Genossenschaften neu gedacht Gründungsgeschichten und Gründungsprozess Marianne Gugler Otelo egen 1 Förderprinzip Zu meiner Person: Wirtschaftsstudium, Organisationsberaterin seit 2012 Masterstudium Gemeinwesenentwicklung Quartiersmanagement und lokale Ökonomie MACD Hochschule München Zweck der Genossenschaft ist Was mich an der Genossenschaft fasziniert? bei Ausstieg Anspruch auf Geschäftsanteil sind Wertegemeinschaften die kooperieren sind Unternehmen zur Förderung ihrer Mitglieder schaffen regionale Strukturen vereinen gesellschaftliche, wirtschaftliche, und soziale Ziele Zugriff auf den inneren Wert ist ausgeschlossen (keine Unternehmensbewertung) die Förderung ihrer Mitglieder Keine Kapitalverwertung: sichert den Bestand und vermeidet spekulative Anreize 2 5 Identitätsprinzip Ablauf zwei Rollen die sich sonst am Markt 1) 2) 3) 4) Runde: Fragen und Anliegen Die Genossenschaft allgemein Ein Rechtsformenvergleich Der Gründungsprozess am Beispiel der Otelo egen 5) Dialog gegenüber stehen sind bei der Genossenschaft beisammen. 3 Unternehmer_innen sind die Angestellten Produktiv- oder Beschäftigtengenossenschaft Eigentümer_innen sind die Nutzer_innen Einkaufs-, Dienstleistungs-, Sozialgenossenschaft 6
Demokratieprinzip die Gleichberechtigung der Mitglieder ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Unternehmensform. ein Kopf eine Stimme Bei der Generalversammlung verfügt jedes Mitglied formal über das gleiche Stimmrecht unabhängig von der Anzahl der eingebrachten Kapitalanteile. 7 Bericht des EU Parlaments Juni 2013 Die EU will eine Förderung von Genossenschaften zur Überwindung der Krise. Genossenschaften stärken den sozialen, wirtschaftlichen und regionalen Zusammenhalt. In der EU gibt es 160.000 Genossenschaften 123 Mio. Mitglieder 5,4 Mio Arbeitsplätze 10 Solidaritätsprinzip für Genossenschaften gilt eine besondere Unternehmenskultur, die auf Kooperation und gegenseitige Unterstützung aufbaut. Eine/r für alle alle für eine/n Selbstorganisation und Selbstverwaltung stärken das Vertrauen untereinander und fördern die gemeinsame Verantwortung 8 UNO 2012 Internationales Jahr der Genossenschaften Um den Beitrag der Genossenschaften hervorzuheben, den sie für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung leisten: verringert Armut schafft Beschäftigungsmöglichkeiten fördert soziale Integration 9 Allmenda Social Business eg, Ö Dienstleistungsgenossenschaft in Vorarlberg für innovative Angeboten zur Regionalentwicklung und für nachhaltigen Lebensstil Mitglieder: Privatpersonen, EPU, KMU, Gemeinden, Regionen Zweck: Unterstützung bei Realisierung von Ideen einheitliche Partnerverträge, Geschäftsbedingungen und Projektstatuten gemeinsame Haftpflichtversicherung 12
Genossenschaft für urbane Kreativität egen, D Entwicklungsgenossenschaft zur urbanen, kulturellen und wirtschaftlichen Revitalisierung einer der letzten Brachlandschaften am Spreeufer in Berlin Mitglieder: BürgerInnen und Investoren Zweck: Gründung einer kleinteiligen Stadtquartieres Orientierung an Lebensqualität verantwortungsvoller Umgang mit Ressource Achtsamkeit für Mitmenschen lebendiges Dorf in der Stadt 13 Rechtsformenvergleich 16 OTELO egen Beschäftigtengenossenschaft zur kooperativen Umsetzung von wirtschaftlich verwertbaren gesellschaftsrelevanten Projektideen Mitglieder: 8 Entrepreneure, 3 Otelo Vereine Zweck: Schaffung von Arbeitsplätzen Gründung und Vernetzung von Otelo Standorten Regionalentwicklung, Beratung, kreativwirtschaftliche Leistungen, Bildung, Forschung, offene Technologien Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation 15 EPU Verein Genossenschaft GmbH (ev) (egen) Einlage keine keine 2,- Euro 35.000,- Euro Haftung unbeschränkt, persönlich mit Vereinsvermögen Vorstand haftet persönlich bis zur Entlastung (außer grobe Fahrlässigkeit) Mitglied zahlt Anteil laut Satzung wird bei Austritt zurückgezahlt Verkauf nicht möglich beschränkte Haftung mit Anteil und Nachschusspflicht in der Anteilshöhe Vorstand (=GF Organ) haftet persönlich für Schaden Einzahlung mind. 50% bar GmbH light: 10.000,- Aufstockung nach 10 J. Verkauf möglich beschränkte Haftung mit der Einlage Geschäftsführ er haftet 18 persönlich für Schaden
EPU Verein (ev) Genossenschaft (egen) GmbH Mitgliederkreis keiner offen offen Kapitalaufbringung persönlich Mitgliedsbeiträge, Spenden geschlossener Gesellschafter _innenkreis festes Grundkapital Höchstes Organ Unternehmer_ Mitgliederin versammlung Kopfstimmrecht Mitgliederliste variables Grundkapital Aufnahme neuer Mitglieder oder investierende Mitglieder ohne Stimme Aufstockung durch Beschluss der Gesellschafter Generalversammlung Generalversammlung Kopfstimmrecht, Kapitalstimmrecht Begeisterung ist Doping für Geist und Hirn Der Mensch braucht Freiraum und Verbundenheit Otelo Standortvereine Martin Hollinetz: offene freie Räume für gemeinsame kreative Tätigkeiten 19 EPU Verein (ev) Genossenschaft (egen) GmbH alleinige Entscheidungen persönliche Ziele kooperative Entscheidungen ideelle Ziele alleinige oder koop. Entsch. wirtschaftliche Ziele keine Mind.KÖSt keine Gesellschaftssteuer Förderung von öffentlichen Stellen kooperative Entscheidungen ideelle und wirtschaftliche Ziele offener MG-Kreis beschr. Haftung keine Mind.KÖSt keine Gesellschaftssteuer geschl. Ges.kreis beschr. Haftung Angestellte haben soziale Absicherung Arbeit die wir wirklich wirklich wollen. Gehirnforschung Gerald Hüther: Kapitalstimme ist möglich einige Vorteile Neue Arbeit Frithjof Bergmann: 22 Angestellte haben soziale Absicherung Angestellte haben soziale Absicherung einige Nachteile Mindest-Sozialversicherung keine Ausfallsabsicherung für wirtschaftliche Tätigkeit wenig geeignet Zwischenfinanzierung schwierig Gründung nur mit Zustimmung eines Revisionsverbandes nur wenige wissen über Genossenschaft Bescheid Änderung des Gesellschafter_in nenkreises mit kostenpflichtigen Notariatsakt Mindestkapital Mindest KöSt Gesellschafts20 steuer Der Gründungsprozess think Phase game Phase project Phase 2010 Idee eine Genossenschaft zu gründen 2011 Recherchen, Ideen, Interessierte Gründung der Otelo egen 2012 Genossenschaftsgründung als Forschungsgegenstand Bildung eines 'magic five'-teams Inspirierende Gemeinschafts (T)Räume Druck raus, Lust rein 2013 Gespräche mit Revisionsverband Denkbar und Arbeitsgruppen Satzung und Wirtschaftsplan 21 Es darf auch scheitern 2014 Start am 1.1.2014 Gründungsversammlung 26. Februar 2014 24
34 Kleine Auswahl an Stolpersteinen :) Alles ist perfekt und klar! die Entscheidung: egen J / N? Ich bin vielleicht dabei! Wer gehört zur Gründungsgruppe? Wir sind für alle offen! Wer soll Mitglied werden können? Diese Verbandspflicht! Raiffeisenverband oder Öst.Gen.Verband Die Juristerei!...kein gendern! Haftungsfrist oder Sperrfrist? 35
Links https://www.ris.bka.gv.at (Genossenschaftsgesetz) http://www.kooperieren.at (Raiffeisenverband) http://www.diegenossenschaft.info (ÖGV) https://www.bmf.gv.at/services/publikationen/vereine_und_ Steuern_2_Auflage_2013_2.pdf?4jwmrb (gemeinnützige Vereine) Beispiele: http://issuu.com/cooperativ_oegv/docs/gg-ware_13-09-10 (Beispiele von Genossenschaften der ÖGV) http://www.allmenda.com (Regionalentwicklung Vorarlberg) http://www.gukeg.de (Stadtteilentwicklung Berlin) http://www.gwm.co.at (Produktivgenossenschaft Matrei) http://www.oteloegen.at (Beschäftigtengenossenschaft Vorchdorf) 36 38