GRUNDLAGENFORSCHUNG ÖSTERREICH. Walter Hatak Roland Grames Christoph Gluszko

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Transkript:

GRUNDLAGENFORSCHUNG IN ÖSTERREICH Walter Hatak Roland Grames Christoph Gluszko

INHALTSVERZEICHNIS I) Definition.Seite 3 II) Finanzierung in Österreich..Seite 4 III) Probleme/Chancen/internationaler Vergleich..Seite 6 IV) Quellenverzeichnis...Seite 8 2

I) Definition Die Bedeutung der Grundlagenforschung erkannte bereits 1945 der wissenschaftliche Berater Roosevelts, Vannevar Bush, als er folgendes feststellte: Der wissenschaftliche Fortschritt auf breiter Front ist das Ergebnis des freien Spiels unabhängiger geistiger Kräfte, die bei ihrer Arbeit auf selbst gewählten Gebieten von ihrer Neugierde nach der Erforschung des Unbekannten getrieben werden. Seit dem Jahr 1963, in dem sich ein von der OECD beauftragter Kreis von Fachleuten mit der Definition der Begriffe Forschung und Entwicklung beschäftigte, wird die Grundlagenforschung gemeinsam mit der Angewandten Forschung und der Entwicklung als ein wesentlicher Teilbereich der Forschung und Entwicklung angesehen. Grundlagenforschung wird generell als die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, ohne überwiegend an dem Ziel einer praktischen Anwendbarkeit orientiert zu sein 1 definiert. Somit ist klar ersichtlich, dass die Grundlagenforschung primär keinem materiellen Zweck dient, sondern als Ziel die Erweiterung des Wissenspotentials hat. Es ist hiermit nahe liegend, dass die Grundlagenforschung zu einem Großteil von öffentlichen und privaten Institutionen betrieben wird und weniger in Unternehmen, welche, bedingt durch die starke Konkurrenz, lediglich an Forschung mit praktischer Zielsetzung orientiert sind Angewandte Forschung. Prinzipiell ist zwischen der reinen Grundlagenforschung und der zweckorientierten Grundlagenforschung zu unterscheiden: Bei der reinen Grundlagenforschung bestimmen allein die Forscher den Untersuchungsgegenstand. Dies hat den Vorteil, dass den Forschern größtmögliche Freiheit gegeben wird, doch durch den oft sehr geringen direkten Nutzen ist es für diese Art der Forschung äußerst schwer Finanzierungen zu finden. Bei der zweckorientierte Grundlagenforschung wird der Unersuchungsgegenstand durch die Organisation festgelegt. Dadurch versucht sich diese vermehrt mit den Grundlagen für die Lösung von bestehenden oder zukünftigen Problemen zu befassen. 1 siehe Bürgel et al., 1996, Seite 9 3

II) Finanzierung in Österreich Die Grundlagenforschung benötigt teure Forschungsgeräte auf dem neuesten Stand und ist deshalb ein sehr kostspieliger Teilbereich der Forschung. Leider ist die Finanzierung nicht leicht, weil Grundlagenforschung einerseits sehr langwierig ist und andererseits nicht unbedingt zu einem Ergebnis führen muss. Hierzulande ist das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie zu einem großen Teil für die Finanzierung der Grundlagenforschung verantwortlich, die hauptsächlich vom Wissenschaftsförderungsfond (FWF) durchgeführt wird, der das wichtigste Förderungsinstrument der Grundlagenforschung in Österreich darstellt. Auch die Akademie der Wissenschaften, die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft, zahlreiche Stipendien- und Forschungsprogramme und die Wissenschaftsfonds der Bundesländer fördern und finanzieren die Grundlagenforschung in Österreich. Nur einen geringen Teil nimmt diese Forschung in den Unternehmen ein, weil sie sich nicht genug rentiert. Im März 2002 hat sich der Europäische Rat eine Forschungsquote von 3% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) als Ziel bis 2010 gesetzt, Österreich hat als Zwischenziel 2,5 % bis 2005 festgelegt. Zur Erreichung dieser so genannten Barcelona-Ziele empfiehlt der Rat, dass 1/3 der Investitionen von staatlicher Seite, 2/3 aus dem Unternehmenssektor kommen sollen. In Österreich betragen die betrieblichen Investitionen laut Ministerin Gehrer, die Verantwortliche für dieses Ressort, heute 58%. Um diesen Anteil auf die empfohlenen 67% zu steigern, müssen Anreize für Unternehmen geschaffen werden in die Forschung zu investieren. Ein erster wichtiger Schritt dorthin war, dass in den letzten Jahren der Forschungsfreibetrag für alle Forschungsausgaben von 10% auf 15% und die Forschungsprämie von 3% auf 5% erhöht wurde. Österreich hat in den letzten zehn Jahren einen erfolgreichen Aufholprozess hinter sich gebracht und liegt mit einer Forschungsquote von 2,35 Prozent am hervorragenden fünften Platz innerhalb aller derzeitigen Mitgliedstaaten (EU 25). Damit liegt Österreich deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 1,95 Prozent für die EU 15 (EU-Mitgliedstaaten vor 2004) bzw. 1,85 Prozent für die EU 25. Österreich ist damit eines der wenigen Länder, die das Barcelona-Ziel der 3 Prozent erreichen können. 4

Die Investitionen in die Forschung wurde von 2,3 Mrd. Euro im Jahr 1993 auf rund 5,8 Milliarden Euro im Jahr 2005 gesteigert. Außerdem wurde für die Jahre 2004 bis 2006 weitere 600 Mio. Euro an Sondermitteln für die Forschung zur Verfügung gestellt. Die Investitionen ausländischer Unternehmen in F&E in Österreich wuchsen von 1995 bis 2005 um gut das Sechsfache an. Die heimische Industrie hat ihre Ausgaben für F&E in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Knapp 2,5 Milliarden Euro flossen 2005 aus den Unternehmen in die Forschung. Die öffentlichen Ausgaben für Forschungsinfrastruktur und Forschungsförderung betrugen 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2005; das sind um 65 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Die Zahl der Forschung treibenden Unternehmen hat sich zwischen 1999 und 2002 ebenfalls um rund 48 Prozent auf beinahe 2.000 Firmen erhöht. Die Entwicklung betrifft nicht nur wenige Hochtechnologiebranchen, sondern beinahe alle Wirtschaftszweige. Aber auch bei der Innovationsleistung hat sich Österreich laut dem jüngsten European Innovation Scoreboard (EIS) der Europäischen Kommission, einem Vergleich der Innovationsleistung von weltweit 32 Ländern, auf den achten Platz verbessert. Einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Erfolgsgeschichte leisteten die verstärkten Investitionen von öffentlicher Seite der letzten acht Jahre von zusätzlich über 1,7 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Des Weiteren ist eine Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung in Planung. Der FWF erhält heuer zusätzliches Geld, das sich auf einen Betrag von ca. 100 Mio. Euro belaufen wird. Das bedeutet eine geringe Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde ein Zeichen gesetzt, dass die Grundlagenforschung nach langer Zeit der Vernachlässigung wieder einen höheren Stellenwert einnimmt. Dennoch hat die Grundlagenforschung noch immer nicht das gleiche Ansehen wie in anderen Mitgliedsstaaten der EU. Verglichen mit der Schweiz oder Schweden ist das Gesamtbudget des FWF, der ja der Finanzierung der Grundlagenforschung in allen Disziplinen dienen soll, immer noch äußerst bescheiden. Außerdem gibt es, etwa im Vergleich zu vielen anderen Ländern in Österreich - mit Ausnahme des Jubiläumsfonds der Nationalbank - keine großen anderen Organisationen, wie etwa den "Wellcome Trust" in England oder die "Volkswagenstiftung" in Deutschland, die die Aufgabe der nationalen Forschungsförderungsfonds ergänzen könnten. 5

III) Probleme/Chancen/internationaler Vergleich Situation in Österreich Wegen der Bedeutung der Forschung für die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und ihrer Rolle bei der Befriedigung der gesellschaftlichen Bedürfnisse hat sich der Schwerpunkt und damit die staatliche Finanzierung im Laufe der folgenden Jahrzehnte nach und nach auf die angewandte Forschung sowie die technische und industrielle Entwicklung verlagert. Inzwischen erkennt man wieder mehr und mehr, wie wichtig die Wissensvermehrung im Allgemeinen ist und welche Bedeutung die Grundlagenforschung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung hat. In Österreich hat der Rat für Forschung und Entwicklung mit der Strategie 2010 einen neuen Aktionsplan vorgelegt der auf folgende Ziele ausgerichtet ist: Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Dynamik der österreichischen Volkswirtschaft, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum und expansive Beschäftigungsentwicklung zu ermöglichen. Schwerpunkte zukunftsträchtiger Forschung in Österreich liegen im Bereich der Physik, Medizin und Biotechnologie. In diesen Forschungsgebieten sind österreichische Wissenschaftler international angesehen. Seit jeher gilt die Unterstützung der Grundlagenforschung als eine der Aufgaben des Staates. Heute ist eine solche Unterstützung noch notwendiger denn je, da die Kosten der Grundlagenforschung steigen, vor allem die Kosten der Instrumente und der sonstigen Ausrüstung z.b. im Bereich der Nanotechnologie. Probleme der Grundlagenforschung sind vor allem die fehlenden Verbindungen zur angewandten Forschung. Der FWF hat daher Programme gestartet Grundlagenforschung in die Anwendung überzuführen. Es sollen auch mehr Anreize geschaffen werden die Forscher dazu motivieren sollen, ihre grundlegenden Erkenntnisse zu verwerten. 75% des Gewinns aus der Verwertung eines Forschungsergebnisses sollen an die beteiligten Forscher, der Rest an die Forschungsinstitution gehen. Der hohe Anteil an auslandsfinanzierter Forschung, zeigt, dass Österreich als Forschungsstandort zwar etabliert ist, jedoch aber das Engagement für Forschung in Österreich selbst eher gering ist. 6

Zum Vergleich die Situation in USA, Japan und Europa USA In den USA findet die Grundlagenforschung im Wesentlichen an den Universitäten statt, die den Hauptteil des amerikanischen Forschungsbetriebs darstellen. Die Forschung wird zum Großteil von der National Science Foundation finanziert, die Grundlagenforschung in der USA hat auch eine große finanzielle Unterstützung aus dem Privatsektor. Insgesamt profitiert die Grundlagenforschung in den USA von dem hohen Ansehen das die Universitätsforschung genießt und der engen Zusammenarbeit der Unternehmen mit diesen Einrichtungen, welche für sie sehr förderlich sind und sie dadurch gerne bereit sind finanziell zu unterstützen. Japan Japan hat sich früher nicht mit der Grundlagenforschung auseinander gesetzt und sich darauf beschränkt, bereits entwickelte Technologien zu erwerben und weiter zu entwickeln. In den letzten Jahren hat man sich zunehmend der Grundlagenforschung gewidmet und versucht den Anschluss an die großen Wissenschaftsnationen zu schaffen. Europa In Europa findet Grundlagenforschung auch hauptsächlich an den Universitäten statt. Sie wird überwiegend aus staatlichen Quellen finanziert und zum Teil auch aus Universitätsmitteln. In Europa ist der Privatsektor nicht sehr an der Grundlagenforschung interessiert. Nur sehr wenige Unternehmen verfügen über entsprechende Forschungskapazitäten, sie konzentrieren sich im Allgemeinen auf die angewandte Forschung und die Entwicklung. 7

IV) Quellenangabe Da es sich bei der Grundlagenforschung um ein Thema handelt, dessen Bedeutung sich in den letzten Jahren stark verändert hat, haben wir unsere Informationen größtenteils durch Internetrecherche bezogen, um möglichst up to date zu sein. Hierbei handelt es sich natürlich ausschließlich um seriöse und vertrauenswürdige Quellen: www.rat-fte.at www.bmbwk.gv.at www.techgate.at www.ecaustria.at www.bmvit.gv.at science.orf.at www.fwf.ac.at Ch. Stummer, M. Guenther, A.M. Koeck: ABWL Innovations- und Technologie- Management, Februar 2006 8