Treibhausgas-Emissionsprojektionen bis zum Jahr 2020

Ähnliche Dokumente
Treibhausgas-Emissionsprojektionen bis zum Jahr 2030

Die Klimaschutzlücke 2020 im Lichte der Erkenntnisse aus den politikorientierten Szenario-Modellierungen

Zusammenfassung der Ergebnisse des Projektionsberichts zur Entwicklung der Treibhausgasemissionen

Projektionsbericht der Bundesregierung 2015

Wirtschaftsforum der SPD, Berlin, 14. Februar 2017 Klimaschutz nach Paris Nationale Ziele und Perspektiven

Wärmewende. Energieeffizienz, Dekarbonisierung, Kraft-Wärme-Kopplung und die leitungsgebundene Wärmeversorgung

Modell Deutschland. Klimaschutz bis 2050.

Eine Zukunft ohne Kohle Notwendige Weichenstellungen für die Energiepolitik Deutschlands

Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse DENA-LEITSTUDIE INTEGRIERTE ENERGIEWENDE IWO-Symposium Zukunftsperspektive flüssige Brennstoffe

Die Entwicklung der Energiemärkte bis 2030

Zukunft der Kohle Wie kann der Wandel gelingen? Impuls

Energiewende und schneller Atomausstieg_ - Technische Herausforderungen und Konsequenzen -

Szenarien bis 2020 und 2030

Energieszenario Baden-Württemberg 2050

FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE

Klimaschutzplan November November Jörn Schwarz,

QUALERGY 2020 Europäische Bauinitiative im Rahmen des EU Programms Build up Skills

Mögliche Veränderung der Energienachfrage des Verkehrs und Wechselwirkungen mit dem Energiesektor

Klimaschutzbeitrag des Verkehrs bis Abschlussveranstaltung im Fraunhofer Forum Berlin,

Fortschrittsbilanz der Energiewende

Stand der Energiewende und die Rolle der Windenergie

Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen im Jahr 2050 Empfehlung Klimaschutzziele

Die Energiewende: Kernelement einer nachhaltigen Ökonomie

SEKTORKOPPLUNG UND SYSTEMINTEGRATION - SCHLÜSSELELEMENTE AUF DEM WEG IN DAS ZUKÜNFTIGE ENERGIESYSTEM

Themenbereiche: UBA. Schlagwörter: Verkehr, Treibhausgase, Klimaschutz. Rosemarie Benndorf et al. Juni 2014

Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli. Entwicklungen in der Energieversorgung

Technologische Entwicklungen und Herausforderungen im Feld der regenerativen Energien

Energiepolitik in einem komplexen und dynamischen Umfeld

Fahrplan 2050 Ein Pfad zu mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit bei geringen Treibhausgas-emissionen

Zur Rolle des Erdgases in der Transformation der Energiesysteme Stützpfeiler oder Auslaufmodell?

Wie sieht eine klimaverträgliche Energiezukunft für Deutschland aus?

Energiepreise und Wärmewende Fachveranstaltung: 5 Jahre energetischer Umbau im Quartier Potsdam, 26. Januar 2017

dena-leitstudie Integrierte Energiewende

pressedienst AG Energiebilanzen Nr Witterung treibt Energieverbrauch AG Energiebilanzen legt detaillierte Berechnungen für 2013 vor

Projektionsbericht der Bundesregierung 2015

Verwendungsoptionen nachwachsender Rohstoffe in der Bioökonomie im Kontext steigender Nachhaltigkeitsanforderungen an den Pflanzenbau

Kritische Bewertung einer zusätzlichen CO 2 -Bepreisung. Sicht eines Chemieparkbetreibers

Von der Energiewende zur Stromgesellschaft

Abbildung des Stromverbrauchs und der Sektorenkopplung

pressedienst Energieverbrauch wächst stärker als Wirtschaft

Auswertungstabellen zur Energiebilanz Deutschland bis 2013

Energiesystem Deutschland 2050 Zur Rolle von Erdgas und grünem Gas

Energiewirtschaft 2030 und Infrastruktur als das vernachlässigte Fundament für den Umbau des Energiesystems

Leiter des Referates Gebäude- und

Der Einfluss der Energiepolitik auf die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie

UFOPLAN-Forschungsvorhaben KWK-Ausbau

Der Klimaschutzbeitrag des Stromsektors zum Klimaziel 2020: Instrumentelle Ausgestaltung des BMWi-Vorschlags

Energieszenarien und das Energiekonzept der Bundesregierung

Dr. Michael Schlesinger Berlin,

100% EE-Versorgung Jochen Flasbarth Präsident, Umweltbundesamt Villa Post in Hagen,

Droht Deutschland eine Stromlücke?

Kältetechnik im Kontext der Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung

Energiecafe Langfristszenarien für CO2-freie Städte und Regionen Richtungs- und Impulsgeber für kommunale und regionale Politiken?!

Energieperspektive 2050 Deutschland Energiewende und dann?

Energiemarkt 2030 und Der Beitrag von Gas- und Wärmeinfrastruktur zu einer effizienten CO 2 -Minderung

Zur Halbzeitbilanz der Energiestrategie 2010 des Landes Brandenburg

S c h ä t z u n g d e s F i n a n z i e r u n g s b e d a r f s d e r g r ü n e n T r a n s f o r m a t i o n

WIRKUNGSWEISE EINER CO 2 -STEUER IM STROMMARKT

Klimaschutz und Verkehr: Wo stehen wir heute, wo müssen wir hin?

Klimaschutz & Deutsche Kohlepolitik

Sanierungsraten: 1, 2 oder 3%

Dekarbonisierung und Akzeptanzsteigerung für eine Energiewende im Verkehr.

Nach Paris und vor dem Klimaschutzplan 2050

Herausforderungen und Rahmenbedingungen aus Sicht des Klimaschutzes Dr. Hartmut Hoppenworth Dessau, 23. Februar 2016

Klimaschutz-Strategie Bayern

Ausblick Aktuelle Energie- und Treibhausgasszenarien. Sean Gladwell Fotolia.com

Wege zu einem klimaneutralen Wohngebäudebestand bis zum Jahr 2050

Klimaschutz in Deutschland nach Paris

Bedeutung der Wärmewende in Schleswig-Holstein

Anstieg der nationalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2015

Wege zu einem klimaneutralen Wohngebäudebestand bis zum Jahr 2050

VdZ Projektforum 2014 Energieeffizienz im Lichte der aktuellen politischen Entwicklungen. VdZ - Projektforum, 7. Mai 2014

Wie können die vereinbarten Klimaschutzziele im Sektor Mobilität erreicht werden?

Auswertungstabellen zur Energiebilanz. für die Bundesrepublik Deutschland bis 2010

Zum aktuellen Stand und zu den Herausforderungen der energetischen Biomassenutzung in Deutschland

Chancen und Möglichkeiten der erneuerbaren Energien in Österreich. Dr. Heinz Kopetz, AEBIOM Wien, 12. Mai 2009

Die Energiewende braucht den gestalteten Kohleausstieg

Wirkungsweise einer CO 2 -Steuer im Strommarkt

Herausforderungen der Infrastruktur- und Verkehrspolitik für die Energiewende

Der Einsatz Regenerativer bedarf langfristig sicherer Rahmenbedingungen

Klimapolitische Bewertung des Vorschlags der EU-Kommission

Improvisierte Ersatzpräsentation Klimaschutzprogramm der Bundesregierung

Klimaschutz und Stromlücke. Dr. Harry Lehmann. Umweltbundesamt. Bitte richtig zitieren

Kostenfaktor Energie: Chancen für die bayerische Wirtschaft

100 % erneuerbar wie ist das möglich, was kostet das und was bedeutet das für die Wohnungswirtschaft?

Leitidee EU-Energiebinnenmarkt Ergänzende Stellungnahme

Noch Vorreiter? Die Klimaschutzpolitik Deutschlands und der EU im internationalen Vergleich

Seilschaft der Energiewende

Erneuerbare Energien


Die Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) im Zuge der Umgestaltung des Energiesystems und Überblick zur wirtschaftlichen Lage der KWK

Die Pariser Klimaschutzziele erreichen - die Rolle der Elektromobilität

Klimaschutzziele und ihre Anforderungen im Gebäudebereich

ENTWICKLUNG DER STROM UND GASNACHFRAGE

Auswirkungen unterschiedlicher Ladestrategien für Elektrofahrzeuge auf das Elektrizitätssystem in Kontinentaleuropa

Energiewende und Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft am Beispiel Berlin

Instrumentenmix in der Klimapolitik: Welche Herausforderungen stellen sich?

Auf die Rahmenbedingungen kommt s an: BImschG und Biokraft-NachV

Der Problem-und Handlungsdruck im Güterverkehr

Klimaschutz: Vom Ziel her denken!

Transkript:

Treibhausgas-Emissionsprojektionen bis zum Jahr 2020 Zwischenergebnisse aus den Modellierungsarbeiten im Projekt Politikszenarien für den Klimaschutz VI für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) Für das Projektkonsortium: Dr. Felix Chr. Matthes Berlin, 28. November 2011

Einführung Konsortium Politikszenarien für den Klimaschutz VI Öko-Institut, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Forschungszentrum Jülich, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung sowie Dr. Hans-Joachim Ziesing Szenarienkonzept Das Aktuelle-Politik-Szenario (APS) berücksichtigt alle energie- und klimapolitischen Maßnahmen, die bis zum 8. Juli 2011 ergriffen wurden Das Energiewende-Szenario (EWS) berücksichtigt darüber hinaus gehende, derzeit diskutierte bzw. mögliche Maßnahmen Modellierungsansatz für das Projekt Sektoral hoch aufgelöste Bottom up-modellierung Modellierung konkreter politischer Maßnahmen im Detail Modellierung aller für Treibhausgasemissionen relevanter Sektoren (außer Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft)

Langfristige Energie- und Klimaschutzziele Zentrale Rahmensetzungen für Politik Stromverbrauch Treibhaus- gas- Emissionen (Basis 1990) Erneuerbare Energien Minderung Energiebedarf Kernenergie Brutto- Endenergie Stromerzeugung Primärenergie Gebäude- Wärme Endenergie Verkehr 2011-41% 2015-47% 2917-54% 2019-60% 2020-40% 18% 35% -20% -20% -10% -10% 2021-80% 2022-100% 2030-55% 30% 50% 2040-70% 45% 65% 2050-80 bis -95% 60% 80% -50% -80% -40% -25% Als Ergebnis des Energiekonzepts 2010/2011 entstand ein Satz von einerseits explizit mittel- und langfristig ausgerichteten und andererseits sehr umfassend formulierten energie- und klimapolitischen Zielen Quelle: BReg (2010/2011), eigene Berechnungen

Basisdaten für die Modellierung Bevölkerung, Wirtschaft & Preise Bevölkerungsentwicklung Leicht sinkende Gesamtbevölkerung von 82 Mio. (2008) auf 79,9 Mio. (2020) Leicht steigende Haushaltszahlen von 39,6 Mio. (2008) auf 40,7 Mio. (2020) Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts von 2.270 Mrd. (2008) auf 2.437 Mrd. (2020), d.h. etwa 0,6% jährlich Effekte der Finanz- und Wirtschaftskrise sind berücksichtigt Energiepreise Steigerung des (realen) Ölpreises von 102 $/bbl (2008) auf 111 $/bbl (2020) Zertifikatspreise im EU-Emissionshandelssystem Steigerung auf 20 /EUA bis 2020 im Aktuelle-Politik-Szenario Steigerung auf 25 /EUA im Energiewende-Szenario (ambitioniertere EU-Ziele)

Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen Deutschland 1990 bis 2010 1.250-10% -16% -20% -23% 0% 1.000-10% Mio. t CO2-Äqu. 750 500 250 Abfallwirtschaft Landwirtschaft -20% -30% -40% Minderung zu 1990 Industrieprozesse & Produktverwendung Energiebedingte Emissionen 0 Minderung im Vergleich zu 1990 1990 1995 2000 2005 2010-50% Einigungsbedingte Sondereffekte für Emissionsminderung in den 1990er Jahren (~10%), Emissionsminderungen darüber hinaus als Ergebnis von Klima- und Energiepolitik, Emissionstrend ist auch ungeachtet der Sondersituation des Jahres 2009 robust Quellen: UBA (2011) für 1990-2009, EEA (2011) für 2010

Aktuelle Politik-Szenario Zentrale, bereits beschlossene Maßnahmen (1) Übergreifende Instrumente Ausweitung des EU-Emissionshandelssystems (Industriegase, Flugverkehr, langfristiges Cap) Energie- und Klimafonds (aus Erlösen des EU-ETS) Gebäudesektor Fortführung der KfW-Programme und des Marktanreizprogramms Novellierung der Energieeinspar-Verordnung (2009) und des Erneuerbare Energien Wärme-Gesetzes (2010) Verkehrssektor CO2-Standards für Pkw und Leichte Nutzfahrzeuge für 2015 (CO2-Strategie der EU von 2009 bzw. 2010) Bio-Kraftstoff-Quoten LKW-Maut Strategie zur Einführung der Elektromobilität

Aktuelle Politik-Szenario Zentrale, bereits beschlossene Maßnahmen (2) Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen sowie Geräte Mindesteffizienzstandards nach EU-Ökodesign-Richtlinie KfW-Sonderfonds Energieeffizienz in KMU Stromerzeugung Fortführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und Flankierung durch entsprechende Instrumente (Offshore-Wind) Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz Förderprogramm für hocheffiziente Kraftwerke Weitere Maßnahmen für die anderen Sektoren (industrielle Prozessemissionen, Emissionen von fluorierten Treibhausgasen, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft)

Gesamte Treibhausgasemissionen Aktuelle-Politik-Szenario 1990 bis 2020 1400-21% -26% -29% -35% Abfallwirtschaft 1200 1000 40%-Ziel für 2020 Landwirtschaft Produktverwendung Industrieprozesse Mio. t CO2-Äqu. 800 600 400 200 Flüchtige Emissionen aus Energiesektoren Verkehr Haushalte GHD Industrie 0 1990 1995 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Energiesektoren Mit beschlossenen Maßnahmen ist stetige Fortführung der Treibhausgas-Emissionsminderung auf -35% (im Vergleich zu 1990) im Jahr 2020 zu erwarten (Anmerkung: Modellierungsannahme eines CO2-Preises von 20 /EUA in 2020) Quelle: Öko-Institut et al. (2011)

Treibhausgas-Emissionsminderung Aktuelle Politik-Szenario 2008 bis 2020 0 Emissionsminderung im Vergleich zu 1990: Abfallwirtschaft -100-21% -29% -35% Landwirtschaft Produktverwendung -200 Industrieprozesse Mio. t CO2-Äqu. -300-400 Flüchtige Emissionen aus Energiesektoren Verkehr Haushalte GHD -500 Industrie Energiesektoren -600 1990-2008 2015 2020 Minderung 1990 bis 2008 Vor allem Beiträge der Stromwirtschaft (Förderung von erneuerbaren Energien, KWK und Stromeinsparung sowie EU-ETS), Gebäude (Standards, Sanierungsförderung), Verkehr (Standards, Biokraftstoffe), industrielle Prozessemissionen (EU-ETS) Quelle: Öko-Institut et al. (2011)

Energiewende-Szenario Grundansatz Modellierung auf die Erreichung der Energiewende-Ziele ausgerichteter Maßnahmen (zusätzlich zu den im Aktuelle- Politik-Szenario berücksichtigten), darunter auch derjenigen, die erst nach dem 7. Juli 2011 auf den Weg gebracht wurden Instrumente zur Erreichung der Mittelfristziele (bis 2020) Instrumente zur Konsistenzsicherung mit Blick auf Langfristziele (bis 2050) Auswahl der entsprechenden energie- und klimapolitischen Instrumente derzeit in der politischen Diskussion befindliche Maßnahmen in der wissenschaftlichen (und umsetzungsorientierten) Diskussion befindliche Maßnahmen Politiken und Instrumente im nationalen sowie im EU-Rahmen

Energiewende-Szenario Zentrale zusätzliche Maßnahmen (1) Übergreifende Instrumente Anpassung des EU-Emissionshandelssystems an ambitioniertere EU-Klimaschutzziele Entsprechende Ausweitung des Energie- und Klimaschutzfonds Gebäudesektor Aufstockung der KfW-Programme und Stärkung des Marktanreizprogramms Novellierung (Verschärfung) der Energieeinspar-Verordnung (2012) Steuerliche Absetzbarkeit von Energiesparmaßnahmen und weitere flankierende Maßnahmen zur Umsetzung der EnEV Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie für Heizungsanlagen

Energiewende-Szenario Zentrale zusätzliche Maßnahmen (2) Verkehrssektor Ambitionierte Fortschreibung der EU-CO2-Standards für Pkw und Leichte Nutzfahrzeuge 2020 (95 g CO2/km für Pkw in 2020) Einführung von EU-CO2-Standards für Schwere Nutzfahrzeuge Anpassung der LKW-Maut ab 2015 Unterstützung der Einführung von Biokraftstoffen im Flugverkehr Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen sowie Geräte Verschärfung der Mindesteffizienzstandards nach EU- Ökodesign-Richtlinie Kopplung des Spitzenausgleichs im Rahmen der Energiesteuer an konkrete Energieeffizienzmaßnahmen Finanzielle Förderung hoch effizienter (marktbester) elektrischer Geräte

Energiewende-Szenario Zentrale zusätzliche Maßnahmen (3) Stromerzeugung Weitere flankierende Maßnahmen (Finanzierungshilfen, verbesserte planerische Rahmenbedingungen, Ausgestaltung des EEG) zum Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (insbesondere Forcierung von Offshore-Wind und Repowering von Onshore-Wind) Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes Weitere Maßnahmen für die anderen Sektoren (industrielle Prozessemissionen, Emissionen von fluorierten Treibhausgasen, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft)

Gesamte Treibhausgasemissionen Energiewende-Szenario 1990 bis 2020 1400-21% -26% -32% -41% Abfallwirtschaft 1200 1000 40%-Ziel für 2020 Landwirtschaft Produktverwendung Industrieprozesse Mio. t CO2e 800 600 Flüchtige Emissionen aus Energiesektoren Verkehr 400 Haushalte GHD 200 Industrie 0 1990 1995 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Energiesektoren Zusätzliche Maßnahmen bewirken Treibhausgas-Emissionsminderung um -41% (im Vergleich zu 1990) im Jahr 2020, wesentlich getrieben durch zusätzliche Emissionsminderungen im Strom-, Gebäude- sowie im Verkehrs-Sektor Quelle: Öko-Institut et al. (2011)

Treibhausgas-Emissionsminderung Energiewende-Szenario 2008 bis 2020 Mio. t CO2-Äqu. 0-100 -200-300 -400-500 -21% Emissionsminderung im Vergleich zu 1990: -32% -41% Abfallwirtschaft Landwirtschaft Produktverwendung Industrieprozesse Flüchtige Emissionen aus Energiesektoren Verkehr Haushalte GHD Industrie Energiesektoren Minderung APS -600 1990-2008 2015 2020 Minderung 1990 bis 2008 Zusätzliche Beiträge ggü. APS v.a. durch Stromwirtschaft (zusätzliche Flankierung von erneuerbaren Energien, Stromeinsparung sowie EU-ETS), Gebäude (Standards, verstärkte Sanierungsförderung), Verkehr (Standards), Prozessemissionen (EU-ETS) Quelle: Öko-Institut et al. (2011)

Energiewende-Szenario Implikationen für den Primärenergiebedarf 14.000 Sonstige 12.000 Erneuerbare Energien 10.000 Erdgas PJ 8.000 6.000 4.000 2.000 Mineralöl Steinkohle Braunkohle 0 Ist 2015 2020 2015 2020 2008 Aktuelle Politik-Szenario Energiewende-Szenario Kernenergie Nachfrage bei Stein- und Braunkohle (Stromsektor) und bei Mineralöl (Verkehrssektor) sinkt deutlich, Erdgasverbrauch nimmt leicht ab (geringere Nachfrage bei Gebäuden höhere bei Stromerzeugung), erneuerbare Energien wachsen deutlich (alle Sektoren) Quelle: Öko-Institut et al. (2011)

Energiewende-Szenario Massiver Umbau der Stromversorgung 700 Sonstige 600 Erneuerbare Energien 500 Erdgas TWh (netto) 400 300 200 100 Mineralöl Steinkohle Braunkohle 0 Ist 2015 2020 2015 2020 2008 Aktuelle Politik-Szenario Energiewende-Szenario Kernenergie Deutlich effizientere Nutzung von Strom, starker Ausbau der erneuerbaren Energien, deutlicher Abbau der Braun- und Steinkohle-Verstromung und leicht steigende Stromerzeugung aus Erdgas, deutscher Stromaustauschsaldo mit Ausland etwa ausgeglichen Quelle: Öko-Institut et al. (2011)

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (1) Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren die Treibhausgasemissionen stetig gesenkt, hat sich aber auch anspruchsvolle Ziele für den Mittel- und Langfristhorizont (2020 bis 2050) gesetzt Mit den beschlossenen Maßnahmen ist bis 2020 eine Emissionsreduktion von -35% ggü. 1990 zu erwarten Mit zusätzlichen Maßnahmen können die Treibhausgasemissionen bis 2020 um etwas über 40% ggü. 1990 reduziert werden: Ambitionierte Emissionsminderungsziele im EU-ETS Maßnahmen zum Umbau des Stromsystems (v.a. zusätzliche Flankierung erneuerbarer Energien und effizienter Stromnutzung, KWK) umfangreiche Maßnahmen im Gebäudebestandes (v.a. ambitioniertere Neubaustandards, verstärkte Flankierung für Bestandssanierungen, z.b. durch steuerliche Förderung) ambitionierte Maßnahmen im Verkehrssektor (v.a. Standards)

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen (2) Die langfristige Perspektive (2050) ist für ambitionierten Klimaschutz zentral dies erfordert ambitionierte Maßnahmen in allen Sektoren Der Primärenergiemix wird sich durch ambitionierte Energie- und Klimapolitik bezüglich der Versorgungssicherheit positiv entwickeln (deutlich geringere Mineralöl- und leicht rückläufige Erdgasimporte) Der Umbau des Stromsystems in Richtung erneuerbarer Energien erfordert neue Ansätze bzw. ein verstärktes Momentum in den Bereichen Infrastruktur-Verstärkung und Ausbau sowie des Strommarktdesigns

Datenanhang Aktuelle Politik-Szenario Treibhausgas-Emissionen nach Gasen Treibhausgas-Emissionen nach Sektoren Treibhausgas-Emissionen nach Erfassung durch das EU- Emissionshandelssystem Energiewende-Szenario Treibhausgas-Emissionen nach Gasen Treibhausgas-Emissionen nach Sektoren Treibhausgas-Emissionen nach Erfassung durch das EU- Emissionshandelssystem

Aktuelle Politik-Szenario Detaillierte Ergebnisdaten (1) 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Mio. t CO 2 -Äqu. Kohlendioxid 891,0 864,0 848,0 788,8 764,2 694,7 Methan 74,8 57,2 51,3 48,8 44,7 39,5 Lachgas 64,2 64,2 66,6 66,5 59,1 60,0 HFKW 6,5 10,0 11,5 12,0 8,2 7,1 FKW 0,8 0,7 0,5 0,4 0,4 0,4 SF 6 4,8 3,7 3,3 3,2 4,1 4,9 Gesamt 1.042,1 999,8 981,1 919,7 880,7 806,7 ggü. 2005 4,2% - -1,9% -8,0% -11,9% -19,3% ggü. 1990-16,5% -19,9% -21,4% -26,3% -29,4% -35,4% ggü. Basisjahr a -15,4% -18,9% -20,4% -25,4% -28,5% -34,5% Nachrichtlich: - - - - - - Internat. ziviler Luftverkehr und internat. Seeverk ehr 26,8 31,4 35,5 34,0 38,5 41,9 Anmerkung: a das Basisjahr ist 1990 für CO2, CH4 und N2O sowie 1995 für HFKW, FKW und SF6, als Basisemission wurde der in FCCC/KP/CMP/2008/9/Rev.1 festgelegte Wert verwendet

Aktuelle Politik-Szenario Detaillierte Ergebnisdaten (2) 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Mio. t CO 2 -Äqu. Energiesektoren 360,9 376,4 367,5 343,7 315,5 269,6 Industrie 118,6 113,1 118,5 102,7 113,9 109,8 GHD 54,7 47,9 48,8 45,2 44,9 41,7 Haushalte 118,9 111,9 107,7 103,4 96,9 89,2 Verkehr 182,3 161,2 154,0 153,3 146,5 138,2 Flüchtige Emissionen aus Energiesektoren 22,4 15,5 13,0 11,8 11,9 9,2 Industrieprozesse 77 81 82 73 67 66 Produktverwendung 3 2 2 2 2 2 Landwirtschaft 77 73 75 73 73 73 Abfallwirtschaft 27 18 13 12 9 7 Gesamt 1.042,1 999,8 981,1 919,7 880,7 806,7 ggü. 2005 4,2% - -1,9% -8,0% -11,9% -19,3% ggü. 1990-16,5% -19,9% -21,4% -26,3% -29,4% -35,4% ggü. Basisjahr a -15,4% -18,9% -20,4% -25,4% -28,5% -34,5% Nachrichtlich: Internat. ziviler Luftverkehr und internat. Seeverk ehr 26,8 31,4 35,5 34,0 38,5 41,9 Anmerkung: a das Basisjahr ist 1990 für CO2, CH4 und N2O sowie 1995 für HFKW, FKW und SF6, als Basisemission wurde der in FCCC/KP/CMP/2008/9/Rev.1 festgelegte Wert verwendet

Aktuelle Politik-Szenario Detaillierte Ergebnisdaten (3) 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Mio. t CO 2 -Äqu. CO 2 aus stat. ETS-Anlagen a 474,8 480,0 472,5 428,8 412,0 362,6 N 2 O aus stat. ETS-Anlagen a 5,2 8,2 9,7 11,9 3,2 3,3 THG-Emissionen nicht-ets b 559,7 509,5 496,8 477,0 463,8 439,1 Gesamt 1.039,7 997,6 979,0 917,6 878,9 805,0 Stat. ETS ggü. 2005 a -1,7% - -1,2% -9,7% -14,9% -25,1% Nicht-ETS ggü. 2005 b 9,9% - -2,5% -6,4% -9,0% -13,8% Nachr.: Flugverkehrs-ETS c 21,9 25,2 27,1 27,1 30,4 33,7 Flug-ETS ggü. 2005-13,4% - 7,3% 7,3% 20,5% 33,5% Anmerkung: a vom EU-ETS erfasste stationäre Anlagen in der Abgrenzung ab 2013. b Nicht-ETS- Emissionen ohne nationalen Flugverkehr. c Flugverkehrsemissionen im EU-ETS näherungsweise als Summe des nationalen und internationalen Flugverkehrs ermittelt.

Energiewende-Szenario Detaillierte Ergebnisdaten (1) 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Mio. t CO 2 -Äqu. Kohlendioxid 891,0 864,0 848,0 788,8 731,4 628,0 Methan 74,8 57,2 51,3 48,8 44,4 38,8 Lachgas 64,2 64,2 66,6 66,5 55,6 56,3 HFKW 6,5 10,0 11,5 12,0 7,1 5,1 FKW 0,8 0,7 0,5 0,4 0,4 0,4 SF 6 4,8 3,7 3,3 3,2 4,0 4,7 Gesamt 1.042,1 999,8 981,1 919,7 842,9 733,3 ggü. 2005 4,2% - -1,9% -8,0% -15,7% -26,7% ggü. 1990-16,5% -19,9% -21,4% -26,3% -32,5% -41,2% ggü. Basisjahr a -15,4% -18,9% -20,4% -25,4% -31,6% -40,5% Nachrichtlich: - - - - - - Internat. ziviler Luftverkehr und internat. Seeverk ehr 26,8 31,4 35,5 34,0 36,7 38,8 Anmerkung: a das Basisjahr ist 1990 für CO2, CH4 und N2O sowie 1995 für HFKW, FKW und SF6, als Basisemission wurde der in FCCC/KP/CMP/2008/9/Rev.1 festgelegte Wert verwendet

Energiewende-Szenario Detaillierte Ergebnisdaten (2) 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Mio. t CO 2 -Äqu. Energiesektoren 360,9 376,4 367,5 343,7 293,0 232,5 Industrie 118,6 113,1 118,5 102,7 111,6 105,6 GHD 54,7 47,9 48,8 45,2 42,7 35,8 Haushalte 118,9 111,9 107,7 103,4 91,9 74,6 Verkehr 182,3 161,2 154,0 153,3 145,6 133,4 Flüchtige Emissionen aus Energiesektoren 22,4 15,5 13,0 11,8 11,7 8,7 Industrieprozesse 77 81 82 73 63 60 Produktverwendung 3 2 2 2 2 2 Landwirtschaft 77 73 75 73 73 73 Abfallwirtschaft 27 18 13 12 9 7 Gesamt 1.042,1 999,8 981,1 919,7 842,9 733,3 ggü. 2005 4,2% - -1,9% -8,0% -15,7% -26,7% ggü. 1990-16,5% -19,9% -21,4% -26,3% -32,5% -41,2% ggü. Basisjahr a -15,4% -18,9% -20,4% -25,4% -31,6% -40,5% Nachrichtlich: Internat. ziviler Luftverkehr und internat. Seeverk ehr 26,8 31,4 35,5 34,0 36,7 38,8 Anmerkung: a das Basisjahr ist 1990 für CO2, CH4 und N2O sowie 1995 für HFKW, FKW und SF6, als Basisemission wurde der in FCCC/KP/CMP/2008/9/Rev.1 festgelegte Wert verwendet

Energiewende-Szenario Detaillierte Ergebnisdaten (3) 2000 2005 2008 2009 2015 2020 Mio. t CO 2 -Äqu. CO 2 aus stat. ETS-Anlagen a 474,8 480,0 472,5 428,8 392,7 327,3 N 2 O aus stat. ETS-Anlagen a 5,2 8,2 9,7 11,9 0,1 0,1 THG-Emissionen nicht-ets b 559,7 509,5 496,8 477,0 448,4 404,4 Gesamt 1.039,7 997,6 979,0 917,6 841,3 731,8 Stat. ETS ggü. 2005 a -1,7% - -1,2% -9,7% -19,5% -32,9% Nicht-ETS ggü. 2005 b 9,9% - -2,5% -6,4% -12,0% -20,6% Nachr.: Flugverkehrs-ETS c 21,9 25,2 27,1 27,1 28,5 30,4 Flug-ETS ggü. 2005-13,4% - 7,3% 7,3% 12,7% 20,4% Anmerkung: a vom EU-ETS erfasste stationäre Anlagen in der Abgrenzung ab 2013. b Nicht-ETS- Emissionen ohne nationalen Flugverkehr. c Flugverkehrsemissionen im EU-ETS näherungsweise als Summe des nationalen und internationalen Flugverkehrs ermittelt.