Pressekonferenz der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und des Präsidenten des Bundeskriminalamtes. Zahl der Drogentoten / Rauschgiftlage 2016

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Transkript:

Presse- information 08.05.2016 Pressekonferenz der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und des Präsidenten des Bundeskriminalamtes Zahl der Drogentoten / Rauschgiftlage 2016 BKA-Pressestelle 1

Vorbemerkung: Die nachfolgenden Ausführungen zu den Rauschgifttoten und der Rauschgiftlage geben die Erkenntnisse des polizeilichen Hellfeldes des Jahres 2016 wieder. Wenn nicht anders benannt, beziehen sich die beschriebenen Veränderungen und Entwicklungen jeweils auf das Vorjahr 2015. Rauschgifttote 1600 1400 1200 1000 800 1296 1.394 1449 1331 1237 986 944 1002 1032 1226 1333 600 400 200 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2

2016 wurden 1.333 rauschgiftbedingte Todesfälle registriert. Dies entspricht einem erneuten Anstieg um 9 Prozent. Der Anteil der männlichen Rauschgifttoten betrug rund 84 Prozent. Analog dem Vorjahr lag der Altersdurchschnitt aller Drogentoten bei knapp über 38 Jahren. Im Jahr 2002 lag das Durchschnittsalter noch bei 32 Jahren. Wie bereits im Vorjahr war Haupttodesursache die Überdosierung von Opioiden / Opiaten alleine beziehungsweise in Verbindung mit anderen Substanzen. 2016 kam es zu einem erheblichen Anstieg der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von sogenannten Neuen psychoaktiven Stoffen (NPS). Es verstarben insgesamt 98 Menschen (2015: 39) in Folge der Einnahme alleinig von NPS oder in Verbindung mit anderen Substanzen. Die aktuelle Zahl der Todesfälle durch NPS umfasst erstmalig auch die bisher nicht explizit erhobenen Todesfälle ivm Synthetischen Opioiden. 3

Rauschgiftdelikte insgesamt Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Fallzahlen der Rauschgiftdelikte um rund 7 Prozent an. Der Anteil der Rauschgiftdelikte an der Gesamtkriminalität betrug wie auch in den Vorjahren rund 5 Prozent. Sicherstellungsfälle Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* Heroin 6.763 6.853 6.638 6.183 5.645 4.361 3.381 3.065 2.857 3.061 4

Rohopium 78 59 72 68 42 46 79 66 35 65 Kokain 3.972 4.199 3.956 3.858 3.350 3.335 3.618 3.622 3.395 3.592 Amphetamin 6.422 7.208 8.069 7.635 8.430 9.131 8.407 8.954 10.898 10.388 Crystal 416* 454 356 446 799 2.112 3.512 3.847 3.905 3.292 Ecstasy 2.382 2.495 2.698 1.761 1.209 1.322 1.786 2.233 3.499 4.015 Haschisch 11.764 9.762 10.313 9.294 7.427 7.285 6.490 5.638 5.201 6.059 Marihuana 23.506 21.831 24.594 24.135 24.710 27.144 28.744 28.875 31.519 32.353 * Aufgrund geänderter Erfassungsmodalitäten einzelner Bundesländer hinsichtlich der Falldatei Rauschgift (FDR) können keine Zahlen zu Sicherstellungsfällen dargestellt werden. Sicherstellungsmengen Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Heroin 879 1.074 503 758 474 498 242 270 779 210 330 Rohopium 42 28 83 99 12 112 81 294 15 96 61 Kokain 1.717 1.878 1.069 1.707 3.031 1.941 1.258 1.314 1.569 3.114 1.871 Amphetamin 712 810 1.279 1.376 1.177 1.406 1.121 1.262 1.336 1.356 1.471 Crystal 11 10 4 7 27 40 75 77 74 67 62 Ecstasy 1.082.820 985.218 751.431 521.272 230.367 484.249 313.179 480.839 702.439 967.410 2.218.050 Haschisch 5.606 3.678 7.632 2.220 2.144 1.747 2.386 1.770 1.748 1.599 1.874 Marihuana 2.954 3.770 8.932 4.298 4.875 3.957 4.942 4.827 8.212 3.852 5.955 Darstellung in kg bzw. Konsumeinheiten 2016 wurden mit 330 kg 57 Prozent mehr Heroin sichergestellt als im Vorjahr. Ursächlich für den vergleichsweise starken Anstieg der Sicherstellungsmenge sind insbesondere größere Einzelsicherstellungen in Berlin (81 kg) und Karlsruhe (40 kg). 5

Im Vergleich zu dem Vorjahr ist bei Opium ein Rückgang der Sicherstellungsmenge auf 61 kg (-37%) festzustellen. Die Sicherstellungsmengen von Opium unterliegen häufig größeren Schwankungen, die in der Regel auf größere Einzelsicherstellungen zurückzuführen sind. Die Sicherstellungsmenge von Kokain ging um rund 40 Prozent zurück und betrug rund 1,9 Tonnen. 2016 wurden weniger Zufallsfunde verzeichnet und eine geringe Anzahl an Kokaingroßsicherstellungen in Bananenlieferungen festgestellt. Die Sicherstellungsmenge von 1.356 kg Amphetamin stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent an; dies ist unter anderem auf größere Einzelsicherstellungen in Deutschland zurückzuführen. Der Großteil der sichergestellten Menge war für den deutschen RG-Markt bestimmt; nur ein geringer Teil befand sich im Transit. Amphetamin ist weiterhin eines der am weitesten verbreiteten Betäubungsmittel in Deutschland. Es wurden 62 kg Crystal und damit 7 Prozent weniger als im Vorjahr sichergestellt. Nach wie vor sind vor allem die Bundesländer Sachsen, Bayern und in kleinerem Ausmaß Sachsen-Anhalt von Crystal Sicherstellungen betroffen. Eine zunehmende regionale Ausbreitung wird u.a. durch den Anstieg der Sicherstellungsmengen in den westlichen Bundesländern Niedersachsen und Hessen deutlich. Die Sicherstellungsmenge von Ecstasy ist um 129 Prozent auf 2.218.050 KE gestiegen. Die enorme Steigerungsrate bei der Sicherstellungsmenge lässt sich im Wesentlichen auf den Schmuggel von Ecstasytabletten in die Türkei zurückführen, bei welchen Deutschland als Transitland fungierte. Die insgesamt erneut gestiegene Anzahl belegt jedoch auch den gestiegenen Bedarf auf dem deutschen RG-Markt. Es wurden insgesamt 1.874 kg Haschisch (+17 Prozent) sichergestellt. Die Sicherstellungsmenge von Marihuana ist um 55 Prozent auf insgesamt 5.955 kg gestiegen. Die beträchtliche Zunahme der Gesamtsicherstellungsmenge von Marihuana ist vor allem auf große Einzelsicherstellungen in Deutschland zurückzuführen. Im Vergleich zu den Vorjahren handelt es sich mit Ausnahme von 6

2014 um die größte Sicherstellungsmenge seit 2008. Cannabis ist das mit Abstand am weitesten verbreitete Betäubungsmittel in Deutschland. Rauschgiftanbau/-produktion Sowohl die Anzahl der sichergestellten Cannabispflanzen als auch der Cannabis-Plantagen (712 Indoor-Plantagen (-9%) und 108 Outdoor-Plantagen (-15%)) gingen 2016 zurück. Es wurden 98.013 Pflanzen und damit 37 Prozent weniger als im Vorjahr sichergestellt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in 2016 mehr illegale Rauschgiftlabore zur Produktion Synthetischer Drogen sichergestellt (15; 2015: 12). Es handelte sich um 14 Produktionsstätten zur Herstellung von Amphetamin bzw. Methamphetamin. Darüber hinaus wurde ein Labor zur GHB- Herstellung genutzt. Wie in der Vergangenheit verfügten die aufgefundenen Labore lediglich über Produktionskapazitäten zur Deckung des Eigenbedarfs beziehungsweise zur Versorgung eines begrenzten Abnehmerkreises. Ermittelte Tatverdächtige 7

Im Zusammenhang mit Rauschgiftdelikten wurden insgesamt 245.731 Tatverdächtige (+ 6 Prozent) registriert. Bei 88 Prozent aller Tatverdächtigen handelt es sich um männliche Personen. Internationale Lage Afghanistan bleibt der weltweit bedeutendste Opiumproduzent und der wichtigste Heroinlieferant für den europäischen Markt. Nach Schätzungen der UNODC im Dezember 2016 dürfte die Anbaufläche um 10 Prozent, das heißt auf rund 201.000 Hektar gestiegen sein (2015: 183.000 Hektar). 8

Hieraus ergibt sich eine geschätzte potenzielle Opium-Produktionsmenge von 4.800 Tonnen (2015: 3.300 Tonnen). Umfangreiche Einzelsicherstellungen von Heroin in verschiedenen europäischen Staaten wie auch Transitländern lassen auf eine hohe Quantität und eine entsprechende Nachfrage schließen. Hauptanbauland für Koka und Produktionsländer für Kokain ist weiterhin Kolumbien. Die UNODC gab für 2015 einen Zuwachs der Kokainanbauflächen in Kolumbien um 39 Prozent auf 96.000 Hektar bekannt. Die Produktion nahm laut UNODC auf 646 Tonnen, d.h. um 46Prozent zu. Kokain- Großlieferungen gelangten auch im Jahr 2016 vorwiegend über den Seeweg, versteckt in Containern nach Deutschland und Europa. In Deutschland sind dabei die Häfen in Hamburg und Bremerhaven die Haupteinfallstore. Wie in den Vorjahren werden Synthetischer Drogen überwiegend aus dem benachbarten Ausland in das Bundesgebiet geschmuggelt. Ecstasy und Amphetamin wurden größtenteils aus den Niederlanden eingeführt, kristallines Methamphetamin (Crystal) nach wie vor fast ausschließlich aus Tschechien. Der Großteil des in Deutschland sichergestellten Haschischs stammt aus Marokko und wird zumeist über Spanien über die Niederlande nach Deutschland verbracht. Daneben ist Afghanistan als Ursprung für Haschischtransporte nach Europa von Bedeutung. Marihuana wurde hingegen überwiegend aus den Niederlanden eingeführt, wobei Hauptherkunftsland für in Deutschland sichergestelltes Marihuana Albanien darstellt Zudem dürfte auch der immer weiter verbreitete Cannabis-Indooranbau in mittlerweile vielen europäischen Staaten eine Rolle spielen Von weiterhin hoher Bedeutung ist, wie im vergangen Jahr auch, der Rauschgifthandel im Internet. Das Rauschgift gelangt häufig über den Postweg zu den Bestellern. Der Handel von Rauschgift im Internet führt dazu, dass Rauschgift für die Konsumenten noch einfacher verfügbar wird. 9

Bundeskriminalamt Pressestelle Thaerstraße 11 65193 Wiesbaden Tel.: 0611-55-13083 Fax.: 0611-55-12323 Email: Pressestelle@bka.bund.de Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Geschäftsstelle Friedrichstraße 108 10117 Berlin Tel.: 030/018 441-2241 Fax.: 030/018 441-4960 Email: drogenbeauftragte@bmg.bund.de 1 0

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