Onkologische Rehabilitation Konzepte der Deutschen Rentenversicherung

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Transkript:

Rehabilitation Onkologische Rehabilitation Konzepte der Deutschen Rentenversicherung Dr. med. Markus Jaster Deutsche Rentenversicherung Bund Abteilungsarzt Abteilung Rehabilitation 30.09.2017 1

Büroleiter Andreas Konrad HSB i.s. Wolfgang Amthor Dr. Bernd Rainer Zabre Silke Esterl 2

Gliederung: 1. Ziel der Leistungen zur medizinischen Rehabilitation 2. Gesetzlicher Auftrag der Deutschen Rentenversicherung (SGB VI) 3. Was passiert während einer Leistung zur medizinischen Rehabilitation 4. Wirksamkeit der medizinischen Rehabilitation 5. Fazit 3

Ziel der Leistungen zur medizinischen Rehabilitation Akutbehandlung (SGB V): Evidenzbasierte kurative Therapie zur Behandlung von Krankheit(-sepisoden). Rehabilitation (SGB IX): Auseinandersetzung mit Folgen (nicht mehr zu bessernder) Krankheit und/oder den daraus resultierenden Beeinträchtigungen von Aktivität und Teilhabe. Risiko der Rentenversicherung (SGB VI): frühzeitige Erwerbsminderungsrenten -> Ziel: Erhalt der Leistungsfähigkeit im Erwerbsleben 4

Rehabilitation im Auftrag der gesetzlichen Rentenversicherung: Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit) Körperfunktionen und -strukturen Aktivitäten Teilhabe (SGB VI: im EL) Umweltfaktoren personbezogene Faktoren Ziel: Minderung gesundheitsbedingter Beeinträchtigungen der Teilhabe am Erwerbsleben, Kompetenzstärkung zur Wahrnehmung und Nutzung vorhandener Ressourcen 5

Evidenz der Rehabilitation : Reha zunehmend evidenzbasiert Übersicht der Cochrane Collaboration von 2012 zum körperlichen Training: 40 randomisierte, kontrollierte Studien mit 3694 Patienten nach Mammakarzinom, Darmkrebs, Lymphomen, Kopf-Hals-Tumoren und anderen Krebserkrankungen Angewandt wurden Kraft- und Ausdauertraining, Walking, Yoga, Qigong oder Tai Chi Signifikante Verbesserung der globalen Lebensqualität, des Körperbildes, des emotionalen Befindens, der Sexualität sowie der Symptomatik bei Fatique und Schlafstörungen bis 6 Monate nach Entlassung 6

Rehabilitation, Relevanz der Arbeit 7

Beanspruchung im Arbeitsleben C 50 Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit) Erhebliche Bewegungseinschränkung Sekundäres Lymphödem Körperfunktionen und -strukturen Aktivitäten Teilhabe (SGB VI: im EL) erheblich gefährdet!!! Verarbeitungsstörung Methode: Bewegungstherapie, psychoonkologische Therapie, sozialdienstliche Beratung, Schmerztherapie, gezieltes Funktionstraining, Ernährungstherapie, Ergotherapie etc. Umweltfaktoren personbezogene Faktoren 8

Das Reha -Team Ärztinnen und Ärzte Arzthelfer/-innen und MTAs DiätassistentInnen und ÖkotrophologInnen Ergo-, Kreativ- und ArbeitstherapeutInnen Erzieher/-innen Fußpfleger/-innen LogopädInnen Masseure und Masseurinnen und BadegehilfInnen Pflegepersonal PhysiotherapeutInnen PsychologInnen, PsychotherapeutInnen Sozialarbeiter/-innen und SoziotherapeutInnen Sport- und Gymnastiklehrer/-innen Verwaltungsmitarbeiter/-innen... Empowerment als Gesamtziel 9

Leitlinie Mammakarzinom 10

Leitlinie Psychoonkologische Behandlung 11

Leitlinie Prostatakarzinom 12

Zahlen Daten Fakten: 13

Zahlen Daten Fakten: Jahreszahlen 2016 14

Zahlen Daten Fakten: Multimodale Rehabilitation mit bewegungstherapeutischen, psycho-edukativen und berufsbezogenen Komponenten erhöht Wahrscheinlichkeit der (Re-)Integration ins Arbeitsleben signifikant 15

Therapeutische Angebote: Edukation Gesundheitstraining Nichtrauchertraining Krankheitsinformationen Blutdruckselbstmessung Ernährung Diätberatung Lehrküche Sonderkostformen Logopädie Bewegungstherapie Physiotherapie Sporttherapie MTT Bewegungsbad Einzeltherapie physikalische Therapie Alltagstraining Hilfsmittelberatung Pädagogische Angebote Erwerbsbezogene Therapien Arbeitsplatztraining Belastungserprobung Sozialberatung Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz Psychologie Entspannungstraining Schmerzbewältigung Indikative Gruppen Einzelberatung Kognitives Training 16

Allokationsentscheidung Standard - BO MBOR Onko PS- Reha? Welche Rolle spielt die (ICD-) Diagnose bei der Allokation? Wer gibt vor/ misst, was gut und erfolgreich ist? Networking kann nur erfolgreich sein, wenn die Player gemeinsame Ziele verfolgen! 17

Antragsverfahren bei der DRV-Bund: Akutmediziner* Hausarzt Kinder- und Jugendarzt Patient/Versicherter* Arbeitnehmer Kind eines Versicherten Rehabilitation Ja/Nein ausreichend? Teilhabe Gesundheit Beiträge DRV letztendlich: sozialmedizinischer Dienst *beinhaltet jeweils die weibliche und männliche Form 18

Bitte Rückruf durch den Sozialmedizinischen Dienst im Falle einer Ablehnung. 19

20

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Übersicht Antragsverfahren Eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation (SGB VI) ist indiziert: ÄBB (Ärztlicher Befundbericht) Beispiele - Beratung (ggf. Motivation) des Patienten zur Antragstellung (SGB VI) - Unterstützung des Antrages durch ÄBB 1 (Vergütung durch DRV) SMD prüft: Rehabedürftigkeit Rehafähigkeit Rehaprognose Antragsformulare Reha Info für Ärzte Rehakliniken der DRV Bund Fallbeispiele Hausarzt* Arbeitnehmer* Patient Versicherter *beinhaltet jeweils die weibliche und männliche Form Facharzt Werks- und Betriebsarzt Rehabilitation Stellungnahme ( Ja/Nein ) ausreichend? Sozialmedizinischer Dienst der Deutschen Rentenversicherung Bund Teilhabe Gesundheit Beiträge Kommunikation Erwachsenen Reha: Indikationen Kinder- und Jugendreha AHB/AGM Prävention 1 Durch Anklicken der markierten Titel gelangen Sie direkt zu den notwendigen Dokumenten

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. med. Markus Jaster Abteilungsarzt Abteilung Rehabilitation Hohenzollerndamm 47, 10713 Berlin Telefon 030 865-81501 dr.med.markus.jaster@drv-bund.de www.deutsche-rentenversicherung-bund.de DRV-Bund: Ein sicherer und attraktiver digitaler Arbeitsplatz in der Hauptstadt ohne Schicht- und Wochenddienste. Bewerben Sie sich jetzt! 22