Konichiwa! Meine Bewerbung für einen Praktikumsplatz am University Hospital Hiroshima in Japan verlief sehr spontan! Ein Land mit einem sehr guten bis ausgezeichneten Gesundheitssystem, mit einer mir bis dato noch sehr unbekannten Kultur und Landschaft, mit Menschen, die höflicher, respektvoller, strebsamer und ordentlicher wohl nirgendwo anders sein können, das ist Japan. In einem solchen Land wollte ich meine Auslandsfamulatur absolvieren, eine solches Land wollte ich kennenlernen. Die Bewerbung verlief sehr reibungslos! Wir haben uns im Oktober für einen Platz beworben, im November die Zusage bekommen und bereits im Februar/März mit Frau Watari alles Wichtige (Ankunft, Unterkunft, Abholservice ) festgelegt. Dies war sehr erleichternd, weil man bereits im März alles weiß und den verbleibenden Sommer/Rundreise Japan planen kann. Vorbereitungen: Den Flug haben wir bereits im März gebucht, ca. 650 hin und retour nach Tokio. Weiters von Tokio via Spring Air Japan (ca. 60 plus Gepäck) nach Hiroshima. Diesen Flug kann ich sehr empfehlen, da zum einen der Preis sehr günstig ist und man eine sehr schöne Aussicht über Japan hat! Ankunft/Unterkunft Hiroshima: Vom Flughafen Hiroshima nahmen wir den direkten Shuttle-Bus zum Hiroshima Station- Shinkansen Exit, von wo uns Dr. Okada herzlich in Empfang nahm. Der japanischen Gastfreundschaft zuliebe, bezahlte er unsere Taxis und begleitete uns zur Unterkunft University Guesthouse Kojin-Kaikan. (Kosten/4Wochen: 350 ) Das Guesthouse befindet sich direkt am Gelände der Uniklinik, ca. 2min Fußweg von der Mensa und einem kleinen Convenience-Store (mit sehr guter Bäckerei!!) entfernt. In unserem einfachen, sauberen, klimatisierten Guesthouse wohnten nur wir. Jeder hat ein eigenes Zimmer, mit eigenem Bad, Mikrowelle, Wasserkocher, Fernseher und W-Lan. Die Klimaanlage ist auf Japanisch beschriftet. Im Internet findet man jedoch bald eine Erklärung zu der Bedeutung der Zeichen. Eine Waschmaschine gibt es nicht, jedoch in der Nähe eine Coin-Waschmaschine (ca. 2 /Waschgang). Bügeleisen, wenn man es braucht, wird vom International Office gratis zur Verfügung gestellt. Sehr von Vorteil ist es, seinen eigenen Laptop oder sein Tablet mit zu nehmen, da es keinen PC-Raum gibt. Besonders für Geld- Überweisungen, Reiseplanung/Buchung, oder um Filme auf Netflix an zu sehen, war ein Laptop sehr praktisch. Die Gefahr, dass Laptop oder ähnliches in Japan gestohlen wird, ist sehr gering! Täglich wird das Zimmer wird geputzt und die Bettwäsche (auch wenn s nicht sein müsste) gewechselt. Mittagessen gibt es in der Mensa und es schmeckte sehr gut! Besonders Reis, Nudeln, Soja Sauce, Fisch, Frittiertes, Japanisches Die Menge kann man selbst
bestimmen und es kostet umgerechnet ca 4-5 pro Mahlzeit. Grüntee gibt s gratis. Kochen in der Unterkunft ist nicht möglich, jedoch kann man sich im Convenience-Store Fertiggerichte/Tiefkühlgerichte kaufen, diese wärmen. Essen im Lokal ist meist gleich günstig/teuer wie Fertiggerichte, also besser Essen gehen. Famulatur: Ich famulierte je 2 Wochen an der Abteilung für Kinderheilkunde und 2 Wochen an der Abteilung für Gastroenterologie. Der Arbeitstag begann meist ab 9:00 und dauerte ja nach Station bis ca. 15:00 (Kinderklinik meist länger/gastroenterologie auch mal ein Tag frei). Mittag hatten wir meist 2h Pause. Ich kann euch eine Famulatur in Hiroshima an der Abt. für Kinderheilkunde und Gastroenterologie nur wärmstens empfehlen! Die Famulaturen waren top organisiert! Besonders, und darüber bin ich Prof. Kobayaschi und Dr. Ohno für die Organisation sehr dankbar, durften wir im Rahmen der Famulatur an der Kinderklinik 3 weitere Krankenhäuser in Hiroshima besuchen. Darunter war das Hiroshima Citizen Hospital, mit der größten Neonatologie Hiroshimas, eine private Geburtsklinik und ein niedergelassener Kinderarzt in einer privaten Klinik (vergleichbar mit unseren Gemeinschaftspraxen). Diese Einblicke ermöglichten mir, das gesamte japanische Gesundheitssystem näher kennen zu lernen! Die Tage waren meist sehr intensiv, aber wir (eine Studentin aus Taiwan und ich) lernten sehr viel! Die Praktika waren mit unseren Uni-Praktika (mit den Interessanten) vergleichbar. Es wurde uns pro Praktikum ein Professor zugeteilt, der sich extra die Zeit nahm, uns zwei auf Englisch zu unterrichten. Ebenso konnten wir bei alltäglichen Routineuntersuchungen, Verlaufskontrollen, Endoskopien und ERCPs dabei sein, bekamen jedoch zu jedem/er PatientIn eine englische Erklärung der Krankheit/bzw. englische Bücher, um uns über Genaueres zu informieren. Besonders eindrucksvoll habe ich die Endoskopie in Erinnerung. Bis zu 90 Endoskopien/Tag werden durchgeführt. Videos der gerade durchgeführten Endoskopien werden live in den Besprechungsraum übertragen und über 50 verschiede Endoskope, teils mit Funktion der endoskopischen US mittels US-Sonde stehen zur Verfügung. Zu den auswärts gelegenen Kliniken wurden wir von einem Arzt begleitet, ebenso luden uns Ärzte öfters zum Mittagessen/auch Abendessen ein. Für diese warmherzige Gastfreundschaft waren wir sehr dankbar und fühlten uns sehr willkommen. Einmal pro Woche fand eine Ärztekonferenz statt, wobei sich ein Arzt bereit erklärte, uns das Gesagte zu übersetzen. Freizeit: Am Abend wurden wir öfters von Ärzten zu einem traditionellen japanischen Essen eingeladen. -Japanisches BBC, Sashimi, Tempura. Ebenso zeigten uns japanische Studenten typische Lokale und Gerichte. Zum Abschluss lud uns Dr. Ochi von der Gastroenterologie zum Karaoke-Singen ein, welches für uns alle ein großer Spaß war. Am Wochenende unternahmen wir Ausflüge in die Umgebung, darunter Miyajima, Onomichi (Bunny island), Hanabi-Festival in Hiroshima (Feuerwerk).
Reise danach: Anschließend bereisten ich und mein Freund Okayama, Himeji, Tottori, Kyoto, Takayama, Hakone-Gebiet, Enoshima und Tokio. Ich kann euch für eine Rundreise in Japan den Japan-Rail-Pass empfehlen. Bitte unbedingt vor der Abreise im Heimatland im Internet bestellen, da man ihn in Japan nicht kaufen kann! Fazit: Japan eignet sich für viele bis jeden! Vor allem für diejenigen die mit dem Gedanken spielen, das ferne Asien zu entdecken, für diejenigen, die an einer Vielfalt aus Natur, Städte, Vulkan, Bergen, Küste und fremder Küche interessiert sind, für die, die schnelles, bequemes Reisen mit dem Zug lieben und vor allem für allein reisende Ladies, da es in Japan so gut wie keine Kriminalität gibt. Solltet ihr Fragen zu meiner Famulatur oder der Reise im Land der aufgehenden Sonne haben, meldet euch bei mir! Email: verena.feuchter@aon.at