Gemobbtes Kind wirkt stabil, kommuniziert, keine körperlichen oder psychischen Veränderungen Gefährdung der physischen oder psychischen Gesundheit, Belastungsmerkmale, Stress-Symptome, Ängste Interventionen - Problem ausleuchten - Regelverstösse stoppen - Ursachen suchen + beheben - Ziele definieren - Arbeit mit der Klasse Problem verschwunden = Fall abgeschlossen Professionelle Hilfe - Arzt/Ärztin oder Psychologe/in - Schulsozialdienst Weitere Massnahmen - Einbezug von Eltern - Einbezug von Behörden oder Polizei - Schutzvorkehrungen treffen - Sanktionen wie Mahnung, Strafe, Verweis - Stützende Massnahmen wie Coaching - Nachsorge
Lehrperson Mitleid? Verständnis? Abwehr? Schuldzuweisung (übernehmen)? Ermutigung, Empowerment? Sicht übernehmen? Ohnmachtsgefühl übernehmen? Wut auf Täterschaft übernehmen? Systemprobleme erkennen? Gefahr: Retter-Energie! (kann zu Täter-Energie umschwappen) Kind oder Eltern klagen, jammern, schimpfen, drohen Auswegslosigkeit formulieren Hilfe fordern Gerechtigkeit fordern gesundheitliche Beschwerden psychische Belastungen Stress-Symptome evtl. Wahrnehmungsverschiebungen evtl. akute Krise Opfer-Erfahrung lähmt! (kann zu Täter-Energie umschwappen)
Fallgruben beim Lösen von Mobbing-Fällen - Eltern machen einen Vorschlag, und Sie setzen diesen um. - Ratsuchende Eltern sprechen von akuten Krisen. Sie geben Tipps. - Eltern telefonieren Ihnen fast täglich und klagen über die unerträgliche Situation. Sie reden im Schnitt eine Viertelstunde mit ihnen und muntern sie immer wieder auf. - Eine Mutter kommt zu Ihnen und klagt über sexuelle Belästigung von Mitschülern gegenüber ihrer Tochter. Sie sehen, dass sie ein transparentes, eher aufreizendes T-Shirts trägt. - Sie gehen davon aus, dass die Gemobbten Lösungen selber entwickeln sollten. - Bei einem Kind haben Sie den Verdacht, dass es selber Schuld ist daran, dass die andern es ausschliessen und vielleicht auch mobben. - Sie ärgern sich über ein Kind, das andere immer wieder demütigt und blossstellt. - Zu Hause denken Sie immer wieder an einen bestimmten Fall. Sie können das Erzählte nicht vergessen. - Eltern kommen und berichten von Mobbing gegen ihr Kind. Da erzählen Sie von eigenen Erlebnissen und Erfahrungen und wie Sie in ähnlicher Situation das Problem gelöst haben. - Sie zweifeln daran, ob eine Familie das Problem auch wirklich lösen kann. Trotzdem ermuntern Sie diese, wo Sie nur können. - Sie sehen auch keinen Ausweg mehr, die Ohnmacht des gemobbten Kindes ist auf Sie über gesprungen. - Das gemobbte Kind wird gegen Sie aggressiv und macht Ihnen Vorwürfe. - Sie glauben diese unglaublichen Geschichten nicht wirklich. Die Gefahr der Verstrickung ist bei einer Mobbing-Beratung besonders gross!
Wovon braucht es mehr? Chancen und Entwicklungs-Potenzial erkennen und nutzen Wovon braucht es weniger? Schwächen reduzieren Was ist gut so wie es ist? Stärken und Ressourcen bewahren
Unerwünschtes Verhalten Belohnung und Verstärkung Wahrnehmung Interne Reaktion: Irritation, Trauer, Verletzung, Wut, Ärger, Scham, Ohnmachtsgefühl Keine Intervention Kognitive Verarbeitung: Bedeutung, Ziel, Nutzen für..., was hat dies mit mir zu tun, was ist mein Ziel? Intervention: unerwünschtes Verhalten stoppen/beenden, Ordnung wiederherstellen, Neuauftritt des unerwünschten Verhaltens erschweren, Wiedergutmachung ermöglichen (= Unrecht ausgleichen)
Möglicher Ablauf/Teile einer Intervention ins System - Lehrperson/SL muss Wille bekunden, das Problem wirklich lösen zu wollen - Situation mit den Problemfeldern benennen (Tabus lüften, Transparenz schaffen) - Interview mit Betroffenen - Coaching für Lehrperson, eher direktiv - Evtl. Massnahmen zur Sicherung/Abwendung von (weiteren) Gefahren - Evtl. externe Ansprechperson, Anlaufstelle bestimmen/kommunizieren - Deklaration der Intoleranz von Grenzüberschreitungen und Mobbing (Philosophie!) - Bei gesundheitlichen Symptomen: Betroffene zum Arzt - Wenn Mobbingbetroffene destabilisiert sind, dann in externe Beratung/Therapie - Deskription der problemschaffenden Situation (siehe «Störungen der Ordnung») - Fragen stellen: ungute Abgänge, alte Geschichten, spezielle Vorkommnisse - Beobachtungen von Anmassungen, Vorrechten und Missständen festhalten - Veränderungsprozess beginnen (ordnend intervenieren) - Konfliktmuster aller Beteiligten analysieren und nach Verbesserungen suchen - Glaubenssätze transparent machen, Haltungen, Werte und Normen diskutieren - Viele Gelegenheiten schaffen (Übungen), für bilaterale Interaktionen/Begegnungen
«Etwas Schlimmes passiert» Kunstfehler, Unfall Veruntreuung, Betrug, Übervorteilung Missstände, Rechtsbrüche Gewaltereignis sexuelle Ausbeutung Mobbing... «Verräter/in» muss gehen (wird weggemobbt) Mitwissende/r entscheidet sich, das Geheimnis aufzudecken wird damit zur/m «Verräter/in» Verheimlichung des Vorkommnisses oder Tabuisierung Mitwissende Last der Schuld mittragen, Schamgefühl Versuch zu verdrängen Wut, dass das System «Missetäter» schützt Ohnmacht bezüglich Ordnung wiederherstellen Schwierigkeit, den eigenen Platz zu finden Folgen für Verursacher Schlechtes Gewissen Schuldgefühle Wird zu Unrecht geschützt = unrechtes Verhalten wird verstärkt Angst, dass «es» doch einmal auskommt Suche nach Fehlern von anderen Mitwissende entscheiden sich, das Geheimnis zu bewahren