Das Persönliche Budget leicht erklärt Selbstbestimmt Leben mit dem Persönlichen Budget.
Überblick 1. SeWo stellt sich vor 2. Was ist das Persönliche Budget? 3. Wie geht das mit dem Persönlichen Budget? 4. Was ist gut? Was ist nicht gut?
Überblick 1. SeWo stellt sich vor 2. Was ist das Persönliche Budget? 3. Wie geht das mit dem Persönlichen Budget? 4. Was ist gut? Was ist nicht gut?
SeWo stellt sich vor SeWo ist Anbieter für Ambulant Betreutes Wohnen. Björn Klomp hat SeWo 2009 gegründet. SeWo steht für: Selbst-bestimmtes Wohnen. SeWo ist Gründungs-Mitglied in der Bundes-Arbeits-Gemeinschaft Persönliches Budget in Berlin. Bei SeWo arbeiten 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand Oktober 2017).
SeWo stellt sich vor Wir meinen: Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse. Unsere Kunden wissen selbst am besten, welche Unter-Stützung sie brauchen. Mit dem Persönlichen Budget kann der Kunde selbst bestimmen, welche Unter-Stützung er braucht. Deshalb haben 75% unserer Kunden ein Persönliches Budget.
Überblick 1. SeWo stellt sich vor 2. Was ist das Persönliche Budget? 3. Wie geht das mit dem Persönlichen Budget? 4. Was ist gut? Was ist nicht gut?
Was ist das Persönliche Budget? Was ist Persönlich? Es wird geschaut, was ein Mensch braucht, was er gut kann. Da ist etwas nur für mich und nicht: normal! Was ist ein Budget? Mensch zuerst erklärt das Wort so: Budget ist ein anderes Wort für Geld. Das Geld muss eine bestimmte Zeit reichen. Das Geld hat eine bestimmte Höhe. Zum Beispiel: Taschen-Geld, Pflege-Geld.
Seit wann gibt es das Persönliche Budget? Das Persönliche Budget gibt es schon lange. Aber es war nicht besonders gut geregelt. Seit dem 1.1.2008: gibt es einen Rechts-Anspruch auf ein (träger-übergreifendes) Persönliches Budget.
Wo stehen die Regeln für das Persönliche Budget? In Deutschland stehen Regeln für Menschen in den Gesetzen. Die Gesetze sind in Abschnitte und Paragraphen unterteilt. Das Zeichen für Paragraph ist:. Das Persönliche Budget steht im Sozial-Gesetz-Buch. Dort steht: Wann der Staat Sachen bezahlt oder Geld gibt. Das Persönliche Budget steht vor allem im 17 des Sozial- Gesetz-Buch 9.
Ohne Persönliches Budget ist es so: Ein Mensch mit Behinderung bekommt eine Unter-Stützung (zum Beispiel: bei der Arbeit oder im Wohnen). Das Geld dafür bekommt aber die Einrichtung oder der Dienst, der den Menschen mit Behinderung betreut.
Sozial-Leistungs-Dreieck = Sach-Leistung Mensch mit Behinderungen stellt Antrag auf Leistung erbringt Leistung/ Vertrag Kosten-Träger hat Vertrag mit Abrechnung Anbieter
Mit dem Persönlichen Budget ist es so: Jeder einzelne Mensch mit Behinderung bekommt das Geld direkt vom Amt. Er bestimmt selbst, wofür er das Geld braucht Für was er das Geld ausgibt Er kann zwischen einzelnen Angeboten wählen
Persönliches Budget = Geld-Leistung Mensch mit Behinderungen stellt Antrag auf Leistung Kauft sich die Leistung ein erteilt Bescheid/Überweisung Erbringt: Leistung / Vertrag / Abrechnung Amt Anbieter
Leo Pyta-Greca erklärt das Persönliche Budget so: Du entscheidest selbst, was du möchtest. Du bekommst Geld dafür und kannst es bis zu einer bestimmten Grenze ausgeben. Das Budget ist für die Sach-Leistung. Die Sach-Leistung ist zum Beispiel: dein Werkstatt-Platz oder die Stunden im Betreuten Wohnen. Leo Pyta-Greca ist Tandem-Berater bei der Lebenshilfe Oberhausen.
Was ändert sich durch das Persönliche Budget nicht? Es gibt nicht mehr Geld. Es ändert sich nichts daran, was der Mensch braucht. Es ändert auch nichts daran, wie festgestellt wird, was er braucht. Das Persönliche Budget ist nicht für: Lebens-Mittel, Alkohol und Zigaretten, Miet-Kosten, Kino-Karten.
Muss das Persönliche Budget beantragt werden? Nein! Es gibt keine Pflicht das Persönliche Budget zu beantragen. Es gibt keine Pflicht, Angebote zu machen. Aber: Die Antrags-Stelle muss beraten.
Warum ist das Persönliche Budget so wichtig? Viele Menschen mit Lern-Schwäche haben eine neue Vorstellung vom Leben. Es gibt die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Dort steht zum Beispiel in Artikel 19: Es gibt ein Recht auf Teilhabe und Mitwirkung. Jeder hat das Recht selbst zu bestimmen, wo, wie mit wem gelebt wird. Niemand muss unter besonderen Lebens-Umständen leben. Es darf keine Trennung von der Gemeinschaft geben.
Wir meinen: Das Persönliche Budget kann helfen, diese Rechte umzusetzen.
Überblick 1. SeWo stellt sich vor 2. Was ist das Persönliche Budget? 3. Wie geht das mit dem Persönlichen Budget? 4. Was ist gut? Was ist nicht gut?
Wer kann das Persönliche Geld beantragen? Alle Menschen mit Behinderung können das Persönliche Budget bekommen. Das ist egal: wie schwer die Behinderung ist wie alt jemand ist Bei Menschen, die dabei Unterstützung brauchen, müssen Andere den Antrag schreiben.
Wo wird das Persönliche Budget beantragt? Bei einem Kosten-Träger. Kosten-Träger ist zum Beispiel: Sozial-Amt Landschafts-Verband Jugend-Amt Kranken und Pflege-Kasse Agentur für Arbeit
Wo wird das Persönliche Budget beantragt? Und auch bei den: Pflege-Kassen Service-Stellen Alle Kosten-Träger müssen den Antrag annehmen. Sie müssen beraten!
Träger-übergreifendes Persönliches Budget Ein Mensch mit Behinderung braucht Hilfe von verschiedenen Kosten-Trägern. Zum Beispiel: Hilfe bei der Pflege: Pflege-Kasse Unter-Stützung bei der Freizeit-Gestaltung: Sozial-Amt Beim Persönlichen Budget muss der Antrag nur bei einem Kosten-Träger gestellt werden!
Was kann alles beantragt werden? Alle Hilfen, die Menschen mit Behinderung auch jetzt schon bekommen können. Zum Beispiel Unter-Stützung bei der Arbeit beim Wohnen in der Freizeit bei der Pflege
So wird das Persönliche Budget beantragt
So wird das Persönliche Budget beantragt Schritt 1: Der Mensch mit Behinderung muss das Persönliche Budget beantragen. Der Antrag wird bei einem Kosten-Träger gestellt. Beim Ambulant Betreuten Wohnen heißt der Antrag: Individueller Hilfeplan.
So wird das Persönliche Budget beantragt Schritt 2: Der Kosten-Träger prüft den Individuellen Hilfeplan. Der Kosten-Träger prüft auch, ob er zuständig ist.
So wird das Persönliche Budget beantragt Schritt 3: Es gibt ein Gespräch mit dem Menschen mit Behinderung. Weitere Menschen, die ihm helfen, sind dabei. Der Kosten-Träger fragt: Welche Hilfen werden gebraucht? Wie viele Hilfen werden gebraucht? Welcher Kosten-Träger ist für welche Hilfen zuständig?
So wird das Persönliche Budget beantragt Schritt 4: Was besprochen wurde, wird in einen Vertrag geschrieben. Der Vertrag heißt: Ziel-Vereinbarung.
So wird das Persönliche Budget beantragt Schritt 5: Der Kosten-Träger schickt einen Brief. Der Brief heißt: Bescheid. Im Bescheid steht: Der Kosten-Träger ist mit der Ziel- Vereinbarung einverstanden, wie viel Geld für das Persönliche Budget bezahlt wird, wofür das Persönliche Budget genutzt werden soll, was man tun muss, wenn man mit dem Bescheid nicht einverstanden ist.
Wenn das Persönliche Budget bewilligt wird Bewilligt heißt: Der Kosten-Träger ist mit der Ziel-Vereinbarung einverstanden. Das heißt: Das Persönliche Budget wird bezahlt. Zum Beispiel auf ein Bank-Konto. Mit dem Geld kann der Mensch mit Behinderung die Unterstützung selbst bezahlen. Er ist dann sein eigener Chef. Ausnahme: Für den Pflege-Bereich gibt es Gutscheine. Gutschein heißt: Der Kosten-Träger bezahlt das Geld direkt an den Pflege- Dienst.
Wie wieviel Geld ist das Persönliche Budget? Das muss für jeden Menschen berechnet werden. Weil jeder Mensch andere Bedürfnisse hat. Es sollte aber nicht höher sein als die Sach-Leistung. Sach-Leistung heißt: Der Kosten-Träger zahlt das Geld direkt an den Anbieter. So wie im Pflege-Bereich.
Überblick 1. SeWo stellt sich vor 2. Was ist das Persönliche Budget? 3. Wie geht das mit dem Persönlichen Budget? 4. Was ist gut? Was ist nicht gut?
Was ist gut beim Persönlichen Budget? Ich bekomme das Geld selbst. Ich kann selbst darüber bestimmen. Ich kann wählen: Welche Hilfen ich möchte Wer mir hilft, Wann ich Hilfe bekomme Wenn das Geld nicht reicht, kann ich mehr beantragen. Es gibt nur noch eine Stelle, nämlich die, bei der das Persönliche Budget beantragt wurde.
Was ist nicht so gut beim Persönlichen Budget? Manche Menschen haben Angst vor dem Persönlichen Budget. Zum Beispiel: dass sie weniger Hilfe bekommen dass die Hilfe nicht mehr so gut ist, wie vorher. Manche Menschen brauchen Unter-Stützung beim Umgang mit dem Persönlichen Budget. Diese Unterstützung müssen sie selber regeln. Weil sie durch das Persönliche Budget selber zum Chef werden.
Was bedeutet das Persönliche Budget für Menschen mit Behinderung? Sie benötigen Infos in Leichter Sprache. Sie werden Kunden. Sie können zwischen mehreren Angeboten wählen. Sie brauchen Unter-Stützung beim Informieren und beim Antrag. Sie beschäftigen sich mit ihrem Leben. Das ist gut, weil: sie lernen - was gut ist - und was nicht gut ist.
Was bedeutet das Persönliche Budget für Menschen mit Behinderung? Menschen mit Persönlichem Budget sind meistens zufrieden. Das sind oft die Gründe: Sie können ihr eigenes Leben gestalten. Sie haben mehr soziale Teil-Habe, das bedeutet: sie bestimmen selber, wann sie wohin gehen (zum Beispiel: Kino, Konzert, Einkaufen). Sie bestimmen selbst, wer ihnen hilft. Sie erhalten eine pass-genaue Unter-Stützung. Sie werden unabhängiger und oft selbst-bewusster.
Was bedeutet das Persönliche Budget für Eltern und Angehörige? Eltern, Angehörige und gesetzliche Betreuer kennen die Person, um dich sie sich kümmern, sehr gut. Mit dem Persönlichen Budget können sie helfen, dass die Unterstützung pass-genau ist. bekommen die Chance, mehr Selbst-Bestimmung für den Menschen mit Behinderung zu erreichen. können damit zu einem zufriedeneren Leben der Person bei-tragen. haben mit einem Persönlichen Budget nicht viel mehr Arbeit als ohne.
Was bedeutet das Persönliche Budget für Dienste und Einrichtungen? Der Mensch mit Behinderung ist jetzt: Kunde. Die Anbieter müssen sich mehr anstrengen, für jeden Kunden eine passgenaue Lösung zu finden. Der Anbieter muss sich fragen: Was bieten wir an, was nicht? Kunden werden selbst-bewusster. Sie fordern vielleicht mehr. Eltern und gesetzliche Betreuer wollen sich oft an der Gestaltung des Angebotes beteiligen. Das ist oft hilfreich. Manchmal möchte der Kunde aber etwas anderes als seine Eltern. Es gibt für den Anbieter ein bisschen mehr Verwaltungs-Arbeit.
Was bedeutet das Persönliche Budget für den Kosten-Träger? Der Kosten-Träger muss zum Persönlichen Budget beraten, muss oft neue interne Verfahren entwickeln, muss mehr Möglichkeiten berücksichtigen, muss die Bedürfnisse des Menschen mit Behinderung in den Vordergrund stellen, lernt den Menschen mit Behinderung persönlich kennen (zum Beispiel: im Ziel-Vereinbarungs-Gespräch), schaut nach wie vor auf die Kosten.
Welche Hürden gibt es? Manche Kosten-Träger, bei denen das Persönliche Budget beantragt wird, wissen immer noch nicht gut genug Bescheid. Der Kosten-Träger lässt sich manchmal bei der Auszahlung Zeit. Viele Anbieter möchten kein Persönliches Budget anbieten. Menschen mit Lern-Schwäche werden oft nicht gut informiert.
Aber: Es lohnt sich! Die Erfahrung zeigt: ca. 78% der Menschen mit Persönlichen Budget sind zufriedener. Es gibt Möglichkeiten, Ziele zu schaffen, die ohne Persönliches Budget nicht zu schaffen sind. Es geht um Finden von Lösungen, die es noch nicht gibt. (Rudi Sack, ehemaliger Geschäftsführer der Lebenshilfe Baden-Württemberg).
Noch Fragen?
Vielen Dank!