Pressemitteilung Nr. 055/2017 02. November 2017 Fachkräfte sichern Potentiale nutzen, Zukunft gestalten Jahresbilanz am Ausbildungsmarkt des Wirtschaftsraums Bonn/Rhein- Sieg 2016/2017 bei Viktor Baumann GmbH & Co. KG in Bornheim. Die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, die Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg und die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg präsentierten in ihrer gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch (02. November) in den Räumen der Schwertransport und Autokranfirma Viktor Baumann die Bilanz des Berufsberatungsjahres für die Region. Traditionell halten die Partner am Arbeitsmarkt die Pressekonferenz gemeinsam ab, flankierend zum erfolgreichen, gemeinsamen Agieren am Ausbildungsmarkt, für das die Agenturchefin Marita Schmickler-Herriger sich bei den Partnern bedankte. Zum Abschluss des Ausbildungsjahres bietet sich folgendes Bild bei der Agentur für Arbeit für die Region: Die Agentur für Arbeit konnte 5.662 Ausbildungsstellen akquirieren. Das sind -215 oder -3,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Bewerberzahl stieg zum Vorjahr leicht, um 0,2 Prozent (12 Jugendliche) auf insgesamt 6.312. Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg zog insgesamt eine positive Bilanz. Mit Blick auf die Zukunft hat sich die Region auf zurückgehende Schulabgänger einzustellen, daher sollten Betriebe in ihrem Engagement für die duale Ausbildung nicht nachlassen. Zukünftig wird sich der Ausbildungsmarkt noch stärker in Richtung eines Bewerbermarktes drehen. Daher gilt es seitens der Betriebe zusätzliche Anreize für die Bewerber anzubieten. Für den Ausbildungsmarkt ist es wichtig vermeintlich Schwächeren eine Chance zu geben. Unterstützungsmöglichkeiten gibt es über unsere berufsvorbereitenden Leistungen für junge Menschen. Für die noch nicht versorgten Jugendlichen tut sich ein breites Feld noch freier Ausbildungschancen auf, legte Schmickler-Herriger dar. Die Bilanz am Ende des Beratungsjahres zeigt, dass auf die 218 unversorgten Bewerber 465 offene Stellen kamen, das entspricht einem Verhältnis von eins zu zwei. Jedem engagierten Jugendlichen, der bei der Berufsberatung gemeldet ist, können wir den Berufseinstieg ermöglichen, stimmten die Kooperationspartner am Ausbildungsmarkt überein. Das Ausbildungsjahr endete zwar mit dem 30.09., aber die Vermittlungsprozesse laufen individuell weiter.
Jugendliche ohne oder mit schwachem Schulabschluss können oft mehr, als auf den ersten Blick scheint. Diese Jugendlichen können mit der Assistierten Ausbildung der Bundesagentur für Arbeit zum Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten, zur Förderung fachtheoretischer Fertigkeiten und zur Stabilisierung des Berufsausbildungsverhältnisses unterstützt werden. Der chancengebende Betrieb erhält die erforderlichen Hilfestellungen bei der Organisation und Durchführung der Ausbildung sowie bei der Begleitung im Betriebsalltag zur Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses. Regelmäßige Gespräche mit den an der Ausbildung Beteiligten in den Betrieben sollen helfen, Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Die Integration Points in Bonn und Rhein-Sieg sind die Erstanlaufstellen für geflüchtete Menschen auch hinsichtlich ihrer Ausbildung. Jugendliche bis 25 Jahre, darunter auch Schüler der internationalen Förderklassen der Berufskollegs, werden durch die Berufsberatung der Agentur betreut und auf eine Ausbildung vorbereitet. Dabei geht es zunächst in der Regel um Praktika, die der Berufsfindung dienen. Wenn die Berufswahl konkreter geworden ist, kann als nächster Schritt die Einstiegsqualifizierung folgen. In diesem Ausbildungsjahr erprobten sich 64 junge geflüchtete Menschen im Rahmen von Langzeitpraktika in der Region. Von diesen Menschen sind bereits 24 in eine Ausbildung eingemündet, sagte Ralf Steinhauer. Um den Fachkräftebedarf zu sichern gibt es ein spezielles Angebot: Individuelle Integration durch Ausbildung ist ein Konzept, wie Flüchtlinge in eine berufliche Erstausbildung hinein entwickelt werden können. Insgesamt verzeichnete die Agentur für Arbeit Bonn 662 Bewerber für Berufsausbildungsstellen im Kontext von Fluchtmigration. Von den versorgten 608 Bewerbern im Kontext von Fluchtmigration, mündeten 219 in diesem Ausbildungsjahr in eine Ausbildung ein. Demgegenüber standen 54 geflüchtete Menschen bislang ohne eine Ausbildungsstelle. Auch die Agentur ist Arbeitgeber für geflüchtete Jugendliche. In Hinblick auf die Kammerbilanzen sind folgende Ergebnisse zu nennen: Mit 3.103 neu eingetragenen Ausbildungsverträgen zum 30. September 2017 hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg 172 Verträge oder 5,9 Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse eingetragen als zum Vorjahr (2.931 Verträge). In diesem Zusammenhang möchte ich auch allen Beteiligten in der kommunalen Koordinierung des Ausbildungsmarktes danken. Auch in diesem Jahr ist es dem regionalen Ausbildungskonsens gelungen, mit 2,1 unbesetzten Ausbildungsstellen pro unversorgtem Bewerber jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen noch ein Angebot auf Ausbildung oder Beschäftigung zu machen, sagte Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK Bonn/Rhein- Sieg. 2
Zum 30.09.2017 schloss die Ausbildungsbilanz des Handwerks in der Region mit einem Plus von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr ab. Dies bedeutet eine Steigerung der neuen Ausbildungsplatzzahlen im dritten Jahr hintereinander. Insgesamt wurden bis zum 30.09.2017 in den bei der Kreishandwerkerschaft ansässigen Innungen 1416 neue Ausbildungsverträge in die Lehrlingsrolle eingetragen. Mit insgesamt ca. 5.000 Auszubildenden in allen 3,5 Lehrjahren liegt die Ausbildungsquote bei ca. 8%. Die Messlatte liegt sehr hoch, wenn man den Fachkräftebedarf der Wirtschaft insgesamt vor Augen hat. Entsprechend hoch ist auch das Ausbildungsplatzangebot der Unternehmen. In diesem Jahr scheinen auch die Vermittlungsbemühungen aller Akteure wieder gut gelungen zu sein, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, so Alois Blum, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein- Sieg. Die Partner am Ausbildungsmarkt konzentrieren sich bereits auf das neu begonnene Ausbildungsjahr 2017/2018. Aktuell liegen für rund 2.000 Bewerber gut 2.000 Stellen vor, erläuterte Schmickler-Herriger. Ralf Steinhauer ergänzte: Wer in viel gefragten Bereichen eine Ausbildung starten möchte, sollte sich sofort bei uns melden. Die Auswahlverfahren in den Bereichen Banken, Versicherungen und dem Öffentlichen Dienst laufen bereits. Nach den positiven Erfahrungen in diesem Jahr mit Speed-Datings, zuletzt beim JobDating-Day Inklusion, wird auch im nächsten Jahr die wesentliche Ansprache der Jugendlichen wieder über Speed-Datings erfolgen. Neben der bekanntermaßen hohen Studierneigung in der Region, interessieren sich rund ein Drittel der Jugendlichen mit Hochschulzugangsberechtigung für eine duale Ausbildung. Diesen Ausbildungsinteressierten werden verstärkt Angebote, wie das Weiterbildungsstipendium oder ein Duales Studium hingewiesen. Gemeinsam mit der IHK will die Arbeitsagentur den Fachkräftebedarf mit ihrem Projekt Relaunch your Career sichern, indem verstärkt um neue Zielgruppen geworben wird. Studienaussteiger aller Fachrichtungen mit Erfahrungen im IT-Bereich oder im Bürobereich erhalten die Chance zum 1. Februar 2018 in eine verkürzte Ausbildung einzutreten. Neben dem kontinuierlichen Tagesgeschäft der Berufsberatung am Ausbildungsmarkt gaben Schmickler-Herriger und Steinhauer, zusammen mit den Partnern am Arbeitsmarkt, einen Ausblick auf eine Auswahl von Veranstaltungen für 2018. Das gemeinsame Veranstaltungsangebot beginnt am 21. Februar mit dem Speeddating der IHK und Handwerkskammer in der Godesberger Stadthalle. Einen Monat später werden ausbildungsspezifische Schwerpunktthemen in der Woche der Ausbildung thematisiert. Interessierte erhalten pro Tag die Möglichkeit, sich fokussiert zu einem aktuellen 3
Thema zu informieren. Die bereits traditionelle Ausbildungsbörse, ebenfalls in der Godesberger Stadthalle wird am 15. März stattfinden. Für den Juni ist der IHK-Tag der Ausbildungschance in Bonn und Siegburg eingeplant. Das Veranstaltungsformat Lange Nacht der Ausbildung in der Arbeitsagentur schließt im August die Veranstaltungshöhepunkte für den Ausbildungsmarkt im Jahr 2017 ab. Einen besonderen Schwerpunkt aus 2017 legt die Agentur auch im nächsten Jahr mit dem nun erweiterten Projekt Zukunftsstarter Das bringt mich weiter auf die Ausbildung jungen Erwachsenen zwischen 25 und 35 Jahren, die aus unterschiedlichen Gründen bisher keine Ausbildung absolviert haben und nunmehr ihre Chance nutzen und in eine Qualifizierung einsteigen wollen. Davon erhoffen wir uns, dass für diese Kundengruppe unstete Berufsbiographien möglichst in Zukunft der Vergangenheit angehören und wir Langzeitarbeitslosigkeit nachhaltig bekämpfen, sagte Schmickler-Herriger. Die Arbeitsagentur ist mit 90 Prozent der gemeldeten Ausbildungsstellen, der Marktplatz für den Ausbildungsmarkt. Junge Frauen und Männer, die für 2018 eine Lehrstelle suchen, sollten sich schon jetzt bei der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg melden. Gut ausgebildete Fachkräfte bilden angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs für die Betriebe wichtiges Potenzial: Mit kontinuierlicher und qualitativ anspruchsvoller Ausbildung kann der eigene Fachkräftebedarf am besten sichergestellt werden, stimmten die drei Partner überein. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen können ihre Ausbildungsstellen telefonisch unter 0800 / 4-5555-20 melden. Termine für persönliche Gespräche mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit erhalten Ausbildungsinteressierte unter 0800 / 4-5555-00. 4
V.l.: Thomas Rychert (Auszubildender Viktor Baumann GmbH & Co. KG), Jürgen Hindenberg (Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK Bonn/Rhein-Sieg), Marita Schmickler- Herriger (Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg), Alois Blum (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg) und Bernd Segbers (Leiter Transportabteilung der Viktor Baumann GmbH & Co. KG), Foto: AA Bonn/Rhein-Sieg. 5
Ausbildungsbilanz der IHK Bonn/Rhein-Sieg für 2017 Mehr Ausbildungsverträge in der Region 02.11.2017 Mit 3.103 neu eingetragenen Ausbildungsverträgen zum 30. September 2017 hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg 172 Verträge oder 5,9 Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse eingetragen als zum Vorjahr (2.931 Verträge). Im Land Nordrhein-Westfalen ist der Ausbildungsmarkt bei den Industrie- und Handelskammern mit 68.383 Verträgen im Verhältnis zum Vorjahr (68.327 Verträge) - das ist ein Plus von 0,1 Prozent - stabil. Die IHK-Zahlen sind die Höchsten seit dem Rekordjahr 2011, eine Steigerung um ein Drittel im Vergleich von vor 20 Jahren und das insgesamt drittbeste Jahres-Ergebnis. Besonders erfreulich ist, das im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg 173 Personen mit Fluchthintergrund in Ausbildung vermittelt werden konnten (darunter 89 IHK-Verträge); auch das ist landesweit spitze, sagte Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung der IHK Bonn/Rhein-Sieg, beim heutigen Bilanzpressegespräch zum Ausbildungsmarkt 2017: In diesem Zusammenhang möchte ich auch allen Beteiligten in der kommunalen Koordinierung des Ausbildungsmarktes danken. Auch in diesem Jahr ist es dem regionalen Ausbildungskonsens gelungen, mit 2,1 unbesetzten Ausbildungsstellen pro unversorgtem Bewerber jedem ausbildungswilligen und - fähigen Jugendlichen noch ein Angebot auf Ausbildung oder Beschäftigung zu machen. Bei stabilen Bewerberzahlen in der Region haben die IHK-Unternehmen bei den Verträgen zugelegt auch wenn bei der Agentur für Arbeit insgesamt weniger Ausbildungsstellen gemeldet wurden. Prägendes Strukturmerkmal für das kommende Ausbildungsjahr ist laut IHK weiterhin der hohe Anteil von studienberechtigten Schulabgängern, der mit 53,3 Prozent um 11,6 Prozentpunkte über dem NRW-Durchschnitt liegt. Nach der aktuellen Prognose zu den Schulentlassenen aus allgemeinbildenden Schulen wird die Schülerzahl im nächsten Schuljahr um 330 sinken. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg dankt allen Betrieben, die in diesem Ausbildungsjahr einen Auszubildenden eingestellt haben, denn das duale System bleibe das Rückgrat der 6
regionalen gewerblichen Wirtschaft. Das Werben für das Ausbildungsjahr 2018 hat bereits begonnen. Bleiben Sie dem Thema Ausbildung gewogen! Und nutzen Sie die Unterstützungsangebote der IHK gerade und insbesondere auch dann, wenn Sie in diesem Jahr Ihre Stellen nicht besetzen konnten, appelliert Hindenberg an die Unternehmen. Alle Informationen zur betrieblichen Ausbildung erhalten Sie auf unserer Internetseite www.jetzt-ausbilden.de. Weitere Informationen zur ausbildenden Unternehmen in der Region gibt es auf www.azubi-atlas.de oder in der bundesweiten Lehrstellenbörse www.ihk-lehrstellenboerse.de. Zahlen der IHK Bonn/Rhein-Sieg (seit dem 1. Januar 2017) 30.09.2016 30.09.2017 Differenz Neu eingetragene Ausbildungsverträge 2.931 3.103 + 5,9 % Davon: kaufmännisch 2.198 2.341 + 6,5 % gewerblich-technisch 733 762 + 4,0 % Zahlen der Agentur für Arbeit (seit dem 1. Oktober 2016) Gemeldete Ausbildungsstellen 5.877 5.662-3,7 % Gemeldete Bewerber 6.300 6.312 + 0,2 % Noch unbesetzte Ausbildungsstellen 489 465-4,9 % Noch unversorgte Bewerber 228 218-4,4 % 7
KREISHANDWERKERSCHAFT BONN RHEIN-SIEG - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - P R E S S E I N F O R M A T I O N - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Zahl der Ausbildungsverträge erneut leicht angestiegen Größtes Potenzial der Fachkräftegewinnung Sankt Augustin, den 02.11.2017. Die Handwerksunternehmen in der Region Bonn-Rhein-Sieg konnten im Ausbildungsjahr 2016/2017 erneut eine Steigerung neu abgeschlossener Ausbildungsverträge erreichen und übertrafen das Vorjahresergebnis mit einer Steigerung von 1% erneut um knapp 1%. Die Messlatte liegt sehr hoch, wenn man den Fachkräftebedarf der Wirtschaft insgesamt vor Augen hat. Entsprechend hoch ist auch das Ausbildungsplatzangebot der Unternehmen. In diesem Jahr scheinen auch die Vermittlungsbemühungen aller Akteure wieder gut gelungen zu sein, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, so Alois Blum, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein-Sieg. Dass der Ausbildungsmarkt noch weiter aufnahmefähig ist, zeigt sich an vielen Stellen. In einigen Gewerken klagten die Unternehmen über zu wenige Bewerbungen junger Menschen, nicht alle Ausbildungsplätze konnten mangels geeigneter Bewerber besetzt werden. Das Handwerk wirbt auf vielen Ebenen verstärkt um den Nachwuchs von zukünftigen Fach- und Führungskräften. Nicht zuletzt ist die Imagekampagne des Deutschen Handwerks darauf angelegt, Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Zum 30.09.2017 schloss die Ausbildungsbilanz des Handwerks in der Region mit einem Plus von 0,8 % gegenüber dem Vorjahr ab. Dies bedeutet eine Steigerung der neuen Ausbildungsplatzzahlen im dritten Jahr hintereinander. Insgesamt wurden bis zum 30.09.2017 in den bei der Kreishandwerkerschaft ansässigen Innungen 1416 neue Ausbildungsverträge in die Lehrlingsrolle eingetragen. Mit insgesamt ca. 5.000 Auszubildenden in allen 3,5 Lehrjahren liegt die Ausbildungsquote bei ca. 8%. Eine gewerblich-technische Ausbildung gilt nach wie vor als eine solide Basis für den weiteren beruflichen Aufstieg. Die Meisterprüfung, ein berufsbegleitendes Studium oder eine triale Ausbildung bieten ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten. Eine Analyse des Ausbildungsmarktes zeigt uns, dass wir auch in den nächsten Jah- 8
ren kein Angebotsproblem an Ausbildungsstellen erwarten, sondern wir müssen um jeden ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen werben oder an dieser oder jener Stelle auch ein Defizit in Kauf nehmen, meint Alois Blum. Jetzt geht es der Wirtschaft insbesondere darum, die jungen Menschen nach dem Schulabschluss direkt in eine Ausbildung zu bringen. Das ist auch das Ziel des Übergangsmanagements Schule-Beruf, das vom Handwerk unterstützt wird. Bereits mit den Berufsfelderkundungen der 8. Klasse sollen die Schüler in den Unternehmen erste Eindrücke über die Arbeitswelt gewinnen. Die Zusammenführung der Praktikumsbetriebe und der Schüler der 8. Klasse wird von der Kreishandwerkerschaft unterstützt. Die Bereitstellung eines Ausbildungsplatzes hängt oft von der wirtschaftlichen Einschätzung und der Zukunftsperspektive der Ausbildungsbetriebe ab, und die ist nach Umfragen nach wie vor als sehr gut zu bezeichnen. Viele Handwerksbetriebe sehen die Ausbildung nicht nur als eine traditionelle Verpflichtung, sondern nutzen die Gelegenheit, mit der Ausbildung im eigenen Betrieb den Fachkräftenachwuchs zu sichern und qualifizierte Mitarbeiter aus erster Hand zu gewinnen. Angesichts rückläufiger Bewerberzahlen in den nächsten Jahren wird das Handwerk seine Bemühungen, geeignete Nachwuchskräfte zu finden und den Nachwuchs zu fördern, noch weiter verstärken. Wichtig dabei sind eine gute Vernetzung und eine zielgerichtete Kooperation der Akteure am Arbeitsmarkt. Beeindruckend ist die Flexibilität des Mittelstandes, schnell und kompetent auf neue Marktfelder zu reagieren, konsequent die Dienstleistungsaspekte umzusetzen und zu erkennen, dass dafür gut ausgebildete junge Menschen das wichtigste Kapital der Unternehmen sind. Die höchsten Steigerungsraten sind in den haustechnischen Berufen Elektroniker und Anlagenmechaniker- sowie bei den Malern und Lackierern und den Dachdeckern festzustellen. Das KFZ-Handwerk hat erstmals seit vielen Jahren auf sehr hohem Niveau eine leichte Abschwächung zu verzeichnen. Bei den Metalltechnikern und den Friseuren ging die Anzahl der Ausbildungsplätze deutlich zurück. In allen Handwerksbereichen haben Bewerberinnen und Bewerber jederzeit gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz, weil zahlreiche Stellen nicht besetzt werden konnten. Die Hitliste der 10 ausbildungsstärksten Gewerke wird angeführt vom KFZ Handwerk mit 256 neu abgeschlossen Verträgen, gefolgt von Anlagemechanikern (181), Elektro (179), Maler- und Lackierer (143), Friseuren (127), Bäcker (119), Dachdecker (94), Metall (67), Tischler (62), Gebäudereiniger (24) und Fleischer (24). Insgesamt liegt der Anteil der Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft bei 8 %. Der Anteil der Abiturienten wuchs kontinuierlich von 8,5% im Jahr 2011 auf ca. 19% in 2015, Er hat im Jahr 2016 leicht abgenommen auf 18 %. Der Anteil der Haupt- und Sonderschulabgänger betrug ca. 43% aller Ausbildungsverhältnisse, der Anteil der mittleren Abschlüsse lag bei 39%. Seit Jahren liegt die Auflösungsquote von Berufsausbildungsverhältnissen kontinuierlich bei ca. 15%, wobei davon ca. 30 % die Ausbildung abbrechen und ca. 70% lediglich die Lehrstelle oder den Ausbildungsberuf wechseln. Das Handwerk sucht nach wie vor qualifizierte Bewerber für eine Ausbildung, um mit gut ausgebildeten Fachkräften den Markt bedienen zu können. Schulabgänger 9
mit akzeptablen Abschlussnoten, guten Umgangsformen und Interesse an dem Beruf können sich jederzeit bewerben und eine Ausbildung beginnen. Die Chancen stehen nicht schlecht, in den Nahrungsmittelhandwerken, den haustechnischen Berufen, im gesamten Bau- und Ausbauhandwerk oder auch im Gebäudereinigerhandwerk noch einen unbesetzten Platz zu finden. Die Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein-Sieg ist auf regionaler Ebene zuständig für die Belange des selbstständigen Handwerks. Sie vertritt die gemeinsamen Interessen des gesamten Handwerks in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Unter dem Dach der Kreishandwerkerschaft werden 21 Innungen mit ca. 2300 Mitgliedsbetrieben betreut. Neben dem Schwerpunktthema Ausbildung umfasst das Dienstleistungsspektrum ein umfangreiches Beratungs- und Bildungsangebot. Rückfragen an: Alois Blum, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bonn Rhein-Sieg Grantham-Allee 2-8 53757 Sankt Augustin Tel.: 02241 / 990-122, Fax: 02241 / 990-155, blum@khs-handwerk.de 10
Ausbildungsmarkt-Telegramm Agentur für Arbeit Bonn (Gebietsstand Oktober 2017) September 2017, Datenstand: Oktober 2017 Merkmal Berichtsmonat Vorjahresmonat Veränderung absolut Veränderung prozentual Relation Stellen zu Bew erbern Berichtsmonat Relation Stellen zu Bew erbern Vorjahresmonat Relation unbesetzte Stellen zu unversorgten Bew erbern Berichtsmonat Relation unbesetzte Stellen zu unversorgten Bew erbern Vorjahresmonat 1 2 3 4 5 6 7 8 gemeldete Ausbildungsstellen gemeldete Bew erber/innen unbesetzte Ausbildungsstellen unversorgte Bew erber/innen 5.662 6.312 465 218 5.877 6.300 489 228-215 12-24 - 10-3,7 0,2-4,9-4,4 0,9 Erstellungsdatum: 23.10.2017, Statistik-Service West, Auftragsnummer 24719 0,9 2,1 2,1 Statistik der Bundesagentur für Arbeit 11