BAUGRUPPENTECHNIK. 40 Jahre INGUN eine Erfolgsgeschichte vom Bodensee



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Transkript:

40 Jahre INGUN eine Erfolgsgeschichte vom Bodensee Bei zum Anlass passendem, strahlendem Sonnenschein feierte die INGUN Prüfmittelbau GmbH aus Konstanz Ende Mai 2011 ihr 40jähriges Firmenjubiläum. Das traditionelle Familienunternehmen entwickelte sich vom Sieben-Mann-Betrieb zur weltweiten Nummer 1 in der Prüftechnik. Mit mehr als 350 Baureihen und über 15000 Varianten an gefederten Kontaktstiften und kundenspezifischen Prüfadaptern bietet INGUN heute seinen Kunden eine einzigartige Produktvielfalt. Nach der Begrüßung der Gäste durch Wolfgang und Armin Karl führte Tobias Bücklein, ortsansässiger Showmeister, Moderator und Chansonnier, durch eine unterhaltsame und außergewöhnliche Jubiläumsfeier. Statt einer Werksführung bekamen die Gäste durch einen Videorundgang interessanten Einblick in das Unternehmen. Wie alles begann Im Anschluss an das musikalische Intro (für den Moment musste sich der Chansonnier mit einem E-Piano begnügen) nahmen Tobias Bücklein und Wolfgang Karl, INGUN-Aufsichtsratsvorsitzender, die Jubiläumsgäste mit auf eine Zeitreise, um die ersten Jahre von INGUN (INGenieur UNion) zu betrachten. Im Frühjahr 1971 bot Werner H. Heilmann, Gründer von INGUN, seinem damaligen Finanzberater und Bankkaufmann Wolfgang Karl an, kaufmännischer Leiter seines Jungunternehmens zu werden. Ohne die heutigen Produkte und bei nur 7 Mitarbeitern hatte Wolfgang Karl bei seinem Einstieg noch wenig Aufgaben. Er verstand noch nicht viel von der Materie, war jedoch fasziniert davon und hatte ein gutes Gespür für Menschen und Visionen. Von einer Geschäftsreise brachte Werner H. Heilmann 1972 die Idee mit, gefederte Kontaktstifte herzustellen. Erster Firmensitz war ein ehemaliges Milchgeschäft in Radolfzell; der frühere Verkaufsraum fungierte als Werkstatt, in der auf wenigen Quadratmetern eifrig getüftelt wurde. Dass man als deutschland- und europaweit erstes Unternehmen, das Prüfsysteme für die Fertigung elektronischer Bauteile entwickelt, eine Marktlücke gefunden hatte, zeigte sich spätestens bei der ersten Teilnahme an der electronica 1974 in München. Die Prospekte wurden dem Standpersonal regelrecht aus den Händen gerissen. Seniorchef Wolfgang Karl erinnert sich noch heute mit einem Schmunzeln an den damaligen Versandchef, der mit seinem Roller und einem Anhänger die Ware von Radolfzell nach Konstanz an den Güterbahnhof schaffte. Das Fassungsvermögen des Anhängers versuchte er stetig zu steigern, er türmte 1578 PLUS 7 / 2011

Die Stadt Konstanz, vertreten durch den Oberbürgermeister Horst Frank (li.) sowie die IHK-Hochrhein-Bodensee, vertreten durch den früheren Geschäftsführer Haro Eden (unten li.) und den Hauptgeschäftsführer Claudius Marx (unten re.), schätzen INGUN für Ihre Standorttreue, Investitionsfreude und Mitarbeiterpolitik

die Kartons zu Bergen und sicherte sie kunstvoll mit einem ausgeklügelten Schnursystem, was mit der Zeit die Anmutung einer Straßenszene in Indien annahm. Eine weitere Kuriosität der Anfangszeit war die Idee von Werner H. Heilmann, die INGUN-Produkte als Schweizer Qualitätserzeugnis zu verkaufen. Dafür wurden die Kontaktstifte in die direkt angrenzende Schweiz verschickt, wieder zurück nach Konstanz verzollt und dann an die Kunden versandt. Wolfgang Karl war froh, dass man dies aufgrund des mit der Zeit viel zu großen Aufwands wieder einstellte. Heute blickt man mit Stolz auf die innovativen Produkte vom Bodensee, Made in Germany. Denn entgegen den Trends werden nach wie vor alle Produkte am Standort Konstanz produziert und von dort aus durch die Tochterunternehmen in England, Mexico, in der Schweiz und in Benelux sowie durch die weltweit über 40 Vertretungen vertrieben. Da der Eigentümer des ehemaligen Milchgeschäfts Eigenbedarf anmeldete, die Mitarbeiterzahl der Handelsgesellschaft für elektronische Bauelemente bereits auf 35 angestiegen war und die Zahl der Bestellungen stetig zunahm, erfolgte 1976 der Umzug nach Konstanz in die Gottlieb-Daimler-Straße. Das Unternehmen wuchs weiter und so war 1979 ein erster Umzug innerhalb von Konstanz unumgänglich. Dem damaligen INGUN-Team arbeitete das beauftragte Umzugsunternehmen nicht schnell genug und so orderte man selbst noch einen Lkw und brachte die sperrigen Fertigungsanlagen in die neuen Räume in der Robert-Bosch-Straße. Nach dem Tod von Werner H. Heilmann wurde Wolfgang Karl 1983 zuerst Geschäftsführer und 1986, als Frau Heilmann verstarb, Eigentümer von INGUN. Bei anhaltendem Erfolg und erneutem Platzmangel war ein weiterer Umzug dringend notwendig und so bezog man 1985, mit nunmehr 73 Mitarbeitern, den Neubau in der Max-Stromeyer-Straße in Konstanz. Getreu dem Firmenmotto Stillstand ist Rückstand währte die Ruhe nicht lange. Für den Einstieg in die vollautomatische Fertigung von Kontaktstiften wurde 1989 das zweite Obergeschoss aufgestockt, um Raum für die fortschrittlichen Fertigungsautomaten zu schaffen. Die Mitarbeiterzahl kletterte trotz der Automatisierungsprozesse, die sonst Personalabbau bedeuten, auf über 100 an. Rückblickend schätzt Wolfgang Karl sich durchaus glücklich, solch eine einmalige Chance bekommen zu haben. Unternehmenskapital Fachkräfte 1985 stellte INGUN seinen ersten Auszubildenden ein. Markus Wölfle ist auch noch heute, 25 Jahre später, für INGUN tätig und bekundete, auch gerne noch weitere 25 Jahre dabei bleiben zu wollen. Zu Beginn seiner Lehre absolvierte er eine Grundausbildung bei AEG und erhielt dadurch eine spezifische Ausbildung für mechanische Lehrlinge. Dieses System hat sich bewährt. Auch die heutigen Auszubildenden erwerben zuerst Grundkenntnisse, um dann bei INGUN direkt in die Fertigung einbezogen werden zu können. Seit dem Eintritt von Markus Wölfle wurden die Produkte spezifischer, die Feinarbeiten filigraner und es entwickelte sich eine breitere Produktpalette. Heute ist Markus Wölfle im Prüfadapterbau beschäftigt. Er und seine Kollegen entwickeln und produzieren manuelle, pneumatische und vakuumbetriebene Prüfadapter sowie Sonderadaptionen für alle gängigen Testsysteme. Für die Kontaktierung von elektronischen Schaltungen werden die Kontaktstifte in Prüfadapter eingesetzt. Je Adapter können 10 bis 3500 Verbindungen geprüft werden, stets abgestimmt auf Kundenwünsche und -vorgaben. Abschließend wird eine Endkontrolle durchgeführt. Die Produktionszeit ist in der Regel sehr kurz, aber Markus Wölfle erinnert sich auch an einen (Ausnahme)Fall, bei dem es dreieinhalb Jahre dauerte, da der Kunde stets parallel sein Produkt weiter entwickelte. Ein eigenes Fitnessstudio, besonders gestaltete Arbeitsplätze und Aufenthaltsräume sowie im gesamten Gebäude verteilte moderne und zeitgenössische Kunst verdeutlicht, wie wichtig es für INGUN ist, gute Mitarbeiter zu halten und etwas zurückzugeben. Auch über das Unternehmen hinaus engagieren sich die Verantwortlichen stark für Konstanz, unter anderem in sozialen und sportlichen Belangen. Geschichten zur Geschichte Silke Maier, seit 2001 INGUN-Marketingmanagerin, stellt mit Tobias Bücklein gemeinsam das zum Jubiläum gefertigte Anekdotenbuch Geschichten zur Geschichte vor. Darin festgehalten sind alle wichtigen 1580 PLUS 7 / 2011

Informationen rund um die Entstehung und Entwicklung des Unternehmens sowie unterhaltsame Begebenheiten. So zum Beispiel eine Geschichte über den Spaßvogel Ralf Kreibich, der von 1976 bis 2007 zu den tragenden Säulen des Unternehmens gehörte. Nach einem erfolgreichen Messetag in München und abendlichem Ausklang bestieg das in blauen Anzügen gekleidete Messeteam ein Taxi. Mit der Frage Sind Sie von der Lufthansa? lieferte der Taxifahrer eine Steilvorlage und Ralf Kreibich gaukelte ihm getreu seinem Motto Ein bisschen Spass muss sein genussvoll übertrieben vor, in seinem beschwipsten Zustand noch ein Flugzeug nach Paris zu fliegen. Die nächste Generation Armin Karl, seit 2007 Geschäftsführer von INGUN, kam schon sehr früh mit dem Unternehmen in Kontakt. Anfänglich eher passiv, wenn der Vater vom Tagesgeschäft erzählte, ab seiner Jugendzeit aktiv bei der Heimarbeit, wenn er Kontaktstifte montierte und sich damit sein Taschengeld aufbesserte. Bei seinen unzähligen Ferienjobs lernte er sämtliche Betriebsabteilungen kennen. Selbst mit der Putzfrau war er einmal mehrere Wochen früh morgens im Betrieb unterwegs. Da er technisch interessiert war, besuchte er später entgegen den Wünschen seines Vaters, der sich eine Banklehre gewünscht hätte das Technische Gymnasium, studierte anschließend Wirtschaft und schloss als diplomierter Betriebswirt ab. Für den passionierten Musiker, dem mancher sogar eine Karriere als Profimusiker zugetraut hätte, stellte sich trotzdem noch die Frage Herz oder Verstand. Die Vernunft siegte, 1999 übernahm Armin Karl die Marketingleitung bei INGUN. 2001 wechselte er ins Controlling. 2005 kündigte der Seniorchef an, sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen zu wollen. Um sicherzustellen, dass die Vorstellungen von Wolfgang Karl auch zukünftig berücksichtigt werden und um Vertrauen aufzubauen, begann man mit der Entwicklung eines Strategiehandbuchs. Beide Generationen mussten zu Kompromissen bereit sein. Der Plan sah auch Dinge vor, die im Vergleich zur Vergangenheit als revolutionär galten. 2007 wurde der Wechsel vollzogen: Armin Karl übernahm die Geschäftsführung, Wolfgang Karl wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden berufen. In die Zeit des Generationswechsels fällt die Entwicklung des Geschäftsbereichs Hochfrequenzstifte. Dabei handelt es sich um ein Nischenprodukt, das für die drahtlose Datenübertragung in praktisch jedem Lebensbereich benötigt wird. Was klein angefangen hat, entwickelte sich zu einem erfolgreichen Geschäftsfeld. Dafür wurde auch eine Kooperation mit einem Schweizer Unternehmen geschlossen und zukünftig wird ein Außendienstmitarbeiter sich vor Ort im Silicon Valley in Kalifornien um Projekte bemühen. Qualität durch Präzision Zum Abschluss der Jubiläumsveranstaltung präsentierte Armin Karl, was INGUN vor allen Dingen ausmacht: das Prüfen und Testen, auf Genauigkeit kontrollieren, um Präzision herzustellen. Dafür betreibt INGUN einigen Aufwand. Die neueste Errungenschaft, der so genannte Verdrahtungstester überprüft, ob die Kontaktstifte richtig mit der Schnittstelle verdrahtet sind. Dies geschieht Stift für Stift. Mittels einer 3D-Messmaschine wird die Position der im Prüfadapter eingesetzten Kontaktstifte geprüft. Mittlerweile wird dies von einigen Kunden als ergänzendes Merkmal bei der Qualitätsprüfung gewünscht. Die Materialprüfung erfolgt u.a. durch Profilprojektoren. Zur Analyse der Lebenszeit eines Kontaktstifts erfolgt ein mechanischer sowie ein elektrischer Dauertest. Seit Ende 2010 kann man außerdem per Röntgenanlage sehen, wie sich die Bauteile eines Kontaktstiftes bei einer Kontaktierung zueinander verhalten. Gelungener Abschluss Zum Ende der Feier spielte Tobias Bücklein zwei Stücke auf einem eigens für das Jubiläum von den Lehrlingen angefertigten Kontaktstifte-Piano. Armin Karl war begeistert und bedankte sich bei Tobias Bücklein für eine gelungene Jubiläumsveranstaltung der anderen Art, genau dies hatte INGUN sich gewünscht. -pi- 1582 PLUS 7 / 2011