Silviahemmet - Impulse für ein Leben mit Demenz Lebensqualität und Würde trotz Demenz
Demenz Demenz ist ein Syndrom, das durch Erkrankungen oder Traumatisierungen des Gehirns hervorgerufen wird und bis heute nicht heilbar ist. Demenz bedeutet den kontinuierlichen Verlust an Funktionen und im Laufe der Zeit - die Entwicklung verschiedener begleitender Symptome. Demenz hat mehr als 100 verschiedene bekannte Ursachen. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 200.000 Menschen neu an einer Demenz. Der größte Risikofaktor für Demenz ist das Alter
Demenz in Zahlen Derzeit haben wir in Deutschland ca. 1,4 Mio. Erkrankte Geschätzte Zahl für 2030: 3,5 Mio. Erkrankte Das Risiko an Demenz zu erkranken hängt von der individuellen Lebenserwartung ab
Demenzkriterien Gedächtnisverschlechterung (obligat) Zur Beeinträchtigung des Gedächtnisses muss noch mindestens eine der folgenden Störungen hinzukommen: Aphasie (Störung der Sprache) Agnosie (Unfähigkeit, Gegenstände zu identifizieren bzw. wieder zu erkennen) Apraxie (beeinträchtigte Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen) Verschlechterung exekutiver/motorischer Fähigkeiten (Planen, Organisieren, Einhalten einer Reihenfolge) Verschlechterung vom früherem Niveau
Symptome bei Demenz Kognitive Symptome Schwierigkeiten mit: Gedächtnis und Erlernen von Neuem Orientierung Sprache Rechnen Aufmerksamkeit Urteilsvermögen und Einsicht Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen Fähigkeit, Gegenstände zu identifizieren bzw. wieder zu erkennen
Symptome bei Demenz Psychiatrische Symptome Depression Angstzustände Aggressivität Verwirrtheit Wahnvorstellungen Körperliche Smyptome Steifigkeit Inkontinenz Parkinsonismus Krämpfe Kontraktionen Verhaltenssymptome Hin- und Herwandern Nesteln Wiederholungen Rufen und Schreien Unruhe
Verschiedene Formen der Demenzerkrankung Primärdegenerative Formen (ca. 65%) Alzheimer Erkrankung Parkinson Lewy body Demenz Frontallappendemenz u.a. Sekundäre Formen (ca. 15%) Traumatische Schäden (z.b. nach Unfällen) Hydrocephalus Gehirntumor Stoffwechselstörungen Mangelerscheinungen Alkohol, Drogen u.a. Vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz (ca. 20%)
Silviahemmet - Impulse für ein Leben mit Demenz Lebensqualität und Würde trotz Demenz
Silviahemmet Schwedische Stiftung Durch Königin Silvia 1996 ins Leben gerufen Stiftungszweck: Fördern von Guter Versorgung / Fürsorge Ausbildung und Lehre Klinischer Forschung im Bereich der dementiellen Erkrankungen Gesellschaftspolitische Enttabuisierung der Demenz Ausbildungsstätte für verschiedene Zielgruppen und gleichzeitig Tagesklinik für demenziell erkrankte Personen
Grundlegende Philosophie Palliative Care Im Mittelpunkt: die Würde des Erkrankten und Lebensqualität für ihn und seine Angehörigen Der Erkrankte lehrt die Anderen und ermöglicht ihnen das Krankheitsbild zu verstehen
Hauptziele des Silviahemmet Konzeptes Möglichst selbstbestimmte Lebensweise Erhalten von Lebensqualität und Lebensperspektive Verbesserung der Beziehung Kranker Angehörige Verbesserung der Lebensqualität auch der Angehörigen, u.a. auch durch Stärkung des sozialen Netzes Lösen aus der Isolation Entlastung der Fachkräfte Gesellschaftspolitische Enttabuisierung der Demenz
Das palliative Haus Die vier Eckpfeiler sind: Silviahemmet Symptomkontrolle Teamarbeit Unterstützung der Angehörigen Kommunikation und Beziehungsarbeit
Warum ein palliativer Ansatz? Dementielle Erkrankungen sind bisher nicht heilbar, können aber behandelt werden. Ziel der Therapie: Mittels verschiedener medizinischer und nichtmedizinischer Therapieverfahren Linderung der Symptome und Leistungseinbußen Verzögern des Fortschreitens der Symptome Erhalten und Fördern der Fähigkeiten des Erkrankten Verbesserung des Wohlbefindens von Erkrankten und Angehörigen Leitprinzip: Nichtmedikamentöse vor den medikamentösen Formen
Leben mit Demenz Das Krankheitsbild der Demenz beeinflusst das gesamte Umfeld der Erkrankten, also: Familienangehörige Freunde Nachbarn Taxifahrer Verkäuferinnen Ärzte Pflegekräfte Soziale Dienste in HA und EA Etc.
Zielgruppen des Silviahemmet Konzeptes Demenziell erkrankte Patienten Angehörige Fachpersonal in Haupt- und Ehrenamt Umfeld
Tagesstätte für Menschen in der Frühphase der Demenz Silviahemmet Konzept Palliativ Kommunikativ Teamorientiert Gemeinsam mit Angehörigen Eingebunden: Ehrenamtlicher Besuchsdienst Fahrdienst Mahlzeitendienst Weitere Dienste?
Feste Struktur im Tagesablauf Ein Tag in MalTa Ressourcenorientierte Betreuung und Beschäftigung Ziel: Weg von den Defiziten hin zu dem, was alles noch möglich ist, um so dem Menschen ein Gefühl von Bedeutung und Würde zu geben.
Aktivitäten im Malteser Tagestreff München Malen & Zeichnen Handarbeiten & Basteln Gedächtnistraining & Bewegungsspiele Singkreis & Geschichtsrunde Spaziergänge & Wandern Gymnastikrunde & Sturzprophylaxe Marktbesuche & Einkaufsbummel Kochen & Backen Gesellschaftsspiel & Rätselrunde Gartengestaltung & Handwerken Besuche von Jugendlichen, Kindern und Tieren Interessante Ausflüge Ressourcenorientiertes Erledigen von Hausarbeiten Übernahme und Gestaltung der Andacht Gemeinsames Vorbereiten der Mahlzeiten
Modelltag Malteser Tagestreff München 9:00 Uhr Eintreffen und Begrüßung der Gäste mit anschließendem gemeinsamen Aktiv-Frühstück 9:45 Uhr Aktuelle Stunde Orientierungs- und Informationsrunde mit den Gästen (Zeitung lesen, Aktivitäten besprechen, Essenswünsche ) 10:30 Uhr Aktivitäten nach Wochenplan 11:30 Uhr Gemeinsames Vorbereiten der Mahlzeiten 12:15 Uhr Mittagessen 13:00 Uhr Hauswirtschaftliche Tätigkeiten oder Mittagsruhe 13:30 Uhr Aktivitäten nach Wochenplan 14:30 Uhr Kaffeetafel 15:00 Uhr Verabschiedung und Heimfahrt Teamsitzung Evaluation
Dienste-Infrastruktur der Malteser Fahrdienst Hausnotruf Mahlzeitendienst Hospizdienst MHD BeWo Besuchsdienst Rettungsdienst Leben im Alter