Bahnhof Attnang-Puchheim

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Transkript:

Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim SEPTEMBER 2011 zugestellt durch post.at

2 Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim Editorial Liebe Leserin, lieber Leser! Im Zeitalter steigender Mobilität spielt eine rasche und bequeme Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes, der Schule oder öffentlicher Einrichtungen eine immer größere Rolle. Um den Ansprüchen unserer Kunden an ein leistungsfähiges Schienennetz gerecht zu werden, investiert die ÖBB-Infrastruktur AG laufend in die Mobilität und den Ausbau der Bahnanlagen. Nach Abschluss der erforderlichen Behördenverfahren wird der Bahnhof Attnang-Puchheim zu einem kundenfreundlichen, barrierefreien Bahnhof umgebaut. Durch den Umbau werden neben der Erhöhung der Betriebsqualität vor allem zahlreiche Verbesserungen im Kundenbereich erzielt. Für die Anrainer und Bahnkunden bedeuten diese Bauarbeiten leider auch Lärm- und Staubbelastungen sowie Umleitungen. Diese Beeinträch- Ihr Projektteam (v.l.n.r.): Franz Hochrieser, Josef Harrer, Eva Schmiederer, Franz Hujber tigungen sind trotz größter Sorgfalt nicht ganz zu vermeiden. Wir achten jedoch darauf, die Arbeiten so rasch wie möglich durchzuführen und danken Ihnen schon jetzt für das entgegengebrachte Verständnis. Ihr Projektteam: Franz Hujber, Projektleiter Franz Hochrieser, Projektkoordinator Josef Harrer, Baumanagement Eva Schmiderer, Mitarbeit Projektkoordination Verkehrsachsen mit europäischer Bedeutung Der Verkehr ist Grundlage unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Wir müssen uns fragen, wie wir zukünftig die Mobilitätsbedürfnisse unserer Bürger und den Güterverkehrsbedarf unserer Wirtschaft besser erfüllen. Vorausschauend muss dabei die Knappheit der Ressourcen und der Umweltbelange berücksichtigt werden. Die Herausforderung besteht darin, die Abhängigkeit des Verkehrssystems vom Rohstoff Öl aufzuheben, ohne seine Effizienz zu opfern und die Mobilität einzuschränken. Das bietet eine Chance für den Personen- und

Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim 3 København Klaipėda Radviliškis Malmö Rødby Puttgarden Gdynia Gl. os. Gdánsk Kaliningrad Hamburg Minsk Bremen Calais Lille Paris Antwerpen Bruxelles Amsterdam Rotterdam Emmerich Dortmund Duisburg Baudrecourt Düsseldorf Köln Luxembourg Mulhouse Bonn Mainz Frankfurt/M Würzburg Mannheim Karlsruhe Stuttgart Strasbourg Appenweier Ulm Hannover Augsburg München Halle Berlin Nürnberg Dresden Leipzig Wels Salzburg Linz Praha St. Pölten Brno Wr. Neustadt Poznań Břeclav Wien Ostrava Eisenstadt Wroclaw Bratislava Žilina Katowice Warszawa Košice Lviv Sloboka Basel B regenz Feldkirch Wö rgl Innsbruck Bruck a. d. Mur Graz Győr Budapest Bern Udine Villach Klagenfurt Maribor Pécs Curtici Arad Lyon Novara Verona Milano Trieste Ljubljana Padova Koper Venezia Zagreb Braşov Torino Genova Bologna Firenze Ploče Beograd Vidin Calafat Sofia Bucureşti Burgas Varna Constanţa Barcelona TEN 1 TEN 17 TEN 22 TEN 23 Berlin Palermo Paris Wien Bratislava Dresden Wien Athen Gdánsk Brno/Bratislava Wien Roma Napoli Tiranë Skopje Thessaloniki Kulata Alexandroupoli Istanbul Palermo Messina Athína Das Transeuropäische Schienennetz (TEN-Netz) Güterverkehr auf der Schiene ihre Stärken auszuspielen. Wegen der erheblichen Zunahme der CO 2 -Emissionen durch den Straßenund Luftverkehr, gewinnt die Bahn als Transportmittel der Zukunft in den letzten Jahren immer mehr Zuspruch. Dies bestätigt das im März 2011 von der Europäischen Kommission veröffentlichte Weissbuch* für den Verkehr. Ziel sollte sein, einen strukturellen Wandel herbeizuführen, um es der Eisenbahn zu ermöglichen, beim Güter- und Personenverkehr größere Marktanteile zu erzielen. Auf diese Weise kann die Schiene auch einen größeren Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen leisten. Deshalb sind Investitionen in die Schieneninfrastruktur ein Gebot der Stunde. Auf Grundlage des Transeuropäischen Schienennetzes arbeitet die ÖBB derzeit mit voller Kraft an der Verwirklichung der ehrgeizigen Pläne zur Schaffung eines modernen Schienenverkehrsnetzes in Österreich. Dazu gehören neben vielen anderen Maßnahmen (u.a. dem Bau des Hauptbahnhofes Wien) die Herstellung der Viergleisigkeit auf dem stark befahrensten Teil des österreichischen Abschnittes, der Donauachse. Auf dieser mit großer Bedeutung für Österreich liegenden Achse befindet sich auch der Bahnhof Attnang-Puchheim. * Weissbuch: Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem

4 Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim Interoperabilität und Barrierefreiheit Unser heutiges Europa besteht aus vielen historisch gewachsenen Bahnsystemen. Deren unterschiedliche technische Standards erschweren derzeit einen ungehinderten grenzüberschreitenden Bahnverkehr. Ziel ist daher die Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes. Dieser kann nur dann funktionieren, wenn die technischen Rahmenbedingungen möglichst einheitlich - sprich: interoperabel - sind. Um dieses Ziel zu erreichen, muss in zahlreichen Detailfragen ein Konsens zwischen den Mitgliedstaaten der EU herbeigeführt werden. Technische Details, welche im Konsens geklärt wurden, müssen dann von den einzelnen Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Dem Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung folgend besteht die Verpflichtung, die volle Verwirklichung aller Menschenrechte und Grundfreiheiten für alle Menschen mit Behinderungen ohne jede Diskriminierung aufgrund von Behinderung zu gewährleisten und zu fördern. Eine Möglichkeit, diesem Grundsatz zu entsprechen ist die Herstellung der Barrierefreiheit, die Gestaltung der baulichen Einrichtungen, damit sie von jedem Menschen unabhängig von einer eventuell vorhandenen Behinderung uneingeschränkt, ohne besondere Beschwer- nis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe benützt werden können. Eine solche hergestellte Barrierefreiheit dient aber nicht nur diesem Zweck, sondern bietet auch für Personen ohne Behinderung Vorteile. So ist neben dem gesteigerten Komfort die leichtere Möglichkeit der Nutzung der Anlagen mit Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern zu nennen. Für den Bereich der Barrierefreiheit sind die Technischen Richtlinien zur Interoperabilität bereits seit 2008 in Kraft und daher Grundlage für die Ausrüstung des Bahnhofes Attnang- Puchheim. Bestandsituation Bequemes Ein- und Aussteigen Die Geschichte des Bahnhofes Attnang-Puchheim Ein historischer Rückblick zeigt, dass die Geschichte von Attnang-Puchheim ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sehr stark mit der Bahn verbunden ist. So wurde bereits 1850 die erste Bahnstrecke eröffnet. Diese wurde im Zuge der Gründung der Traunthaler Steinkohlen Gewerkschaft zwischen 1848-1849 als Pferdeeisenbahn von Thomasroith nach Attnang (damals Niederstaß) errichtet. Da die Bahn in einem kontinuierlichen Gefälle lag, rollten die beladenen Züge hinab und die leeren Waggons wurden mittels Pferden wieder hinauf gezogen. In Attnang musste die Kohle auf die Straße umgeladen werden, um ans eigentliche Ziel, nämlich nach Wien, zu gelangen. 1856 erwarb der Wiener Großkaufmann Dietrich Lindheim die Konzession zum Bau der aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen südlich der Donau geführten Westbahn. Weil sich die Gemeinden Attnang und Puchheim nicht über die Trasse der Bahn einigen konnte wurde sie zwischen diesen beiden Orten festgelegt. Am 01. März 1860 wurde

Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim 5 Das Bahnhofsgebäude im Jahr 1935 1921 1924 begann die Elektrifizierung der noch heute bedeutenden Strecke Attnang Stainach Irdning. Die Elektrifizierung der Strecke Attnang Salzburg erfolgte erst im Jahr 1940. Da in Richtung Wien noch keine Elektrifizierung stattgefunden hatte, mussten in Attnang die Loks umgespannt werder Streckenabschnitt zwischen Lambach und Frankenmarkt eröffnet. Die Privilegierte kaiserliche königliche. Kaiserin-Elisabeth-Westbahn war ab diesem Zeitpunkt zwischen Wien und Frankenmarkt als eingleisige Strecke fertig gestellt. Der Bahnhof Attnang-Puchheim verfügte damals über 4 Gleise, wobei eines nur für den durchgehenden Verkehr vorgesehen war. Das Stationsgebäude besaß einen Wartesaal, Dienst- und Wohnraumtrakt und eine kleine Restauration. Täglich blieb je Fahrtrichtung ein Schnellzug, ein Personenzug und ein Postzug in Attnang stehen. 1875-1877 begann der Bau der Strecke von Stainach-Irdning nach Schärding. Diese wurde 1877 eröffnet, dadurch gewann Attnang noch mehr an Bedeutung in Bezug auf die Eisenbahn, da es sehr rasch zu einem wichtigen Kreuzungspunkt wurde. Das Stationsgebäude wurde im Zuge dessen vergrößert und das Personal wurde auf 18 Eisenbahnbedienstete aufgestockt. Auf Grund der starken Zunahme im Personen- und Güterverkehr wurde die Kaiserin-Elisabeth-Bahn sehr bald zur Zweigleisigkeit ausgebaut. Die Verkehrsaufnahme der Doppelgleisigkeit bis Attnang-Puchheim erfolgte 1899. Ein Bild vollkommener Zerstörung mehr als 600 Bomben verwüsteten das gesamte Bahnhofsareal

6 Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim Das neu errichtete Bahnhofsgebäude 1947 den. Aus diesem Grund wurden noch mehr Gleise errichtet, um genügend Platz zu schaffen. Der Tag, der alles änderte... Der Bahnverkehr hat sich in den Folgejahren gut entwickelt. Im Zweiten Weltkrieg war die Westbahn und mit ihr der Bahnhof Attnang mit seinen mittlerweile zahlreichen Gleisen und Bauwerken von großer strategischer Bedeutung. Der 21. April 1945 veränderte in kurzer Zeit das Stadtbild. Zwei US-Luftflotten bombardierten Attnang mit insgesamt 2338 Bomben, dabei fielen insgesamt 600 auf das Bahngelände. Der Bahnhof wurde komplett zerstört, man konnte nur an den herumliegenden Gleisen erkennen, dass dies einmal ein Bahnhof gewesen war. Innerhalb von drei Stunden wurde fast alles zerstört, was vorher in Jahrzehnten mühsam aufgebaut wurde. Gleichzeitig mit den Hochbauanlagen wurden 300 Güterwagen, 54 Lokomotiven und 24 km Gleise dem Erdboden gleich gemacht. Für den Wiederaufbau wurden Häftlinge aus dem KZ Ebensee nach Attnang gebracht, um mit den Aufräumungsarbeiten zu beginnen. Zunächst wurde nur ein Gleis wiederhergestellt, doch schon im Jänner 1946 waren wieder alle Gleise befahrbar. Wie der Phönix aus der Asche aufersteht (im Wappen von Attnang-Puchheim erkennbar) ersteht auch ganz Attnang mit dem Bahnhof in kurzer Zeit neu. Der damalige Landeshauptmann Dr. Gleißner war bei der Wiedereröffnungsfeier und sagte Attnang-Puchheim hat das Signal auf FREI gestellt für den Zug, der Österreich heißt und in eine glücklichere Zukunft führt. Ebenso wurde 1946 mit der Elektrifizierung der Westbahnstrecke Richtung Linz begonnen und 1949 fand die erste Fahrt in diesem Abschnitt statt. Im Jahr 1983 wurde ein neuer Inselbahnsteig gebaut, ein Jahr darauf folgte das neue Gebäude am Rennerplatz mit Kassenhalle. 1984 1987 wurden zuletzt noch die Bahnüberführung, auch genannt das Kreuzungsbauwerk West und die Bahnunterführung Ost nach Alt Attnang gebaut. Mit dem nun geplanten Umbau des Bahnhofes Attnang-Puchheim soll ein weiterer Meilenstein in der Geschichte gesetzt werden. Visualisierung des neuen Bahnhofsgebäude ein neuer Meilenstein

Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim 7 Der Bahnhof Attnang-Puchheim, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Der Bahnhof Attnang-Puchheim liegt an der Westbahn, der Donauachse im Europäischen Bahnnetz. Seine Bedeutung als Bahnknotenpunkt ist bereits seit 1877 schriftlich dargelegt. Damals galt die Bedeutung allerdings nur dem Stückgutverkehr. Heutzutage zählt dieser Bahnhof zu einem der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben Österreichs. Er ist Das Tor zum Salzkammergut und somit die Verbindung ins Tourismusland. Ein Besuch des Salzkammerguts, egal ob von Wien oder Salzburg kommend, bringt meistens einen kurzen Aufenthalt, der sich beim Umsteigen zwangsläufig ergibt, mit sich. Meistens zu kurz, um Attnang-Puchheim mit seinen zweifellos interessanten Aspekten näher kennen zu lernen. Attnang ist somit eine Drehscheibe für viele Reisende in 4 verschiedene Richtungen. Attnang-Puchheim ist aber auch ein bedeutender Nahverkehrsbahnhof der vor allem Pendlern die Erreichbarkeit der Arbeitsstelle in den Industrieund Gewerberaum Linz-Wels-Steyr ermöglicht. Mit rund 8.000 Fahrgästen täglich nimmt der Bahnhof Attnang- Puchheim einen Spitzenplatz auf der Westbahn ein. die regelmäßig in Attnang-Puchheim halten. Der Bahnhof ist nicht nur für die Pendler, die aus Attnang-Puchheim zu ihrem Arbeitsplatz pendeln von großer Wichtigkeit, sondern auch für jene Personen die einen der regionalen Arbeitgeber in Attnang- Puchheim erreichen wollen. Der Bahn-Bus-Knoten Attnang-Puchheim Der Bahnhof Attnang-Puchheim ist für die Bezirke Vöcklabruck und Gmunden der wichtigste Verkehrsknotenpunkt. Seine regionale Bedeutung gewinnt der Bahnhof vor allem durch die An- Ried im Innkreis Die Gemeinde Attnang-Puchheim selbst trägt mit einer Einwohnerzahl von 10.000 Personen mit einem großen Teil zu dieser Frequenz bei. Aber auch die umliegenden Gemeinden wie Schwanenstadt (inkl. den Vororten) mit rund 5.000 Einwohnern, Vöcklabruck mit rund 12.000 sowie Lenzing und Timelkam. Pendler, die mit dem Auto zum Bahnhof Attnang- Puchheim anreisen, finden auf 2 Park&Ride-Anlagen Parkmöglichkeiten vor. Außerdem fahren täglich an einem Werktag (Schule) 77 Regionalbuskurse und 33 Stadtbuskurse als Zubringer zu insgesamt 360 Zügen, Salzburg, Vöcklabruck Kammer Kammer -Schörfling Unterach, Weyregg Unterach, Nussdorf St. Georgen i. A. Grafik: DI Helge Waldherr, Amt der Oö. Landesregierung, 2011 Linienübersicht Bahnhof Attnang-Puchheim (Netzgrafik) Gmunden, Stainach-Irdning Laakirchen, Oberweis Wels, Linz Schwanenstadt, Lambach Eisenbahn Regionalbus Stadtbus

8 Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim Visualisierung Bahnhofsvorplatz bindung der Regionalbahn-Strecken aus Stainach-Irdning, bzw. Gmunden, aus Kammer-Schörfling und aus Ried im Innkreis an die Westbahn. Tausende Pendler und Schüler gelangen auf diesen Wegen zu ihren Reisezielen. Legende: 1 öffentliches WC 2 Laden 3 Warte- und Infobereich 4 Fahrräder 5 Fahrradboxen mit E-Ladestation 6 Radverleih 7 Schallschutzwand 8 Laufl eiste für Fahrräder 7 4 6 8 1 3 Ebenfalls wichtige Zubringer zum Knoten Attnang-Puchheim sind Regionalbuslinien, die den Bahnhof im Taktverkehr ansteuern. Bedeutendste Regionalbusverbindung ist die Linie 561 von Wels über Schwanenstadt, Attnang-Puchheim und Vöcklabruck nach Kammer-Schörfling. Gemeinsam mit den Linien 562 (Vöcklabruck - Weyregg Unterach) 564 (Vöcklabruck - Nussdorf Unterach) und 2 565 (Vöcklabruck - St. Georgen im Attergau) bildet sie auf der regionalen Hauptachse den Halbstundentakt Attnang-Puchheim Vöcklabruck Kammer Schörfling. Die Regionalbuslinie 526 verkehrt nach Laakirchen- Oberweis (2-stündlich und zusätzlichen Schülerbussen). Der Bahnhof Attnang-Puchheim ist auch Drehscheibe im Citybusverkehr. Stündlich werden Verbindungen über Puchheim und Regau zum Landeskrankenhaus Vöcklabruck angeboten (Linie 1). Sieben mal täglich (Mo-Fr.) ist Redlham erreichbar (Linien 7 und 8). Zusätzlich gibt es einige Verbindungen in die Wiener Straße (Linie 9) und die Zeislau (Linie 10). Der neue Busterminal verbindet Lageplan Dr. Karl Renner Platz 5 Fahräder überdacht (inkl. Radverleih) 89 Fahrradboxen (inkl. E-Ladestation) 10 Fahrräder nicht überdacht 116 Der neue Busterminal am Dr.-Karl- Renner-Platz wird einen komfortablen Umstieg auf Bahn bzw. Bus ermöglichen. Der gesamte Terminal wird überdacht und die Bushaltestellen werden getrennt und mit Warteinseln sicher zu erreichen sein. Ein geschützter Haltebereich und eine Geschäftsfläche sind ebenfalls vorgesehen. Für Radfahrer werden großzügige und überdachte Radabstellplätze im gesamten Bereich errichtet.

Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim 9 Projektbeschreibung Bestehender Personendurchgang Richtung Vorplatz Neuer Personendurchgang unter der Bundesstrasse Vorrangiges Ziel ist, den Bahnhof Attnang-Puchheim zu einem modernen Bahnhof umzugestalten und den Reisenden zur Verfügung zu stellen. Zur Verwirklichung des Zieles ist eine Reihe von Maßnahmen erforderlich. Dazu wurde im Vorfeld ein Auftrag zum Umbau des Aufnahmegebäudes erteilt. Mit diesem Auftrag sind gleichzeitig die Herstellung des Personendurchganges zum Rennerplatz in neuer Lage und die Herstellung des Personendurchganges zu den Bahnsteigen verbunden. Die Neuherstellung des Personendurchganges zum Rennerplatz ist erforderlich, um den heutigen Forderungen in Hinblick auf Tunnelbreite, Tunnelhöhe und Rampenneigung zu entsprechen. Damit erfolgt auch ein wesentlicher Beitrag zur barrierefreien Erschließung der Verkehrsstation. Bei der Bestimmung der Lage musste auf bestehende größere Einbauten in der Straße (Kanal) Rücksicht genommen werden. Der Personendurchgang zu den Bahnsteigen wird aus technischen und logistischen Gründen in neuer Lage errichtet. Damit kann der Kundenverkehr während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden. Was bisher geschah... Die Zeit seit der Beauftragung wurde genützt, um Bodenerkundungen durchzuführen und das Raumkonzept für das Bahnhofsgebäude festzulegen. Zusätzlich war es notwendig, die Schnittstellen zwischen Bahn- und Busverkehr, sowie zu den Umbauarbeiten der Bundesstraße genau zu planen, abzustimmen und mit den zuständigen Stellen zu regeln. Im Jänner 2011 wurde mit dem Abtrag des alten Bahnhofgebäudes begonnen. Mit den Bauarbeiten für den Perso- Beginn der Abbrucharbeiten des alten Aufnahmegebäudes

10 Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim Legende ÖBB Öffentl. Bereiche ÖBB Verwaltung Erschließung öffentlich Erschließung intern Sanitär öffentlich Technik-Räume Bestand Anlieferung Eingang Bundesstrasse Gehsteig Kiss & Ride Kiss & Ride Taxi Gehsteig Aufnahmegebäude Lift Luftraum Eingang Zugang Bahnsteig Gehsteig Kiss & Ride Nebenfahrbahn Gehsteig Blumen Lichthof 2+2 Parken Grünfläche Gehsteig Geschäftsflächen Anlieferung Warteraum Lager Lift Technik Müll Sickeranlage Service-Räume Bahnsteig 1 Gleis 3 Wien Salzburg Gleis 1 Bahnsteig 2 Bahnsteig 3 Farbliche Darstellung und Funktionalität des Gleisgeschoßes nendurchgang zum Rennerplatz wurde im Herbst 2010 begonnen. Im Mai 2011 konnte der Abschnitt im Rohbau fertig gestellt werden. Ende Mai 2011 wurde die Projektleitung Westbahn Mitte mit den nächsten Maßnahmen beauftragt. Diese beinhalten den Umbau von Gleisanlagen und die Herstellung von 2 neuen überdachten Bahnsteigen sowie von Aufzügen und Fahrtreppen zwischen dem Personendurchgang Legende ÖBB Öffentl. Bereiche ÖBB Verwaltung Erschließung offentlich Tunnel Richtung Busbahnhof Erschließung intern Sanitär öffentlich Geschäftsflächen inkl. Lager Technik-Räume Lager Lager Backshop Trafik Aufnahmegebäude öffentlicher Gangbereich Reisecenter Bankomat Lift Service-Räume Tunnel Richtung Bahnsteige Farbliche Darstellung und Funktionalität des Untergeschoßes

Umbau Bahnhof Attnang-Puchheim 11 Visualisierung Gleisgeschoß Visualisierung Untergeschoß und den Bahnsteigen. Mit der Umsetzung dieser Maßnahme, sind alle Anforderungen zu einem modernen Personendurchgang erfüllt. Randbedingung an die Planung Der Bahnhof Attnang-Puchheim dient in erster Linie dem Pendlerverkehr. Die Hauptverkehrsströme bewegen sich von den Park&Ride-Flächen nördlich des Bahnhofes einerseits bzw. vom Rennerplatz zu den Bahnsteigen. Nachdem das Niveau vom Rennerplatz deutlich tiefer liegt als das des Bahnhofgeländes, wird der funktionale Bereich des Bahnhofes mit dem Personenschalter, Einkaufshop, einer Trafik und WC-Anlagen und einer Bahnhofshalle im Untergeschoß errichtet. Somit wird die Erreichbarkeit des Personendurchganges vor allem vom Rennerplatz aus gesehen deutlich erleichtert. sich gut in das Stadtbild der Gemeinde im Bereich Rennerplatz einfügt, andererseits wird damit eine gute Lichtdurchflutung erreicht und auch das Untergeschoß im Bereich der Bahnhofseinrichtung (Personenkasse, Trafik, Backshop) gut belichtet. Über das neue Aufnahmegebäude kann man auf direktem Wege den Hausbahnsteig erreichen. Im Aufnahmegebäude befindet sich ein Warteraum. Im Obergeschoß des Aufnahmegebäudes sind die Technikräume untergebracht. Neue moderne Bahnsteige Derzeit befindet sich im Bahnhof Attnang-Puchheim ein mit Bahnsteig- kanten versehener Inselbahnsteig. Von diesem gelangt man über Gleise zu weiteren drei Erdbahnsteigen. Diese werden durch zwei neue moderne Inselbahnsteige ersetzt und mit 55 cm hohen Bahnsteigkanten versehen, die somit in Zukunft das Ein- und Aussteigen erleichtern. Barrierefreiheit im ganzen Bahnhofbereich Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, werden zwischen Personendurchgang, Aufnahmegebäude und den Bahnsteigen Liftanlagen errichtet. Rolltreppen sollen die Anlagen ergänzen und den Zu- bzw. Abgang zusätzlich erleichtern. Getrennt von den Hauptverkehrsströmungen wird der Taxiverkehr, die Zufahrt mit PKW, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Mobilität, direkt zum neuen Bahnhofsgebäude erfolgen. Über eine Nebenfahrbahn zur Bundesstraße werden Taxistandplätze, Behindertenparkplätze und Kiss&Ride-Parkplätze erreichbar sein. Das Bahnhofsgebäude wird in einem modernen Design gestaltet. Die Glasfassade wurde einerseits als gestalterisches Element gewählt, welches Visualisierung der neuen Bahnsteige

Kontakt: ÖBB-Infrastruktur AG Projektleitung Westbahn Mitte 4020 Linz, Dinghoferstraße 5/4 Tel. +43 0732 93000-6130 Fax. +43 0732 93000-6119 Projektinformationsmanagement Praterstern 3, 1020 Wien Tel. + 43 1 93000-45857 E-Mail: infra.kundenservice@oebb.at www.oebb.at/infrastruktur Impressum: ÖBB-CI&M Werbeagentur GmbH im Auftrag der ÖBB-Infrastruktur AG Prod.Nr.: 317311-0866 Medieninhaber: ÖBB-Infrastruktur AG Text: ÖBB-Infrastruktur AG Fotos: Privatsammlung Helmut Böhm, Imperial War Museum, London, ÖBB-Infrastruktur AG, Pläne und Visualisierungen: skylinearchitekten ZT GmbH Gestaltung: Irene Weichselbaumer Druck: Paul Gerin, PG-DVS, 1140 Wien Stand: September 2011