GESICHTER DER SCHWEIZ
WALLIS 3 DAS MITTELWALLIS Eine Geografische Bildpräsentation Lehrmittel : Schulkarte Schweiz (alle unterstrichenen Namen sind auf der Schulkarte zu finden) Schweizer Weltatlas (blau) Seiten 2 und 3 und 30 Schweizer Weltatlas (violett) Seiten 2 und 3 Schweiz, ilz-lehrmittel von Klaus Burri Seiten 48/49, 172, 252-261, 269 swissfaces April 2006
Überblick über den Teil Wallis 3 Seite 5-18 Pfynwald, Sierre, Crans-Montana Seite 19-37 Val d' Anniviers Seite 38-39 Weinbau Seite 40 und Seite 91-99 Sion Seite 41-87 Val d' Hérens und Val d' Hérémence Seite 43-46 Thyon 2000 Seite 73-77 und Seite 124-126 Grande Dixence Seite 88-90 Rhonetal, Obstbau Seite 91-104 Sion und Rhonetal Seite 105-118 Nördliche Seitentäler : Rawil, Sanetsch, Derborence Seite 119-123 Veysonnaz und Val de Nendaz Seite 124-128 Rhonetal von Riddes bis Martigny
Das Land der Früchte, des Weins, des hemmungslosen Tourismus und der grossen Wasserkraftwerke
Der westliche Pfynwald (Forêt de Finges) südwestlich von Leuk ist das bedeutendste Naturschutzgebiet des Wallis und zugleich die Sprachgrenze. Mitten in diesem Naturschutzgebiet beginnt also das Mittelwallis und damit das französische Sprachgebiet.
Aufnahme 1987 von der Strasse ins Val d'anniviers. Am Eingang zum Val d' Anniviers, anschliessend an das Naturschutzgebiet, liegt die grosse Aluminiumfabrik von Chippis bei Sierre. Für die Aluminiumherstellung wird ein eigenes Kraftwerk benötigt, dessen Druckleitung hier zu sehen ist. Gg-Buch "Schweiz" S. 252
Die Rhone (Rotten) fliesst im Pfynwald frei und ungezähmt. Vom Illgraben bekommt sie bei Gewittern Unmengen von Sand und Schotter zugeführt. Von Sierre an ist die Rhone kanalisiert. Man kann sich an den Fingern abzählen, dass das künstliche Bett im Nu mit Sand und Kies aufgefüllt wäre, wenn er nicht dort herausgebaggert würde, wo dieses beginnt. Und weil im Wallis sehr viel gebaut wird, kann man dieses Material auch sehr gut gebrauchen.
Sion Chalais Sierre Ungefähre Sprachgrenze Die Stadt Sierre liegt nur gut einen Kilometer von der Sprachgrenze entfernt. Der deutsche Name Siders wird deshalb fast ebenso häufig verwendet. Am Bahnhof steht "Sierre / Siders". Die Stadt liegt in einem fast endlosen Weinbaugebiet.
Das Hôtel de Ville (Rathaus) Die Burg von Sierre steht mitten in der Stadt. Ausblick von Sierre Richtung Montana
Die Strasse von Sierre nach Montana führt bis in etwa 800 m Höhe durch riesige Rebberge. Das Weinbaugebiet reicht von Leuk bis nach Martigny. Die lange Sonnenscheindauer kommt den Reben sehr zugute. (Gg-Buch "Schweiz" S. 48/49)
Aufnahme aus 17 km Distanz von Thyon aus Montana ist kein Dorf, sondern ein verbautes Maiensäss der Gemeinde Randogne. Der Wahnsinn begann am 17. Juni 1893 mit der Einweihung des ersten Hotels. Heute stehen in Crans-Montana 54 Hotels* und mehr als 80 Restaurants. (* gleich viele wie in Basel!)
Montana ist teilweise eine Retorten-Skistation, wie sie eher für Frankreich typisch wäre. Banken, Luxusgeschäfte, hemmungsloser Bauwahn mit Spekulationsbauten haben in den Achtziger Jahren Teile der Gegend so zugerichtet, dass sie nur noch für knallhartes Business und für Sport nach dem Motto Augen zu und durch! geeignet ist.
Zwischen Montana und Crans liegen zwei künstliche Seen. Dies ist der Etang Grenon, der grössere. Crans-Montana ist eine exzessive Skitourismusstation. Die Gegend ist mit Bergbahnen fast aufgefüllt. Beachtet auf der Schweizerkarte die rot eingezeichneten Bergbahnen oberhalb von Montana und Crans.
Unmittelbar neben dem Zentrum von Montana liegt dieser kleinere See. Dahinter erheben sich die riesigen Spekulationsbauten, die das Bild von Montana von weit her prägen. Jetzt in den Herbstferien stehen die meisten Wohnungen leer. Im Winter ist jedoch alles besetzt.
Und wieder wird gebaut. Mit der Eröffnung des neuen Lötschberg-Basistunnels im Jahr 2007 erwartet das Mittelwallis Wogen von zusätzlichen Feriengästen, weil dann die Anfahrtszeit von Norden her ins Wallis massiv verkürzt werden wird.
Seit der Änderung des Spielbankengesetzes in der Schweiz werden an typischen Orten wie hier in Montana Spielcasinos errichtet, damit die Leute, welche trotz der hohen Hotelpreise immer noch zu viel Geld haben, dieses los werden können.
Dies sind Hotels in Crans. Zusammen mit Montana bildet es einen riesigen Skiort. Die Seilbahnen führen hinauf bis auf fast 3000 m Höhe, zum Plateaugletscher der Plaine Morte zu Füssen des Wildstrubels. Dort kann man bis in den Sommer hinein Ski fahren.
Aufnahme vom Westgipfel des Wildstrubels aus Wallis Da sind wir schon; links oben befindet sich das Gletscher-Skigebiet von Crans-Montana. Dieser Plateaugletscher heisst Plaine Morte (Tote Ebene) und gehört grösstenteils zum Kanton Bern. Der Räzligletscher rechts speist die Simme. Man kann einen Skilift erkennen, der einen der letzten verbliebenen Firnflecken im Hitzesommer 1976 nutzt.
Südlich von Sierre mündet das Val d' Anniviers ins Rhonetal. Es ist eines der am dichtesten besiedelten Täler südlich der Rhone und hat zum Teil seinen ursprünglichen Charakter behalten können. Das Tal mündet in einer Schlucht, so dass die Zufahrtsstrassen beidseits über die Talschultern führen müssen. Links sieht man die Druckleitung des Alu-Werks Chippis.
St. Luc Vissoie Pinsec Auf beiden Talseiten führen gute Strassen ins Val d' Anniviers, auf Deutsch Eifischtal, hinein. Bei Vissoie verzweigen sich die Strassen nach a) St.Luc und Chandolin (Wander- und Skigebiet) b) Ayer und Zinal (Skigebiet und Alpinismus mit 5 Viertausendern) c) Grimentz und zum Moiry-Stausee (Skigebiet)
Chandolin St. Luc Vissoie St.Jean Mission Das Val d' Anniviers ist relativ dicht besiedelt, obwohl sich praktisch alles nutzbare Land in Schräglage befindet. Chandolin ist die höchst gelegene Walliser Gemeinde auf 1934 m. Sie ist touristisch gut erschlossen.
Auf den ersten Blick scheint St. Luc ein ursprüngliches Bergbauerndorf zu sein. Schaut man jedoch näher hin, so fällt auf, dass die Mehrzahl der Häuser Ferienhäuser und Hotels sind; eine fast perfekte Tarnung. Auf 2200 m Höhe über St. Luc steht eine Sternwarte. Sie hat das grösste öffentlich zugängliche Spiegelteleskop der Schweiz. Von St. Luc aus ist sie per Seilbahn erreichbar. Näheres unter www.ofxb.ch
Das Dorf Chandolin auf 1934 m Höhe ist beides : Bergbauern- und Touristendorf. Am Dorfeingang stehen solche Renditebauten (Bauten, die schnell rentieren müssen), das eigentliche Dorf ist aber noch recht ursprünglich erhalten.
Auf der Alpâge de Chandolin auf 2150 m Höhe wird noch nach bewährter Methode Butter hergestellt. Eigentlich ist das eine sehr clevere Methode, umweltfreundlich und ohne Stromverbrauch. Das Wasser fliesst ja sowieso immer.
Vom 2716 m hohen Illhorn hoch über Chandolin sieht man eindrücklich, wie sich der "deutschsprachige" Illgraben immer tiefer ins französischsprachige Val d' Anniviers hinüber frisst; ein Übergriff der Natur in die Sprachordnung der Menschen.
Von Chandolin oder St. Luc aus kann man die Bella Tola besteigen, einen 3025 m hohen Aussichtsgipfel. Er ist auf guten Bergwegen erreichbar und wird wegen der umfassenden Aussicht auch "Walliser Rigi" genannt. Auf dem Bild kann man trotz der Wolken noch die Mischabelgruppe und ein Stück des Weisshorns erkennen.
Val Zinal Val de Moiry Vissoie ist das Verkehrszentrum des Tals. Von hier aus wenden wir uns jetzt nach Süden über Ayer ins Val Zinal.
In der geografischen Mitte des Val d' Anniviers liegt das Dorf Ayer. Auch hier hat man sich an die Schräglage gewöhnt. Wo eigentlich der Talboden sein sollte, fliesst die Navisence in einer tiefen Schlucht nach Chippis hinunter.
Erst ganz hinten bei Zinal finden wir einen bescheidenen Talboden. Hier wohnt man beinahe eben. Zinal, das zur Gemeinde Ayer gehört, ist ein Geheimtipp für Liebhaber von Gletscher- und Hochgebirgstouren bis auf 4500 m Höhe.
Vom Aufstieg zum Skigebiet Sorebois erhalten wir einen Überblick über Zinal mit seinen Hotels und Ferienhäusern.