Erfahrungen mit der Verwendung von Droplegdüsen zur Blütenbehandlung in Raps- Ergebnisse im Extremjahr 2016

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Transkript:

Erfahrungen mit der Verwendung von Droplegdüsen zur Blütenbehandlung in Raps- Ergebnisse im Extremjahr 2016 41. Rapstag in Mecklenburg- Vorpommern (07.06. 2017) D. Dicke, RP-Gießen - PSD Hessen

Gefahrenquelle Pflanzenschutz Bild: Dr. R. Büchler

Quelle: Dr. Wallner, Uni Hohenheim

Weißstängeligkeit im Feld Behandelt unbehandelt

Weißstängeligkeit im Feld

Großparzellenversuche seit 2009

Ertrag (t/ha) Variante Versuchsanlage mit Ertragsmesspunkten

Grenzdifferenz (5%): 0,28 t/ha Tonnen je ha (t/ha) Datenbasis: Geostatistische Auswertung mit Modellierung der räumlichen Struktur der Einzelwerte

Regierungspräsidium Gießen Droplegdüse

Quelle: Dr. Wallner, Uni Hohenheim

Quelle: Dr. Wallner, Uni Hohenheim

Anlagerung von PSM bei Blütenbehandlung im Rapsbestand Quelle: Uni Hohenheim, Bachelorarbeit J. Förster (2011)

Quelle: Dr. Wallner, Uni Hohenheim

Ausschnitt aus Veröffentlichung des Fit-bee Projektes, Autor: Dr. Klaus Wallner Diese Fragestellung soll im Folgenden geklärt werden!

Versuchsstandorte (2014-2016) Goddelsheim(2014-2016) Eichhof (2014-2015) Echzell-Grund-Schwalheim (2014-2015) Petterweil(2016)

Raps Sklerotinia 2016 Sehr starker Sklerotiniabefall 2016 in Hessen Beobachtungen in der Praxis Erster sichtbarer Sklerotiniabefall in Südhessen ab dem 06.Juni (23.KW) In den Sklerotiendepots 100% der Pflanzen infiziert In unbehandelten Praxisflächen meist über 50% bis 100% befallene Pflanzen in Süd- bis Nordhessen in der 25. KW In behandelten Flächen vor allem Befall im oberen Pflanzendrittel Befall liegt meist bei 20-50% befallener Pflanzen, häufig ist auch nur ein Schotenast betroffen - dies deutet auf Spätbefall hin - keine Wirkung der Fungizide mehr vorhanden bei sehr spätem Infektionstermin - Behandlungen wurden ab Mitte April (Südhessen) bis Mitte Mai in Höhenlagen durchgeführt Anhaltende Feuchte im Juni hat zu einer starken und schnellen Ausbreitung im Bestand gesorgt

Versuchsstandorte (2014-2016) Goddelsheim(2014-2016) Eichhof (2014-2015) Echzell-Grund-Schwalheim (2014-2015) Petterweil(2016)

Fungizidversuch Raps 2016 (Petterweil, Betrieb Kopp) I IV Kontrolle ( eine Seite nur Insektzid), eine Seite unbeh. Symetra + Karate (Droplegdüse) 1 2 3 4 5 6 7 8 Ca. 180m Symetra + Karate (Standarddüse) Propulse + Karate (Standarddüse) II III 1-8: Fahrgassen I-IV: Blöcke (Wiederholungen)

BONITUR SKLEROTINIA

Fungizidversuch Raps 2016 (Petterweil, Betrieb Kopp) Kontrolle ( eine Seite nur Insektzid), eine Seite unbeh. Ca. 180m Symetra + Karate (Droplegdüse) Symetra + Karate (Standarddüse) Propulse + Karate (Standarddüse) 1-8: Fahrgassen I-IV: Blöcke (Wiederholungen) IV I 7 8 1 2 3 4 5 6 III II

Symetra + Karate Standard Regierungspräsidium Gießen Propulse + Karate Standard Kontrolle nur Karate Symetra + Karate Dropleg Kontrolle nur Karate Symetra + Karate Dropleg

ERNTE: Versuch Petterweil

Regierungspräsidium Gießen Ernte im Kerndrusch Ertragsermittlung je Parzelle via Radlastwaage

Foto: D. Dicke

Durchschnittliche Anzahl befallener Pflanzen und befallener Haupttriebe 20 18 16 14 12 10 8 Befallene Pflanzen Befallene Haupttriebe 6 4 2 0 Kontrolle Symetra Dropleg Symetra Standard Propulse Standard

Präparatevergleich (Standort Petterweil) 47 Ertrag (dt) 42 37 32 36,2 B 37,6 B 27 22 30,2 A 30,2 A Kontrolle Nur Karate Symetra Dropleg Symetra Standard

Versuch Goddelsheim 2016

Insektizidversuch Raps 2016 (Goddelsheim, Betrieb Straube) I IV Kontrolle ( eine Seite nur Propulse, eine Seite unbehandelt Biscaya + Propulse (Droplegdüse) 1 2 3 4 5 6 7 8 Ca. 200m Prüfmittel + Propulse (Droplegdüse) Biscaya + Propulse (Standarddüse) II III 1-8: Fahrgassen I-IV: Blöcke (Wiederholungen)

Durchschnittliche Anzahl befallener Pflanzen und befallener Haupttriebe 16 14 12 10 8 6 4 2 Befallene Pflanzen 0 Befallene Haupttriebe

Insektizid- und Präparatevergleich Goddelsheim 47 42 37 Ertrag (dt) 41,6 B 41,3 B 44 B 42,8 B 32 27 22 26 A Kontrolle Propulse Propulse + Bisc Drop Propulse + Prüf. Drop Propulse + Bisc Standar

Jahr Standort Variante, Aufwandm. (l,kg/ha), Applikationstechnik 2009 (Befallshäufigkeit in Kontrolle >50%) Echzell-Grund-Schwalheim Kontrolle Proline (0,7) (konv)* Harvesan (0,8) (konv) 2011 (Befallshäufigkeit in Kontrolle <5%) Ober-Erlenbach Kontrolle Proline (0,7) (konv) Harvesan (0,8) (konv) 2014 (Echzell: Befallshäufigkeit ca. 40% in Kontrolle; Goddelsheim: ca. 20% in Kontrolle) 2014 (Befallshäufigkeit in Kontrolle ca.10%) Versuchsergebnisse der Jahre 2009, 2011, 2014-2016, zur Wirkung von ausgewählten Fungiziden gegen Weißstängeligkeit auf den Ertrag. Echzell-Grund- Schwalheim** + Goddelsheim Bad Hersfeld (Eichhof) Kontrolle Cantus Gold (0,5) (konv) Cantus Gold (0,5 (drop) Kontrolle Cantus Gold (0,5) (konv) Cantus Gold (0,5 (drop) 2015 (Befallshäufigkeit in Kontrolle < 10% ) Echzell-Grund-Schwalheim Kontrolle Propulse (1,0) (konv) Propulse (1,0) (drop) Symetra (1,0) (konv) 2015 (Befallshäufigkeit in Kontrolle < 10%) Goddelsheim Kontrolle Propulse (1,0) (konv) Propulse (1,0) (drop) Symetra (1,0) (konv) 2015 (Befallshäufigkeit in Kontrolle < 10%) Bad Hersfeld (Eichhof) Kontrolle Propulse (1,0) (konv) Propulse (1,0) (drop) Symetra (1,0) (konv) Symetra (1,0) (drop) 2016 (Befallshäufigkeit in Kontrolle bis Ober-Erlenbach, Standort Kontrolle >90%) Petterweil Nur Insektizid Symetra (1,0) (konv) Symetra (1,0) (drop) Propulse (1,0) (konv) 2016 (Befallshäufigkeit in Kontrolle >75%) Goddelsheim Kontrolle Nur Propulse (1,0) (konv) Propulse + Insektizid (1,0) (drop) Propulse + Insektizid (1,0) (konv) Ertrag (dt/ha) 46,7 (A) 55,3 (B) 56,5 (B) 60,7 (A) 60,0 (A) 60,9 (A) 43,2 (A) 47,2 (B) 45,8 (B) 46,6 (A) 48,2 (A) 48,6 (A) 46,1 (A) 44,7 (A) 44,1 (A) 45,6 (A) 42,3 (A) 44,7 (B) 44,1 (B) 44,8 (B) 44,1 (A) 44,5 (A) 47,0 (A) 45,8 (A) 45,9 (A) 30,2 (A) 30,2 (A) 37,6 (B) 36,2 (B) 46,6 (C) 26,0 (A) 41,6 (B) 41,3 (B) 42,8 (B)

Rückschlüsse von drei Versuchsjahren und sechs Standorten Mit Droplegdüsenlässt sich Weißstängeligkeitin Raps auch unter Starkbefallsbedingungen, wie 2016 in Hessen, erfolgreich bekämpfen Keine sign. Ertragsunterschiede zwischen Dropleg-und Standarddüsen, jedoch gesicherte Mehrerträge in den behandelten On-Farm-Versuchen gegenüber der unbehandelten Kontrolle in 2014 und 2016. 2015 war befallsfrei, daher in dem Jahr keine Unterschiede Effekt von Droplegeinsatzauf Blütenschädlinge konnte in diesen Versuchen nicht geprüft werden- es sind keine Schädlinge aufgetreten. Empfehlung: Betriebe für das Verfahren gewinnen, Verfahren begleiten und weitere Untersuchungen, insbesondere mit Wirkung auf Blütenschädlinge durchführen, ggf. in nördlichen Bundesländern.