bestellte Medikamente in der Filiale abzuholen, natürlich auch in dem Geschäftssegment, das die Lausanner Richter eingeschränkt hatten. Schön zu sehen, dass die Online- Händler mit ihrem geplanten Laden «back to the Roots» finden. Hingegen leuchtet es aus Kundensicht nicht ein, was der Vorteil sein soll, kann doch jedermann jedes Medikament in jeder Apotheke direkt kaufen, ohne vorher online bestellen zu müssen.

26 TOPWELL-APOTHEKEN AG INFORMIERT PUBLI- REPORTAGE EIN GESPANN, DAS FUNKTIONIERT Eine Apotheke und ein Ärztegrossist mit einer gemeinsamen Vergangenheit. Sie sind in der Region rund um Jona verankert, und genau dort wollen sie auch wachsen. Von wem die Rede ist? Wer sind ihre Kunden? Was bieten sie ihnen? All das und mehr lesen Sie hier. Marcel Good, X-Med-Geschäftsführer, und Andrea Lombard, Apothekerin. Der Lieferservice von X-Med ist schnell, bis zu zweimal täglich, und persönlich. Sie steht an der Molkereistrasse in Jona. Die Apotheke Drogerie und Parfümerie, die seit nun mehr acht Jahren an die Topwell-Apotheken AG angeschlossen ist. Aber eine Etage höher befinden sich die Büros der Medical Express Ärztegrosshandel Jona AG, auch genannt X-Med. Die räumliche Nähe ist nicht zufällig, sondern gründet in der Vergangenheit. Denn ursprünglich belieferte die Apotheke die Ärzte in der Region. «Alles war ineinander verflochten, was schliesslich zu Kapazitätsgrenzen führte. Als Topwell die ApothekeJona 2007 übernahm, platzten Apotheke, Parfümerie und Ärztegrosshandel aus allen Nähten. Man wollte Struktur reinbringen, sich auf die Kerngeschäfte von Apotheke, Parfümerie und Ärztegrosshandel konzentrieren, deshalb kam der Entscheid für eine Professionalisierung und Auslagerung des Ärztegrosshandels, und so entstand dann 2010 die X-Med.» Das erzählt Andrea Lombard, die seit 2008 die ApothekeJona führt. Die Apotheke ist hervorragend ausgestattet: Ob rezeptpflichtige Arzneimittel, OTC-Präparate oder Heilmittel aus der Komplementärmedizin die Kunden erhalten hier alles. Die Parfümerie ist mit hochwertigen Marken depots bestückt, für die geschultes Fachpersonal verantwortlich ist. Wichtige Synergien werden genutzt Zu den üblichen Dienstleistungen der Apotheke gehört auch die Lieferung von Medikamenten an Alters- und Pflegeheime sowie an verschiedene Spitex-Organisationen: «Die regionale Spitex hat gar ihr Lager an uns abgegeben, nun dürfen wir das bewirtschaften. Sie bestellen bei uns ihre Rationen per Fax und wir liefern bis zu zweimal pro Tag», sagt Lombard. Und hier kommt X-Med ins Spiel. Durch die gemeinsame Vergangenheit und hervorragende Zusammenarbeit können heute viele wichtige Synergien genutzt werden. So nutzt die Apotheke beispielsweise den Lieferservice des Ärztegrossisten, um die Kunden, die Alters- und Pflegeheime sowie Spitex- Organisationen zu beliefern. X-Med, das ist auch Marcel Good, der Geschäftsführer seit einem Jahr. «Wir sind klein, aber attraktiv», sagt Good. Und tatsächlich: Durch die regionale Verankerung ist der persönliche Kundenkontakt eine Selbstverständlichkeit, bei Bedarf wird regional auch zweimal am Tag geliefert, bei Problemen wird sofort gehandelt. Eine grosse Stärke sind auch die Standards, die beim Rüsten und Richten durchgesetzt werden: Die Medikamenten-Boxen werden von Hand gerüstet und kommen übersichtlich geordnet zum Kunden. Durch diese sorgfältige Rüstmethode gibt es deutlich weniger defekte Artikel, welche der Kunde dann mühsam retournieren muss. «Genau das schätzen unsere Kunden», sagt Good. Nahtlose Überbrückung gewährleistet Apothekerin Andrea Lombard und X-Med-Geschäftsführer Marcel Good sind ein funktionierendes Gespann. Deshalb soll es auf dem gemeinsam eingeschlagenen Weg auch weitergehen. In Zukunft sollen Audits zur Qualitätssicherung für Arztpraxen angeboten werden, die durch Apotheker der ApothekeJona durchgeführt werden. Ausserdem sollen dringende Medikamentenbestellungen oder sofort benötigte Arzneimittel an Wochenenden und Feiertagen möglich sein, und zwar aus dem Apo thekenlager, denn die Apotheke ist auch an Sonntagen und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr offen. Damit ist eine nahtlose Überbrückung gewährleistet. Weitere Informationen Topwell-Apotheken AG Herr Rinaldo Just Lagerhausstrasse 11 Postfach 2450 8401 Winterthur

MARKT UND MENSCHEN 27 DROGERIEFORUM ÜBER SELBSTMOTIVATION Für das tägliche Leben ist es essenziell, dass man sich jeden Tag optimal motivieren kann. Speziell für einen Drogisten beim Verkaufen hinter und vor der Theke spielt diese Fähigkeit ebenfalls eine entscheidende Rolle. Das wurde am Drogerieforum Ende Oktober in Niederbipp durch zahlreiche gute Referate wohl jedem Teilnehmenden noch klarer. Text: Dr. med. Markus Meier «Wie können Sie gegen aussen gut wirken, wenn Sie sich selber nicht gut finden!», sagte Stefan Dudas. Der Speaker, Coach und Autor des Buches «Denken Sie doch selber!» eröffnete mit seinem humorvollen, aus dem Leben gegriffenen Referat das Drogerieforum, das Ende Oktober in den Räumlichkeiten der Galexis AG in Niederbipp stattfand. Dudas gibt seit über acht Jahren Seminare und hält Vorträge in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Er motivierte die Teilnehmenden und gab lehrreiche Anstösse, damit sie über sich selber nachdenken. Man erfuhr, was wirkliches «Selbst-Bewusstsein» ist und was einen entscheidenden Einfluss im Businessalltag hat. Er vermittelte, was die mentalen Denkmuster sind und wo sie tagtäglich den wahren Unterschied ausmachen. Ein Beispiel: Der Spruch «Sind Sie doch mal zufrieden!» löse bei ihm Pickel aus, erzählte Dudas. Er habe lieber die Aufforderung «Seien Sie dankbar!» Reiz-Thema TV Coaching-Experte Dudas sprach sich zudem gegen den masslosen TV-Konsum in der Schweiz aus. Wenn man alles addiere, hätte man am Schluss insgesamt 22 Jahre vor dem Fernseher verbracht. Das sei doch Wahnsinn. Auch zum Thema Erfahrung hatte der Referent ein Bonmot auf Lager. Er sagte: «Erfahrung ist das, was Sie bekommen, wenn Sie nicht das bekommen, was Sie wollen.» Sich selber sein und top motiviert, so sticht man aus der Masse. Für den Kunden wird das Einkaufen zum Erlebnis. pierstreifen mit den Hauptbotschaften seines Vortrages zeigte: Einzigartigkeit, Unaustauschbarkeit sowie Tradition und Beständigkeit. Zu Beginn ging Müller der Frage nach, wie man Einzigartigkeit erreichen kann. Der Standort habe sicher eine gewisse Bedeutung, so Müller, Aber man müsse auch auf den ersten Blick sehen, dass hier etwas Spezielles geschehe. Er werde zum Beispiel sein Konzept, das in der Naturathek im Sihlcity schon seit siebeneinhalb Jahren gut laufe, beim Umbau seiner Drogerie im Brunaupark noch verbessern und weiter ausbauen. Er wolle im Eingangsbereich eine gut sichtbare Manufak- Einzigartige Erlebniswelt Nach diesem ersten, inspirierenden «Be youtiful»- Teil war die Reihe am Drogisten Erich Müller, der unter anderem Geschäftsinhaber der Naturathek Sihlcity in Zürich ist. Er kam bei seinem Referat im Gegensatz zu Stefan Dudas ganz ohne ausgeklügelte Powerpoint-Präsentation aus. Stattdessen stellte er eine grosse Malerstaffelei auf, die drei Patur hinstellen. «Die Kapseln werden dann im Beisein des Publikums hergestellt. Damit erreiche ich Einzigartigkeit. So tritt im Moment noch niemand auf», sagte Müller. Das sei für ihn eine unabdingbare Sache, um sich von anderen Anbietern abzuheben. Denn die Apotheken- und Drogerie-Landschaft wirke auf ihn etwas uniform. «Machen Sie aus Ihrem Einkaufsgeschäft ein Erlebnis!», rief Müller den Anwesenden zu. Mitarbeiter fördern Müller wies darauf hin, dass auch Mit arbeiter förderung entscheidend sei. Wenn man Mit ar beitende gut schule, könnten sie hervor ragende Mitdenker und engagierte Berufsleute werden. «Es ist wichtig, die Mitarbeiter so gut auszubilden, dass sie mit empa thi schen Fähigkeiten auf die Kunden zugehen», so Müller. Und es komme noch eine wirtschaftliche Komponente dazu. Bei der Produktion und im Verkauf liege eine ganz anständige Wertschöpfung drin. Diese sei unbedingt notwendig für die Betriebe, weil er der Meinung sei, dass die Mitarbeitenden zu wenig verdienen würden. Grund: Die Deckungsbeiträge könnten nicht erwirtschaftet werden, unter anderem wegen der tiefen Margen. Aus der Kundensicht Eines sei völlig klar: Der Kunde erwarte immer wieder Neues. «Da unsere Läden in der Schweiz aber viel zu teuer gebaut werden, fehlt das Geld, um ständig neue Anpassungen zu machen. So veralten die Geschäfte», ermahnte Müller die Anwesenden. Wenn Einzigartigkeit mit Beständigkeit und Tradition verbunden werde, resultiere eine solide Grundlage. «Dann sind Sie nicht mehr aufzuhalten, weil Sie unaustauschbar sind», so der Naturatheker. «Denn an der Spitze hat es immer Platz!», sagt s und lässt eine seiner bekannten Spezialitäten, den «Intelligenz-Kitzler», ausschenken.

28 HCI SOLUTIONS AG INFORMIERT PUBLI- REPORTAGE INNOVATIONEN AUS DER E-HEALTH-WELT «Medikationsprozesse effizient unterstützen»: Unter diesem Motto führte die HCI Solutions AG gegen Ende Oktober einen viel beachteten und gut besuchten Anlass in Restaurant Au Premier in Zürich durch. Dabei waren auch ihre Neuorganisation sowie wichtige Kooperationen ein Thema. «Wir mussten zum ersten Mal einen zweiten Saal dazu nehmen und einige Interessenten abweisen, die sich zu spät angemeldet hatten», so Dr. Ulrich Schaefer, Head of HCI Solutions AG, zu Beginn seiner Begrüssungsrede. Er war sichtlich erfreut über das grosse Interesse am Anlass «Medikationsprozesse effizient unterstützen». Mehr als 110 Teilnehmende, die etwa 80 Unternehmungen und Institutionen repräsentierten, waren Ende Oktober seiner Einladung gefolgt. Entflechtung und Vereinheitlichung Schaefer lieferte dann gleich selbst die ersten News. Er berichtete, dass HCI Solutions eine neue Organisationsstruktur einführe, um noch effizienter auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Die bisher nach Produkten geordnete Organisation werde zukünftig nach Funktionen gegliedert. Die Organisationseinheiten Documed, e-mediat sowie TriaMed und TriaPharm werden dazu in HCI Solutions überführt. «Im Zuge der Entflechtung, werden wir die iuristische Struktur anpassen. Was bleibt, ist unser gutes Angebot sowie der Begriff HCI Solutions», sagte Schaefer. Diese Neuorganisation der HCI Solutions AG werde per 1. Januar 2016 vollzogen (siehe dazu auch den Kasten rechts). Neue Strategie Die nächste Neuigkeit bekamen die Teilnehmenden von Markus Gnägi serviert. Der Head of Business Development der HCI Solutions AG berichtete über die neue Strategie, die den Namen Documedis trägt. Das Ziel: HCI will die erste Wahl als Anbieterin für alle spezifischen Applikationen und Services rund um den Medikationsprozess werden. Gnägi sagte, dass die Applikationen in die Gesamtlösung Documedis integriert werden und dass die Services allen Akteuren im vernetzten Gesundheitsmarkt auf einfache Art und Weise zur Verfügung stehen sollen. Dafür würden das Wissen, die Erfahrung und die Kompetenz von 180 HCI-Mitarbeitenden sorgen. «Wir werden mit Lösungen unter dem Begriff Documedis mit allen Leistungserbringern zusammenarbeiten», so Gnägi. Dazu zählen Apotheker, Drogisten und Hausärzte, aber auch Spitäler, Heime, Versicherer, Logistikunternehmen sowie Behörden. Oder einfacher gesagt: Daten und Software-Kompetenz werden zusammengeführt und dem (Software-)Markt als «medication tools» angeboten. Zu welchen bahnbrechenden Neuerungen dies führen kann, zeigte dann der gute Vortrag «Zukunftsfähiges Alerting in der Arzneimitteltherapie» des ersten, renommierten Referenten. Intelligentes Alerting Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli, Ärztlicher Direktor der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie des Universitätsklinikums Heidelberg, widmet sich seit vielen Dr. Ulrich Schaefer, Head of HCI Solutions, gab gut gelaunt die zahlreichen Neuerungen bekannt. Markus Gnägi, Head of Business Development der HCI, informierte über die neue Documedis-Strategie. Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli, Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Universität Heidelberg. OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

29 Jahren der Erforschung eines sicheren Medikationsprozesses. Der Basler stellte sein erweitertes Konzept vor, das aus diesen Forschungsdaten hervorgegangen ist. Primär geht es darum, Over-Alerting und die Alert-Fatigue zu vermeiden. Prof. Haefeli integriert beim Alerting verschiedene Meldungen und bündelt sie zu einer Handlungsanweisung. Als eine wichtige Grundlage dient die Evidenzbasierte Medizin (EBM). Alle Checks sind wissenschaftlich geprüft. Haefelis Konzept stellt deshalb eine ideale, zukunftsweisende Lösung für Spitäler dar. Kein Wunder ist zu dessen Vermarktung eine Firma entstanden, die «dosing GmbH» heisst. Sie realisiert mit «Flycicle» und «AIDKlinik» die Konzepte des Universitätsklinikums Heidelberg und ist Partner wichtiger internationaler Hersteller von Klinik-Informationssystemen (KIS). Zusammenarbeit mit «dosing gmbh» im Kanton St. Gallen angelaufen HCI Solutions AG wird in Zukunft dieses Knowhow nutzen und mit Prof. Haefeli und «dosing GmbH» zusammenarbeiten. Gemeinsam haben die beiden Partner einen Auftrag des Kantons St. Gallen erhalten, um ein «Clinical Decision Support System» zu implementieren auf der Basis von «hospindex» und «Flycicle». Zum Thema «emediplan Anspruch und Konzept» sprach Dr. med. et Dr. sc. nat. Andreas Bührer. Er ist Consultant sowie Projektleiter des «emediplans» von «Brennpunkte Gesundheit Thurgau». In seinem Referat ging es im weitesten Sinne um die notwendige Verbesserung der Patienten-Compliance sowie um die niederschwellige Zusammenarbeit und Interoperabilität von Leistungserbringern. Auch hier mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu steigern. «emediplan» ist nicht E-Health Bührer sagte, dass der«emediplan» der Medikationsplan unserer Zeit sei, weil er die Erwartungen der Patienten und deren Angehörigen erfüllen würde. Er nutze die heutigen technologischen Möglichkeiten dazu, den Medikationsprozess zu optimieren. «Er hat nichts mit E-Health zu tun. Er ist einfach nur Health!» sagte Bührer. Wichtig sei es, einen vollständigen, aktuellen Medikationsplan zu haben. Das gelte nicht nur für den Thurgau, denn Leistungserbringer hätten alle dasselbe Problem, nämlich das alle verschiedene Pläne anwendeten, so Bührer. Adrian Schmid, Leiter von «ehealth Suisse», dem Koordinationsorgan ehealth Bund und Kantone, stellte die E-Medikation in Relation zur E-Health-Strategie der Schweiz und sprach über deren Integration ins E-Patientendossier. HCI Solution AG Die Gesellschaften e-mediat AG, Documed AG und HCI Solutions AG vereinfachen ihre Strukturen. Aus drei Gesellschaften wird eine, die künftig noch effizienter auf die Bedürfnisse seiner Kundinnen und Kunden eingehen kann. Alle bestehenden Ver pflichtungen und Verträge von e-mediat AG und Documed AG werden unverändert von der HCI Solutions AG übernommen. Die gewohnten Ansprechpartner bleiben unverändert. Die bisherigen Abteilungen TriaMed (Arztsoftware), TriaPharm (Apothekensoftware) sowie Documed und e-mediat werden in eine Matrix-Organisation überführt. Weitere Informationen finden Sie auf www.hcisolutions.ch. Kontakt HCI Solutions AG Untermattweg 8 Postfach 3000 Bern 1 Dr. med. et Dr. sc. nat. Andreas Bührer, Consultant und Projektleiter von «emediplan» im Kanton Thurgau. Der «emediplan» umfasst jeweils die aktuelle, vollständige Medikation für Patienten, Angehörige und für die Gesundheitsfachpersonen. Der 2-D-Barcode beinhaltet alle Informationen digitalisiert (im Bild ein fiktives Beispiel). OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

30 MARKT UND MENSCHEN HOCHSTEHEND, SPANNEND, INTENSIV Der Saal im Trafo Baden war voll. Kein Wunder, hat sich doch das Swiss Pharma Forum zum Anlass entwickelt, der in der Branche äusserst geschätzt wird. Die achte Ausgabe stand unter dem Motto «Neue Märkte»: Hochkarätige Referenten beleuchteten das Thema unterschiedlich. Und die Event-App wurde rege genutzt. Text: Katharina Schwab «Ich hoffe, dass ich am diesjährigen Swiss Pharma Forum das letzte Mal über die aktuellen Entwicklungen der HMG-Revision sprechen werde.» So startete der wiedergewählte Nationalrat und Gesundheitspolitiker Jean-François Steiert (SP) in sein Referat. Er machte klar und deutlich: «Wir haben keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen.» Die Kosten stiegen im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt nur marginal. Danach legte er die noch bestehenden Differenzen zwischen Nationalrat und Ständerat bezüglich HMG-Revision dar. Es sind immer noch einige: Von der Marktexklusivität über Versandhandel und geldwerten Vorteilen hin zur vereinfachten Zulassung. Steiert rechnet nach wie vor damit, dass das revidierte Gesetz am 1. Januar 2017 in Kraft treten wird. Das gilt jedoch als umstritten. Andere Experten rechnen erst mit Ende 2017, da insbesondere die Diskussionen rund um die Verordnungen voraussichtlich heftig ausfallen werden. Apotheker werden nicht automatisiert Altbekannt und trotzdem erfrischend: Die Referate von Stephan Sigrist, Gründer und Leiter von «W.I.R.E», sind jedes Mal ein Höhepunkt des Swiss Pharma Forums. Bei ihm drehte sich heuer alles rund um die Automatisierung des Handels, die laut ihm klar an Bedeutung gewinnen wird. Umso notwendiger sei es, den Handel neu zu denken und zu gestalten. Es gehe auch darum, zu identifizieren, welche Aufgaben künftig digital übernommen werden können. Aber er ist sich sicher, dass komplexe Aufgaben auch in Zukunft durch Menschen bewältigt werden müssen. Und obwohl 92 Prozent der im Handel tätigen Menschen künftig wohl durch automatisierte Systeme ersetzt würden, sei der Apotheker als Berater und Orientierungstifter fast nicht gefährdet, so Sigrist. «Der Handel muss sich neu erfinden», davon gingen Peter Heinzer und Jürg Bernet von der «adroplan Beratungs AG» in ihrem Referat über die Veränderungen am POS aus. «Apotheken und Drogerien wirken im heutigen Format auf Kunden oft ein wenig langweilig», sagte Heinzer. Deshalb brauche es Innovationen: «Das Ziel sollte sein, Fans zu gewinnen, denn Kunden müssen angelockt werden, während Fans von selber kommen.» Wie aus Kunden Fans werden könnten, dafür geben Bernet und Heinzer gleich selber einige bildhafte Beispiele. Weiter ging es mit Zukunftsvisionen vom CEO Stefano Santinelli, Swisscom Health AG. Für ihn steht der Nutzen einer Kombination von Gesundheits-Sensoren, Apps sowie Coching- Programmen im Vordergrund: als Präventionsmassnahmen aber auch als Möglichkeit zum Kosten sparen. Stefan Wild, Geschäftsführer der TopPharm AG, führte die Teilnehmer ein in die Welt der sogenannten Wearables im Fachhandel und Florian Meier von der Adler-Apotheke gab einen spannenden Einblick in den Aufbau und das Führen eines Online-Shops. Gekonnt durch den Tag und das anschliessende Podium mit hochkarätigen Gästen führte Markus Meier, Chefredaktor von OTXWORLD und Vista. Er führte auch eine Neuigkeit ein: die Event-App des Swiss Pharma Forums. Einmal heruntergeladen konnte man das Programm sichten, die Referenten beurteilen, die Gästeliste begutachten und sogar live Fragen stellen. Diese Funktion wurde von den Teilnehmenden rege genutzt. Dieses Jahr wurde kein OTXWORLD Award verliehen. Unter den Einsendungen sei kein Dossier gewesen, das richtig herausgestochen sei, sagte Meier. «Die Jury hat sich im Sinne der Qualität des Awards gegen eine Verleihung entschieden.» Dafür beglückte Renato Kaiser, der Spoken- Word-Künstler, die Gäste mit seinen Sprüchen. Was die Gäste davon hielten, lesen Sie auf S. 32. 1 Das diesjährige Swiss Pharma Forum lockte zahlreiche Gäste nach Baden. 2 Haben gut lachen: Dr. Hans Ruppanner, «move and win», und Sandra Liechti, IFAK. 3 Walter P. Hölzle, «vips», Stefano Santinelli, Swisscom Health AG, und Erich Müller, Naturathek Sihlcity 4 Moderator Markus Meier führt die beiden Referenten Jürg Bernet und Peter Heinzer, «adroplan ag», ein. 5 Peter Huber von Intergenerika stellt seine Frage nicht via App. 6 Auch der letzte Platz im Saal des Trafo war besetzt, keiner wollte sich die Referate entgehen lassen. 7 Die Fragen klar, die Antworten fundiert: Markus Meier im Dialog mit Stefano Santinelli. 8 Priska Christen, Denise Weber, Hansjörg Netzer und Eileen Stagat alle von Beiersdorf. 9 Geni Merz, Merz Marketing, mit Rajko Gatarevic und Pierre-Alain Widmer, beide Weleda AG. 10 Er ist Spoken-Word-Künstler, Kabarettist, Satiriker und Autor: Renato Kaiser brachte die Gäste mit seinem St.Galler-Dialekt zum Lachen. 11 Das Podium war auch dieses Jahr gut besetzt; und neben dem Diskutieren wurde auch gelacht: Florian Meier, Adler-Apotheke, Walter P. Hölzle, «vips», Markus Meier, Stefan Wild, TopPharm, Martin Bangerter, SDV, sowie Hans-Rudolf Fuhrer, ASSGP. 12 SP-Nationalrat Jean-François Steiert referiert über die HMG-Revision vielleicht das letzte Mal, bevor das Gesetz in Kraft tritt? 13 So sieht ein gespanntes und aufmerksames Publikum aus. Und das neunte Swiss Pharma Forum steht bereits wieder in den Startlöchern: Save the date am 21. November 2016. Galerie > Mehr Impressionen zu diesem und vielen weiteren Events finden Sie unter www.otxworld.ch/galerie OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

31 1 2 3 4 5 6 8. Swiss Pharma Forum 7 «Neue Märkte» 8 9 10 11 12 13 OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

32 MARKT UND MENSCHEN STATEMENTS ZUM 8. SWISS PHARMA FORUM Anita Mosimann Geschäftsführerin Pharma Medica AG «Als kleines Handelsunternehmen müssen wir uns neue Ausrichtungen überlegen. Hier ist ein guter Ort, führende Stimmen aus der Branche zu hören. Neben dem Vortrag über zukünftige Kommunikationsmethoden von W.I.R.E hat mir auch die Präsentation von Adroplan sehr gefallen. In einem nächsten SPF wünsche ich mir, dass etwas mehr auf Ketten und Gruppierungen und deren Dynamik und Ausrichtung eingegangen wird.» Raphael Wyss Inhaber und Geschäftsleiter Drogerie Parfümerie Wyss AG «Aufgrund meiner Medientätigkeit lockte mich das interessante Programm. Den Vortrag von Herr Sigrist fand ich sehr gut, auch weil er sich selber widerspricht. Nach dem Schwarzmalen für die im Verkauf Tätigen kam die Botschaft, dass es weiterhin Apotheker und Dro gisten brauchen wird wegen ihrer beratenden Dienstleistung. Auch die Slam Poetry gefiel mit ausserordentlich gut. Fürs nächste SPF wünsche ich mir wiederum Leute, die Kracher liefern, beispielsweise Ludwig Hasler.» Philipp Kirschbaum Group Brand Manager OTC/CC Merz Pharma (Schweiz) AG «Ich bin zum SPF gekommen, weil hier ein guter Austausch unter der Industrie und den Indus trie partnern stattfindet. Wir erhalten zudem wichtige Informationen für die Zukunft. Was ich noch mehr wünschte, wäre ein interaktiver Austausch mit Kreisen ausserhalb der Industrie, damit wir auch von anderen Branchen lernen können.» Eileen Stagat Director Pharmacy Business Unit, BDF AG «In einer leitenden Funktion bei Eucerin finde ich es wichtig, sich zu vernetzen. Ich bin aber auch hier, weil neue Trends im Markt vorgestellt wurden. Die Referate von Stephan Sigrist und Florian Meier fand ich besonders interessant. Was ich heute sehr vermisst habe, sind Emotionen, Passion und die Antwort auf die Frage: Was ist eigentlich das Bedürfnis des Konsumenten/Patienten? Zudem möchte ich in Zukunft mehr Frauen auf der Bühne sehen.» Marcel Bosson Branchenkontakte Schweiz Mitglied der Direktion Galexis AG «Das SPF hat sich als wichtige Branchen- Plattform etabliert, was die hohe Beteiligung eindrücklich unterstrichen hat. Besonders interessiert verfolgte ich die Weiterentwicklung der «swisscom»-projekte im Gesundheitsmarkt, vorgestellt durch Stefano Santinelli. Ich wünsch te mir, dass noch mehr Fachleute aus Apotheken und Drogerien an dieser hochstehenden Veranstaltung teilnehmen können. Auch die kommende Generation dürfte noch stärker eingebunden sein.» Fredy Gremlich Bereichsleiter Verkauf GL-Mitglied Voigt AG «Zum SPF gekommen bin ich wegen der vielen Begegnungen mit sympathischen Menschen, den informativen Vorträgen und weil es für uns als Sponsor selbstverständlich ist, dabei zu sein und unsere zahlreichen Gäste persönlich zu begrüssen. Die Abstimmung der Vortragsthemen fand ich besonders gut gelöst. Auch hat Markus Meier ausgezeichnet durch den Tag geführt. Fürs nächste SPF erhoffe ich mir mindestens gleich viele Teilnehmer und eine ebenso gute Stimmigkeit bei den Themen.» Einfach näher dran. Die grösste digitale POS-Werbeplattform in Schweizer Apotheken und Drogerien. Mit dem Healthcare & Beauty Channel ist Pharmawerbung einfach näher dran. Näher am Kunden-Kaufentscheid Näher an 2.7 Millionen Zielkunden Näher an 4 500 Fachpersonen EXCOM MEDIA AG 8820 Wädenswil Tel. +41 44 782 22 00 www.excommedia.ch Mehr Infos: excommedia.ch u Watch Clip Healthcare & Beauty Channel OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

HÄNSELER AG INFORMIERT 33 KEINE ZEIT FÜR EINE ERKÄLTUNG PUBLI- REPORTAGE Erkältungszeit bedeutet auch, dass Arbeitskollegen mit triefender Nase am Arbeitsplatz erscheinen. Wer trotz einer Erkältung zur Arbeit geht, sollte ein Augenmerk darauf legen, welche Medikamente die Arbeitsfähigkeit oder die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen können. Alcacyl Grippe bei Schnupfen mit erkältungs- und grippebedingten Schmerzen und Fieber: wirkt schmerzlindernd und fieber senkend, bringt die Nasen- und Bronchialschleimhäute zum Abschwellen, vermindert eine übermässige Schleimproduktion und enthält kein Antihistaminikum. Packung mit 20 Sachets in Apotheken erhältlich. Lesen Sie die Packungsbeilage. Die verstopften Atemwege werden dadurch geöffnet. Der Patient kann wieder leichter atmen. 4 Alcacyl Grippe Dieses Medikament wird gegen Schnupfen in Kombination mit erkältungs- und grippebedingten Schmerzen und Fieber angewendet. Einfach den Inhalt eines Sachets in heissem Wasser auf lösen und trinkheiss einnehmen. Alcacyl Grippe mit angenehmem Zitronenaroma enthält keinen Zucker. 4 Bis viermal pro Jahr erkältet sein, ist für Erwachsene nichts Ungewöhnliches. Auch nicht, dass Erkältungsviren im Winter leichtes Spiel haben. In der Regel spürt man intuitiv, wenn eine Erkältung im Anzug ist: Kratzen im Hals sowie Schluck- und Halsweh sind die ersten Symptome. Gegenmassnahmen können dann das Ausbrechen der Erkrankung kaum mehr stoppen. Spätestens wenn Niesattacken einsetzen und die Nase zu laufen beginnt, schwindet die Hoffnung, dass man sich vielleicht weniger als eine Woche lang mit den Symptomen herumschlagen muss. Stark erkältete Kinder dürfen meist zu Hause bleiben und werden umsorgt, bis sie wieder gesund sind. Erwachsene nehmen die «banale» Erkältung hin, wissend, dass ihr Verlauf kaum beeinflusst werden kann. Phänomen Präsentismus In der Schweiz geht etwa die Hälfte aller Erwerbstätigen mindestens einmal pro Jahr krank zur Arbeit Das zeigte die Stress-Studie 2010 des Staatssekretariats für Wirtschaft auf. 1 Die Ur sachen für Präsentismus lassen sich generell gesagt nicht auf einen Nenner bringen, sie sind vielmehr ein komplexes Geflecht von personenabhängigen Faktoren wie Bildung, Einkommen und Gesundheit. Weitere Ursachen sind auch arbeitsbedingte Faktoren wie Zeitdruck, Druck von Kollegen und die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust sowie umweltbedingte Faktoren wie die allgemeine Wirtschaftslage. 2 Aufgepasst! Wer trotz Erkältung zur Arbeit geht, an einem Meeting teilnimmt, Maschinen bedient oder Fahrzeuge lenkt, sollte kein Antihistaminikum einnehmen, da es die Wahrnehmung sowie das Reaktionsvermögen herabsetzen kann. Müdigkeit und verlängerte Reaktionszeiten aufgrund der Einnahme eines Medikaments können Arbeitsvorgänge verlangsamen. Das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen sind unter diesen eingeschränkten Voraussetzungen kritisch zu prüfen. 3 Eine Alternative bei Grippe- und Erkältungssymptomen ist Alcacyl Grippe. Denn es enthält kein Antihistaminikum, sondern den bekannten, schmerzlindernden und fiebersenkenden Wirkstoff Paracetamol sowie Pseudoephedrin. Diese Substanz bringt die Nasen- und Bronchialschleimhäute zum Abschwellen und vermindert zudem eine übermäs sige Schleimproduktion. JETZT BESTELLEN Per sofort sind Alcacyl Grippe Publikumsmuster als Musterflyer verfügbar. Jeder Flyer enthält zwei Sachets Alcacyl Grippe sowie einen 20%-Rabatt- Gutschein beim Kauf einer Originalpackung Alcacyl Grippe. Dem Fachhandel wird für jeden eingelösten Bon die Differenz zurückerstattet. Einfach den Gutschein zusammen mit dem Kassabon bis spätestens 30. April 2016 an Hänseler AG senden. Die Musterflyer können schriftlich bei der Firma Hänseler AG, info@haenseler.ch, bestellt werden. Quellen 1 Beobachter 22/2013 www.beobachter.ch/arbeit-bildung/arbeitsrecht/artikel/ krankheit_mit-grippe-zur-arbeit/ 2 Henneberger Fred/Gämperli Michael (2014) Präsentismus: Ein kurzer Überblick über die ökonomische Relevanz eines verbreiteten Phänomens, Forschungsinstitut für Arbeit und Arbeitsrecht, Universität St. Gallen. 3 www.ukpt.de/pages/publikationen/zeitung. php?mid=20130401 4 Fachinformation Alcacyl Grippe Weitere Informationen Hänseler AG, 9100 Herisau, www.haenseler.ch Z: Alcacyl Grippe, Granulat; Wirkstoff: Paracetamolum 500 mg, Pseudoephedrini hydrochloridum 30 mg. I: Behandlung von Schnupfen mit erkältungs- und grippebedingten Schmerzen und Fieber. D: Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: übliche Einzeldosis: 1 2 Sticks (bis zu 3-mal täglich alle 4 6 Stunden); max. Tagesdosis: 6 Sticks. KI: Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe, schwere Leberfunktionsstörungen/akute Hepatitis, schwere Nierenfunktionsstörung, Morbus Meulengracht, ausgeprägte Blutdruckerhöhung. VM: Nieren- und/oder Leberinsuffizienz, hämolytische Anämie bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, Alkoholüberkonsum, Herzkreislauferkrankungen. IA: Paracetamol: Enzyminduktoren steigern Hepatotoxizität, Mittel zur Beschleunigung/Verlangsamung der Magenentleerung beeinflussen die Resorptionsgeschwindigkeit, Salicylamid verlängert Eliminationshalbwertszeit, antikoagulierender Effekt von Kumarinen kann verstärkt werden; Pseudoephedrin: gleichzeitige Therapie oder Beginn innerhalb von 2 Wochen nach Beendigung der Therapie mit MAO-Hemmern sowie Kombination mit Antihypertensiva, Digitalis oder trizyklische Antidepressiva vermeiden. UW: Häufig: Nervosität, Schlaflosigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen; Gelegentlich: Unruhe, Anorexie, Dysurie, Miktionsstörung, erythematöse, urtikarielle Hautreaktion und rötung; Selten: allergisch bedingte Thrombozytopenie, Leukopenie, hämolytische Anämie, Anaphylaxie, Halluzinationen, Tachykardie, Herzklopfen, Hypertonie; Sehr selten: Leberfunktionsstörung, Stevens Johnson Syndrome, Lyell Syndrom. P: 10 und 20 Sticks. Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte dem Arzneimittel-Kompendium der Schweiz.

34 +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MedZentrum Pfungen ARZTPRAXIS UND APOTHEKE UNTER EINEM DACH Im Gesundheitswesen sind Reformen angesagt. Apothekerin Sandra Köppel und Hausärztin Bettina Meier zeigen mit ihrem neu eröffneten «MedZentrum» in Pfungen, wie die Zukunft miteinander statt gegeneinander angepackt werden kann. Apotheke und Arztpraxis befinden sich hier unter einem Dach. «Ärzte und Apotheker sollten viel intensiver zusammenarbeiten», sagt Sandra Köppel. «Der Mensch und seine Gesundheit stehen bei beiden im Zentrum.» Auch Bettina Meier ist überzeugt, dass solche Kooperationen Zukunft haben. «Der Hausärztemangel, aber auch die hohen Gesundheitskosten, machen ein Umdenken nötig. Es gilt, Synergien zu nutzen und Hand in Hand zu arbeiten.» Gegründet haben das «MedZentrum» die Apothekerin Sandra Köppel und die Hausärztin Dr. med. Bettina Meier. Anfang Oktober 2015 haben sie ihr Gemeinschaftsprojekt in der Ofenhalle der Keller Ziegeleien beim Bahnhof Pfungen eröffnet. Zur geräumigen Apotheke und modernen Arztpraxis gehören auch ein Labor und ein Röntgenraum. Im Januar 2016 wird eine Gynäkologin zum Team stossen. Es ist zudem noch Platz für ein bis zwei weitere Ärzte vorhanden. Quelle: MedZentrum Pfungen Fotos: zvg Annemarie Opprecht Stiftung 6. AWARD VERLEIHUNG Die Annemarie Opprecht-Founda tion verlieh im Oktober den 6. Annemarie Opprecht Parkinson Award für hervorragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Parkinson-Erkrankung. Der mit 100 000 Franken gut dotierte internationale Forschungspreis ging an Professor Heiko Braak, MD Senior Professor am Zentrum für Klinische Forschung der Universität Ulm. Prof. Braak wurde vom Preiskomitee für seine Arbeit «Potential path ways of abnormal tau and alpha-synuclein dissemination in sporadic Alzheimer s and Parkin son s diseases», sowie in Würdigung seiner herausragenden Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Parkinsonkrankheit in den vergangenen Jahrzehnten ausgezeichnet. Professor Mathias Sturzenegger (links), Präsident Preiskomitee der Annemarie Opprecht-Foundation, überreicht die Urkunde dem Preisträger Professor Heiko Braak. Quelle: Annermarie Opprecht Stiftung Foto: zvg Zukunft Alter Antistress AG GUTER START EINER NEUEN MESSE «Das selbstbestimmte und lustvolle, längere Leben.» Dieser Leitsatz dominierte das Geschehen in den Hallen der Messe «Zukunft Alter». Rund 10 000 Besucher, über 40 vielbeachtete Referate und Podiumsveranstaltungen, vier attraktive Sonderschauen, ein unterhaltsames Rahmenprogramm und gegen 90 Aussteller, Mitaussteller und Partner. Das sind die wichtigsten Fakten der ersten Messe «Zukunft Alter», die Ende Oktober in Luzern stattgefunden hat. Bereits ist die nächste Messe geplant. Diese findet vom 11. bis 13. November 2016 statt. Quelle: Zukunft Alter Bild: zvg BURGERSTEIN VITAMINE STELLT SICH PER 1. JANUAR 2016 NEU AUF Günter Konrad, CEO Antistress AG, verlässt diese per Ende 2015 auf eigenen Wunsch. Er hatte die Firma seit 2007 erfolgreich geführt. Die Nachfolge wird mit Tanja Zimmermann-Burgerstein familien- und firmenintern gelöst. Die operative Führung wird somit bereits in dritter Generation durch ein Mitglied der Gründerfamilie übernommen. Als Leiterin der Marketingabteilung arbeitet Tanja Zimmermann-Burgerstein seit Jahren im Unternehmen. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung und hat seit dem Jahr 2001 auch Einsitz im Verwaltungsrat genommen. Quelle: Antistress AG

Nr. 8 November 2015 CHF 5.50 35 +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ MARKT UND MENSCHEN IN KÜRZE +++ Insight Health (Schweiz) AG Swiss Exped Foto: zvg «DIE ERSTEN KUNDENGESPRÄCHE VERLIEFEN VIELVERSPRECHEND» Anlässlich der Eröffnung von Insight Health (Schweiz) AG fand am 29. September in Zürich die erste Kundentagung des Datendienstleisters statt. Vor über 40 Teilnehmenden wurde der Start der Services in der Schweiz für Januar 2016 angekündigt und das Portfolio vorgestellt. «Wir freuen uns sehr, dass der Ausblick auf unser Angebot von den Teilnehmenden gut angenommen wurde», erklärte Antonio Monopoli, der Geschäftsleiter von Insight Health. Gemeinsam mit Andreas Baumgartner, Business Development, baut er die Schweizer Geschäftsstelle auf. Ziel ist es, die Schweizer Kunden ab Januar 2016 mit innovativen Dienstleistungen zu unterstützen. Dazu werden Informationen aus den Bereichen klassische Arzneimittel, aber auch Nicht-Arzneimittel erhoben. Die Möglichkeit flexibler Mehrjahresvergleiche und Auswertungen ist selbstverständlich. Bereits verfügbar ist die internationale Patentdatenbank SHARK, die Patentinformationen aus 28 Ländern verbindet. Quelle: Insight Health (Schweiz) AG GEFÄHRLICHES HÖHENBERGSTEIGEN Die Auswertung der Hirnuntersuchungen bei Testpersonen der grossen Schweizer Himlung-Himal- Expedition 2013 wurde kürzlich im «PLOS ONE» publiziert. Die erstaunlichen Resultate: Bei rund einem Drittel der Testpersonen, die auf über 7000 Meter hochgestiegen waren, konnten die Forscher des Inselspitals Bern mittels MRI Mikroblutungen im Gehirn nachweisen. Diese Blut-Hirnschranken- Störung markiert den Beginn eines lebensbedrohenden Hirnödems. «Einige von uns waren am Himlung Himal ohne es zu merken in grosser Gefahr», sagte Co-Autor PD Dr. med. Tobias Merz. Quelle: Walliser Bote AVKZ Foto: zvg Sanatrend AG +3% 1200 1000 Leser in 1000 800 600 400 200 7% 6% 16% 21% Apotheker Dr. Lorenz Schmid, Präsident des Apothekerverbands des Kantons Zürich (rechts) impft den Zürcher Gesundheitsdirektor, Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger. EIN KLEINER «PIEKS» FÜR DEN GESUNDHEITSDIREKTOR 0 MACH-Basic 2014 2 MACH-Basic 2015 2 VISTA ZEITUNGSKOMBI STEIGERT LESERZAHLEN UND REICHWEITE Die Resultate der MACH Basic 2015-2 zeigen deutlich: Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014 geht Vista Zeitungskombi als klarer Gewinner unter den Gesundheits-Magazinen hervor. Die meisten Leserinnen und Leser und die höchste Reichweite im Bereich Gesundheit innerhalb der Deutschschweiz sprechen für sich. Quelle: Sanatrend AG Drogistenstern Gesundheitstipp Natürlich Schweizer Hausapotheke Vista Zeitungskombi Job-Stress Angestellte und sich selbst schützen Herbst-Blues Gedrückte Stimmung oder Depression? Gebeugt Wenn die Wirbelsäule schmerzt Knapp zwei Monate nach dem offiziellen «Go» haben die Apotheken des Kantons Zürich am nationalen Impftag ihre neue Dienstleistung mit der Grippe-Impfung des Zürcher Gesundheitsdirektors so richtig lanciert. Bereits rund 50 der total 220 Apotheken im Kanton Zürich bieten die neue Dienstleistung an Tendenz rasch steigend. Der Zürcher Gesundheitsdirektor, Regierungsrat Dr. Thomas Heiniger, nahm den «Pieks» gelassen und betonte die Vorzüge der Impfung gegen die saisonale Grippe: «So wirksam wie das Impfen jeden und jede Einzelne schützt, so wichtig ist es auch für die Gesellschaft: Impfen ist ein Akt der Solidarität. Deshalb bin ich auch in diesem Jahr wieder dabei.» Quelle: Apothekerverband des Kantons Zürich AVKZ

36 TENTAN AG INFORMIERT HUSTENATTACKE EIN FALL FÜR HEDERIX PUBLI- REPORTAGE Ob Reizhusten oder verschleimt: Die Kundschaft sucht ein Hilfsmittel, das in beiden Fällen effizient ist. Und wenig Nebenwirkungen hat. Ein Medikament, mit dem man in der Hustenbekämpfung alles nur richtig macht. Kennen Sie ein entsprechendes Präparat? Beim trockenen Reizhusten versucht der Körper bekanntlich, die eingedrungenen Störenfriede durch Husten hinauszubefördern. Da dies bei Viren jedoch nicht möglich ist, wird der Hustenreiz immer wieder neu ausgelöst. Der Reizhusten wird deshalb auch «unproduktiv» genannt, da kein Auswurf erfolgt. Besonders anfällig sind nebst den bereits Erkrankten Menschen die rauchen, in staubiger Umgebung arbeiten, allergisches Asthma haben oder unter schweren Erkrankungen der Atemwege leiden. Wir alle wissen es: Wichtig ist, einen Husten rechtzeitig und fachgerecht zu behandeln, da er sonst in einen chronischen Husten (chronische Bronchitis) übergehen kann. Erst wenn sich dann der «verhockte» Schleim verflüssigt, ist Fortschritt angesagt. Der Vorteil: Mit Hederix entwickelt sich für Patienten die Situation rascher ins Positive. Warum? Die Wirkstoffkombination macht s aus Bei trockenem Husten sollen Wirkstoffe ein gesetzt werden, die den Hustenreflex dämpfen sowie die Bronchien entkrampfen. Bildet sich Peter Eberhart dipl. Drogist, Autor Drogerie Eberhart Erlenbach i. S. Hederix Balsam: Seit November 2014 erhältlich ist der wohl tuende und befreiende Hederix Erkältungsbalsam Schleim, soll zudem der Auswurf gefördert werden. In beiden Fällen hat sich Hederix bestens bewährt. Hederix-Arzneimittel enthalten eine Wirkstoffkombination von Noscapin und Pflanzenextrakten: Efeu (Hedera helix) sowie weitere Pflanzenextrakte zur Unterstützung der Wirkung. Noscapin ist ein Alkaloid mit hustenhemmender Wirkung, das aus Opium gewonnen wird. Es wirkt kaum dämpfend auf das Zentralnervensystem; somit ist ein sedierender Nebeneffekt (Müdigkeit) nicht zu erwarten. Ebenso wird keine Herabsetzung der Atmung oder Verstopfung beobachtet, und es ist kein Suchtpotenzial vorhanden. Efeuextrakt wirkt auswurffördernd sowie krampflösend, da er die Bronchien erweitert. Andornkrautextrakt wird bei Katarrhen der Luftwege eingesetzt. Senegawurzelextrakt ist in der traditionellen Volksmedizin als auswurfförderndes Mittel bekannt. Alantwurzelextrakt verwendet man wegen seiner auswurffördernden und krampflösenden Wirkung in der Volksmedizin. Schwertlilienextrakt wird in der Medizin bei Erkältungskrankheiten eingesetzt. Profilierung durch Fachwissen Als Fachfrau oder Fachmann werden Sie Hederix gerne empfehlen. Nicht nur, weil es auf ideale Art pflanzliche und chemische Wirkstoffe vereint, sondern weil das Medikament «für jeden Fall» optimal eingesetzt werden kann. Die Kundinnen und Kunden schätzen auch deshalb das Kombipräparat! Hederix Sirup und Suppositorien (Arzneimittel) Zur Beruhigung von Husten und Reizhusten bei Erkältungskrankheiten. Mit Noscapin, Efeuextrakt und vier weiteren Pflanzenextrakten. Die verschiedenen Darreichungen und Dosie rungen sind auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen abgestimmt. Hederix Balsam (kosmetisches Produkt) Mit ätherischen Ölen und Efeuextrakt im praktischen Airless-Dispenser, die das Durchatmen erleichtern und die Nase frei machen. Hederix -Produkte sind im Fachhandel erhältlich. Weitere Informationen Tentan AG Dellenbodenweg 8 4452 Itingen Tel. 061 975 05 00 Fax 061 975 05 01 info@tentan.ch www.tentan.ch

MARKT UND MENSCHEN 37 KEIN STEIN, DER AUF DEM ANDEREN BLIEB Was tun, wenn so viele Kunden in die Apotheke strömen, dass das Geschäft aus allen Nähten zu platzen droht? Der Sternen-Apotheke in Oerlikon ist das Kunststück gelungen, die Kundenfläche zu verdreifachen. Beim Umbau allerdings waren Nerven und Einfallsreichtum gefragt. Text: Jürg Lendenmann 1947 gegründet, zog die Sternen-Apotheke 1997 vom alten Oerliker Dorf kern an die Schaff hauserstrasse 350. Dank zentralerer Lage bei der Haltestelle Sternen Oerlikon stieg nicht nur der Umsatz jährlich im zweistelligen Bereich, auch die Belegschaft wuchs von 3 auf 23 Mitarbeitende. Was nicht mitwuchs, war die Grundfläche des Ladenlokals. Platzproblem fordert Lösung «Wir stiessen immer wieder an die Grenzen», erinnert sich Apotheker Michael Spycher, der 2010 die Apotheke übernommen hatte. «Bedingt durch die Tram- und Bus-Haltestelle strömten die Kunden schwallweise ins Geschäft. Dann war die Kontaktfläche viel zu klein und manch ein Kunde verliess den Laden wieder, bevor er bedient werden konnte.» Wegen der kleinen Ladenfläche hätten zudem die Vorgaben von TopPharm für die Warenpräsentation nur mit viel Kreativität eingehalten werden können. Auch wegen des immer grösser werdenden Dienstleistungsangebotes und das vermehrte Wahrnehmen der Apotheke als zeitsparende Anlaufstelle in Gesundheitsfragen drängte sich eine radikale Veränderung auf. Mächtiger Helfer im Flaschenkeller «Weil wir die Grundfläche nicht vergrössern konnten, mussten wir die Nutzung ändern», erklärt Spycher. «Wir entschieden uns, die rezeptpflichtigen Medikamente in einem Roboter im Keller zu lagern. Durch den Wegfall der Medikamentenschränke im Verkaufsraum konnte die Kundenfläche fast verdreifacht werden.» Doch bis es so weit war, gab es während des dreimonatigen Umbaus unzählige Probleme zu lösen. Als ideal erwies es sich, dass Spychers Vater, Architekt Rolf Spycher, die Bauleitung übernahm. Dank seiner Erfahrung konnten auch die vielen unerwartet auf tauchenden Hindernisse gemeistert werden. Die grösste Herausforderung bestand darin, den für das Lagern von 30 000 Medikamenten evaluierten Gollmann-Roboter im ehemaligen kleinen Flaschenkeller zu installieren dies, nachdem der Boden abgesenkt worden war, um noch mehr Platz zu schaffen. Foto: Sanatrend AG Zufrieden mit dem Umbau der Sternen-Apotheke (v.l.): Renzo Zielmann (Kundenberater Galexis), Michael Spycher (Apotheker, Inhaber), Peter Vetterli (Apotheker, Geschäftsführer). Durch Liftschacht und Oberfenster Als der mächtige Roboter auf einem 27-Tonner in Einzelteilen angeliefert worden war, stellte sich heraus, dass manche Komponenten zu sperrig waren, um durch die Kellertüre in den Raum getragen zu werden. «Zum Glück gelang es, die überlangen Teile durch den gebohrten Lift schacht und ein ausgebrochenes Oberfenster in den Keller zu befördern», sagt Geschäftsführer Peter Vetterli. Während des dreimonatigen Umbaus blieb die Apotheke offen. Spycher: «Die Platzverhältnisse waren in dieser Zeit noch prekärer, der Lärm oft unerträglich. Allen Mitarbeitenden gebührt für ihren Einsatz ein dickes Lob.» Mit Altem und Neuem in die Zukunft Das durch die Dössegger + Märk AG, Innenarchitekten, sowie Rolf Spycher gestaltete Ladenlokal präsentiert sich modern und zweckmässig; die Kunden fühlen sich wohl. Die Medikamente werden vom Roboter per Lift in den Verkaufsraum transportiert und gelangen nach spätestens zwölf Sekunden zu einer der drei Aus gabestellen. Dank des Roboters könnten heute die Kunden intensiver betreut werden, da Beratungsgespräche nicht mehr unterbrochen werden müssten. «Wir wollen aber auch die Tradition weiterleben lassen», betont Spycher. «Denn wir ver fügen über ein jahrelanges Know-how im Herstellen von individuellen Dosierungen von Medikamenten und bilden unsere Assistenten speziell im Umsetzen von Rezepturen aus. Mit dem Mix von bewährtem Altem und zukunftsträchtigem Neuem sind wir für die Anforderungen der nächsten Jahre gewappnet.» Wichtig, um im schnelllebigen Markt bestehen zu können, sei darüber hinaus ein attraktives, zeitgemässes Sortiment und die schnelle, zuverlässige Lieferung von Medikamenten. «Mit Galexis können wir uns seit Jahren auf einen wichtigen und verlässlichen Partner stützen, der uns auch vorzüglich betreut», sagt der dynamische In haber. «Wir haben viel Geld und Manpower in den Umbau investiert», zieht Spycher Fazit. «Dies gibt uns die Zuversicht, dass wir dank der Mo dernisierung weiterwachsen werden wie bisher.»

38 WISSEN UND WISSENSCHAFT PSYCHISCHE BELASTUNG BEI MITARBEITENDEN Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz braucht viel mehr Aufmerksamkeit, weil der Druck in der Arbeitswelt ständig steigt. Anfang Herbst fanden in Zürich deshalb die nationale Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement und die 4. Netzwerktagung Psychische Gesundheit Schweiz statt. OTXWORLD sammelte dort wertvolle Infos und Tipps. Text: Dr. med. Markus Meier Foto: pict rider, Fotolia.com Es ist viel sinnvoller und kostet erst noch weniger Geld, wenn psychische Belastungen und Probleme früh - zeitig erkannt werden, sodass der Arbeitgeber rechtzeitig reagieren kann. Bevor der letzte Nerv reisst. Das gleiche Arbeitsvolumen mit immer weniger Angestellten bewältigen: Diese Tendenz herrscht in der Schweiz nicht erst vor, seit die Frankenstärke unsere Wirtschaft bedroht. Der rasante Wandel in der Arbeitswelt reicht schon mehr als ein Jahrzehnt zurück mit einigen Folgen. Die permanent hohen Anforderungen im Berufsleben können zum Beispiel psychische und gesundheitliche Belastungen verursachen. Negative Auswirkungen wie Überbeanspruchung, Burn-out oder Depressionen führen zu Arbeitsausfällen und generieren hohe Kosten auch auf der Unternehmensseite. Gesundheitsmanagement im Fokus An der nationalen Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement äusserten sich zahlreiche Experten aus dem Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements zu den Herausforderungen und Lösungsansätzen in der Praxis. Hier fokussieren wir auf das Fachreferat von Dr. med. Thomas Ihde-Scholl, dem Präsidenten der Stiftung Pro Mente Sana und Chefarzt Psychiatrie der Spitäler fmi AG. Er sprach zum Thema «Wenn Mitarbeitende bereits psychisch belastet sind wünschenswerte Werkzeuge für den beruflichen Alltag» und lieferte gute Informationen und Tipps. Frühwarnzeichen Der grösste Nachholbedarf bestehe bei den Frühwarnzeichen. Arbeitgeber würden diesbezüglich vor allem «Den schwierigen Mitarbeiter» kennen. Die «Analphabetismus-Rate» im Bereich psychische Belastung sei also hoch, sagte Ihde-Scholl mit Schalk im Unterton. Die Begriffe Stress und sozialer Stress dagegen seien in der Schweizer Bevölkerung und in den HR- Abteilungen schon seit mehr als 20 Jahren bekannt. Von Burn-out und Mobbing spreche man aber erst seit 10 bis 15 Jahren. Gemäss Ihde-Scholl ist bezüglich Frühwarnzeichen folgende Unterscheidung wichtig: Mitarbeitende mit reduzierter mentaler Flexibilität (z. B. Perfektionismus), Persönlichkeitsstörungen (z. B. Narzissmus), chronischen psychischen Erkrankungen (z. B. ADHS), akuten psychischen Belastungen/Erkrankungen (z. B. Depressionen). Jede dieser Mitarbeitergruppen brauche eine andere Intervention, sofern man die Frühwarnzeichen richtig deuten könne. Bei den chronischen Belastungen helfe das Bauchgefühl beim Vorstellungsgespräch. Die «Honeymoon»-Phase in den ersten drei bis sechs Monaten könne aber

39 vieles kaschieren, die Schwierigkeiten würden meist externalisiert, so der Psychiater. Frühwarnzeichen gibt es auch bei «akuten» Belastungen. Sie seien aber eher «Spätwarnzeichen» hier. Denn für die Betroffenen, Arbeitgeber, Teammitglieder und Angehörigen gestalte sich die Einordnung der Veränderungen als schwierig, weil sie sich langsam entwickelten, weil das entsprechende Wissen fehle und wegen der Stigmatisierung, die am Arbeitsplatz am höchsten sei. Weitere «red flags» sind Leistungsinkonstanz und interpersonelles Verhalten (abweichende Erfahrungs- und Verhaltensmuster). Stigma Die drohende Stigmatisierung ist ein Problem. Ihde-Scholl zeigte stigmabestimmende Mythen auf, welche die Situation am Arbeitsplatz zusätzlich verschärfen: Psychische Krankheit kann durch Willenskraft und Charakterstärke verhindert werden. Psychische Krankheit ist nicht heilbar. Es erfolgt keine wirkliche Gesundung. Psychische Krankheiten sind nicht ansteckend, das Stigma aber schon. Im Gegensatz dazu werde psychische Krankheit aber nicht durch Belastung am Arbeitsplatz verursacht, sondern höchstens mitbeeinflusst. Das Stigma bestimmt, ob ein Mitarbeitender ein Gespräch sucht oder wie offen er in einem Gespräch ist. Deshalb seien Anti-Stigma-Massnahmen wichtig. Für Ihde-Scholl sind folgende Fragen zentral: Welche Signale sendet der Betrieb aus? Werden «Sprüche» in der Pause toleriert? Wie verhielt sich der Betrieb in der Vergangenheit, als ein Mitarbeiter erkrankte? Sind interne und externe Ansprechpersonen den Mitarbeitenden bekannt? Interventionen Die Betriebskultur kann zwischen einer «Zero tolerance» und «Wie geht es mir?» schwanken. Zur Verbesserung eignen sich Anti-Stigma-Kampagnen, positive Testimonials von den früher erkrankten Team-Mitgliedern sowie allgemeinen Informationen. «Das Problem ist, dass Informationen auf den Kopf zielen, das Stigma sitzt aber häufig im Bauch», so der Experte. Die häufigsten Interventionen seien heute aber Krankschreibung, Aussitzen und Ausliegen sowie die Entlassung. In der Schweiz besteht also noch ein grosser Nachholbedarf im betrieblichen Gesundheitsmanagement vieler Firmen. Weiterführende Links www.gesundheitsfoerderung.ch www.friendlyworkspace.ch http://selbsttestbgm.suva.ch WIR HABEN ZEIT NEU Als Kind verstand ich nie, warum der Postbeamte die Briefmarken mit einem Schwämmchen benetzte, wo doch das Ablecken von Briefmarken so viel Spass machte. Meine Mutter erklärte mir, der Postbeamte müsste so viele Briefmarken ablecken, dass er davon eine trockene Zunge bekäme. Das liess ich nicht gelten. Da genoss einer das Privileg, den schönsten Beruf der Welt zu haben, und dann liess er sich diesen von einem feuchten, kalten Schwämmchen wegnehmen. Dabei hätte er sich einfach mehr Zeit nehmen und zwischendurch mal etwas trinken müssen. Mein Vater nahm mehrere Anläufe, mir die Bedeutung des Wortes «Effizienz» zu erklären. Ich verstehe es bis heute nicht. Die Effizienz ist ein kleines, kaltes Schwämmchen, das die Freude an der Arbeit nimmt. Die Lebenserwartung steigt unablässig. Warum nutzen wir die gewonnene Zeit nicht, um die Kindheit zu verlängern? Wenn Kinder wieder etwas später eingeschult werden und dann aber auch erst mit 22 die Schule abschliessen und die Volljährigkeit erreichen, dann haben sie mehr von ihrer Kindheit. Und die Lehrer haben erst noch mehr Zeit, ihnen alles Nötige beizubringen. Frühförderung ist kaltes Effizienzschwämmchentum. Und warum wollen wir immer früher pensioniert werden? Weil die Arbeit nicht mehr gemütlich ist. Warum ist sie nicht mehr gemütlich? Weil wir uns keine Zeit mehr für sie nehmen. Sorgfältig erledigte Arbeit ohne Arbeitszeiterfassung macht glücklicher als eine freizeitorientierte Teilzeit-Stelle mit Aussicht auf Frühpensionierung. Wer versucht, in immer kürzerer Zeit immer noch mehr hinter sich zu bringen, wird das Gefühl nicht loswerden, etwas verpasst zu haben. Und er merkt nicht, dass es das Leben selbst ist, das er hinter sich bringt. Verlängern wir die Kindheit und die Schulzeit. Und dann nehmen wir uns ein paar Jahre mehr Zeit für die Arbeit, diese dafür etwas gemütlicher. Der Zeitpunkt ist günstig. Die Lebenserwartung ist gerade unglaublich hoch. Andreas Thiel

40 FORTIS CONCEPT AG PUBLI- REPORTAGE EINZIGARTIG UND SYMPATHISCH Die Apotheken- und Drogerien-Gruppierung fortis concept ag bietet ihren Mitgliedern einiges. Wo die zwei Reisecars mit den Gästen in diesem Jahr wohl hinfuhren? Hier nur so viel; es ging Richtung Süden. Ob bei exotischen Tieren oder auf wilden Wassern die fortis concept ag lässt sich jedes Jahr etwas Aufregendes und Ausgefallenes für ihre Mitglieder einfallen. So auch dieses Jahr. Es ging Richtung Süden, genauer nach Mailand an die Weltausstellung. Unter dem Motto «Feeding the planet, Energy for life» fand vom 1. Mai bis zum 31. Oktober die Expo 2015 in Mailand statt. 144 Länder stellten sich der Aufgabe, Themen wie Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit dem Thema Ernährung und Essen zu verbinden. Der Fokus lag aber stets auf dem Recht aller Menschen, ausreichende und gesunde Ernährung zu erhalten. Die daraus entstandenen Pavillons der einzelnen Länder fielen äusserst unterschiedlich aus. Je nach Land und dort herrschenden Herausforderungen, veränderte sich auch die Herangehensweise an das vorgegebene Thema. Ein Ort für alle Über 21 Millionen Menschen eine grosse Anzahl kam aus dem Ausland haben in diesem halben Jahr die Weltausstellung besucht. Sie sind über das Gelände geschlendert, das von fünf berühmten Architekten entworfen worden ist: Stefano Boeri, Jacques Herzog, Richard Burdett, Joan Busquets sowie William McDonough. In den fünf Themenbereichen gab es zahlreiche Angebote, sowohl wissenschaftliche als auch kulturelle, es wurde diskutiert, Politiker haben mit Firmen Abmachungen unterzeichnet, und das alles immer mit Fokus auf die Ernährung der Weltbevölkerung. Und dort, mitten im Geschehen, fand der diesjährige fortis-event statt. Von Zürich aus fuhren zwei Reisecars die Mitglieder der Apothekenund Drogerien-Gruppierung Richtung Süden. Die Vorfreude auf den Expo-Besuch war spürund hörbar, die Stimmung toll. In Saranno, einer kleineren Stadt in der Nähe von Mailand gab es ein festliches Abendessen. Der Verwaltungsratspräsident Thomas Fejer begrüsste die angereisten Gäste und von Geschäftsführer Massimo Pietropaolo gab es einige interessante Informationen und spannende Neuigkeiten zu hören. 1 2 3 4 5 OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

41 Viele Infos, viele Eindrücke Fit und ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen gemeinsam Richtung Expo. Dort wartete eine organisierte Führung auf die Gruppe aus der Schweiz. Dank dieser geführten Tour nahmen die Teilnehmer viele interessante Informationen mit nach Hause, sie erhielten spannende Einblicke in die Welt der Weltausstellung. Nach dem Mittagessen ging es satt und mit einem vollen Kopf bereits wieder nach Hause. Alle waren sich einig: Auch in diesem Jahr war der fortis-event wieder einzigartig, sympathisch und ein einziger Erfolg. 6 1 Massimo Pietropaolo, CEO fortis 2 Lukas Masarik mit Begleitung, Farmacia Delta Locarno 3 Das Team der Rhein Apotheke Thusis 4 Thomas Fejer, Verwaltungsratpräsident fortis 5 Beim Nachtessen 6 Führung durch die Expo 7 Lohnendes Ausflugsziel: EXPO in Milano 2015 8 fortis-mitglieder aus dem Tessin fortis concept ag 7 Die Apotheken- und Drogerien-Gruppierung ist 2002 gegründet worden. Mittlerweile gehören ihr 105 Apotheken und 15 Drogerien an. Die fortis concept ag entwickelt Dienstleistungen für Apothekerinnen und Drogisten und bietet Unterstützung bei der täglichen Kommunikation sowie im Marketing und Einkauf. Die Mitglieder können selbstständig wählen, welche Dienstleistungen sie in Anspruch nehmen wollen. Ganz nach dem Motto: fortis stark für Sie! 8 Kontakt fortis concept ag 6210 Sursee Tel. 041 917 52 90 Fax 041 917 52 91 info@fortisconcept.ch www.fortisconcept.ch OTX World Nr. 123 Dezember 2015 www.otxworld.ch

42 WISSEN UND WISSENSCHAFT HÖHENSCHÜBE FÜR DARMZOTTEN Unterschiedliche äussere Faktoren können bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen akute Schübe auslösen. Bislang ist das Wissen über solche Umwelteinflüsse sehr begrenzt. Doch Schweizer Mediziner fanden in aktuellen Untersuchungen einige überraschende Zusammenhänge: Höhenaufenthalte und längere Flugreisen scheinen Entzündungen zu begünstigen. Text: Klaus Duffner Die Häufigkeit von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. Daher geht man davon aus, dass zumindest in den industrialisierten Ländern nur zu rund 30 Prozent eine gewisse genetische Anfälligkeit für das Auftreten von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen CED verantwortlich ist. Viel gewichtiger für das Erkrankungsrisiko, nämlich bis zu 70 Prozent, sollen Lifestyle- oder Umweltfak toren sein. Allerdings ist es nicht einfach, solche Umweltfaktoren zu identifizieren und kausale Zusammenhänge zwischen den Einflüssen, beispielsweise von Nahrungsmitteln, Umweltverschmutzung, Medikamenten, Stress oder Infek tionen und dem Auftreten von Darmentzündungen herzustellen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Expositionen solcher Faktoren nicht notwendigerweise zu sofortigen Konsequenzen führen müssen. Viel mehr kann die Erkrankung zeitlich versetzt erst in späteren Lebensphasen auftreten und eine Identifizierung der Ursachen sehr erschweren. Schubrisiko erhöht und vermindert Für Morbus Crohn MC und für Colitis ulcerosa CU ist gut belegt, dass nicht-steroidale Antirheumatika NSAR wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen das Schubrisiko erhöhen. Auch die Pille, bzw. Hormonersatz-Therapien im höheren Alter scheinen ein Risiko für einen Schub eines Morbus Crohn und einer Colitis ulcerosa darzustellen. Durch Depressionen kann ebenfalls eine entzündliche Krankheitsaktivität ausgelöst werden. Auf der anderen Seite scheinen Vitamin D und Fieber das Risiko für Morbus Crohn zu senken. Zur Frage, welchen Einfluss gewisse Nahrungsmittel wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren oder Fleisch auf die Krankheitsentwicklung haben, existieren widersprüchliche Daten. Auch zum Stillen besteht, trotz einer grossen Metaanalyse, ein sehr gegensätzliches Bild. Als ungünstig gelten auf jeden Fall Stress und Schlafstörungen. Rauchen verändert Darmbakterien Während gemäss einer grossen Studienanalyse zwischen Passivrauchen in der Kindheit und dem Ausbruch von MC keine Assoziation festgestellt werden konnte, gilt als gesichert, dass aktives Rauchen die Darmflora verändert. So kam es in einer neueren Studie von Dr. med. Luc Biedermann vom Universitätsspital Zürich nach einem Rauchstopp zu einer dramatischen Zunahme von Firmicutes- und Actinobacteria-Population sowie zu einer Abnahme von Proteobacteria und Bacteroides-Keimen im Gastrointestinaltrakt der untersuchten Exraucher. Anders ausgedrückt: Bei den ehemaligen Rauchern vermehrten sich nach dem Zigarettenverzicht diejenigen Darmbakterien, die eine bessere Kalorienverwertung begünstigen. Diese gelten jedoch gleichzeitig als entzündungsfördernd. Diese Zusammenhänge helfen zu verstehen, warum ein Rauchstopp bei Colitis ulcerosa zu Entzündungsschüben führen könne, betonte Prof. Dr. med. Dr. phil. Gerhard Rogler vom Universitätsspital Zürich am Jah reskongress der Gastroente - ro logen in Barcelona. Gleichzeitig wurde eine Er höhung der Bakterien-Diversität durch den Rauchverzicht festgestellt. In den beiden Vergleichsgruppen dieser Studie (beständige Raucher und Nichtraucher) veränderte sich die Bakterienvielfalt hingegen nur geringfügig. Antibiotika mit negativem Einfluss Fest steht: Bei CED-Patienten ist oft ein Ungleichgewicht hinsichtlich der Bakterienzusammensetzung festzustellen. Wenn Darmbakterien jedoch einen Einfluss auf die Entstehung von entzündlichen Darmerkrankungen haben, wie wirkt sich dann eine Behandlung mit Antibiotika aus? Tatsächlich zeigte eine Datenanalyse, dass Patienten mit chronischen Darmentzündungen, die zwei bis vier Jahre vor der Erstdiagnose eine Antibiotika-Therapie erhalten hatten, im Vergleich zu Personen ohne eine solche Kur, stärker von CED betroffen waren. So können Tetracycline zu langfristigen Veränderungen der Zusammensetzung der Darmflora führen. Aber auch bei Kindern wurde eine Verbindung zwischen frühem Einsatz von Antibiotika und späterer CED-Erkrankung festgestellt. Damit könnten Antibiotika-Behandlungen als ein begünstigender Faktor für chronische entzündliche Darmerkrankungen infrage kommen, eine Vermutung, die unlängst in einer Metaanalyse bestärkt wurde. Aber nicht nur eine veränderte Darmflora, auch bestimmte Nahrungsinhaltsstoffe scheinen entzündliche Akti vitäten im Darm zu fördern. So stehen Titaniumoxid-Nanopartikel wie sie in Zahnpasta, Kaffeeweisser, Marshmallows oder Kaugummi eingesetzt werden im Verdacht, entzündungsfördernde Zytokine zu aktivieren. Tatsächlich wurden erhöhte Titaniumoxid-Levels sowohl bei CU- als auch bei MC- Patienten festgestellt. Ungünstige Höhenaufenthalte Einem bemerkenswerten Zusammenhang zwischen Umweltfaktoren und dem Ausbruch chronischer Darmentzündungen ist das Team um Prof. Dr. med. Stephan Vavricka vom Stadtspital Triemli in Zürich auf der Spur. Dort wurde nämlich eine Verbindung von Aufenthalten in grosser Höhe und einem zunehmenden Schub-Risiko bei CED-Patienten festgestellt. «Wir haben zwei Morbus-Crohn-Patienten, die immer wieder als Skilehrer in der Höhe arbeiten», erklärte Vavricka gegenüber OTXWORLD. «Beide berichteten mir, dass nach einem solchen Höhenaufenthalt ihre

Illustration: Sebastian Kaulitzki, Fotolia.com Die Zotten (Villi) des Dickdarms zeigen normalerweise ein wunderschönes Muster und Relief (siehe Bild). Treten chronische Entzündungen auf wie bei Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, wird diese «Architektur» zerstört und funktionslose Narben entstehen.

44 WISSEN UND WISSENSCHAFT «Als ein Skilehrer berichtete, dass er nur über 3000 Meter Höhe Darmprobleme habe, wurde ich hellhörig.» Prof. Dr. med. Stephan Vavricka, Stadtspital Triemli Erkrankung aktiv sei. Zuerst dachte ich an zu viel Stress und Sonne. Aber als mir einer der beiden erzählte, dass er nur über 3000 Meter Höhe solche Darmprobleme habe, wurde ich hellhörig.» In einer Studie von Triemli und den Universitäten Zürich und Lausanne wurden CED-Patienten mit Schüben befragt, ob sie sich innerhalb der vergangenen vier Wochen in grösseren Höhen waren. Ergebnis: Nicht nur Aufenthalte in den Bergen von über 2000 Meter, sondern auch längere Flugreisen erhöhten in der Folgezeit das Risiko für Schübe von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Dazu muss man wissen, dass in einer Flugzeugkabine der Luftdruck von 2200 Metern eingestellt ist. Die Forscher fanden: Je länger und höher der Aufenthalt in den Bergen und je länger die Flugstrecke, desto höher die Schubwahrscheinlichkeit. Da es sich dabei um eine retrospektive Untersuchung handelte, bei der Patientendaten nachträglich ausgewertet wurden bzw. die Betroffenen nachträglich befragt wurden, wollte man diese Ergebnisse in einer prospektiven Studie überprüfen. Dazu mussten zehn Patienten mit Morbus Crohn, zehn Patienten mit Colitis ulcerosa und zehn gesunde Personen jeweils drei Stunden in einer Druckkammer verbringen. In diesem Raum wurden Bedingungen, wie auf 4000 Metern über dem Meeresspiegel simuliert. Tatsächlich scheinen die noch unveröffentlichten Resultate dafür zu sprechen, dass CED-Patienten unter solchen Bedingungen zu mehr Entzündungen neigen, sagt Vavricka. Foto: Jag_cz, Fotolia.com Studie mit praktischer Relevanz Als Grund für das verstärkte Schubrisiko wird eine Sauerstoffunterversorgung vermutet. Sie stellt sich bei Aufenthalten in grösseren Höhen ein, wenn nicht zuvor der Körper längere Zeit an diese Bedingungen adaptiert wurde. Der Sauerstoffmangel führt dabei zu einer Aktivierung von Entzündungszellen, die in dem sowieso schon empfindlichen Darm Entzündungen anstossen. Die Studienergebnisse haben durchaus praktischen Nutzen: Wenn Patienten bemerken, dass sich nach einem Flug oder einem Aufenthalt in den Bergen immer wieder Darmprobleme einstellen, können sie sich präventiv schützen. Vavricka empfiehlt dann über drei Tage, nämlich vor, während und nach dem Höhenaufenthalt, eine Kortisonbehandlung. Die beiden Skilehrer haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Zwar war bislang schon bekannt, dass gesunde Mäuse auf Sauerstoffmangel mit Entzündungen im Körper reagieren. Dass eine solche Hypoxie bei Menschen mit CED zu einer gesteigerten Nei- Neue Studien zeigen, dass Aufenthalte im Hochgebirge Darmentzündungen negativ beeinflussen können. gung von Entzündungsschüben führt, war bislang jedoch unbekannt. Tatsächlich hat man bisher die Ursache für die Schübe beim Reisestress oder bei im Ausland zugezogenen Infekten gesucht. Viele Patienten seien heute froh darüber, endlich eine Erklärung für ihre Probleme nach Flugreisen oder nach einem Aufenthalt in der Höhe zu haben. Die bisherigen Daten hätten eine grosse Resonanz hervorgerufen, so der Zürcher Spezialist. «Ich bin davon überzeugt, dass wir mit zukünftigen Studien noch ganz viele coole Daten zusammenbringen werden.» Quellen Vavricka S et al. J Crohns Colitis 2014;8(3):191 199. Vavricka S. Mündliche Informationen. Rogler G. Bauchredner. 2015;2:1 7. Rogler G. ECCO Barcelona. 19.2.2015;Vortrag. Rogler G, Vavricka S. Inflamm Bowel Dis 2015;21:400 408. Duffner K: ARS MEDICI, Congress Selection. Juni 2015 Ananthakrishnan AN et al. Ann Intern Med 2012;156(5):350 Camara RJ. Inflamm Bow Dis 2011;17(11):2358 2365. Biedermann L et al. Inflamm Bow Dis 2014; 20:1496 1501. Ungaro R et al. Am J Gastroenterol 2014; 109:1728 1738. In Bewegung für Ihre Gesundheit.

WISSEN UND WISSENSCHAFT 45 ZUKUNFT INTEGRATIVE MEDIZIN In vielen Ländern werden komplementäre Behandlungsmethoden ergänzend zu schulmedizinischen Therapien eingesetzt vermehrt und mit Erfolg in der Krebs- und Schmerzmedizin. Dennoch bleibt, wie das internationale Symposium in Zürich zeigte, noch viel zu tun, um das grosse Potenzial der Integrativen Medizin auszuschöpfen. Text: Jürg Lendenmann Foto: Sanatrend AG Stellvertretend für die vielen ausgezeichneten Referate beim Internationalen Symposium «Clinical Models in Integrative Medicine»* haben wir jenes gewählt von Gary E. Deng, MD, PhD, Interim Chief des Integrative Medicine Service des Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York. Integrative Onkologie ein Beispiel «Unsere Mission ist es, evidenzbasierte komplementäre Behandlungen in die patientenzentrierte Fürsorge zu integrieren, um die Lebensqualität von Krebspatienten zu verbessern», sagte Gary Deng. Den Patienten des Zentrums ständen dazu viele Methoden zur Verfügung: ärztliche Beratung, Ernährungsberatung, Mind-Body-Therapien (Meditation, Hypnose, geführtes Visualisieren, Atemübungen, Qigong), Akupunktur, Massage-Therapien wie Shiatsu, Fussreflexzonenmassage, Tuina, Reiki und ayurvedische Massage, Musiktherapie und körperliche Bewegung wie Yoga, Taiji sowie spezielle Fitness-Übungen. Alle Angebote könnten kostenlos genutzt werden und fänden grossen Anklang. Deng: «Die Wartefristen betragen rund acht Wochen.» «Patienten werden mit der Integrativen Medizin auch zu Botschaftern eines gesunden Lebensstils», so Dr. Gary Deng. Wichtig: Umfeld... Bei der ärztlichen Beratung werde der Gesundheitszustand des Patienten im Kontext seines psycho-sozial-kulturellen Umfeldes beurteilt und ein umfassender Gesundheitsmanagement- Plan erstellt. Wie wichtig das Umfeld für den Therapieerfolg sein könne, sei auch auf anderer Ebene bei der schulmedizinischen Behandlung von Krebspatienten erkannt worden: «Heute zielen die Therapien nicht mehr auf die Krebszellen selbst, sondern auf eine Veränderung deren Umgebung.»... und Selbstheilungskräfte Ein wichtiger Aspekt sei, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren: «Wir regen die Patienten an und helfen ihnen dabei, eine aktive Rolle in der eigenen Fürsorge zu übernehmen sowie ihre Belastbarkeit zu erhöhen.» Die Patienten würden dabei auch in der Anwendung von Heilkräutern und Nahrungsergänzungsmitteln beraten. Informationen zu diesen beiden und weiteren Gebieten der Integrativen Medizin seien auf der Website des Zentrums (www.mskc.org) oder via die App «About Herbs» frei verfügbar. Dass die Akzeptanz der komplementärmedizinischen Methoden gestiegen sei, zeigten die neuen Richtlinien «Joint Commission s Pain Management Standard» zur Schmerztherapie, so Deng. «Seit diesem Jahr sind bei den nicht pharmakologischen Strategien auch die Akupunktur, Massagetherapien und Entspannungstherapien aufgeführt.» Um der Komplementärmedizin Türen zu öffnen, seien zudem Kosten-Nutzen-Untersuchungen wichtig. Deng: «Nachdem in einer Studie gezeigt werden konnte, dass mit einer Hypnose vor der Operation die Gesamt-Behandlungskosten gesenkt werden konnten, erhalten wir mehr Unterstützung.» Vom Patienten zum Botschafter Die Integrative Medizin bereichere die Behandlung von Krebskranken, da sie helfe die Symptome zu mindern, die Selbstbetreuung zu fördern, die Lebensqualität zu steigern... und das Wohlbefinden von Körper, Seele und Geist nähre. «Zudem werden die Patienten Botschafter eines gesunden Lebensstils.» Neben der vertikalen Integration der Integrativen Medizin durch alle Stadien der Krankheit der Patienten sei auch die horizontale Integration wichtig, etwa bei den Vorbereitungen zu einer Operation, bei der Chirurgie, aber auch in der palliativen Betreuung. Mund-zu-Mund-Propaganda «Es ist wichtig, dass sich die Patienten über ihre Erfahrungen in den Wartezimmern mit anderen austauschen», betonte Deng. Neben dieser Mundzu-Mund-Propaganda für Programme der Integrativen Medizin brauche es gleichwohl auch Werbemassnahmen sowohl bei den Patienten wie bei allen Gesundheitsfachkräften im Spital. Die Zukunft der Integrierten Medizin In der Schlussdiskussion wurde nochmals hervorgehoben, dass das Interesse der Bevölkerung an komplementärer und integrativer Medizin stark gestiegen sei und damit auch die Wartezeiten für eine gewünschte Behandlung. Aufgrund der

46 WISSEN UND WISSENSCHAFT INTEGRATING INTEGRATIVE MEDICINE Palliative Medicine Integrative Medicine Cancer Medicine Other Departments: Psychiatry, Behavioral Science, Rehab, Nursing, Social Work, etc. Survivorship Clinics Employee Health and Wellness Quelle: adaptierte Präsentation von Gary Deng, MD, PhD, Zurich, Oktober 2015 gestiegenen Nachfrage müssten dringend mehr Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden, und zwar sowohl in herkömmlicher Schulmedizin wie auch in komplementärer Medizin. Wichtig für die Integrative Medizin sei es, dafür Modelle zu entwickeln, die sowohl zukunftsträchtig seien, aber auch lehrbar und lernbar. Auch seien Aufgeschlossenheit und Dialogbereitschaft bei allen wichtig. Zudem sollten interessierte Studierende eine Karriere in Komplementärer und Alternativer Medizin CAM planen können. «Die Integrative Medizin hat ein grosses Potenzial», so Prof. Claudia Witt vom Institut für komplementäre und integrative Medizin der Universität Zürich in ihrem Schlusswort. «Es gibt zukunftsträchtige Modelle und Forschende, die mit Nachdruck daran arbeiten, die Evidenz ihrer Behandlungen immer weiter zu untermauern. Es ist ein langer Weg, den wir gehen. Das heutige Symposium ist ein Ausgangspunkt.» * 8. Oktober 2015, Universitätsspital Zürich. Alle Vorträge inkl. PowerPoint-Folien werden bis Ende Jahr aufgeschaltet auf www.iki.usz.ch > Präsentationen. 唀渀猀攀爀攀渀攀甀攀䐀爀漀最攀爀椀攀椀洀吀爀攀渀搀 ⴀ 瘀椀攀爀琀攀氀刀椀攀琀瀀愀爀欀攀爀昀漀爀搀攀爀琀瘀椀攀氀䄀甀昀戀愀甀愀爀戀攀椀琀 䤀挀栀戀椀渀昀爀漀栀 Ⰰ 搀愀猀猀洀椀挀栀搀椀攀猀眀椀搀爀漀椀洀䈀攀爀攀椀挀栀䴀愀爀欀攀琀椀渀最猀琀愀爀欀甀渀琀攀爀猀琀 ي ج 琀稀琀 묀 䄀渀搀爀攀愀圀椀挀欀猀眀椀搀爀漀搀爀漀最攀爀椀攀爀椀攀琀瀀愀爀欀 Ⰰ 匀挀栀氀椀攀爀攀渀 眀眀眀 樀攀琀稀琀 ⴀ 稀甀爀 ⴀ 猀眀椀搀爀漀 挀栀

47 WISSEN UND WISSENSCHAFT IN KÜRZE +++ WISSEN UND WISSENSCHAFT IN KÜRZE +++ WISSEN UND WISSENSCHAFT IN KÜRZE WACHE VORFAHREN Angeblich sollen unsere Vorfahren im Gegensatz zum modernen Menschen die ganze Nacht ausgiebig geschlafen haben. Eine amerikanische Studie mit Jäger- und Sammler-Kulturen Tansanias, Namibias und Boliviens legt nun nahe, dass dies ein Mythos ist. Auch bei ursprünglich lebenden Naturvölkern schläft man im Schnitt nur sechseinhalb Stunden und bleibt recht lange bis in die Nacht hinein wach. Das geht aus den Langzeitaufzeichnungen mit speziellen Armbanduhren hervor. Auch Mittagsschläfchen wurden kaum registriert. Dabei zeigten alle drei Gruppen trotz der sehr unterschiedlichen Ethnien, Geschichte und Umgebung eine ähnliche Schlaf-Organisation. Das deutet auf einen gemeinsamen menschlichen Schlafmechanismus hin. Zum «Homo industrialis» gibt es trotzdem einen markanten Unterschied: Schlaf störungen sind bei den Naturvölkern kaum bekannt. Quelle: Wissenschaft.de (Current Biology) STOSSSTANGE AUS PROTEINEN Bereits vor 50 Jahren entdeckten britische Zellbiologen, dass sich kollidierende Bindegewebszellen gegenseitig abstossen. Jetzt hat die Forschungsgruppe von Prof. Olivier Pertz von der Universität Basel die Erklärung dafür gefunden: Drei unterschiedliche Proteine sind an der Vorderfront der Fibroblasten stark konzentriert und wirken wie eine molekulare Stossstange. Da die Produktion zweier dieser Proteine bei mehreren Krebsarten gestört ist, könnte diese Abstossungsreaktion eine wichtige Rolle bei der Metastasierung von Krebs spielen, vermuten die Basler Wissenschaftler. Quelle: Universität Basel (Developmental Cell) LEUKÄMIE AN DER AUTOBAHN SCHLAGANFÄLLE SCHNELL CHARAKTERISIEREN Die in Bern entwickelte Software «FASTER» kann in sechs Minuten erfassen, welche Hirnareale nach einem Schlaganfall langfristig geschädigt bleiben. Der Computer erkennt nicht nur das unmittelbar fehldurchblutete Gewebe, sondern kann vorhersagen, welche Hirnbereiche nach einer Behandlung voraussichtlich lädiert bleiben. Mit dieser Information können die Ärzte präziser erholungsfähiges Gewebe via Katheter befreien. Quelle: Universität Bern (European Journal of Epidemiology) Foto: Miredi, Fotolia.com NACH 24 STUNDEN: BEREIT ZUM ANGRIFF Mit Immuntherapien wird versucht, das körpereigene Immunsystem gegen Tumorzellen «scharf zu machen». Jetzt haben Forscher um Prof. Carole Bourquin von der Universität Fribourg am Virusmodell entdeckt, dass die Therapie besser wirkt, wenn spezifische Injektionen in einem Abstand von 24 Stunden erfolgen. Dabei werden durch die erste Aktivierung Immunzellen innerhalb von acht bis 24 Stunden im ganzen Körper umprogrammiert. Die Zellen sind dann viel empfindlicher für eine zweite Aktivierung und reagieren somit schneller und stärker. Quelle: Universität Fribourg (Journal of Immunology) Eine Studie der Universität Bern erhärtet die Vermutung, dass Verkehrsabgase das Leukämie-Risiko bei Kindern erhöhen. Bei der Auswertung von Volkszählungsdaten von 1985 2008 fanden die Wissenschaftler um Ben Spycher und Claudia Kuehni bei Kindern, die unter 100 Meter von einer Autobahn entfernt wohnten, ein um 47 bzw. 57 Prozent erhöhtes Risiko an Leukämie zu erkranken im Vergleich zu Kindern, die mehr als einen halben Kilometer zur nächsten Autobahn oder Autostrasse wohnten. Tatsächlich sind die Schadstoffkonzentrationen in der Luft in unmittelbarer Nähe von viel befahrenen Strassen stark erhöht. Sie fallen innerhalb von wenigen hundert Metern rasch ab. Quelle: Universität Bern (European Journal of Epidemiology) IMPRESSUM 12. Jahrgang Geht persönlich adressiert an alle Apotheken und Drogerien und deren Mitarbeitenden, an Allgemeinarztpraxen, den Grosshandel, die pharmazeutische Industrie sowie Verbände und Organisa tionen des Gesund heitsmarktes. Gedruckte Gratis-Auflage: 12 000 Exemplare WEMF/SW-beglaubigt: 11 321 Exemplare Nächste Ausgabe: Mitte Januar 2016 11 Ausgaben im Jahr 2015 www.otxworld.ch HERAUSGEBER/VERLAG/ANZEIGEN Sanatrend AG Zürcherstrasse 17 8173 Neerach Tel. 044 859 10 00 contact@sanatrend.ch www.sanatrend.ch OTX World wurde vom Verband SCHWEIZER MEDIEN mit dem Gütesiegel Q-Publikation ausgezeichnet. VERLEGER Daniel M. Späni VERLAGSLEITUNG Isabelle Mahrer CHEFREDAKTOR Dr. med. Markus Meier DRUCK DIETSCHI PRINT&DESIGN AG Olten MUSTER AG INFORMIERT Alle mit dieser Oberzeile und dem Firmennamen ver sehenen Bei träge, sowie die Markt-Trends sind Marktinformationen. Für den Inhalt dieser Texte, Bilder und Informationen trägt das jeweilige Unter nehmen die Verantwortung. COPYRIGHT Alle Texte sowie Illustrationen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Vervielfältigungen der redaktionellen Inhalte einschliesslich Speicherung und Nutzung auf op tischen und elektronischen Datenträgern sind nur mittels schriftlicher Vereinbarung mit Sanatrend AG möglich.