Labortätigkeiten und Probenahme für Schimmelpilze- und Allergenuntersuchung im Innenraum

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Transkript:

Labortätigkeiten und Probenahme für Schimmelpilze- und Allergenuntersuchung im Innenraum

BMA-Labor GbR 1999 gegründetes, unabhängiges Auftragslabor seit 2005 akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025 Kombination der Analytik aus den Fachbereichen Immunologie und Mikrobiologie Nachweis von biologischen Schadstoffen im Innenraum und an Arbeitsplätzen Schimmelpilze Aktinomyceten Allergene Bakterien Untersuchung von Bedarfsgegenständen Allergennachweise Bioburden Proteinbestimmungen etc. langjährige Erfahrung in der Aufarbeitung von Luft-, Umwelt- und Materialproben sowie der Quantifizierung und Speziesdifferenzierung von Schimmelpilzen

Anforderungen an das BMA-Labor Biostoffverordnung Arbeitsstättenverordnung branchenübergreifende Reglung zum Schutz aller Beschäftigten für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen Vorwort BioStoffV Chemikaliengesetz Gefahrstoffverordnung etc. Deutsche Akkreditierungsstelle Quelle:http://www.bfga.de/infothek/download-bibliothek/

Technische Regel für Biologische Arbeitsstoffe - TRBA TRBA 100 Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen in Laboratorien TRBA 400 Handlungsanleitung zur Gefährdungsbeurteilung und für die Unterrichtung der Beschäftigen bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen TRBA 405 Anwendung von Messverfahren und technischen Kontrollwerten für luftgetragene biologische Arbeitsstoffe TRBA/TRGS 406 Sensibilisierende Stoffe für die Atemwege TRBA 450 Einstufungskriterien für biologisch Arbeitsstoffe TRBA 460 Einstufung von Pilzen in Risikogruppen TRBA 500 Grundlegende Maßnahmen bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen

Biologische Arbeitsstoffe im Sinne der BioStoffV sind: 1. Mikroorganismen, Zellkulturen und Endoparasiten einschließlich ihrer gentechnisch veränderten Formen 2. mit Transmissibler Spongiformer Enzephalopatie (TSE) assoziierte Agenzien, die den Menschen durch Infektion, übertragbare Krankheiten, Toxinbildung, sensibilisierende oder sonstige, die Gesundheit schädigende Wirkungen gefährden können. den Biostoffe gleichgestellt sind: 1. Ektoparasiten, die beim Menschen eigenständige Erkrankungen verursachen oder sensibilisierende oder toxische Wirkungen hervorrufen können, 2. technisch hergestellte biologische Einheiten mit neuen Eigenschaften, die den Menschen in gleicher Weise gefährden können wie Biostoffe Quelle:https://membranphysiologie.uni-hohenheim.de/ typo3temp/pics/339164552f.jpg Quelle:http://www.netdoktor.at/krankheit/ lebensmittelvergiftung-7541 Quelle:http://hikerz.de/wp-content/up loads/2015/07/img_2666.png

Risikogruppen Risikogruppe 1: Risikogruppe 2: Risikogruppe 3: Risikogruppe 4: Gefährdung unwahrscheinlich (E.coli Laborstämme, Bacillus subtilis, Alternaria alternata, Fusarium oxysporum) geringe Gefährdung, Ausbreitung unwahrscheinlich, Prophylaxe und Therapie möglich (Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Apsergillus flavus, Aspergillus fumigatus) ernste Gefährdung, evtl. Ausbreitungsgefahr, Vorbeugung und Behandlung i.d.r. möglich (Yersinia pestis, Bacillus anthracis, HIV-Virus, Hepatitis B-/C-Virus) ernste Gefährdung, Ausbreitungsgefahr, Vorbeugung und Behandlung nicht möglich (Pocken-Virus, Ebola-Virus, Marburg-Virus)

Schutzstufen Schutzstufe 1: Schutzstufe 2: Schutzstufe 3: Schutzstufe 4: allgemeine Hygienemaßnahmen, bauliche, technische, organisatorische Vorgaben siehe Schutzstufe 1 + Arbeiten an einer MSW, Autoklav, Augennotdusche, Schutzhandschuh besondere bauliche Maßnahmen, Fachkunde, Zugangskontrollen, Atemschutzfilter siehe Schutzstufe 3 + besondere bauliche Maßnahmen + Vollschutzanzug etc.

Laboralltag Technische Maßnahmen Arbeiten an MSWs Arbeiten unter dem Laborabzug Organisatorische Maßnahmen Einhaltung der Hygienevorschriften Mitarbeiterschulungen/Sicherheitsbelehrungen Umgebungsmonitoring Persönliche Schutzausrüstung Laborkittel geeigneter Mundschutz Handschuhe Schutzbrille Quelle:http://1.bp.blogspot.com/-8HgSUB6ELCQ/UO7 Tex_CQRI/AAAAAAAAAYk/TLHbF_TzKWQ/s1600/ entnahme-abklatsch.jpg Quelle:https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/ pressestelle/pm_neu/2013/04_2013/20120625_ Handdesinfektion_034_2 2_.jpg

gezielte Tätigkeit gezielte Tätigkeiten im Sinne der BioStoffV sind: unmittelbar auf einen bestimmten, der Spezies/Subspezies nach bekannten, biologischen Arbeitsstoff ausgerichtet und die Exposition des Beschäftigen ist im bestimmungsgemäßen Betrieb hinreichend bekannt oder abschätzbar (Vermehrung von Bakterien in Reinkultur, Überimpfen von Schimmelpilzen aus Reinkultur) nicht gezielte Tätigkeit nicht gezielte Tätigkeiten im Sinne der BioStoffV liegen vor: wenn eines der oben genannten Kriterien für gezielte Tätigkeiten nicht erfüllt ist. (Umweltproben, humanes Probenmaterial)

Biologische Arbeitsstoffe BMA-Labor Schimmelpilze, insbesondere innenraumrelevante Arten Kontakt-/Aufnahmewege inhalativ (Atemwege) dermal (Haut) oral (Mund) gastrointestinal (Verdauungssystem) Innenraum: inhalativ (Atemwege)

Schimmelpilz-induzierte Erkrankungsformen Irritationen (Reizungen) Entzündungen der Schleimhäute in Augen, Nase, Atemwege nicht allergische entzündliche Vorgänge (z.b. chronische Bronchitis, MMI (mucouse membrane irritation)) Quelle:https://www.heilschungit.c om/images/schungit_asthma_heu schnupfen.jpg Infektion systemische Mykosen Toxische Reaktionen Schädigung von ZNS, Immunsystem, Erbgut, Leber, Niere etc. durch Mykotoxine der Schimmelpilze Sensibilisierungen/Allergien Augenjucken/-tränen/Fließschnupfen/Husten/Hautreaktion Asthma bronchiale, exogene allergische Alveolitis Quelle:http://images.clipartlogo.c om/files/images/47/478696/steth oscope-vector-3_f.jpg Quelle:http://www.baby-und familie.de/multimedia/194/47/212/ 116678221841.jpg

Infektionsrisiko durch Schimmelpilze bei gesunden Menschen sehr gering meisten Schimmelpilze eingestuft in Risikogruppe 1, wenige in Risikogruppe 2 theoretisch Arbeiten unter Schutzstufe 1 möglich! aber: toxisches und allergisierendes Potential! weitere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich

Begehung und Probennahme - Gefahrenabschätzung (1) Erstkontakt/Auftragsannahme (Telefonat) Unterscheidung Bagatellschaden (z.b. Dichtungsfugen oder größerer Schaden) Wann trat Schaden auf? / Bei welchem Ereignis? Art der Raumnutzung Kondensatfeuchteschaden oder Durchfeuchtungsschaden Kondensatfeuchteschäden Durchfeuchtungsschäden Cladosporium cladosporioides Chaetomium globosum Cladosporium sphaerospermum Chaetomium murorum Aspergillus penicillioides Scopulariopsis chartarum Aspergillus restrictus Scopulariopsis brumptii Stachybotrys chartarum

Begehung und Probennahme - Gefährdungsabschätzung (2) Erstbegehung Sichtung des Schadens Abschätzung des Schadenumfangs Infos über Gebäudekonstruktion, Erstellungsjahr, bisherige Instandsetzung, techn. Installationen Gefährdungsabschätzung

Begehung und Probennahme - Gefährdungsabschätzung (3) Wahl der Schutzausrüstung/Schutzmaßnahmen abhängig von Art/Ausmaß des Schadens Art/Umfang der Probennahme Erwarteter Umfang der Staubentwicklung Dauer des Aufenthalts Raumnutzung (Kindergarten oder ungenutzter Kellerraum) Vorschriften Rahmenbedingungen Eigenschutz

VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!