Neu in München - gleich gewusst wo's langgeht. Die Mobilitätsberatung für Neubürger in München.



Ähnliche Dokumente
Projekt arrive Arbeitsbereich I Zwischenbericht I3 Multimodales Mobilitätsmanagement: Mobilitätsberatung für Neubürger

9 Auto. Rund um das Auto. Welche Wörter zum Thema Auto kennst du? Welches Wort passt? Lies die Definitionen und ordne zu.

dem Vater der Mutter des betreuten Kindes/der betreuten Kinder. Mein Kind/ Meine Kinder wird/werden in der Woche durchschnittlich Stunden betreut.

Sichere Anleitung Zertifikate / Schlüssel für Kunden der Sparkasse Germersheim-Kandel. Sichere . der

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Nachhaltige Mobilität besser vermarkten!

Liebe Münchnerinnen und Münchner,

Welche Bereiche gibt es auf der Internetseite vom Bundes-Aufsichtsamt für Flugsicherung?

optivo listexpress Die schlagkräftige Dienstleistung für absatzfördernde -Kampagnen

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

SMS Marketing. Broschüre

Microsoft Update Windows Update

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Fragebogen: Abschlussbefragung

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Kfz-Versicherung für Fahranfänger. mit der Lizenz zum Fahren

Über den Link erreichen Sie unsere Einstiegsseite:

Startseite, wenn Sie auf unseren Online-Shop gehen

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

Kurze Anleitung zum Guthaben-Aufladen bei.

Bahn-Tix Kurze Wege zur Fahrkarte

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben

Adventskalender Gewinnspiel

Fragebogen Seite 1 von 7

Erfolg beginnt im Kopf

Schnellstart - Checkliste

Keine Disketteneinreichung ab 1. Februar 2014

Thema: Kundenzufriedenheit

Auswertung KundInnenbefragung

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Achtung Bahn! VGF-Ratgeber für alle, die in der Stadt unterwegs sind

mehrmals mehrmals mehrmals alle seltener nie mindestens **) in der im Monat im Jahr 1 bis 2 alle 1 bis 2 Woche Jahre Jahre % % % % % % %

Startseite, wenn Sie auf unseren Online-Shop gehen

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Kundenzufriedenheit mit Strom- und Gasanbietern

Ihr Elektronisches Postfach Kostenloser Mehrwert für Ihr Online-Banking. Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

Ergebnisse der forsa-umfrage: Wie stellt sich der Autokunde den Vertrieb der Zukunft vor?

Der ebay Treuhandservice Sicherer geht s nicht

Ich will, dass sich die Welt mir anpasst und nicht umgekehrt. Die Privatrente FLEXIBEL.

E l t e r n f r a g e b o g e n

Frau sein in jedem Alter

Alle gehören dazu. Vorwort

Mobilitätserhebung Aachen 2011

Auswertung des Fragebogens zum CO2-Fußabdruck

Übersicht der Refinanzierungsmöglichkeiten für die Reisen

Fragebogen zur Masterarbeit Betriebliche Beurteilungspraxis von Auszubildenden. 1. Welcher Gruppe von Kreditinstituten gehören Sie an?

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Welchen Nutzen haben Risikoanalysen für Privatanleger?

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Sehr geehrte TeilnehmerInnen der Online-Akademie,

Wenn Sie das T-Online WebBanking das erste Mal nutzen, müssen Sie sich zunächst für den Dienst Mobiles Banking frei schalten lassen.

YouTube: Video-Untertitel übersetzen

Die integrierte Zeiterfassung. Das innovative Softwarekonzept

Zweibrücker Sanierungsinfo

Textempfehlung. zur Versendung des Fragebogens

Schritte 4. Lesetexte 13. Kosten für ein Girokonto vergleichen. 1. Was passt? Ordnen Sie zu.

BürgerService. Einfach mehr Service!

Die neue Erwerbsminderungsrente. Alles, was Sie wissen müssen.

Online Bestellsystem Bedienungsanleitung

Berufsunfähigkeit? Da bin ich finanziell im Trockenen.

Pädagogische Hinweise B2 / 12

Allensbach: Das Elterngeld im Urteil der jungen Eltern

Werbebriefe erfolgreicher machen

4 Ideen zur Verbesserung des -Marketings!

Einladung zum Dialog-Forum zum Thema: Engagement von Menschen mit Behinderung

Sport und Freizeit. Broschüre

Second Steps in eport 2.0 So ordern Sie Credits und Berichte

Fundraising Mittelbeschaffung in schwierigen Zeiten

Online-Fanclub-Verwaltung

MAB STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT MBH LINCKE, LEONHARDT & SZURPIT

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten

Spezial. Das System für alle Kostenträger! Elektronischer Kostenvoranschlag. Schnell zu Ihrem Geld: Sofortauszahlung mit egeko cash!

Willkommen. Wegweiser zur Messe München International und zum ICM Internationales Congress Center München MESSE MÜNCHEN INTERNATIONAL

Mit dem richtigen Impuls kommen Sie weiter.

Erst Gast, dann Freund!

Integrierte Dienstleistungen regionaler Netzwerke für Lebenslanges Lernen zur Vertiefung des Programms. Lernende Regionen Förderung von Netzwerken

INTERNET UND MMS MIT DEM QTEK2020 MARCO 28. MÄRZ 04

Fax einrichten auf Windows XP-PC

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Niedersächsisches Kultusministerium. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur inklusiven Schule. - Leichte Sprache - Niedersachsen

Gute Vorsätze Kampagne 2008

Mitarbeiterbefragung Alters- und Pflegeheim Egnach

Haus sanieren profitieren! 27. Februar 2014

Der -Online- Ausbilderkurs

Bernadette Büsgen HR-Consulting

FAQ. Hilfe und Antworten zu häufig gestellten Fragen

Was heißt das Was soll das?

Herzlich willkommen auf unserer Internet-Seite über Ganztags-Schulen. Hier finden Sie folgende Informationen in Leichter Sprache:

Einleitung. Methodik. Die Teilnehmerbefragung wurde im Rahmen von Stichproben durchgeführt. Die zurückgesandten Antworten waren anonymisiert.

Transkript:

SRL-ÖPNV-Tagung 2007: Stadtmobilität Mobilität in der Stadt! Beispiele des modernen Mobilitätsmanagements 15./16. März 2007 im Rathaus der Landeshauptstadt München Neu in München - gleich gewusst wo's langgeht. Die Mobilitätsberatung für Neubürger in München. Sabine Nallinger Stadtwerke München GmbH Münchner Verkehrsgesellschaft mbh (MVG) Strategische Planungsprojekte SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Ablauf 1. Projektziele und Rahmendaten 2. Ablauf Pilotkampagne Dialogmarketing Neubürgerpaket 3. Evaluationsergebnisse 4. Empfehlungen und Ausblick 2 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Projektrahmen Ziel MVG: Kundenbindung und Neukundengewinnung. Steigerung der Einnahmen. LHM: Veränderung des modal Split zugunsten des Umweltverbunds. Test für Stadtratsbeschlussempfehlung. Projektstart März 2005 Kampagne Okt. 2005 bis Feb. 2006 Evaluation März 2006 bis Juni 2006 Zielgruppe (Pilot) Dialogmarketing Wirkungsmessung 5.000 Haushalte omniphon GmbH (Leipzig) Prof. Bamberg (Universität Gießen) und stadt + plan (München) 3 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Grundgedanken Intention: Beeinflussung des Verkehrsverhaltens: Reduzierung der Fahrten im MIV und Erhöhung des Anteils am Modal Split des Umweltverbundes. Ansatz: Aktive Unterbreitung eines Informations- und Beratungsangebotes, insbesondere über die Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Zielgruppe: Hauptakteure: Sonst. Partner: Neumünchner: Neubürger befinden sich in einer Umbruchsituation und organisieren ihren Alltag neu. In diesem Orientierungsprozess treffen Maßnahmen von Information und Beratung auf besonders fruchtbaren Boden. LH München und die Münchner Verkehrsgesellschaft mbh (MVG). Einbindung zahlreicher Partner durch städtische Projektgruppe Neubürger gegeben. 4 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Um- und Zuzügler 2003 Rahmendaten Stadtgebiet München (gerundet) (Haupt- und Nebenwohnsitz) Zuzüge von außerhalb 85.000 davon deutsche Zuzügler 45.000 Umzügler innerhalb Münchens 120.000 Zu- und Umzügler insg. 205.000 5 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Ablauf 1. Projektziele und Rahmendaten 2. Ablauf Pilotkampagne Dialogmarketing Neubürgerpaket 3. Evaluationsergebnisse 4. Empfehlungen und Ausblick 6 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Stellen Sie sich vor, sie sind neu in der Stadt 7 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Projektdesign 1. Teil 1. Schritt Erstaussendung 2. Schritt Motivation + + Mobilitätsbroschüre Öffentliche Verkehrsmittel Rad / Fuß Auto Fernreisen Gesundheit / Umwelt / Kosten Bestellmöglichkeiten für standardisiertes und individuelles Infomaterial + Testticket Motivationsanruf: Neubürger, die Servicekarte nicht zurückgeschickt haben. 8 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Mobilitätsordner 9 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Anschreiben An Familie Mustermann Musterstr. 15 80000 München Liebe Neubürgerin, lieber Neubürger, Sie haben in den letzten Tagen Ihren Wohnsitz in der bayerischen Landeshauptstadt neu angemeldet. Herzlich willkommen! Wir wollen, dass Sie sich in München wohl fühlen. Und wohl fühlen bedeutet auch: entspannt und be-quem in der Stadt unterwegs sein. Deshalb senden wir Ihnen beiliegendes Informationspaket. Es wurde für Sie im Auftrag der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in Kooperation mit der Landeshauptstadt München erstellt. Darin enthalten sind wertvolle Informationen und Tipps, wie Sie in München einfach, bequem und schnell von A nach B kommen. Zusätzlich finden Sie Hintergrundinformationen zu den Themen Gesund-heit, Kosten und Umwelt. Die Landeshauptstadt München begrüßt dieses Engagement der MVG ausdrücklich. Denn dank der ausführlichen Informationen können sich die Neumünchnerinnen und Neumünchner künftig bewusster für ein bestimmtes Verkehrsmittel entscheiden und das wird die Verkehrssituation der Stadt deutlich verbessern. Damit wird die Stadt künftig noch ein bisschen schöner und lebenswerter. Das betrifft vor allem den Autoverkehr. Natürlich wissen wir: Das Auto ist heute für viele selbstverständ-licher Teil des Lebens. Aber gerade in einer Großstadt wie München stößt der Autoverkehr immer häufiger an seine Grenzen. Prüfen Sie also die Alternativen. Sie werden feststellen: Ohne Auto geht es oft schneller und bequemer, nicht selten auch günstiger und gesünder. Besser für die Stadt ist es allemal. Ein besonderes Zuckerl ist dabei das Schnupperticket der MVG: Allen Fahranfängern winkt eine kostenlose Woche mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Stadtgebiet (MVV-Innenraum). Einfach die beigefügte Servicekarte ausfüllen und mitmachen. Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne ins Haus zum Beispiel Ihren persönlichen Fahrplan mit den günstigen Verbindungen für Ihre Wege. Dies alles und noch mehr finden Sie auch im Internet unter www.muenchen.de/mobil. Für Fragen rund um das Neubürgerpaket rufen Sie bitte unter der 01805-640650 (12 Cent/Min. a. d. Festn. d. Dt. Telekom AG) an. Sie werden feststellen: In München sind Sie Gscheid mobil! Herzlichst Hep Monatzeder Herbert König Bürgermeister Vorsitzender der Geschäftsführung MVG 10 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Servicekarte 11 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Projektdesign 2. Teil 3. Schritt Aussendung 4. Schritt Vertiefung 5. Schritt Aussendung 6. Schritt Beratungsgespräch Zusendung des schriftlich oder telefonisch angeforderten Infomaterials + ggf. Testticket in Hängedisplay Testticketnutzer nach Ablauf der Testticketphase: Zufriedenheit? Wünsche? Anregungen? Häufigere Nutzung des ÖV vorstellbar? Weiteres Infomaterial? + Abo Zusendung Infomaterial und ggf. Abovertrag 12 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Ein neuer Kunde 13 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Ablauf 1. Projektziele und Rahmendaten 2. Ablauf Pilotkampagne Dialogmarketing Neubürgerpaket 3. Evaluationsergebnisse 4. Empfehlungen und Ausblick 14 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Response verschickte Neubürgerpakete 5.000 davon unzustellbar 474 bereinigtes Brutto 4.526 Antworter (Rücklauf) 1.061 23,5% Tel.Nr. angegeben 861 81,2% keine Tel.Nr. angegeben 200 18,8% bestellte Informationsmaterialien 10.204 mit ÖV - Bezug 8.269 81% IsarCardAbo - Bestellformulare 171 ohne ÖV - Bezug 1.935 19% Schnuppertickets 350 15 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Bestellungen Infomaterialien Minifahrpläne 3891 MVV Pocket Münchner Sehenswürdigkeiten und Museen mit der Tram Die MVG Nachtlinien Ihr Aushangfahrplan MVV Verkehrslinienplan MVV konkret Bequem mit dem Rad zur Innenstadt Rauf aufs Rad Mit dem Rad zur Arbeit Anschlussflug Der beste Weg zur Innenstadt STATTAUTO IsarCardAbo-Bestellschein Ökonomisch mobil MVV barrierefrei 707 677 677 676 581 495 436 412 411 336 304 211 171 161 58 mit ÖV-Bezug ohne ÖV-Bezug Anmerkung: Von 1.055 Haushalten wurden insgesamt 10.204 Infomaterialien bestellt, das entspricht durchschnittlich 10 Bestellungen pro Haushalt. 16 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Evaluationsmethodik Face-to-Face-Befragung im Post-Test-Design, nach Abschluss der Intervention. Valide Interviews: 632 Treatmentgruppe: 302 Kontrollgruppe: 330 Instrumente Fragebogen Wegeprotokoll (KONTIV/MID-Design) 17 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Haushaltsbefragung - Befragungssituation 18 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Pkw im Haushalt vor und nach Umzug 60% 52% 50% 40% 35% 41% 30% 28% 20% 10% 15% 10% 15% 6% 0% 0 Pkw 1 Pkw 2 Pkw 3> Pkw vorher nachher N = 586 Anmerkung: Nach dem Umzug hat sich die Pkw-Anzahl im Haushalt signifikant verringert, p <.001 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Effekte auf die ÖV-Nutzung Wie oft haben Sie hier in München in den letzten 4 Wochen den ÖV benutzt? 50% 45% 48% 44% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 21% 18% 19% 16% 12% 13% 10% 5% 5% 7% 0% (fast) täglich mehrmals pro Woche mehrmals pro Monat selten nie n = 288 Treatmentgruppe Kontrollgruppe n = 307 Anmerkung: Experimental- und Kontrollgruppe unterscheiden sich signifikant in ihrer selbstberichteten ÖV- Nutzung während der letzten 4 Wochen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Unterschied zufällig ist, liegt unter 5 %. 20 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Wirkung auf Modal Split (3 Stichtage) Gesamte Stichprobe Modal Split Kontrollgruppe (n=324) Treatmentgruppe (n=297) Veränderung Rad / Fuß 32,9 % 29,4 % -3,5 % ÖV 33,7 % 41,3 % +7,6 % MIV 30,3 % 27,0 % -3,3 % Sonstige 3,1 % 2,3 % -0,8 % Gesamt 100 % 100 % 0 % 21 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Wirkung auf Modal Split (3 Stichtage) Personen, die sich vor dem Umzug in München nicht gut auskannten Modal Split Kontrollgruppe (n=239) Treatmentgruppe (n=238) Veränderung Rad / Fuß 33,0 % 29,7 % -3,3 % ÖV 34,8 % 44,1 % +9,3 % MIV 29,2 % 23,7 % -5,5 % Sonstige 3,0 % 2,5 % -0,5 % Gesamt 100 % 100 % 0 % 22 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Fazit Modal Split Neubürger, denen eine Mobilitätsberatung angeboten wurde, weisen eine häufigere ÖV-Nutzung von 7,6 Prozentpunkten auf. Der Anteil der Pkw-Nutzung kann durch die Neubürgerberatung um 3,3 Prozentpunkten reduziert werden. Der Zuwachs des ÖV geht auch auf Kosten des Rad- und Fußverkehrs. Dieser wird um 3,5 Prozentpunkten seltener genutzt. Bei Personen, die sich vor dem Umzug nicht gut in München ausgekannt haben, konnte sogar eine noch größere Wirkung erzielt werden. Sie weisen eine höhere ÖV-Nutzung von 9,3 Prozentpunkten auf. 23 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Verkehrliche Wirkung (Verkehrsaufwand) Wirkung Pilotprojekt 5.000 Neubürger Reduktion Pkw-km/a: 4,7 Mio. Reduktion CO 2 : 700 Tonnen Einsparung vw. Kosten (n. EWS): 940.000 Wirkung bei Ausweitung auf alle 85.000 Neubürger Reduktion Pkw-km/a: 80 Mio. Reduktion CO 2 : 12.000 Tonnen Einsparung vw. Kosten (n. EWS): 16 Mio. Berechnungsgrundlage: 5.000 Neubürger; 3,8 Wege pro Tag und Neubürger; durchschnittliche Wegelänge ÖV: 11,4 km; Durchschnittliche Wegelänge MIV: 27 km; Modal Split. 24 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Ökonomische Wirkung Durch die Neubürgerberatung werden für den ÖPNV (MVG + S- Bahn) pro Neubürger und Jahr insgesamt Mehreinnahmen in Höhe von 22 Euro erreicht. Der weitaus größte Teil speist sich aus Mehreinnahmen durch den stärkeren Verkauf von Zeitkarten. Die Einnahmen entsprechen, sowohl was die Gesamthöhe angeht, als auch was die Höhe im Zeitkartentarif angeht, der gemessenen verkehrlichen Wirkung (+7,6 % ÖV) und den eindeutig zuzuordnenden Mehrverkäufen an Abos durch die MVG (+10%). 25 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Positives Image für MVG und LHM Das Projekt kam bei den Neubürgern außerordentlich gut an. 94,6% bewerten das Engagement von MVG und LHM als gut oder sehr gut. Der Neubürgerordner wurde als sehr gut bewertet, wird häufig genutzt und weiter empfohlen. Die Informationen werden als nützlich und verständlich erachtet. Der Informationsbedarf von Neubürgern ist sehr groß (pro Haushalt wurden im Durchschnitt 10 Printmedien bestellt, davon 80% mit ÖV- Bezug). Die meisten Neubürger würden es begrüßen, wenn in Zukunft alle Neubürger Informationen erhalten würden. Bei einem Großteil hat der Ordner schon einen festen Platz im Regal eingenommen. 26 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Resonanz Neubürger 27 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Neubürgerberatung II - Neues Projektdesign Ziel Was bleibt? Reduzierung der Projektkosten. Verbesserung der Rücklaufs. Testfall für kontinuierliche Betreuung. Beibehaltung des bewährten Projektdesign als aktive Interaktion mit den Neubürgern (Kombination schriftl./postal. und telefonischer Kommunikation). Umfassendes Angebot an Infomaterialien des Umweltverbundes. Testticketangebote mit anschließender Vertiefungsphase. Was ändert sich? Ringordner und Stadtplan werden nicht mehr automatisch zugesandt. Beides wird zukünftig auf der aktualisierten Servicekarte angeboten. Was ist neu? Kampagne Versand des Anschreibens und der Servicekarte in einer auffallenden Versandtasche. Okt. 2006 Dezember 2006. Umfang 4.000 Haushalte. 28 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Gegenüberstellung der Ergebnisse - Rücklauf Neubürger I 2005 Neubürger II 2006 Beschreibung Anzahl in % Brutto N=5000 Unzustellbar N=474 9,48% bereinigtes Brutto N=4526 Rückmeldungen N=1061 23,44% davon mit Telefon N=861 81,15% ohne Telefon N=200 18,85% Schnuppertickets N=350 33% Beschreibung Anzahl in % Brutto N=3800 Unzustellbar N=309 8,14% bereinigtes Brutto N=3491 Rückmeldungen N=1120 32,08% davon mit Telefon N=689 61,25% ohne Telefon N=431 38,48% Schnuppertickets N=396 35% 29 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Ablauf 1. Projektziele und Rahmendaten 2. Ablauf Pilotkampagne Dialogmarketing Neubürgerpaket 3. Evaluationsergebnisse 4. Empfehlungen und Ausblick 30 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Gesamtkonzept Mobilitätsmanagement Am 13.12.2006 beschloss der Münchner Stadtrat die Umsetzung des neuen städtischen Gesamtkonzepts Mobilitätsmanagement in zahlreichen Einzelprojekten zu verwirklichen. Hierzu wurden insgesamt 3 neue Stellen geschaffen, sowie 1,2 Mio. (Brutto) bereitgestellt. Das Projekt (Neu-)Bürgerberatung stellt mit 555.000 (Brutto) das größte Einzelprojekt dar. Unter der Dachmarke München - Gscheid mobil werden die Projekte in Zukunft eingeführt werden. Die MVG ist dabei Hauptpartner der LH München. 31 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007

Empfehlungen und Ausblick Das Projekt wird in 2007 fortgesetzt. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur europaweiten Ausschreibung. Die endgültigen Vergabe wird nicht vor Juli erfolgen. Im Rahmen des FoPS-Programm wurde gerade vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein Projekt Evaluation von Dialogmarketing für Neubürger: Datenmanagement, Marketinginstrumente, organisatorische Voraussetzungen (Projekt FE 70.795/2006) vergeben. Hier wird das Münchner Projekt in 2007 wissenschaftlich begleitet. Zukünftig soll das Projekt auf alle Neubürger Münchens ausgeweitet werden (85.000 Neubürger pro Jahr). Das Projekt sollte eine Entsprechung im Umland finden (geplantes Projekt der MVV GmbH). Es sollte untersucht werden, ob sich auch Wirkungen durch Dialogberatung bei bereits in München wohnhaften Bürgerinnen und Bürgern erzielen lassen. 32 SRL-ÖPNV-Tagung 2007 Stadtmobilität Mobilität in der Stadt 15./16.März 2007