Onkologie-Zeitschrift The Journal of Clinical Oncology dieses beeindruckende Ergebnis einer Studie: Wenn x-beliebige Frauen aus irgendwelchen Gründen wenigstens eine Aspirin-Tablette wöchentlich einnahmen, verringerte sich für sie die Wahrscheinlichkeit, an Brust-Krebs zu erkranken oder an dieser Krankheit zu sterben, um 50 Prozent, verglichen mit jenen ohne diese Wirkstoffe. 2012 kamen auch britische Wissenschaftler, die sich mit Aspirin als Schutz vor Herzinfarkt befassten, zufällig zu dieser Überzeugung: Als Nebeneffekt wurde auch unter ihren Testpersonen die Todesrate von an Brustkrebs erkrankten Frauen gesenkt. In dem oben erwähnten Artikel mit der Überschrift A Cancer Treatment in Your Medicine Cabinet? beklagen die beiden Medizinerinnen verständlicherweise, dass es
vier Jahre nach der ersten Erkenntnis 2014 noch keine wissenschaftlich wasserdichte Untersuchung in Bezug auf einen vermutlich schützenden Aspirin-Nutzen bei Frauen mit Brustkrebs gab. Die zwei Forscherinnen liefern auch die Erklärung. Klinische Studien über Medikamente werden meist gestartet, weil sie große Gewinne erwarten lassen, nicht, weil sie vielleicht heilen. Der Aufwand für eine Aspirin-Studie an Hunderten Frauen und einer Kontroll-Gruppe über mehrere Jahre würde in der Nähe von zehn Millionen Dollar liegen. Ein Jahres-Konsum dieser Tabletten kostet in den USA rund sechs Dollar, viele Hunderte Male weniger als jede Chemotherapie. Kein Wunder, dass Pharmakonzerne kein Interesse daran haben, ein Vermögen auszugeben, um sich selbst ihr Geschäft mit dem Krebs zu zerstören.
Errangen die Informationen dieser beiden Ärztinnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienten? Nicht annähernd! Medien honorieren Frauen, die Tabus brechen, wie zum Beispiel Angelina Jolie. Die Schauspielerin mit dem Krebs-Gen BRCA1 machte im Mai 2013 ihre Mastektomie in der New York Times öffentlich und teilte mit Millionen Frauen ihre Beweggründe: Ihre Mutter, ihre Großmutter und eine Tante starben an Krebs, und auch ihr persönliches Krebs-Risiko wurde auf eine Wahrscheinlichkeit von 87 Prozent geschätzt. Knapp zwei Jahre nach den beiden Brüsten ließ Angelina Jolie auch die Gebärmutter vorsorglich entfernen. Sie wusste seit Längerem, dass dieses Risiko ebenfalls bestand, und zwar mit 50 Prozent nur wenig geringer. Nun hatten Ärzte erhöhte Entzündungsmarker, ein bestimmtes Blut-
Eiweiß, festgestellt, und sie entschloss sich zum Handeln. Davor habe ich Monate lang gezögert, mich informiert und nachgedacht. Ich will, dass alle Frauen mit diesen Risiken die Optionen so Bescheid wissen wie ich, deshalb berichte ich darüber, erläuterte die Unter-Vierzig-Jährige. Das schreit bei einer solchen Berühmtheit schon eher nach Schlagzeilen. Wer redet da noch von Aspirin? Aber wieder handelt es sich um eine Phyto- Chemikalie mit offenbar magischen Kräften. Wer redet da von Aspirin? Es ist der Handelsname für einen Abkömmling der Salizylsäure in der Birkenrinde, in Früchten und Beeren. Tatsächlich wohnen praktisch allen Pflanzen Kräfte mit unvorstellbar intelligenten, vielseitigen und wertvollen Wirkungen für ihre nackte Existenz inne. Einige Dutzend weisen genau solche
Eigenschaften auf, die eine ausgeprägte Krebs-Entstehung in unserem Körper sehr erschweren. Mindestens fünf bis sechs konkrete Ansätze sprechen für einen gezielten Einsatz von ausgewählten Pflanzen-Stoffen. Hier ist einer der spannendsten. Er richtet sich gezielt gegen das, was eine Krebszelle von jeder gesunden unterscheidet: ihre bedrohliche Unsterblichkeit. Ein seltsames Enzym ermöglicht es ihnen, sich unendlich oft zu teilen und grenzenlos zu wuchern. Krebs startet immer in einer einzelnen Zelle. Das klingt harmlos nur so lange, bis einem bewusst wird, dass der komplette menschliche Körper durch immer währende aufeinanderfolgende Teilung aus einer einzigen Stammzelle entsteht, der Eizelle.