Ihr Flipchart ist Ihre Visitenkarte! Klar, computeranimierte Effekte sind toll! Doch jeder weiß, wie kinderleicht diese Effekte in Powerpoint herzustellen sind. Mein zehnjähriger Sohn kann das. Ist das wirklich das Beste, was Sie für Ihr Publikum auf die Reihe bekommen? Sie und Ihre Botschaft sollen im Fokus liegen, nicht fliegende Buchstaben. Ein optisch ansprechendes Flipchart hingegen ist wirklich individuell und wird von Ihrem Publikum dankbar angenommen. Da Sie die Flips direkt nach Verwendung an die Wand hängen können, bleiben diese Ihren Teilnehmern, aber auch Ihnen als wertvolle Orientierung während Ihrer Rede erhalten. Viel Spaß bei meinen Anregungen! SEITE 1
Erregen Sie Aufmerksamkeit mit dem Deckblatt! Nie ohne Deckblatt! Denken Sie an ein Buch! Wenn Sie es in die Hand nehmen, muss das Cover Sie doch ansprechen, sonst legen Sie es weg, oder? Ihr erstes Flipchart hat folgende Aufgaben: Aufmerksamkeit erregen Adressieren (bin ich hier richtig?) Lust auf mehr machen Weitere Informationen verbergen By the way: Ich zeige Ihnen hier bewusst Flipcharts, die ich nicht zu diesem Zweck gestaltet habe. Genau diese Flips hingen einst in einem Seminar, das ich abgehalten habe. Und ja, es bedarf ein wenig Übung. Nehmen Sie ganz normale Flipchartmarker. Diese können Sie für kleines Geld im Schreibwarenladen kaufen. TIPP: Fragen Sie in Ihrer Personalabteilung, meisten gibt es dort einen Moderationskoffer mit Stiften, die Sie sicher gerne nehmen dürfen. SEITE 2
Schaffen Sie eine emotionale Bindung! Vom Präsentationsfuzzy zum Menschen Wenn die Teilnehmer Sie nicht bereits kennen, ist ein Flipchart mit Ihrer persönlichen Vorstellung eine gute Chance, eine positive Beziehung zu Ihrem Publikum aufzubauen. Sie sehen, ich geize mit Worten. Das ist beabsichtigt. Das Langweiligste der Welt sind Flipcharts (das gilt auch für auch Powerpointfolien), die exakt Ihre Worte wiedergeben. Eine Präsentation oder Flipcharts sind keine Dokumentation, sondern sie unterstützen Ihren Vortrag By the way: Dieses Flipchart muss nicht Ihr ganzen Leben erzählen. Fokussieren sie auf wichtige Punkte, die im Zusammenhang mit dem Anlass Ihres Vortrags stehen. Ein weiterer Vorteil: Optimal, wenn jetzt bereits erste Fragen aus dem Publikum kommen. So nehmen Sie VOR Ihrem eigentlichen Thema mit den Menschen den Dialog auf! Ein perfekter Einstieg, der Ihnen direkt die Nervosität nimmt. SEITE 3
Struktur schaffen und den eigenen Spickzettel etablieren Der Fahrplan für Ihren Auftritt! Auch das kennen Sie aus Büchern: Das Inhaltsverzeichnis. Sie zeigen Ihren Zuhörern, was alles Thema ist. Auch hier sind Stichworte Trumpf! Ein Flipchart hat im Übrigen nicht nur Vorteile für Ihre Zuhörer! Mit solchen Flipcharts stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Route kennen. Handzettel benötigen Sie nicht. In Ihrer Rede gehen Sie auf jeden Punkt kurz ein. Holen Sie sich bei jedem Punkt kurz das nonverbale OK Ihrer Zuhörer. Sie sollten den Punkt verstanden haben und damit einverstanden sein. Vielleicht fehlt noch ein wichtiger Punkt? By the way: Dieses Chart kleben Sie, wie alle anderen auch mit Kreppband an die Wand. Umständlich? Nein! Bitten Sie einen Teilnehmer, das für Sie zu tun. Das schafft eine noch höhere Bindung zu Ihrem Publikum UND entlastet Sie! Sagen Sie zu jedem Stichwort ein, zwei kurze Sätze. Mit diesem Flip vermeiden Sie die Ursache von einem Großteil aller Störungen, nämlich thematische Debatten! SEITE 4
Störungen vermeiden durch Regeln Nutzen Sie Ihre starke Position 99% aller Störungen während eines Meetings basieren auf nicht vereinbarten Regeln. In meinem Fall sehen Sie, dass die Regeln sich auf das Verhalten untereinander beziehen. Ihre Regeln können ganz anders aussehen. Handynutzung oder kurze Pausen beispielsweise sind immer wieder Themen. Stellen Sie klar, wie Sie während des Vortrages mit Fragen, Einwänden oder Themen umgehen, die nicht im Fokus sind. By the way: Die meisten Teilnehmer halten sich an vereinbarte Regeln. Stimmen Sie diese Regeln mit den Anwesenden ab! Regeln drücken den gemeinsamen Willen einer Gemeinschaft aus, alle müssen einverstanden sein. Ermöglichen Sie Ausnahmen. Wenn ein Teilnehmer einen dringenden Anruf erwartet, ist das für die anderen gar kein Thema. Bitten Sie ihn, in dem Falle um ein kurzes Signal und darum, dass er zum telefonieren den Raum verlässt. Und alles ist gut! SEITE 5
Raum für Spontaneität Die Grenzen sind Ihr eigenes Denken Nichts schätzen Teilnehmer mehr als individuelle Ideen. Ein Flipchart schlägt hier die Präsentation um Längen. Dieser Herr hier entstand während eines Trainings, bei dem ein Teilnehmer in den Einzelübungen sehr leise sprach. Mein Tipp ist, immer so zu reden, dass ein Mensch in der letzten Ecke des Raumes mich noch gut hören kann. Um den Teilnehmer zu unterstützen habe ich diesen Teilnehmer Nr. 8 zum Leben erweckt und ihn in die letzte Ecke des Raumes gehängt. By the way: Dies ist ein Beispiel von hunderten Möglichkeiten. Und bitte sagen Sie nicht: klar, der Konzack, der kann ja auch zeichnen. Sie sehen, meine Visualisierungen bestehen aus einfachsten Formen, das können Sie genauso. Keine Ausreden suchen, tun sie es oder lassen Sie es! SEITE 6
Fassen wir zusammen! Gut gestaltete Flipcharts: unterstützen Sie dabei, Ihr Publikum emotional an Sich zu binden vermeiden 99% aller denkbaren Störungsgründe oder machen diese zumindest ansprechbar geben Ihrem Publikum einen Fahrplan für Ihren Vortrag, der immer sichtbar ist dienen Ihnen als eleganter Spickzettel, den keiner als solchen versteht sind in der heutigen Zeit der digitalen Medien eine angenehme analoge Wohltat drücken Ihrer Wertschätzung gegenüber dem Publikum aus, weil jeder fühlt, dass Sie sich Arbeit damit gemacht haben bringen in Ihren Vortrag einen zusätzlichen Medienwandel, das belebt Ihren Vortrag geben Ihnen die Möglichkeit, zu zeigen, was Sie können unterstützen Ihre spontanen Einfälle sprechen die kreative Gehirnhälfte der Zuhörer an machen Sie mit der Zeit zu einem Redner, der mehr und mehr bildhafte Sprache nutzt Wer in Bildern denkt, spricht auch in Bildern! Wer in Bildern spricht, wird verstanden! Wer verstanden wird, kann überzeugen! SEITE 7