UTM. UTM steht als Kurzbegriff für Ultra-Thin-Multilayerboards

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Transkript:

UTM UTM steht als Kurzbegriff für Ultra-Thin-Multilayerboards Als UTM werden Multilayer-Bautypen klassifiziert, wenn deren Innenlagen ausschließlich aus Laminaten mit 50µm Materialdicke (oder weniger) bestehen. Für den Einsatz und die Produktion von UTM s müssen deren spezielle mechanische und elektronische Eigenschaften beachtet werden. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 1

UTM Dicke des Multilayers, Abstände der Multilayerlagen und die Dimension der Vias bei Standard-Multilayern und bei UTM s Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 2

UTM Die Entwicklung der UTM s ist mit der Zunahme von elektronischen Schaltungen in Mikrofeinstleiter-Technik (MFT) verknüpft und mit den zunehmenden Anforderungen an die EMV-Stabilität eines Gerätes. Antrieb für diese Evolution in der Platinenherstellung Miniaturisierung der elektronischen Bauelemente (höhere Anschlußdichte pro Chip, geringer werdende Pitchabstände) erweiterte Möglichkeiten der Bauteilmontage auf der Oberfläche der Leiterplatte (Bonden) niedrigeren Betriebsspannungen (3 Volt-Technologie) Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 3

Layout-Klassen Klassifizierung von Leiterplatten Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 4

UTM- Technische Eigenschaften Die Einsparung von Gewicht und Bauhöhe durch UTM s spielt überall dort eine Rolle, wo das Gehäuse oder die Anwendung eine Reduzierung mechanischer Parameter verlangt. MDE-Geräte (Mobile Datenerfassung) Funktelefone Autoradios Speicherkarten Adapter Die wesentlich bessere Breitbandentkopplung, bedingt durch den geringen Lagenabstand,führt zu einer stabileren Schaltung (mit einem bis zu 80% reduzierten Störpegel). Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 5

Leiterplatten-Technologie UTM s können mit technologische Verfahren produziert werden, die beim Hersteller in der Regel vorhanden sind und in der Leiterplattenfertigung seit Jahren Anwendung finden. Es sind keine Materialien mit gesonderter Spezifikation notwendig. Die Produktion von UTM s ist frei von Lizenzgebühren oder patentrechtlichen Einschränkungen. Das größte Problem für die Leiterplattenproduktion ist der Transport der 50mm-Innenlagen-Laminate durch die Bearbeitungsmaschinen. Höhere Ansprüche an die Platinenproduktion ergeben sich, wenn UTM s mit Leiterbildstrukturen im Mikrofeinstleiterbereich kombiniert werden. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 6

Leiterplatten-Technologie Für die Belichtung der Leiterbildstrukturen kann man ein Laser-Direktbelichter (LDI) einsetzen. Qualitative Einbußen, die sich beim Einsatz von Filmen nicht umgehen lassen, wenn Leiterbilder <120µm realisiert werden sollen, werden dadurch eliminiert. Der LDI löst Bildstrukturen bis in einen Grenzbereich von 40µm auf. Dabei bleibt auch hier der Vorteil erhalten, daß Standardmaterialien eingesetzt werden können. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 7

Leiterplatten-Technologie Jedes CAD-System ist über ein globales Netz (ISDN,Internet) an ein LDI (Laser-Direct-Imaging) koppelbar. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 8

Produktionskosten Die Preise für Leiterplatten sind sehr stark gebunden an : die Layout-Spezifikation den Termin die gewünschte Stückzahl und die individuellen Materialvorgaben Im Mittel liegen UTM s um 30 % über der Referenz des jeweiligen Standard-Multilayers. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 9

Produktionskosten Preisvergleich zwischen UTM s und Standard-Multilayern Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 10

Material UTM s sind aus allen Materialien herstellbar, die in sich genügend Festigkeit besitzen und als 50µm-Laminat von den Basismaterial- Produzenten zu Verfügung gestellt werden können. Geeignete Materialien sind : FR4 (Epoxid-Glasharzgewebe) FR5 (Epoxid-Glasharzgewebe) BT (Bismaleimid-Triazin-Quarzglas / G200) PD (Polyimidharz mit Aramidverstärkung) Nicht geeignet sind Verbundstoffe mit heterogenem Aufbau (CEM1,CEM3) oder Materialien mit zu geringer eigener Festigkeit, wie FR3 (Hartpapier) oder FR2 (Phenolharzpapier). Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 11

Material Eine Übersicht zu möglichen Materialstärken für Multilayer Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 12

Material Bautyp 4-Lagen UTM Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 13

Material Bautyp 6-Lagen UTM Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 14

Material Bautyp 8-Lagen UTM Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 15

Layout-Erstellung Um Übersprechen und Einschränkungen in der Signalintegrität zu vermeiden, sollten die Vorzugsrichtungen für die Leiterbahnführung in aufeinanderfolgenden Ebenen eines Multilayers orthogonal zueinander liegen. Bei sensiblen Signalen muß die räumliche Struktur der einzelnen Lagen in einem UTM bedacht werden. In diesen Multilayern sind die Abstände der Leiterbahnen senkrecht zur Platine (von Ebene zu Ebene = 50µm) geringer, als waagerecht auf einer Ebene (=80µm). Für Schaltungen mit Leistungsaufnahme ist aus dem gleichen Grund die reduzierte Durchschlagsfestigkeit zu beachten. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 16

Layout-Erstellung Mechanische Dimensionen in UTM s Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 17

Layout-Erstellung High-Speed-Schaltungen erfordern eine Signalführung mit möglichst wenig Lagenwechsel. Der Einsatz von `Blind Vias ` kann bei 50µm-Abständen kritisch werden. Um Verwindungen und Verwölbungen der Leiterplatte in der Produktion und während der Bestückung zu vermeiden, müssen UTM s symmetrisch aufgebaut sein. Das Kombinieren von Powerplanes und Signalen in einer Ebene ist unbedingt zu vermeiden. Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 18

MFT Vergleich verschiedener CAD-Strukturen Schaltungsdesign - UTM-Leiterplatten Prof. Redlich 19