Inhalte für Gespräche mit Jobcenter- Mitarbeitern oder -Leitungen:

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Transkript:

D ie leo. Level-One Studie hat ergeben, dass knapp 17 Prozent der Menschen mit Grundbildungsbedarf arbeitslos sind und mehr als die Hälfte über keine berufliche Ausbildung verfügt. Das bedeutet, dass viele Betroffene im SGB-II-Bezug und daher über die Jobcenter erreichbar sind. Deshalb ist es wichtig, die Institution Jobcenter als solche für das Netzwerk zu gewinnen. Wenn über die Kooperation mit dem Jobcenter Menschen mit Grundbildungsbedarf in geeignete Kursangebote vermittelt werden können, werden auf längere Sicht Möglichkeiten geschaffen, mehr qualifizierte Fachkräfte für den Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen. Ziele: Menschen mit Grundbildungsbedarf, die Transferleistungen des Jobcenters erhalten, in Kursangebote vermitteln Chancen der Jobcenter-Kund/innen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen Institution Jobcenter in das Netzwerk einbeziehen, um möglichst viele potentielle Lernende zu erreichen und zu vermitteln Um diese Ziele zu erreichen, sollten: Erstkontakte mit allen Jobcentern aufgebaut werden, um das Thema zu platzieren Ansprechpersonen nach innen und außen vom Jobcenter benannt werden Möglichst viele Mitarbeitende mit Publikumsverkehr sensibilisiert werden GrubiNetz, Erstkontaktstelle und/oder Lernmöglichkeiten vor Ort im Jobcenter bekannt gemacht werden Kurze Wege zwischen Grundbildungsanbietern und Jobcentern hergestellt werden und regelmäßige Treffen zwischen beiden vereinbart werden

Inhalte für Gespräche mit Jobcenter- Mitarbeitern oder -Leitungen: GrubiNetz vorstellen Fakten zum Thema vorstellen (Leo-Studie, Anteil der Kunden im Jobcenter) Auf besondere Bedarfe der Zielgruppe aufmerksam machen Lernmöglichkeiten vorstellen Nutzen der Zusammenarbeit für das Jobcenter darstellen (Argumentationsliste) Handlungsmöglichkeiten für das Jobcenter vorstellen Für Zusammenarbeit/Mitarbeit im Netzwerk werben Auf Möglichkeiten für gemeinsame Öffentlichkeitsveranstaltungen aufmerksam machen Methoden: Gespräch Sensibilisierungsveranstaltung Gemeinsame Öffentlichkeitsveranstaltungen: Ausstellung, Lesungen, Diskussionsveranstaltung, Vorträge Materialien: Unbedingt: GrubiNetz- Flyer mit Kontaktdaten Sensi-Flyer (A5-Faltblatt) mit den wichtigsten Kurzinformationen (für Gespräch) AlphaPortal-Flyer Info zu Kontaktstelle vor Ort und/oder Lernangebot (z.b. Flyer Unsicher im Lesen? ) Plakate zum Aushang in der Institution ( Wussten Sie?, Unsicher im Lesen? ) Flyer zur Lerneransprache zur Weitergabe (wenn vorhanden)

Optional: Beispiele einfache Sprache mitbringen Liste der Grundbildungsanbieter vor Ort mit Kontaktdaten und Angeboten soweit möglich. Rundbrief Broschüren aus Vorgängerprojekten Auslage von leicht lesbarer Literatur Ordner Leichte Sprache Rahmenbedingungen Da es nicht immer einfach ist, mit Jobcentern in Kontakt zu treten, wäre ein Zugang von oben, z.b. eine Sensibilisierung der Geschäftsführenden der Jobcenter für das Thema Grundbildung oder ein flankierendes Schreiben an die Leitungen der Jobcenter vorab hilfreich. Außerdem ist es wichtig, dass Lernangebote vor Ort vorhanden sind oder die Weiterbildungsträger vor Ort bereit sind, bei Bedarf kurzfristig Grundbildungskurse einzurichten, damit Kunden des Jobcenters mit Grundbildungsbedarf in geeignete Angebote vermittelt werden können. 1. Informationen/ Sensibilisierung für das Thema intern: Sensibilisierungen der Mitarbeitenden in Jobcentern sind die Voraussetzung für die Vermittlung von JC-Kunden in Grundbildungskurse Unterschiedlich intensive Kooperationen zwischen GrubiNetz und verschiedenen Jobcentern bestehen (übertragbar auf andere JC?) Beteiligung verschiedener Jobcenter bei GrubiNetz-Veranstaltungen, z.b. Ausstellungseröffnungen (übertragbar auf andere JC?) 2. Unterstützungsangebote sichtbar machen Einsatz von einfacher Sprache auch bei Bescheiden und Informationen Hilfestellung beim Lesen von Bescheiden und Ausfüllen der Formulare Mit Flyern und Plakaten für das Thema werben

2.a) Strukturelle Unterstützungsangebote: Eine Ansprechperson für das Thema innerhalb des Jobcenters sollte benannt werden. Aufgaben: Informationen innerhalb des Jobcenters weiterleiten Mitarbeitende am Empfang sollten auch für das Thema sensibilisiert werden Lernberatungstresen an bestimmtem Tag im Monat in Kooperation mit den Weiterbildungsträgern Zeitrahmen für die Beratung bei Fallmanager/in oder Vermittler/in sollte so sein, dass das Erkennen und Thematisieren von Lücken in der Grundbildung möglich ist, Voraussetzung: Beratungspersonen werden für das Thema sensibilisiert Erstberatung evtl. durch Fachperson von Weiterbildungsträgern organisieren Jährlicher Termin von Weiterbildungsträgern und Jobcenter zur gegenseitigen Information und/ oder Mitarbeit im Netzwerk vor Ort (falls vorhanden) Begleitung zum Lernangebot durch Fallmanager/in oder Vermittler/in ermöglichen Kontakt/Austausch zwischen Kursleiter/in und Jobcenter Übergabe der vertraulichen Information über Kunden mit Grundbildungslücken bei Wechsel des Fallmanagers/der Fallmanagerin 2.b) Finanzielle Unterstützungsangebote: Kostenbeiträge zu Grundbildungskursen und Fahrtkosten stellen neben den bereits bestehenden Hürden, an einem Kurs teilzunehmen (schlechte Mobilität, Schwierigkeiten bei der Orientierung im öffentlichen Raum) zusätzliche Schwierigkeiten für Menschen mit Grundbildungsbedarf dar, die möglichst gering gehalten werden sollten. Mögliche Lösungen dafür könnten sein: Handzettel, die auf die Möglichkeit zum Lernen und die Übernahme von Kursgebühren und Fahrtkosten hinweisen wären wünschenswert. Besonders in der ländlichen Region ist es notwendig, Fahrtkosten zu finanzieren. Falls kein ÖPNV vorhanden oder zeitlich nicht genutzt werden kann, wäre es hilfreich, ein Taxi zu finanzieren. Gemeinsame Anfahrt von Kursteilnehmer/innen mit dem ÖPNV organisieren ESF-Kurse müssen kostenfrei für die Teilnehmenden durchgeführt werden. Andere Lernangebote können dagegen Kursgebühren erheben. Zum Teil werden diese Kosten von Jobcentern im Rahmen des Vermittlungsbudgets übernommen Finanzierung der Kundenspezifischen Angebote

3. Öffentlichkeitsaktionen JC-Leitungen positionieren sich öffentlich zum Thema z.b. durch Beteiligungen an Öffentlichkeitsaktionen Präsentation der Ausstellung Lesen und Schreiben Mein Schlüssel zur Welt 4. Kundenspezifische Angebote für die Zielgruppe: Lernangebote können gemeinsam und in Kooperation mit Weiterbildungsträgern geplant werden Lernmodelle zum intensiven Lernen im Winter für saisonal eingesetzte Arbeitskräfte könnten in Kooperation mit Weiterbildungsträgern entwickelt werden. Auch bei Arbeitsaufnahme sollte das Weiterlernen ermöglicht und unterstützt werden, z.b. durch Freistellungen seitens des Arbeitgebers. Bei den für die Kunden des Jobcenters angebotenen Weiterbildungsangeboten sollten auch Angebote für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten gemacht werden, wie beispielsweise die Einführung in das Jobportal.