Mikrobiologisches Praktikum für Naturwissenschaftler

Ähnliche Dokumente
Mikrobiologisches Grundpraktikum: Ein Farbatlas


Gutachtenkolloquium 1

GESCHICHTE DER ENGLISCHEN ERZIEHUNG

Ingenieurwissenschaftliche Studiengänge attraktiver

Mikrobiologisches Grundpraktikum: Ein Farbatlas

K.-H. Bichler Das urologische Gutachten

Kundenmanagement im Krankenhaus

Wurl / Greth Klausuraufgaben zur doppelten Buchführung

physiologisch aktive Substanzen Antibiotika, Insektizide, Toxine, Sekundärmetabolite Biotransformation Enzymen, Vitamine, Hormone

Antibiotika (Einleitung) Penicillium Schimmelpilze

Change Management in der öffentlichen Verwaltung

Springer-Lehrbuch Masterclass

BWL im Bachelor-Studiengang

Tiberius Hehn Roland Riempp. Multimediale interaktive PDF-Dokumente durch Integration von Flash

x per' t. P res s Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH

Chancen und Risiken der modernen Biotechnologie

BGB- Allgemeiner TM1. C.F.Müller Verlag Heidelberg. von Dr. Haimo Schack o. Professor an der Universität Kiel Richter am Oberlandesgericht

Einführung Wirtschaftsinformatik

Industrie 4.0 in Produktion, Automatisierung und Logistik

Lisa Fritz. Bildungscontrolling. Ein wichtiger Bereich der Personalentwicklung. Diplomica Verlag

Erfolgreich als Medical Advisor und Medical Science Liaison Manager

Der Ingenieur als GmbH-Geschäftsführer

Nachhaltiges Gebäudemanagement

Handbuch Kundenmanagement

Persönliche Finanzplanung

X.systems.press ist eine praxisorientierte Reihe zur Entwicklung und Administration von Betriebssystemen, Netzwerken und Datenbanken.

Die Bedeutung der Marken- und Servicepolitik für eine erfolgreiche Kundenbindung

3D-Architektur-Visualisierung

Thomas Meuser Hrsg. Promo-Viren. Zur Behandlung promotionaler Infekte und chronischer Doktoritis 3., kurierte Auflage

Karin Willeck Alternative Medizin im Test

David Seidel. Reifegrad. Der prioritätsspezifische Index. Effektives Management für eine bessere Potentialausschöpfung.

Educational Governance

Colja M. Dams Stefan Luppold. Hybride Events. Zukunft und Herausforderung für Live-Kommunikation

Modernes Talent-Management

MedR Schriftenreihe Medizinrecht Herausgegeben von Professor Dr. Andreas Spickhoff, Göttingen Weitere Bände siehe

Die Kultur von Mikroorganismen und Untersuchungen der Morphologie

Talentmanagement mit System

Eignung für den Lehrerberuf

Stefan Kundelov. Balanced Scorecard. Anwendung in der stationären Altenpflege. Diplomica Verlag

Alternatives Energiekonzept zur Stromversorgung am Bahnübergang

Gesammelte Elektrotechnische Arbeiten

Christian Kremer. Kennzahlensysteme für Social Media Marketing. Ein strategischer Ansatz zur Erfolgsmessung. Diplomica Verlag

Gielen. Können Aktienkurse noch steigen?

Human Capital Management

Prüfungsfragenkatalog für für Grundlagen der Gentechnik und Biotechnologie (Prof. Prof. Rudolf Bauer und Prof. Karin Ardjomand-Wölkart)

M edr Schriftenreihe Medizinrecht

Rettungsdienst am Limit: Gesundheit von Einsatzkräften im Rettungsdienst (GERD )

Margarete Imhof. unter Mitarbeit von Hans-Peter Langfeldt, Siegfried Preiser, Elmar Souvignier und Frank Borsch. Psychologie für Lehramtsstudierende

Internetbasierte Gästebefragung

François Colling. Holzbau Beispiele

Tanja Hartwig genannt Harbsmeier. Up- und Cross-Selling

Bachelorarbeit. Grundlagen im Dienstleistungsunternehmen. Mit Qualitätsmanagement und Kundenorientierung zum Erfolg. Tobias Müller

Erbrecht in Frage und Antwort

Praxis-Leitfaden Business in China

Springer Spektrum, Springer Vieweg und Springer Psychologie.

MedR Schriftenreihe Medizinrecht

4 Eukaryotische Mikroorganismen...37 Algen Pilze Protozoen... 42

Übungen zur Kosten-, Erlösund Ergebnisrechnung

Uebersetzungen ins Englische, Italienische, Russische, Ungarische, Spanische, Portugiesische und Türkische sind bereits erschienen.

Due Diligence als Instrument des Akquisitionscontrollings

Stressmanagement im Fernstudium

Steuerrecht-Kompakt für Heilberufe

Führungskräftetraining

Potentiale und Grenzen des E-Business bei komplexen Produkten im B2B-Bereich

Bachelorarbeit. Brennpunkt Gemeinsame Agrarpolitik. Die GAP der EU im Spannungsfeld zwischen ökonomischer Ineffizienz und Interessen der Agrarlobby?

Nachhaltige Investments

Frank Herrmann. Kurzvorträge BWL/VWL

Dieter Specht (Hrsg.) Insourcing, Outsourcing, Offshoring

Christina Janning. Change Management. Möglichkeiten der Kommunikation zur Reduzierung innerbetrieblicher Widerstände. Diplomarbeit

Prüfbericht. Bestimmung der mikrobioziden Inaktivierungsleistung des DIOSOL-Verfahrens im quantitativen Suspensionsversuch mit praxisnahen Keimträgern

Supply Chain Management

Nicolas Heidtke. Das Berufsbild des Spielervermittlers im professionellen Fußball

Management im Gesundheitswesen

TomR.Koch. Lean Six Sigma. Die Automobilindustrie im Wandel. Diplomica Verlag

Die Bedeutung der Hausbankbeziehung für Finanzierungen im Mittelstand Schwerpunkt: Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge

Erfolgreich zum Studienplatz

Springer Spektrum, Springer Vieweg und Springer Psychologie.

Energierecht. Betriebsaufnahmegenehmigung nach 4 EnWG. Anwendbarkeit der Regelung, Vereinbarkeit mit Europarecht, Vorschlag einer Neuregelung

Martin Meywerk. CAE-Methoden in der Fahrzeugtechnik

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

Wissensmanagement in der humanitären Logistik

Validierung der Flüssigkulturmedien für die mikrobiologische Kontrolle gemäß Ph. Eur

Rüdiger Schwarze. CFD-Modellierung. Grundlagen und Anwendungen bei Strömungsprozessen

Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen

Stefan Hougardy Jens Vygen. Algorithmische Mathematik

Hans Hengeler. fur. Freundesgabe. zum 70. Geburtstag. am 1. Februar Herausgegeben von Wolfgang Bernhardt Wolfgang Hefermehl Wolfgang Schilling

Egger Kreditmanagement im Unternehmen

Management des Liquiditätsrisikos in Banken

Usability Untersuchung eines Internetauftrittes nach DIN EN ISO 9241 Am Praxisbeispiel der Firma MAFI Transport-Systeme GmbH

Persönliche Beratung

Dynamische Arrangements städtischer Sicherheit

IT-basierte Kennzahlenanalyse im Versicherungswesen

HANDELSRECHT MIT WECHSEL- UND SCHECKRECHT

Wechselgesetz und Scheckgesetz

Geyer. Kredite aktiv verkaufen

SEO Strategie, Taktik und Technik

Rolf F. Toffel Friedrich Wilhelm Toffel. Claim-Management

Akkreditierungsumfang der Prüfstelle (EN ISO/IEC 17025:2005) HygCen Austria GmbH / (Ident.Nr.: 0196)

Bernd Fischl. Alternative Unternehmensfinanzierung für den deutschen Mittelstand

Transkript:

Gerhart Drews Mikrobiologisches Praktikum für Naturwissenschaftler Mit 51 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH

Professor Dr. Gerhart Drews Institut für Mikrobiologie der Universität Freiburg i. Brsg. Das Umschlagbild zeigt einen Streptococcus faecalis infiziert mit Bde11ovibrio bacteriovorus Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH übersetzt oder in irgendeiner Fonn vervielfaitigt werden. by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1968. Ursprünglich erschienen bei Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1968. Library of Congress Catalog Card Number 68 56102. ISBN 978-3-540-04077-4 ISBN 978-3-662-00644-3 (ebook) DOI 10.1007/978-3-662-00644-3 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinn der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedennann benutzt werden dürften. Tite1-Nr. 1535

Vorwort In den letzten Jahrzehnten hat man auf vielen Gebieten der Grundlagenforschung und in angewandten Disziplinen den Mikroorganismen steigende Beachtung geschenkt. An Mikroorganismen als relativ einfach gebauten lebendigen Systemen mit kurzer Generationsdauer und hoher Reproduktionsleistung wurden grundsätzliche Erkenntnisse auf biochemischem, molekularbiologischem und genetischem Gebiet gewonnen. Mikroorganismen sind auch industriell bedeutsame Stoffproduzenten geworden, mit deren Hilfe Antibiotica und andere pharmazeutisch wichtige Stoffe sowie in der Lebensmittelindustrie verwendete Substanzen wie z. B. Glutaminsäure, Citronensäure, Essigsäure, Äthanol und viele Enzyme produziert werden. Ökologische Untersuchungen über den Stoffumsatz in der Natur können an den Mikroorganismen nicht vorübergehen und haben taxonomische, physiologische und populationsgenetische Arbeiten angeregt. Es ist daher notwendig, daß die Mikrobiologie im naturwissenschaftlichen Unterricht der Gymnasien und Hochschulen eine gebührende Berücksichtigung findet. Das vorliegende Bändchen soll eine Lücke im deutschsprachigen Schrifttum füllen und allen helfen, die sich mit den Objekten, Problemen und Methoden der Mikrobiologie vertraut machen wollen. Das Buch ist in Anlehnung an die im Rahmen des Biologiestudiums an der Universität Freiburg i. Br. durchgeführten mikrobiologischen Praktika entstanden. Es enthält sowohl Versuche für einen halbtägigen Anfängerkurs als auch für ein ganztägiges Fortgefichrittenenpraktikum. Selbstverständlich konnten nicht alle Aspekte der Mikrobiologie Berücksichtigung finden. Sie werden in ergänzenden Lehrveranstaltungen behandelt. Die Auswahl an Organismen, Methoden und Themen geschah nach didaktischen Gesichtspunkten. Eine Vollständigkeit im Sinne einer Methodensammlung wurde nicht angestrebt. Ich möchte allen danken. die mir mit ihrer Erfahrung bei der kritischen Durchsicht des Textes und der Ausarbeitung der Arbeitsvorschriften halfen. Mein besonderer Dank gilt den Herren Kollegen Schlegel und Kandler. die mir aus ihrem Kursprogramm ausgearbeitete Skripten zur Verfügung stellten. Mein Dank gilt auch dem Verlag für sein Verständnis und Entgegenkommen bei der Ausstattung und Drucklegung. Freiburg. im Juli 1968 G. Drews

Inhaltsverzeichnis 1. Die wichtigsten Voraussetzungen für das Arbeiten mit Mikroorganismen 1 1. Nährböden. 1 a) Allgemeine Gesichtspunkte 1 b) Kohlenstoffquelle. 2 c) Stickstoffquelle 5 d) Anorganische Ionen 5 e) Nährbodenzusätze. 6 f) ph-wert, Pufferung 7 g) Gelierungsmittel. 8 h) Standardnährböden für Bakterien und Pilze 9 2. Kulturgefäße und ihre Verschlüsse 10 3. Sterilisation 12 a) Sterilisation durch trockene Heißluft 12 b) Sterilisation im Dampf 13 c) Sterilisation durch Filtration 16 d) Andere Sterilisationsverfahren 17 4. Prinzipien des sterilen Arbeitens 18 5. Kulturtechnik. 22 a) Aerobe Verfahren. 22 b) Anaerobe Verfahren 28 Literatur. 31 H. Die Anreicherung und Isolierung von Mikroorganismen 32 1. Anreicherung von Bakterien und Blaualgen 33 2. Anreicherung von Pilzen 54 3. Anreicherung von Bacteriophagen 56 4. Isolierung aminosäurebedürftiger Mutanten von Escherichia coli 57 5. Reinkultur 62 a) Kochsches Plattengußverfahren und Plattieren auf Agaroberflächen 62 b) Isolierung und Reinkultur von Anaerobiern 65 c) Das Lindnersche Tröpfchenverfahren 69 d) Der Mikromanipulator 70

- VI - e) Pipettier- und Waschmethode Literatur. 70 72 111. Die Untersuchung der Morphologie und Cytologie von Mikroorganismen 73 1. Mikroskopische Beobachtungen an der lebenden Zelle 73 a) Phasenkontrastverfahren 73 b) Herstellung von Objektträger-Agarkulturen 75 2. Beobachtungen an makroskopisch sichtbaren Zellansammlungen. 78 3. Die Untersuchung fixierter und gefärbter Objekte 80 a) Herstellung von Ausstrichpräparaten 80 b) Durchführung der Färbungen 81 Literatur. 89 IV. Methoden zur Identifizierung von Bakterien 90 1. Verschiedene Nachweise 90 a) Bewegungsfähigkeit von Bakterien 90 b) Verwertbarkeit von Zuckern 91 c) Indolnachweis. 94 d) H2S-Nachweis. 94 e) Ureasenachweis 94 f) Nachweis proteolytischer Exoenzyme 95 g) Voges-Proskauer-Reaktion 95 h) Amylasen 96 i) Denitrifikation 96 2. Bestimmung von Athiorhodaceae nach morphologischen Merkmalen und dem in-vivo-spektrum 97 Literatur. 101 V. Die Messung von Wachstum und Vermehrung 102 1. Direkte Bestimmung der Zellzahl (Gesamtkeimzahl) 102 a) Thomakammer 102 b) Membranfiltermethode 104 2. Plattieren auf Nähragar (Lebendkeimzahlbestimmung) 106 3. Methoden zur Bestimmung der Bakterienmasse (Nephelometrie) 107 a) Lichtstreuungsmessung 107 b) Trübungsmessung. 107 4. Bestimmung des Trockengewichtes 5. Proteinbestimmung 6. Bestimmung der Wachstumsrate 7. Das Wachstum mycelbildender Organismen Literatur. 109 110 111 115 115

- VII - VI. Bacteriophagen 116 1. Nachweis und quantitative Bestimmung von Phagen 116 2. Wirtskreis 118 3. Einschritt-Wachstumskurve 119 Literatur 121 VII. Bdellovibrio bacteriovorus 122 Literatur 123 VIII. Nachweis und quantitative Bestimmung von Stoffen mit Hilfe von Mikroorganismen 124 Literatur. 127 IX. Antibiotica und Desinfektionsmittel 128 1. Nachweis der Antibioticaproduktion bei isolierten Streptomyceten (qualitativer Test) 128 2. Quantitative Bestimmung der Antibiotica 130 a) Agardiffusionstest 130 b) Reihenverdünnungstest 134 3. Desinfektionsmitteltest. 136 4. Produktion von Penicillin durch Penicillium chrysogenum (notatum) 137 5. Versuche zur Wirkung von Antibiotica 139 a) Penicillin 139 b) Chloramphenicol. Streptomycin und Puromycin 143 Literatur. 145 X. Serologische Methoden 146 1. Agglutination. 147 2. Präcipitation. 149 a) Präcipitation in der Interphase....... 149 b) Bestimmung des Äquivalenzbereiches (Titerbestimmung) 149 c) Agarge1diffusionstest 150 3. Komplementbindungsreaktion-Immunhämolyse 151 4. Hämagglutinationshemmungsreaktion (Neutralisation) 153 Literatur. 154 XI. Isolierung und Untersuchung von Zellstrukturen 155 1. Homogenisation von Bakterien. 155 2. Isolierung von Bakterien-Thylakoiden. 157 3. Aufnahme eines in-vivo-spektrums von Thylakoiden 160

- VIII - 4. Photophosphorylierung 162 5. Nachweis der Succinat-Dehydrogenase in Thylakoiden von R. rubrum 166 6. Isolierung und Analyse von Zellwänden 167 Literatur. 171 XII. Versuche zum Gasstoffwechsel 172 1. Nitratatmung bei Micrococcus dinitrificans 172 2. Oxydative Phosphorylierung bei Mycobacterium phlei 177 3. Gärung, Atmung, Pasteur-Effekt 184 Literatur 187 XIII. Versuche zur Regulation der Enzymaktivität und Enzymsynthese 189 1. Induktion der Synthese von p-galactosidase in E. coli 189 2. Regulation der Threonindehydratase aus Hefe 191 3. Versuche zur induktiven Synthese der Enzyme im Mandelsäureweg bei Pseudomonas putida. 193 4. Versuche zur Regulation der Bacteriochlorophyllsynthese bei R. rubrum. 196 a) Induktion der BChl.-Synthese durch Änderung des Sauerstoffpartialdruckes in aeroben Dunkelkulturen und Hemmung durch Actinomycin 197 b) Regulation der BChl.-Synthese durch Änderung der Lichtintensität 199 Literatur. 199 XIV. Versuche zur Phototaxis bei Bakterien und Blaualgen 200 Literatur. 202 XV. Produktion von Citronensäure durch Aspergillus niger 203 Literatur. 207 Zeitplan für einen einsemestrigen Kurs (5 Wo. Std.) 208 Namen- und Sachverzeichnis 210