JAMES- Studie 2010 So nutzen Jugendliche digitale Medien
Das Leben spielt online Internet und Handy sind zu den wichtigsten Jugendmedien geworden. Um Heranwachsende wirkungsvoll bei einem sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Medien zu unterstützen, ist es wichtig, ihre Interessen und die damit verbundenen Gefahren zu kennen. Im Rahmen der JAMES-Studie zum Mediennutzungsverhalten von 12- bis 19-jährigen Jugendlichen hat die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften über 1000 Jugendliche befragt. Die Ergebnisse dienen als Ansatzpunkte für einen erfolgreichen Jugendmedienschutz. Swisscom unterstützt die JAMES-Studie als Kooperationspartnerin der ZHAW.
Lieblingshobby Surfen Die Nutzung von Handy und Internet steht bei den Freizeitbeschäftigungen der Jugendlichen an erster Stelle. Fast jeder Schweizer Haushalt verfügt über ein Handy und einen Computer. Der Fernseher verliert gegenüber dem Internet an Boden. 89 % aller Befragten nutzen Internetdienste täglich oder mehrmals pro Woche, 81 % das Fernsehen. 95% der Jugendlichen haben zu Hause Internetzugang. Die durchschnittliche Surfdauer an einem Wochentag beträgt gut 2 Stunden, an Wochenendtagen 3 Stunden. 75% besitzen einen eigenen Computer. Während Videospiele klar eine Jungendomäne sind, gestalten Mädchen öfters Fotos, Texte und Bilder und laden sie hoch. Je älter die Jugendlichen, desto häufiger nutzen sie Handys, Internet, Radio und Tageszeitung (gedruckt und online). Gleichzeitig sinkt die Nutzung von Fernseher, Computer- und Videospielen mit zunehmendem Alter. Über 50 % der Spielenden haben auch schon Computerspiele gemacht, für die sie eigentlich zu jung waren.
Arbeitsinstrument und Spassbringer Social Networks (z.b. Facebook, Twitter) werden rege genutzt. Sie haben bei der Suche nach Informationen im Internet den gleichen Stellenwert wie herkömmliche Suchmaschinen (z.b. Google). Über Social Networks erhalten Jugendliche Informationen über ihr soziales Umfeld und Veranstaltungen. Zur Unterhaltung werden Computer und Internet hauptsächlich zum Musikhören und Videoschauen genutzt. 66% der Jugendlichen aller Altersgruppen nutzen ihren Computer zu Hause täglich oder mehrmals pro Woche, um Arbeiten für die Schule oder die Lehrstelle zu erledigen. 84% haben ein eigenes Profil in einem Social Network. Am beliebtesten ist Facebook. Ein Viertel der Jugendlichen hat dort 300 und mehr Freunde. Inhalte selbst gestalten Jugendliche konsumieren im Internet nicht nur passiv, sie gestalten auch aktiv mit meist im Rahmen von Social Networks, aber auch mit Beiträgen in Blogs, Newsgroups und Foren. Privatsphäre Nutzer von Social Networks veröffentlichen private Einzelheiten. Je älter die Jugendlichen sind, desto mehr persönliche Informationen stellen sie ins Netz, schützen diese aber gezielter. Mädchen sind grundsätzlich zurückhaltender als Jungen in Social Networks ausser bei privaten Fotos und Videos. 57% schützen private Details in Social Networks, indem sie die Schutzfunktion aktivieren. 29% der Heranwachsenden haben schon erlebt, dass Fotos/Videos von ihnen ohne ihre Zustimmung ins Netz gestellt wurden. 8% der Befragten geben an, dass Beleidigendes über sie im Internet verbreitet wurde.
Ohne Handy geht nichts mehr Das wichtigste digitale Medium für Jugendliche ist das Handy. 98% der befragten Jugendlichen besitzen ein eigenes Handy. SMS ist die meistgenutzte Funktion. Ausserdem wird das Handy zum Telefonieren, Musikhören, Filmen, Fotografieren, Spielen und Surfen im Internet eingesetzt. Mädchen bevorzugen das Fotografieren und Filmen, Jungen spielen häufiger Videospiele. Kostenpflichtige Handyfunktionen werden mit zunehmendem Alter häufiger genutzt. Gratisfunktionen (Kamera, Music Player etc.) sind vor allem bei den Jüngeren beliebt. Problematische Handyinhalte Jungen kommen häufiger als Mädchen mit problematischen Inhalten auf dem Mobiltelefon in Kontakt. Fast 20 % der Jungen haben schon einmal einen Gewalt- oder Pornofilm auf dem Handy erhalten. Bei den Mädchen sind es lediglich 3 %. 1% der Mädchen und 3% der Jungen haben wegen unerlaubter Inhalte auf ihrem Handy Probleme mit Autoritätspersonen bekommen.
Sicher im Netz unterwegs Jugendliche sind nicht alle gleich und sie nutzen die digitalen Medien unterschiedlich. Dies zeigt auch die JAMES-Studie. Jugendmedienschutz muss früh einsetzen und alters- und geschlechterspezifisch gestaltet werden. Swisscom setzt sich für den Schutz der Jugendlichen ein: Sie entwickelt technische Produkte wie Filter und Kinderschutzsoftware, bietet Medienkompetenz-Kurse für Kinder, Eltern und Lehrer an und gibt den kostenlosen Ratgeber «enter» heraus. Erfahren Sie mehr: www.swisscom.ch/jugendmedienschutz JAMES Jugend, Aktivitäten, Medien Erhebung Schweiz Mittels schriftlicher Fragebogen wurden Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 19 Jahren in 64 Schulklassen der ganzen Schweiz befragt. www.swisscom.ch/james www.psychologie.zhaw.ch/james